#nofundis, queere Bestattungen und links leben mit Kindern – kurz verlinkt

Am vergangenen Wochenende hat in Berlin wieder ein gruseliger Marsch von christlichen Fundamentalist/innen, völkisch Rechten und Konservativen stattgefunden, der sich gegen sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung positioniert sowie sexistische und rassistische Bevölkerungspolitiken vertritt. Ein großes feministisches Bündnis stellte sich dagegen und forderte unter anderem die Abschaffung der viel diskutierten Paragraphen 218 und 219a.

Das Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung organisierte eine Kundgebung und eine Demo, das What the Fuck-Bündnis rief zum Singen, Stören und Sitzprotesten auf. Mehr Informationen gibt es in der Pressemitteilung von What the fuck oder in der taz„Bunt ist lauter“.

Hier ein paar Eindrücke von den feministischen Gegenprotesten:

Weitere lesenswerte Artikel der letzten Wochen:

Warum die Entscheidung für die Pille danach deine Apotheker*innen nichts angeht.

Die Berichterstattung über Chemnitz hat sich häufig rechtem Sprachgebrauch bedient. Die Neuen Deutschen Medienmacher klären auf und bieten Alternativen.

#metoo, #metwo, #mequeer: Darunter berichten Tausende von alltäglichem Hass. Wer sagt, das seien nur Hashtags, unterschätzt die Macht der Vielstimmigkeit, so Ronya Othmann in der ZEIT.

Julian Heigel ist alternativer Bestatter. Mit seiner Firma Thanatos ist er auf queere Bestattungen spezialisiert. Mit der Jungle World sprach Heigel über Familie, Glauben und die Pläne für seine eigene Beerdigung.

Doppelkinn statt Doppelmoral! Im Missy Magazine schreibt Magda Albrecht über die teils oberflächlichen und diskriminierenden Debatten, die unter dem Deckmantel von „Body Positivity“ stattfinden. Passend dazu ein schon älterer Artikel von Hengameh Yaghoobifarah, warum Fat Aktivismus und Antirassismus stets zusammengedacht werden muss.

Links leben mit Kindern: Ein Blog zur „Care Revolution“ zwischen Anspruch und Wirklichkeit in linken Lebenszusammenhängen.

Der kürzliche Beschluss des Bundeskabinetts zum dritten Geschlechtseintrag missachtet körperliche Selbstbestimmung und lässt die Deutungshoheit wieder einmal in den Händen der Medizin. Aktion Standesamt 2018 hat dazu eine Stellungnahme formuliert. Du bist auch unzufrieden mit der derzeitigen Regelung zum Geschlechtseintrag? Vom 8. bis zum 12. Oktober wird es eine bundesweite Aktionswoche geben, um einen Antrag beim Standesamt einzureichen.

Das Interkulturelles Frauen* und Mädchen* Gesundheitszentrum (IFMGZ Holla e.V. ) kritisiert mit einem offenen Brief die Kampagne „den Kopf frei haben“ von Terre des Femmes (TDF). Ziel der Kampagne ist es, das Kopftuch für muslimische Mädchen* unter 18 Jahren in Deutschland zu verbieten.

Tolle Nachrichten: Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) ist online. Erstmals wird das Wissen zur deutschen Frauenbewegung in einem gemeinsamen Portal der feministischen Erinnerungseinrichtungen gebündelt und für alle zugänglich gemacht.

Protest und Bewegung: Ninia LaGrande mit einem Spoken Word zu 50 Jahre 68er.

Kollektiv KINOKAS sucht Mitstreiter*innen für ein Doku-Projekt zum Thema reproduktive Rechte und Gerechtigkeit: „Wir suchen wir nach Menschen, die in Deutschland eine Abtreibung hatten oder sich wider Erwartungen/Empfehlungen (der Ärzt*innen, der Familie, des Umfelds, von Institutionen, usw.) dagegen entschieden haben und Lust hätten mit uns darüber zu reden. Wir sind ein kleines feministisches Filmkollektiv (4 cis-Frauen, weiß/poc, queer/hetero, able-bodied) und setzen uns mit dem Thema queer-feministisch und intersektional auseinander. Schreibt uns gerne an für mehr Infos (auch auf französisch und spanisch) an: reprorechtefilm(AT)protonmail.com

Kino Start von THE WHISPER OF THE JAGUAR (OMU), ein Queerpunk-Roadmovie, das in der Region des Amazonas spielt und indigenes Wissen sowie die Erfahrung von Trance-Zuständen, die von Arzneipflanzen ausgelöst werden, erforscht. Alle Termine und weitere Infos zu The Whisper of Jaguar.

Englischsprachige Links

On Being an Ill Woman: A Reading List of Doctors’ Dismissal and Disbelief.

McDonald’s workers walk out in 10 US cities over sexual harassment epidemic.

Veranstaltungstipps in Berlin, Köln, Potsdam und Bremen:

6. Oktober in Köln: Barcamp Gender NRW 2018: Vernetzung, Vielfalt und Feminismus.

6. bis 7. Oktober in Berlin: Friends FEST 2018 (FB-Link).

9. bis 14. Oktober in Bremen: 25. queerfilm Festival Bremen

11. bis 12. Oktober in Berlin: Konferenz Living with Islamophobia.

12. Oktober in Berlin: Fachgespräch der GRÜNEN Bundestagsfraktion: „Besser mit Frauen. Wir gestalten Digitalisierung“. Hier geht es zur Anmeldung (bis zum 07. Oktober).

12. Oktober in Potsdam: Konferenz Girls just wanna – participate! Chancen und Herausforderungen von (politischen) Beteiligungsformaten in der Mädchen- und Jugendarbeit.

16. Oktober in Berlin: Das Bündnis der „behindert und verrückt feiern PRIDE PARADE“ sucht Unterstützung (FB-Link.)

Zur Mitte der Woche versammeln wir hier regelmäßig Links zu wichtigen Analysen, Berichten und interessanten Veranstaltungen. Was habt ihr in der letzten Woche gelesen/ geschrieben? Welcher Text hätte mehr Aufmerksamkeit verdient? Und was für feministische Workshops, Lesungen oder Vorträge stehen in den nächsten Wochen an?

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