Vergangenen Sonntag war Muttertag. Katharina von Sich mit Worten bevorraten will nicht nur zu diesem Anlass mehr als Blumen. Auch Melanie ist kein Fan dieses Begängnisses, reflektiert aber zu diesem Anlass ihre Sicht auf Dankbarkeit für Mütter.
Gleich ein bunter Strauß an Berichten darüber, wie wenig mensch sich selbst in vermeintlich alternativen, emanzipatorischen Umfeldern auf Pausen vom *istischen Alltag verlassen kann:
Kotzwürg-Sexismus galore beim BarCamp Graz. Und mehr als genug Kackscheiße auch beim Workers Youth Festival in Dortmund. Das erfolgreiche Modelabel American Apparel geriert sich als hipper Awareness-Laden, kommt aber seit jeher nicht ohne Sexismus aus. An der Heidelberger Uni lacht man über NSU-Verharmlosung in Tateinheit mit Plumpsexismus von vorvorgestern. An der Düsseldorfer Uni soll ein antifeministisch dominiertes Männerreferat gegründet werden. Und angesichts der von großem Pressetamtam begleiteten Proteste gegen die „Barbie Dreamhouse Experience“ konnte mensch sich auch nur noch an den Kopf packen.
Edward von Twidgeridoo! berichtet unter dem bitter sarkatischen Titel „Meine erste Internierung“ über erfahrene(n) Rassismus und Polizeigewalt. Mehr (Grundlagenarbeit für) rassistische Kackscheiße ist zu erwarten bei der Innenminister*innenkonferenz (IMK), die vom 22.-24. Mai in Hannover stattfindet und wo auch Asyl- und Migrationspolitik auf dem Programm steht – Protest wird bereits organisiert.
Die ständige Erwartung, verfügbar zu sein – für Diskussionen, Erklärungen oder den Wohlfühlfaktor: Frau Dingens hat genug davon. A propos Erwartungshaltung: Seitdem ich auf meinem Profilbild Tatyana Fazlalizadehs Anti-Street-Harrassment-Shirt trage, wird immer wieder gefragt, wo es dieses großartige Shirt den gebe – und auch High on Clichés kennt den Ärger über die ständige Aufforderung „Lächel doch mal!“.
Die Brust-OP von Angelina Jolie ist nicht nur ein Knaller für die Boulevardmedien, sondern auch ein Politikum. Mel gibt Kontext und findet: „Well done, Angelina Jolie“. Merle Stöver möchte Jolie für ihre Entscheidung respektiert sehen – gerade von Feministinnen. Und weil (gerade auch Frauen*-)Gesundheit immer ein politisches Thema ist, berichtet my myself & child über ihren „Gebärmutterschnupfen“ und lädt zur Vernetzung ein.
Und wo wir schon bei Körper und Selbstbestimmung sind: Grrrlghost hat anlässlich der Debatte um die „Pille danach“ noch ein Video beizusteuern.
Shopping ist nicht für alle ein Vergnügen – die Suche nach passenden BHs auch nicht, wie Ryuu berichtet. Außerdem ist Ryuu aus Berlin – nach wie vor Sehnsuchtsort für viele – weggezogen und erzählt, warum. Und dass auch in anderen Städten mit B am Anfang ordentlich was los sein kann, lässt sich Helgas umfangreicher Terminliste für Braunschweig entnehmen.
Außerdem hat Helga ein Buch über Pionierinnen der Archäologie gelesen und rezensiert.
Ninia LaGrande interviewt Jasmin Mittag, Initiatorin der Kampagne „Wer braucht Feminismus?“ in Deutschland.
Nele Tabler schaut die TV-Serie Call the Midwife (Ruf die Hebamme) und findet schwangere Heldinnen.
Anne Roth sammelt Beispiele von Fällen, bei denen feministischen Medien, Blogs, Zeitschriften, Fernseh- oder Radiosendungen von Zensur betroffen waren (oder sind).
Für eine bessere Vernetzung der feministischen Blogosphäre listen wir jede Woche auf, was unsere Kolleg_innen über die Woche so melden und tun. Haben wir etwas vergessen oder übersehen? Kennen wir dein brilliantes Blog etwa noch gar nicht? Dann sag uns bitte Bescheid!
Bäumchen hatte zum Thema Muttertag auch noch ’nen echt schönen, berührenden Artikel geschrieben, den der Titel gut beschreibt:
„How to Muttertag innerhalb deutscher rassistischer Gesamtscheiße“ http://rumbaumeln.blogsport.eu/2013/05/17/muttertag/