Emanze statt Nikolaus: Termine im Dezember

Auch im Dezember sammeln wir que(e)r durch die Republik feministische Partys, Diskussionsrunden, Ringvorlesungen, Ausstellungen und Proteste. Wenn wir eine Veranstaltung in deiner Nähe vergessen haben, schreib‘ uns unter post[at]maedchenmannschaft[punkt]net oder poste sie hier in die Kommentare. Universitäre Veranstaltungen sind i.d.R. auch Nicht-Studierenden zugänglich.

Zunächst ein Terminhinweis, der sich ausschließlich an Schwarze Menschen, Migrant_innen und People of Colour richtet. Nur noch bis heute könnt ihr euch für einen viertägigen Empowerment-Workshop des Antidiskriminierungs- netzwerkes Berlin des TBB im Dezember anmelden.

1. Dezember

Berlin:Lebendige Männlichkeiten – maskulines Leben. Eine gendertheoretische Kulturgeschichte des biologischen Lebensbegriffs“ mit Kerstin Palm (im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung “Arenen der Männlichkeit” der TU Berlin, die noch bis Februar geht).

2. Dezember

Berlin: Grrrl Punk Abend mit Respect my Fist and Hotpants Romance im Schokoladen (via Veranstaltungshinweis auf Facebook).

Berlin:Fundamentalismus und Geschlecht: Schrift – Körper – Gemeinschaft“ (2. bis 4. Dezember).

Bochum:Sex als kulturelles Kapital? – Sexualität und Differenz im Kontext neoliberaler Wirtschaft“ mit Dr. phil. Antke Engel (im Rahmen der Vortragsreihe zu Themen rund um Geschlecht und Gesellschaft, die noch bis zum 16. Dezember geht).

Halle: Von ‚Damentoiletten‘, After Shaves, Sonnencremes und gegenderten Schlafsackkomforttemperaturen oder: Was hat nonverbale Kommunikation mit Geschlecht zu tun?“ mit Prof. Dr. Lann Hornscheidt (im Rahmen der Vorlesungsreihe der MLU Halle).

Hamburg: Missy Magazin Release Party mit Forgotten Birds.

Hannover: „Kritische Tage“ (2. bis 5. Dezember). Kongress, der sich mit dem herrschenden Geschlechterverhältnis auseinandersetzen will, in Kooperation mit der SB für Frauen- und Geschlechterpolitik des AStA der Uni Hannover.

4. Dezember

Berlin: Soli Party für 1000-Kreuze Gegner_innen: Infoveranstaltung und Party.

Lüneburg: „Weiblich, männlich, Känguru – Von vermeintlichen und realen Unterschieden zwischen Männern und Frauen“ (im Rahmen der Veranstaltungsreihe über Normen, Macht und Herrschaft in Beziehungen und Geschlechterverhältnissen)

9. Dezember

Berlin:Toward a Reconceptualization of Capitalist Crisis“ mit Nancy Fraser.

Hohenheim:Männer und Gefühle – Männlichkeit und Emotionen“ (Tagung vom 9. bis 11. Dezember, Anmeldung erforderlich)

TV Tipp: WDR (22Uhr) – „Ich bin Muslima, ich bin lesbisch!“ (wird am 13. Dezember wiederholt).

10. Dezember

Moers bei Duisburg:Anarchie und Sex“ (Eintritt frei).

Akademie Waldschlösschen bei Göttingen:Queer zur Norm: Leben jenseits einer schwulen oder lesbischen Identität“ (vom 10.-12. Dezember. Anmeldung erforderlich, Ermäßigung möglich).

Hamburg: Wochenendseminar „Erscheinungsformen, Kritik und Analyse des antimuslimischen Rassismus“ (vom 10.-12. Dezember. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erforderlich. Wer nicht hingehen kann und trotzdem interessiert ist: Auf der Seite gibt es Grundlagen-Texte, Videos und Audios zum Thema Rassismus und antimuslimischer Rassismus).

11. Dezember

Mülheim an der Ruhr:Genderterror“ (autonome Queer-Party).

14. Dezember

Berlin:Privilegierungsbekenntnisse – Hegemoniereproduktion in kritischen Wissenschaftsfeldern“ mit Isabell Lorey und Urmila Goel.

Hannover: Umgang mit sexualisierter Gewalt in linken Zusammenhängen“ mit Julia Gebrande.

15. Dezember

Berlin: Künstlerinnenprogramms 2011. Frist für die Bewerbung um Stipendien für Filme- und Videomacherinnen der Kulturverwaltung des Berliner Senats.

Berlin: Fachtagung “Gender in der Jugend- und Bildungsarbeit”.

Berlin:Das sagt man nicht – Diskriminierende Sprache in Politik, Medien und Alltag“ mit Michel Friedman (Eintritt frei).

Berlin: Queering Ethnicity in Postnational Europe“ mit Fatima El-Tayeb (im Rahmen der Ringvorlesung der HU Berlin “Geschlecht in Wissenskulturen. Postkoloniale und queer-theoretische Perspektiven”, die noch bis Februar geht)

Mühlheim an der Ruhr: Info-Veranstaltung zu den Prozessen gegen 1000-Kreuze-Gegner_innen in Münster und deren mögliche Auswirkungen auf das Versammlungsrecht bundesweit.

