Trollfragen, Frauenquote, Impfdebatten – kurz verlinkt

Deutschsprachige Beiträge

In den FAQus seines Blogs Trollbar hat Ali Schwarzer „eine Sammlung der häufigsten Fragen und Einwände von Trollen und die passenden Antworten darauf“ zusammen gestellt.

Auf Mein Augenschmaus kritisert Jule die Darstellung von Gehörlosigkeit und Gebärdensprache in Filmen und fragt sich, warum fast immer hörende Schauspieler_innen eingesetzt werden, um gehörlose Personen zu spielen.

Sohra, die sich selber als „impfkritische Impfbefürwörterin“ bezeichnet, schreibt auf Tofufamily.de ihre gesammelte Gedanken zum Thema Impfen mit einem besonderen Fokus auf die aktuellen Masern-Debatte.

Das Quotengesetz ist vergangene Woche im Bundestag verabschiedet worden. Die einen wollen es am liebsten gar nicht haben, den anderen geht es nicht weit genug. Die taz fasst die unterschiedlichen Positionen zusammen. Das Quotengesetz hat eine lange Geschichte. Auf Zeit Online gibt es die Historie des Gesetzgebungsverfahrens oder besser gesagt des „Gesetzwünschungsverfahrens“ anhand einiger Zitate aus der deutschsprachigen Presse der letzten 20 Jahre.

Der Quer-Verlag hat mit Saideh Saadat-Lendle, der Leiterin des Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereichs LesMigraS der Berliner Lesbenberatung über ihre Zeit im Untergrund, ihre Flucht nach Deutschland, Rassismus in den hiesigen LGBT*-Szenen und die Arbeit bei LesMigraS gesprochen.

Die Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V. in Berlin Kreuzberg hat eine Spendenaktion gestartet, um die Bewohner_innen der Gerhardt-Hauptmann-Schule zu unterstützen, die gemeinsam rechtlich gegen die Räumungsanordnung vorgehen. Um die dabei entstehenden Anwalts- und Gerichtskosten zu decken braucht es Geld und eure Unterstützung ist gefragt

Englischsprachige Beiträge

Bereits im vergangegen Jahr gepostet, jetzt erst entdeckt: Die „Toppa Top 10: Reggae/Dancehall’s Greatest Lady Deejays“ bei Large Up.

Marie Claire stellt Basketball-Coach Becky Hammon vor – erste Frau überhaupt, die in einer der populärsten US-amerikanischen Sportarten ein Erstliga-Männerteam trainiert.

David Shih stellt in seinem Blogeintrag „What happened to white privilege“ die These auf, dass sich weiße nicht mit ihren Privilegien, sondern kritisch mit weißer Vorherrschaft (white supremacy) und den daraus folgenden Konsequenzen beschäftigen sollten, um Widerstand gegen Rassismus zu leisten. Shih übt in seinem Text Kritik an der Konzeption von Privilegien, weißer Selbstzentrierung und dem liberalen Gedanken, dass alle(tm) das gleiche(tm) wollen.

Termine in Berlin, Köln und Leipzig

Köln: 17. März, „Inklusion im Fernsehen – Neue Perspektiven auf Behinderung“ heißt die Tagung für Medienmacher_innen, Journalisten_innen und Medienpolitiker_innen, bei der es um die Repräsentation behindert werdender Menschen im Fernsehen geht. Mit dabei: „Sozialhelden e.V.“ und „die medienanstalten“ – Eintritt kostenlos

Berlin: 18. März, Kurz-Input von Magda Albrecht im Rahmen der Veranstaltung “Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht” zum Internationalen Frauenkampftag im Berliner Abgeordnetenhaus u.a. mit Evrim Sommer (Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE Berlin) und Prof. Dr. Ulrike Busch (Landesvorsitzende von pro familia).

Berlin: 21. März, Spreewaldplatz, Demonstration am Globalen Tag gegen Rassismus.

Leipzig: 16.-26. April, Filmfestival GEGENkino im UT Connewitz, Luru-Kino, in der Schaubühne Lindenfels und im Institut fuer Zukunft. Hier geht’s zur Pressemitteilung (PDF), die über das Kinoprogramm und weitere Events informiert (PDF).

