Letzten Samstag wurde deutschlandweit geslutwalkt (siehe auch unser aktuelles Dossier), was auf ein großes Medienecho stieß. Auch die heutige Blogschau widmet sich vornehmlich der Nachlese des wohl wichtigsten feministischen Großereignisses, das hierzulande in den letzten Wochen stattfand.
Impressionen vom Slutwalk in Berlin berichten die Ruhrbarone und Kweens.
Einen Demo-Bericht gibt es auch in der taz, wo der Slutwalk als explizit feministische Aktion eingeordnet wird. Neben Hintergründen und Ausblicken werden auch den hier bereits thematisierten negativen Aspekten der grundsätzlich ja durchaus angestrebten Öffentlichkeitswirksamkeit der Slutwalks Raum gegeben.
Paula ärgert sich über das Auseinanderklaffen von Realität und medial vermitteltem Eindruck der Slutwalks und veranschaulicht diese Diskrepanz, indem sie selbst aufgenommene Fotos vom Slutwalk Berlin dem jeweils ersten Satz aus Online-Artikeln gängiger Massenmedien entgegensetzt. Gute Idee!
Zum nochmal selber nachgucken: Viele schöne, lustige oder auch ärgerliche Bilder und Eindrücke vom Slutwalk Berlin bieten – neben den diversen Slutwalk-Seiten im Netz und auf Facebook – der entsprechende youtube-Channel sowie der Fotopool auf flickr, der mit selbst geschossenen Fotos befüllt werden kann. Slutwalk-Bilder gibt es auch von Barbara Muerdter und dem Kotzenden Einhorn.
Spreemieze schenkt uns einen persönlichen Blick auf die Slutwalkbewegung vor dem Hintergrund eigener Gewalterfahrungen und erinnert an machtvolle Vergewaltigungsmythen.
Noch Schwung vom Slutwalk und Power, weiterzumachen? Das Mädchenblog stellt noch einmal die Hollaback!-Bewegung vor, die inzwischen auch in Berlin und Dortmund vertreten ist und sich zum Ziel gesetzt hat, weltweit vernetzt „Erfahrungen mit sexualisierten Übergriffen öffentlich zu machen, zurück zu pöbeln (das bedeutet Hollaback! übersetzt) und den alltäglichen Sexismus zur Sprache zu bringen“. Außerdem wird erläutert, wie mitgemacht werden kann.
Ein „weiblicher Ninja“ in der Tasche, der bei Pöbeleien gegen lesbische Mädchen eingreift: Eirika (18) aus Reykjavik hat diese Idee in ihrem Kurzfilm ‚Doppelaxt‘, einem von drei Kurzfilmen, die bei einem Workshop des Dortmunder Medienprojekts queerblick e.V. während eines Sommercamps vom Jugendnetzwerk Lambda entstanden sind, umgesetzt. Insgesamt „20 schwule, lesbische und transidente Jugendliche aus Island, Frankreich, Israel, Finnland und Deutschland“ haben laut queerblick e.V. ihre eigenen Kurzfilme produziert. Zu sehen sind die Filme im einer Spezialausgabe des Magazins ‚queerblick‘, die von den Workshopteilnehmer_innen selbst moderiert wurde.
Nadine hat hier bereits über Störerabwehr per Wasserbomben berichtet, wie sie die Frankfurter Slutwalker_innen vorgemacht haben. Ein Zurückschießen ganz anderer Art: Der Schützenverein Schwitten im Sauerland hat im dritten Anlauf eine Satzungsänderung beschlossen, nach der nun auch Frauen in den Verein aufgenommen werden dürfen. Angeblich folgt er damit einem Trend.
Last not least ein Terminhinweis für alle (Wahl-)Berliner_innen und/oder Reisefreudigen: Ab 25. August soll in Berlin an jedem letzten letzten Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Sonntagsclub ein Stammtisch für alle Bisexuellen stattfinden. Laut Eigeninfo will der Bi-Stammtisch Berlin allen Bisexuellen, Unentschlossenen und Neugierigen die Möglichkeit geben, in fröhlicher Runde zwanglos miteinander ins Gespräch zu kommen.
> Ein Zurückschießen ganz anderer Art:
Damit sich die martialische Formulierung auch rentiert, hier eine Hörprobe des Liedes „Die Wildererinnen“ von den Wellküren:
http://www.wellkueren.de/files/Wildererinnen.mp3
CD: http://www.wellkueren.de/cds/artikel/auf-da-roas/
gute idee die wellküren dazu zu verlinken :D
mir war bisher gar nicht klar, dass es schützenvereine gibt, die frauen ausschließen. selbst bin ich schon dabei seit ich 10 war. man lernt leider nie aus.