16. Dezember

München:Generation, Sexuality, Postfeminism“ (PDF) mit Angela McRobbie (im Rahmen der Ringvorlesung der LMU München “Perspektiven der Geschlechterforschung auf Körper – Wissen – Praxis”)

7 Kommentare zu „Emanze statt Nikolaus: Termine im Dezember

  1. Am 15.Dezember veranstaltet das queer-feministische Frauenreferat und das Schwulenreferat der Uni Gießen einen Themenabend zu Polyamorie.
    Hierfür wird Gwendolin von der Krake anwesend sein und daraus vorlesen. Wir werden eine Doku zum Schlampolygarchutopischen Feriencamp „Schlampenau“ schauen und erwarten eine heiße Diskussion. :)
    Wegbeschreibung gibts auf: http://www.schwulenreferat-gi.de

  2. Ich kopiere mal hier die Veranstaltungen der FrauenLesbenTrans*Liste der FU Berlin unkommentiert rein. Klingt alles sehr spannend.

    „SABBER*GLIBBER*FLUTSCH*OAHHH! Normierte und subjektive Sexualitäten“

    Organisiert von der queerfeministischen FrauenLesbenTrans*Liste FU Berlin. Alle Veranstaltung finden im FAQ-Laden in der Jonasstr. 40 (Neukölln) statt. Der Laden ist barrierefrei.

    *Auftakt: „Sabber Glibber Flutsch Oahhh! Normierte und subjektive Sexualitäten“
    05. Dezember, 18 Uhr, offen für alle Geschlechter

    Bei erfrischenden Getränken und süßen Leckereien stellen wir das Programm unserer Reihe „Sabber Glibber Flutsch Oahhh! Normierte und subjektive Sexualitäten“ vor, die von Dezember bis Februar in den Räumlichkeiten des FAQ stattfindet. Darüber hinaus habt ihr Gelegenheit, die Arbeit des FAQ-Ladens kennen zu lernen, in Zinekisten zu wühlen, vegane Sextoys zu bestaunen oder einfach nur im gemütlichen Plausch das Wochenende ausklingen zu lassen. Wir freuen uns auf einen schönen Abend mit euch!

    *Rein – Raus und doch nicht gefunzt? bzw: Kein Orgasmus = schlechter Sex?
    Lesung / Inszenierung – Input – Workshop/Diskussion zur Kritik der Penetrations- und Orgasmusfixierung
    12. Dezember, 16 Uhr, für ALLE Frauen_Lesben_Trans*

    Stell dir vor. Du hattest richtig guten Sex. Das heißt …
    … du hattest Geschlechtsverkehr.
    … du hattest einen Orgasmus.
    Du kannst/willst weder noch ankreuzen? Dann fragst du dich vielleicht auch, was Sex eigentlich bedeutet und was gängige Vorstellungen darüber mit uns machen. Wir wollen einen Austausch zu diesem Thema initiieren und ggf. gemeinsam nach Alternativen suchen.

    *Was ist eigentlich das Zustimmungskonzept – eine theoretische Annäherung
    18. Dezember, 16 Uhr, für ALLE Frauen_Lesben_Trans*

    Wir werden uns dem Zustimmungskonzept („consent concept“) auf theoretischer Ebene nähern. Hierbei geht es um die Definition eines positiven Sexualitätsbegriffes und um eine (Neu-)Definition dessen was sexualisierte Gewalt ist. Die Definitionsmacht spielt eine Rolle. Du musst kein Vorwissen mitbringen.

    Teilnehmer_innenbegrenzung auf 20 Personen. Es besteht die Möglichkeit, sich unter sabberglibberflutsch@googlemail.com vorab anzumelden.

    *Meine Sprache für den Konsens finden
    16. Januar, 16 Uhr, für ALLE Frauen_Lesben_Trans*

    Finde deine Sprache für die Umsetzung von Konsens! Dies ist ein praxisorientierter Workshop für alle FLT* die intimen/sexuellen Konsens praktizieren (wollen). Ihr werdet verschiedene Möglichkeiten Konsens umzusetzen kennen lernen und könnt euch hiervon inspirieren lassen. Es gibt genauso auch die Möglichkeit des persönlichen Austauschs untereinander. Vorwissen zum Zustimmungskonzept ist gut. Offen für alle FLT*, ob du eine Beziehung führst oder nicht ist irrelevant.

    *Queere Spielplätze – Das Erforschen von Geschlecht in lesbisch/trans*
    BDSM Communitys
    12. Februar, 15 Uhr, offen für alle Geschlechter

    „Was die Biologie erzählt ist einfach völliger Bullshit.“ Dieses Zitat aus meiner empirischen Forschung zu lesbisch/trans/queerem BDSM verdeutlicht den Umgang mit Geschlecht in dieser Community: Geschlecht wird dort im Rahmen von Rollenspielen zum Experimentieren freigegeben. Das Spielen mit Geschlecht ist eine beliebte Praxis, für manche sogar der wesentliche Kick der eigenen SM-Praxen. Basierend auf der Analyse von Interviews, die ich mit Mitgliedern dieser Communitys aus Europa und den USA geführt habe, stelle ich anhand von Beispielen dar, auf welche vielfältige Art und Weise Geschlecht zum Lustgewinn genutzt und dabei erforscht, erweitert, reproduziert, neu erfunden und verqueert wird. Ferner gehe ich den Fragen nach, warum bestimmte BDSM-Szenen als soziale
    Räume besonders geeignet sind, um herrschende Vorstellungen von Geschlecht zu verque(e)ren, wie dies konkret stattfindet, und inwiefern die im Spiel erarbeiteten queeren Geschlechterentwürfe in das Alltagsleben übertragen werden können.

    Robin Bauer promoviert derzeit zu queeren BDSM Praktiken und Communitys in der Soziologie. Er unterrichtet Queer Studies und queer-feministische Naturwissenschafskritik an der Universität Hamburg. Forschungs- und
    aktivistische Schwerpunkte sind BDSM, Transgender, nicht-monogame Lebensweisen und HIV-Prävention.

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