Übermorgen, am 12. November, werden in München ab 19 Uhr die Soziologinnen Jasmin Siri und Heike Radvan von der Amadeu Antonio Stiftung und die Soziologin Nergis Denli zu „Übersehen und unterschätzt: Rechtsextreme Frauen in der medialen Berichterstattung“ diskutieren. Die Veranstaltung findet in der Galerie Kullukc statt und wird vom BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert. In der Einladung heißt es:
Meist wird Rechtsextremismus in der Öffentlichkeit mit gewaltbereiten Männern gleichgesetzt. Rechtsextremen und gewaltbereiten Frauen wird dagegen kaum Beachtung geschenkt. Frauen, die sich in der neonazistischen Szene engagieren, werden häufig mit ihren rechtsextremen Positionen und den entsprechenden Motiven ihres Handelns übersehen.
Beate Zschäpe ist hierfür ein aktuelles Beispiel. In der medialen Berichterstattung unmittelbar nach Bekanntwerden der Taten des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) wurde häufig davon ausgegangen, dass Zschäpe lediglich „die Freundin von“ einem der männlichen Gruppenmitglieder gewesen sei.
Wir diskutieren: Welche Rolle spielen stereotype Rollenbilder in der Gesellschaft, die dafür Sorge tragen, dass Verfassungsschutz, Polizei oder Jugendsozialarbeit rechtsextreme Täterinnen unterschätzen und übersehen? Und wie wirken sich diese auf die mediale Berichterstattung aus? Wird in der Türkei anders über rechtsextreme Frauen berichtet als in Deutschland?
Anmeldung per Email an bayernforum(at)fes.de.
Zum Weiterlesen:
- Jasmin Siri hat gemeinsam mit Imke Schmincke auch ein Buch herausgegeben: „NSU-Terror. Ermittlungen am rechten Abgrund. Ereignis, Kontexte, Diskurse„.
- Warum rechte Frauen weniger wahrgenommen werden
- Die Rollen autonom organisierter rechter Frauen (1)
- Die Rollen autonom organisierter rechter Frauen (2)