Die radikalfeministische Grundschule und Weiße Integrationsverweigerung – kurz notiert

Eine Online-Umfrage der Frauenseiten Bremen hat ergeben, dass „fast 50 Prozent aller befragten Frauen und Mädchen negative Erfahrungen im Internet gemacht und Belästigungen, Anmache und Sexismus erlebt“ haben.

In Kairo wurde die äygyptisch-amerikanische Journalistin Mona Eltahawy von der Polizei misshandelt und sexuell belästigt, berichtet derStandard. Sie war während der neuen Proteste gegen das Militärregime auf dem Tahrirplatz gewesen.

In den 1990ern gab es eine radikalfeministische Grundschule für Mädchen in Wien. DieStandard führte ebenfalls ein Interview mit einer ehemaligen Schülerin.

Wenn über Musik von Frauen* geredet wird, fällt immer auch der Begriff „Riot Grrrl“ im gleichen Atemzug. Ganz so, als gäbe es EIN Label für Musik von Frauen*, während für die selbstgemachte Musik von Männern* stets viele Labels zur Hand sind. Kritik an dieser Vereinnahmung gibt es bei Pitchfork zu lesen.

„Wann hat es das schon einmal gegeben in unserer nach wie vor verklemmten Vereinbarkeitsrepublik? Eine Frau bekommt einen Führungsjob, nicht obwohl, sondern weil sie Kinder hat!“, schreibt die Berliner Zeitung.

Mutlu Ergün berichtet bei Philibuster über die Ergebnisse neuester Studien: Millionen Weiße Deutsche verweigern die Integration!

In der neuen Ausgabe der feministischen Zeitschrift Anschläge, hat Autorin Leonie einen Kommentar zu konsensualem Sex geschrieben. Lesenswert!

Radio Corax Halle interviewte Gesa Mayer und Robin Bauer zu Monogamie als gesellschaftlicher Norm, nachzuhören bei Freie Radios. Die beiden halten heute im Rahmen der Ringvorlesung „que(e)r_einsteigen“ einen Vortrag zum gleichen Thema.

Das Männer-Fußballteam von Amerikanisch-Samoa gewinnt sein erstes offizielles Länderspiel – 2:1 gegen Tonga. Nach dem Sportlichen zur Geschlechterpolitik: Auf dem Platz stand mit Johnny Saelua eine Fa’afafine, die in der Kultur Polynesiens „als Mann geboren … als Frau aufgezogen“ werden, wie queer.de berichtet.

Eine aktuelle Kampagne gegen institutionalisierten Rassismus seht ihr hier:

Mann hat nette Ratschläge an Frauen, dieses Mal in der Süddeutschen: Um im Job voranzukommen und sich männlicher Raumnahme zu entziehen, sollen sie einfach die gleichen Verhaltensweisen an den Tag legen. Tipp 1: Nicht mehr lächeln!

Terminhinweise nach dem Klick

Ab heute und danach regelmäßig findet im Berliner Silverfuture ein Stammtisch für Feminine Queers, Femmes und Friends statt.

Ebenfalls heute Abend in Berlin: Eine weitere Lesung zu „Wie Rassismus aus Wörtern spricht – Koloniale (K)Erben im Wissensarchiv deutsche Sprache“

Am Samstag findet im Kafe Marat in München ein Workshop zu Definitionsmacht und Zustimmungskonzept statt.

Am 10. Dezember demonstrieren in Berlin alle, die Rassismus den Kampf ansagen. Los geht’s um 11 Uhr in der Karl-Liebknecht-Straße auf Höhe des Ampelmannshops (Facebook-Event). Im Anschluss gibt’s gleich die nächste Demo gegen Abschiebehaft.

6 Kommentare zu „Die radikalfeministische Grundschule und Weiße Integrationsverweigerung – kurz notiert

  1. „Bei der Verständigung zwischen Frauen ist die Körpersprache weniger ein Problem, da ja beide Seiten gleichermaßen agieren. Auch Distanzverletzung spielt zwischen Frauen im Allgemeinen keine Rolle. Wenn Frauen sich nahe kommen, ist das meist ein Ausdruck von Vertrautheit und Zugewandtheit“ – Ja klar. Auf welchem Planeten lebt der Gute?

  2. Also wenn ich es richtig sehe, steht da anders lächeln.

    Ansonsten: wieso wird der Kerl denn nun verteufelt, weil er Frauen Tipps gibt, wie sie am Arbeitsplatz besser zurechtkommen?
    Ich kann doch nicht mehr Führungskräfte fordern und dann Leute verteufeln, die ihnen Tipps geben wie’s geht. Oder seit ihr überzeugt, dass eine Beraterin komplett andere Tipps geben würde?

