Seit Beginn der feministischen (Gegen-)Demonstrationen gegen die so genannten »Märsche für das Leben« oder »1.000 Kreuze für das Leben« berichtet die Mädchenmannschaft über die jährlich stattfinden Ansammlungen so genannter „Lebensschützer“, die mit ihren rechtskonservativ-völkischen und heteronormativen Parolen immer mehr öffentlichen Raum einnehmen. Im letzten Jahr schrieb accalmie einen bilderreichen Bericht zur Demo 2014 und fasste zusammen:
Eines der Plakate, das „Lebensschützer_innen“ [sic] am vergangenen Samstag mit sich trugen, fasste die Zielsetzung jener Bewegung prägnant zusammen: „Selbstbestimmung hat Grenzen“ – praktischerweise genau dort, wo die „Lebensschützer_innen“ über die Körper anderer Menschen verfügen wollen.
Auch in der Berliner Politik kommen die Demonstrationen zunehmend auf die Agenda. Auf der diesjährigen Festveranstaltung von DIE LINKE anlässlich des Internationalen Frauenkampftages hielt ich einen Redebeitrag zu den queer-feministischen Gegendemonstrationen und ihren politischen Botschaften.
Am 19. September 2015 ist es wieder so weit.
Auch in diesem Jahr rufen antifaschistische und queer-feministische Gruppen in Berlin zum Gegenprotest auf. Mit dabei ist das WHAT THE FUCK?!-Bündnis, das im Vorfeld spannende Veranstaltungen und Konzerte z.B. in Berlin, Frankfurt/Main, Bremen oder Leipzig organisiert. Treffpunkt: 19. September, 11 Uhr, S Anhalter Bahnhof.
Auch das Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung ruft unter dem Motto „Leben und Lieben ohne Bevormundung“ am Brandenburger Tor und Umgebung zu Gegenprotesten auf.
Weiterführende Links und Ressourcen aus unserem Archiv:
- Abtreibungsgegner darf vor Arztpraxis demonstrieren (2010)
- Mit Dildos gegen AbtreibungsgegnerInnen (2011)
- Der dauernde Kampf um Reproduktionsrechte (2012)
- Organisierte AbtreibungsgegnerInnen in Deutschland (2012)
- Deutsche Bahn findet es „normal“, AbtreibungsgegnerInnen mit verbilligten Tickets zu transportieren (2012)
- Zum Tode von Savita Halappanavar: Abtreibungsverbot tötet (2013)
- Applaus für Lara Fritzsche, die ihr Preisgeld vom Katholischen Medienpreis an das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung spendete (2013)
- Ein_Stehen für reproduktive Rechte: Wendy Davis‘ 13-Stunden-Rede-Marathon (2013)
- Auf einen Blick: Abtreibungsgesetzgebung in Europa (2013)
- Podcast zu reproduktiven Rechten mit Fokus auf Rassismus und Heteronormativität (2014)
- Politik mit ‚Bereuen‘ – Von Schwangerschaftsabbrüchen und komplexen Leben (2015)