Die Moral-Apotheker kommen! Zehn Jahre zur Pille danach, Abtreibungen und reproduktive Rechte

Photo by Caitlin H.
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Am 31. Oktober 2007 erschien der erste Artikel bei der Mädchenmannschaft. Unter der Überschrift „Alarm: Die Moral-Apotheker kommen!“ schrieb Meredith über Papst Benedikt, der katholische ApothekerInnen dazu aufrief sich zu weigern die „Pille danach“ herauszugeben:

Wenn er sich schon dazu berufen fühlt, die Pharmazie aufzumischen, sollte sich Benedikt lieber mal mit den Konzernen auseinandersetzen, die die Produktion generischer Medikamente in den armen Ländern blockieren. Damit würde er der Menschheit zur Abwechslung mal einen Gefallen tun.

Und zehn Jahre später? Da ist die Pille danach überhaupt erst einmal rezeptfrei in Deutschland erhältlich. Aufgrund eines EU-Entscheids gibt es sie seit März 2015 rezeptfrei in jeder Apotheke. Die „Gewissensfrage“ aber hat sich damit nicht gelöst und ist in den letzten Jahren auch immer wieder im Kontext von Abtreibungen aufgetaucht. So kann es dann schon einmal kommen, dass ein Kreiskrankenhaus keine Abtreibungen mehr anbietet, da es von einem christlichen Betreiber betrieben wird. Ein Recht auf Abtreibung gibt es eben nicht. Ganz im Gegenteil, nach wie vor sind Abtreibungen in Deutschland (unter Umständen) nicht strafverfolgt. Das ist es aber auch schon. Die Kämpfe rund um reproduktive Rechte sind noch lange nicht ausgefochten – und gerade mit weiterem Erstarken konservativer und rechter Kräfte heißt es am Ball zu bleiben.

Hier ein Rückblick auf zehn Jahre Schreiben zur Pille danach, Abtreibungen und reproduktive Rechte:

reproduktive Rechte

Was meinen wir eigentlich alles, wenn wir über „reproduktive Rechte“ sprechen? Einen Einblick bieten diese Texte und vor allem unser Winterpodcast.

Pille danach

Das Hin und Her zur Pille danach haben wir über Jahre begleitet.

Abtreibung

Zugang zu sicheren Abtreibungen ist weltweit bis heute ein Problem. Zu dem lässt sich auch beobachten, wie einmal erreichte Regelungen wieder angegriffen und zurückgenommen werden können.

Proteste zum „Marsch für das Leben“

Proteste gegen den „Marsch für das Leben“ (Berlin, 16.09.)

Neben der Frauenkampftagsdemo gehört mittlerweile in einigen Städten der jährliche Protest gegen den so genannten „Marsch für das Leben“ (von christlichen FundamentalistInnen, Rechten, verschiedenen konservativer Gruppierungen) zum Standardtermin im feministischen Aktionskalender. Über die Organisierten Abtreibungsgegner_innen in Deutschland schrieb Gastautorin Andrea 2012 bei uns. Wir rufen seit 2008 (Berlin, München) jährlich zu den Protesten auf. Wir schrieben Rückblicke für die Demos 2011 und 2014 in Berlin. Dieses Jahr diskutierten wir in der ersten Folge unseres Podcasts „Servicewüste Feminismus“ mögliche Störaktionen gegen Fundis und teilten Fotos vom Protest in Berlin. In Berlin wird der nächste „Marsch für das Leben“ und die entsprechenden Gegenaktionen wahrscheinlich am 22.09.2018 stattfinden. Wir sehen uns dann also wieder auf der Straße?

Ein Kommentar zu „Die Moral-Apotheker kommen! Zehn Jahre zur Pille danach, Abtreibungen und reproduktive Rechte

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