7 Kommentare zu „Trollfragen, Frauenquote, Impfdebatten – kurz verlinkt

  1. Was den verlinkten Artikel zum Thema Impfen angeht: Ich verstehe die Bedenken gegenüber radikalen Impfbefürwortern, vor allem was das Recht auf körperliche Autonomie angeht, und empfinde die Diskussion teilweise als sehr paternalistisch und sexistisch. Dennoch halte ich den Artikel für sehr undifferenziert. Angesichts des hier verlinkten Artikels „What happened to white privilege“ von David Shih wäre vielleicht dieser http://professorshih.blogspot.de/2015/02/whiteness-and-anti-vaccination-movement.html („Whiteness and the Anti-Vaccination Movement“)
    und dieser http://www.xojane.com/issues/vaccination-refusal-white-privilege („Why Vaccination Refusal Is a White Privilege Problem“) Artikel in Betracht zu ziehen.

  2. @ Lys Vielen Dank für die Links. Ich finde im xojane Artikel besonders den Hinweis wichtig, dass privilegierte Kinder viel besseren Zugang haben um die Krankheiten, gegen die sie nicht geimpft sind, zu bekämpfen. Und es somit leichter ist, die Krankheiten zu verharmlosen.

    Ich finde im Post auf tofufamily gerade auch die Aussage niemand würde sich wegen Herdenimmunität impfen lassen recht dreist. Sogar wenn das so wäre (und so ist es nicht!) dann ist es das eventuell eine Erklärung für eine Handlungsweise aber doch kein gutes Argument dafür.

  3. Ich bin ärgerlich über den verlinkten Impfkritik-Artikel.

    Die Behauptung, kein Mensch lasse sich wegen der Herdenimmunität impfen, ist bösartig. Natürlich lasse ich mich auch der Herdenimmunität wegen impfen. Bei manchen Krankheiten ist das der ausschließlich Grund bspw. gegen Röteln zum Schutze ungeimpfter schwangeren Personen. Handelten alle wie Impfablehnende (im Artikel als „individuelle Impfentscheider“ bezeichnet – wie zynisch), dann wäre der Herdenschutz per se.

    Und ja, auch meine Kinder würde ich impfen lassen für den Herdenschutz. Will ich denn ernsthaft dafür verantwortlich sein, bspw. wenn das Neugeborene befreundeter Menschen schwer an Masern erkrankt, weil ich mein Kind nicht habe impfen lassen und das Neugeborene von ihm angesteckt wurde?

    Natürlich kann es auch als egoistisch bezeichnet werden, wenn ich vermeidbares schweres Leid anderer Menschen nicht verantworten will. Aber mir sind auch alle die nur aus Eigenschutz sorgsam Autofahrenden lieber als jene, die „individuell entscheiden“, über rote Ampeln zu rasen.

    PS: Danke an Lys für die Links. Nicht-Impfen ist ein Luxus, den sich eben nur Bestimmte leisten können. Pech halt für die Anderen. Darf ich froh sein, dass diese Entsolidarisierung erst anrollt nachdem die Pocken dank Impfen ausgerottet werden konnten?

  4. Danke, BuglE, ich stimme Dir absolut zu.

    Abgesehen davon, dass die „Studie“ zu Anti-Masernimpfung und Autismus sowieso Humbug war und das seit über 15 Jahren bekannt ist (einfach erklärt hier: http://www.upworthy.com/16-years-ago-a-doctor-published-a-study-it-was-completely-made-up-and-it-made-us-all-sicker), sind nicht nur die verschwörungstheoretischen, sondern gerade die ableistischen Untertöne in dieser Debatte wirklich widerlich. Für mich ist auch niemand „kritische_r Impfbefürworter_in“, deren_dessen 5jähriges Kind keine einzige Impfung bekam bis heute, aufgrund wie auch immer gearteter individueller Entscheidungen. Das ist eine fancy Umschreibung für genau das Verhalten, das in den im Kommentarbereich verlinkten Artikeln kritisiert wird.

    [Und vielleicht mal zur zusätzlichen Erklärung: Die MM ist ein Gemeinschaftsblog, auf dem verschiedene Autor_innen über verschiedene feministische Anliegen schreiben. Da gibt es eben auch unterschiedliche Ansichten – wie hier zum Impf-Artikel.]

  5. Warum ein solch unkritischer Impfarikel hier verlinkt wird, ist mir schleierhaft. Dass sich die Autorin nicht mal vorstellen kann, dass es Menschen gibt, die entgegen eigener Privilegien in Solidaritaet mit Nicht-Priviligierten und zugunsten des Gemeinwohls handeln, spricht fuer sich.

    Lys, danke fuer die zusaetzlichen Links.

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