Auch im Irak hat sich in den vergangenen Wochen eine massive Protestbewegung ausgebreitet. Eher zurückhaltend wird in den deutschen Medien berichtet, obwohl es bei den Protesten vor einer Woche mindestens neun Todesopfer und etliche Verletzte gab. Die Protestierenden richten sich gegen Korruption, prangern die Misswirtschaft und das Versagen der Politik an und kämpfen für die Gewährleistung einer ausreichenden Strom- und Wasserversorgung.
Am heutigen Freitag soll es in Bagdad und anderen irakischen Städten wieder Proteste geben – mit dabei sind irakische Feminist_innen, u.a. von der Organization of Women’s Freedom in Iraq (OWFI). Yanar Mohammed, die Präsidentin der Organisation, berichtet auf dem Ms. Magazine Blog von den Demonstrationen der vergangenen Woche.
Auch heute gehen Feminist_innen wieder auf die Straßen, um dafür zu sorgen, dass Frauen laut und sichtbar bei den Protesten vertreten sind.
Ich hab in dem Video gerademal eine Frau gesehen, aber viele hunderte Männer… War da noch eine am Protestieren?
Ich denke nicht, dass aus diesem kleinen Ausschnitt klar ersichtlich ist, wie viele Frauen an den Protesten teilgenommen haben.
Eins ist dennoch klar: ja, es sind mehr Männer auf der Straße. Aber Frauen wie Yanar Mohammed protestieren nicht nur mit, um Solidarität mit den Protesten auszudrücken. Sie gehören auch zu den Organisatorinnen der Proteste, die Geschlechtergerechtigkeit auf die Agenda bringen. Es geht also darum, sichtbar zu machen, dass sehr wohl (feministische) Frauen mitorganisieren und demonstrieren.
kleiner Tip: Frauenbewegung in Afghanistan und Iran ist auch sehr interessant sowie größer und organisierter und könnte von euch mal thematisiert werden.
Frauen demonstrieren mit – es ist wichtig sie zu zeigen, weil sie sonst wirklich untergehen.
@abc: Mehr zum Iran und Afghanistan und auch zu deren Frauenrechtler_innen findest Du unter http://maedchenmannschaft.net/tag/iran/ und http://maedchenmannschaft.net/tag/afghanistan/.