    Klar wäre es besser, wenn Männer von sich aus erkennen würden, das ihr Verhalten unsensibel ist und der Chef eine entsprechende Firmenschulung macht. Aber erst mal ist es doch wichtiger wenn sich Frauen selbst helfen. Und das heißt entweder Verhaltensänderungen bei anderen Einfordern oder wenn man daruf keine Lust hat, sich halt selbst zu ändern.

  3. @sylvia
    Frauenförderung (zum Wohle der „Frauen“) bedeutet, dass diese sich ändern sollen/müssen. Sie müssen dazulernen, ihre Freizeit und ihr hart verdientes Geld opfern für Kurse wie den von Jan Sentürk, ihre Persönlichkeit „ändern“, also verleugnen, ihre wahren Ansichten und Gefühle verschweigen, unterdrücken oder am besten einfach nicht mehr fühlen, sofern sie sich denn „weiblich“ verhalten.

    Dass viele Frauen* Erfahrungskompetenz in ihr Berufsleben einbringen, von der die gute alte Arbeitswelt nichtmal zu träumen wagt (Pflege von kranken/sterbenden Angehörigen, Kindererziehung, Vereinbarung von Studium & Familie, Zeitmanagement von Mindestlohnjob, Abendschule und Haushaltsführung für sich UND den männlichen* Partner,…) wird verschwiegen. Im Gegenteil, diese Arbeitserfahrungen und Persönlichkeitsmerkmale sind nicht zum angeben geeignet, während in einem Bewerbungsschreiben jede Mitgliedschaft im Minigolfverein in leuchtenden Farben hervorgehoben werden soll.

    Schlussendlich können Männer*, die ja nun seit mehreren Jahrzehnten strukturell die Arbeitswelt okkupieren und denen deshalb die Schuld und Verantwortung für die herrschenden frauen*feindlichen Verhältnisse in die Schuhe geschoben werden können, ihren Mist weitermachen wie zuvor; besuchen vielleicht hier mal ein als Fortbildung bezahltes Seminar zur Genderkompetenz und lesen dort mal eine Rundmail von der Gleichstellungsbeauftragten der Firma und diskriminieren ansonsten die Kolleginnen* und Vorgesetzten weiterhin nach Strich und Faden.

    Selbsthilfe von Frauen* hieße für mich: Nix mehr mit Männern machen, bis sie sich endlich an meine Lebensrealität anpassen.
    Übrigens ist Jan Sentürk ja nun nicht gerade eine Frau*, die ihre Tipps und Ratschläge an Frauen* weitergibt, ihnen somit hilft, sondern ein männlicher Dienstleister, dessen Job es ist, mit der Diskriminierung anderer Leute Geld zu verdienen.

  4. Und mal abgesehen vom eigentlichen Thema:
    „Sentürk: Wenn eine Frau die Hand eines Kollegen auf dem Rücken stört, muss sie das sofort kenntlich machen – sie muss es sagen oder durch Gesten verdeutlichen. Der Mann wird es von sich aus nicht bemerken.“
    Das ist quasi ein Freifahrtschein für Übergriffe und Victimblaming (den Betroffenen die Schuld für den Übergriff geben).

  5. Was @raupe sagt. „Die Arbeitswelt“ & „die Karriere“ sind qua definitionem „männlich“, also müssen die Frauen* sich „anpassen“ und wenn sie’s nicht können, muss man(n) ihnen ein bischen dabei helfen, ihre Defizite zu beseitigen? Alles klar… Meine Lieblingsaussage war übrigens, dass man sich besonders den Respekt von Männern eben erarbeiten müsse…

  6. von wg. SZ/“Schluss mit Lächeln“ und „Distanzverletzungen“ (bei denen zB männer sehr wohl wissen was sie damit tun)
    1. wie @raupe bereits be-/geschrieben hat
    2. sog. körperliche übergriffe, egal ob von *frau oder *mann in einem arbeitsumfeld/arbeitskontext sind mE generell anzulehnen
    3. es gilt mE generell und speziell auch hier :
    „Der Masstab dafür, wie Frauen zu denken und zu handeln haben, kann generell nicht von Männern vorgegeben werden.“
    solange jedoch *die mehrheit von frauen dies schon nicht erkennt wird sich mE auch nix ändern.

    @Anna-Sarah – „frau hat sich den respekt von männern zu erarbeiten“. achja.

Kommentare sind geschlossen.

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