Heidi Klum und Redface, Heterosexismus in Deutschland und 20 Jahre nach Ruandas Genozid – kurz verlinkt

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[Kinder] brauchen Bücher, in denen Vielfalt normal und bereichernd ist!„, fordert Tupoka Ogette bei der Heinrich Böll Stiftung und berichtet über eigene Leseerfahrungen als Kind und ihre jetzige Arbeit zu Antidiskriminierung.

Das Jobcenter Segeberg fordert eine Alleinerziehende Mutter auf umzuziehen – aufgrund einer Miete, die 1,78 Euro über dem Satz liegt, berichtet die Sozialberatung Kiel.

„Was Gleichberechtigung im Bereich der Bildung institutionalisieren sollte – ein weniger heterosexistischer Schulunterricht –, wird als „Gender-Ideologie“ und „Frühsexualisierung“ umgedeutet. Das Gefährliche daran ist, dass es nicht vereinzelt geschieht, sondern grenzübergreifend.“, schreibt die taz und analysiert, wie in aktuellen Diskussionen Hetersexismus re_produziert wird und vor allem diskriminierenden Positionen Platz eingeräumt wird, schließlich ginge es ja um das „Kindeswohl“ und da hört auch die „Toleranz der Mitte“ auf.

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Feminist Philosopher analysiert die viralen Videos, in denen Menschen (vor allem junge weiße Frauen) durch Cochlear Implantate hören: „[…] consider that one subtext to these viral videos of cochlear implant initial hookups is the paradigm of the young white deaf woman who has acquired the ability to listen, yet is still dependent (and faintly exotic). Medical miracles showing a dramatic change in a person’s life make pleasurable internet entertainment, but when those miracles are packaged in ways that perpetuate and reinforce stereotypes that deaf women rail against, it is time to take a closer look at what’s going on.“

Es gibt einen wundervollen neuen Webcomic: Pussybear – A Comic About the Life of a Fat Queer Feminist Butch Trans* Poly Nerd.

In diesen Tagen jährt sich zum 20. Mal der Genozid in Ruanda, begleitet durch Veranstaltungen und Artikel über Artikel. The Daily Beast beschreibt so, wie insbesondere Frauen in den letzten zwanzig Jahren in Ruanda zum Wiederaufbau beigetragen haben. Musa Okwonga ermahnt beim New Statesman nicht nur ein „Versöhnungs-Narrativ“ zu reproduzieren, da dieses zum einen für Betroffene mit anderen Umgängen für ihr Trauma ausgrenzend ist, aber es auch einfach machen nicht über Verantwortungen zu sprechen. In der New York Times heißt es: „Following Orders in Rwanda„.

Ruth Hopkins schreibt bei Racialicious über Germany Next Top Model, wo die Kandidatinnen als Native Americans posierten: „Normally this is where I ask Ms. Klum for an apology, but because this act of appropriation is so willful, any apology would ring hollow. Like many Natives, I’m tired of lip service.“

Homestory Deutschland braucht finanzielle Unterstützung.

Termine

Berlin, am 13. April: „Zurückschlagen, kaputtmachen, wegglitzern. Antifa feministisch weiterdenken.
Workshop von und mit der trans*genialen f_antifa

Berlin, am 2. und 3. Mai: Öffentliche Feier anlässlich des Geburtstags von May Ayim.

Berlin, am 7. Mai um 17 Uhr im Tiergarten: Gedenkveranstaltung „Verschwiegen und Vergessen. Schicksale und Lebenswege lesbischer Frauen im Nationalsozialismus“  u.a. veranstaltet vom Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek e.V.

Berlin, am 29. Mai: „La Moustache presents: RAE SPOON + HEIMWEHHOTEL“ (FB-Link)

Niederösterreich, vom 17.-23.August: PINK NOISE GIRLS ROCK CAMP mit dem Schwerpunkt „Bühne“. Die Anmeldephase läuft jetzt bis zum 17. Mai!

4 Kommentare zu „Heidi Klum und Redface, Heterosexismus in Deutschland und 20 Jahre nach Ruandas Genozid – kurz verlinkt

  1. Ich habe den Taz-Artikel gelesen und bin mal wieder total genervt, weil ein wichtiges Thema zwar angesprochen wird, aber sich nciht die Mühe gemacht wurde, an mehr als der Oberfläche zu kratzen. Vor allem rege ich mich jedesmal wieder über den von fast allen übernommenen Begriff der „künstlichen“ Befruchtung auf, auch weil ich selbst immer gerne gefragt werden „wie wir das denn so machen“. Es halten sich in unserer aufgeklärten Gesellschaft (anscheinend auch bei der Taz) die wildesten Vorstellungen in den Köpfen. Mir ist eins wichtig zu betonen: Wer nicht gerade von heterosexuellem „Geschlechtsverkehr“ schwanger werden möchte, sondern lieber anders, kann dies bequem ohne Operationen, Labore, Hormonkuren oder Molekulargenetik zu Hause erledigen. Quasi steinzeitmäßig und total unkünstlich (solange Sperma noch nicht synthetisch hergestellt wird). Sowas wird landläufig als Bechermethode bezeichnet. Also nichts von dem, was so bei kinderlosen heterosexuellen Paaren oder in der Tierindustrie seit Jahren als künstliche Befruchtung bezeichnet und akzeptiert wird. Das mit dem von der Taz verwendeten Begriff der „künstlichen Befruchtung“ assoziierte Verfahren heißt In-Vitro-Fertilisation und ist mit einer völlig anderen Ausgangslage verbunden, als wenn sich jemand dazu entschließt, sich Sperma zb von einem Arzt einführen zu lassen. Abgesehen davon finde ich auch die Dichotomie künstlich-nicht künstlich einfach lächerlich. Ich verstehe nicht, was für eine Relevanz es für das Kind hat, ob das Spermium mit einer Spritze, einem Penis oder schon als befruchtete Zelle in die Gebährmutter kommt. War der Taz wohl zu komplex. Kriegt man aber auch alles durch googeln raus, wenn es einen denn interessiert.

  2. Nachtrag zur Taz: Es habe in Paris nicht 100.000 Homophobe sondern 5(!)00.000 auf der ManifPourTous demonstriert. Inkl. Marsch zum Arc de Triomphe (na, an welche unguten Zeiten fühlen wir uns da erinnert?).

  3. Oh mann, die Bilder von Klums Sendung sind wirklich schlimm!!! Seit Jahrzehnten klagen indigene Feministinnen diese Form der cultural appropiation als eine wesentliche Ursache für die epidemisch-grassierene sexualisierte Gewalt gegen indigene Frauen an. Und das diese Kritik immer noch ignoriert wird, macht mich sehr wütend.

    Hier noch ein schöner Link: http://cojmc.unl.edu/nativedaughters/

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