Am 11. Oktober wird seit 1988 jährlich der Coming Out Day international begangen. In diesem Jahr wird er allerdings von einer Reihe an Selbstmorden schwuler Jugendlicher in den USA überschattet, berichtete das L-Mag:
Allein im September nahmen sich nach Medienberichten zehn Jungen zwischen 13 und 19 Jahren, die für ihr tatsächliches oder vermeintliches Schwulsein gemobbt wurden, das Leben. Selbstmorde unter schwulen, lesbischen, bi- oder transsexuellen (LGBT) Jugendlichen sind keine Seltenheit. US-amerikanische Studien zeigen schon lange eine viermal höhere Gefährdung für LGBT-Teenager.
Die verstärkte Aufmerksamkeit derzeit liegt sicher auch an der Medienwirksamkeit einiger Fälle. So brachte sich ein Student um, nachdem ihn sein Mitbewohner beim Sex gefilmt und den heimlichen Porno live im Internet gestreamt hatte. Wellen schlug auch das Projekt „It gets better“ von Dan Savage, der Videobotschaften an schwule, lesbische, transgender und bisexuelle Teenager sammelt. Ein Projekt bei dem sich inzwischen auch Ellen DeGeneres geäußert und den Opfern von Mobbing Mut zugesprochen. Gleichzeitig ist auch Kritik laut geworden, etwa dass „es wird besser“ noch keine einzige konkrete Verbesserung darstellt. Savage erwiderte daraufhin, das Projekt halte niemanden davon ab, weiter gegen Homophobie vorzugehen.
Im deutschen Wikipedia-Eintrag finden sich daher auch einige Aktionen, die die Human Rights Campaign zum Coming-out-Tag vorschlägt. Darunter etwa:
Man kann eine Schranktür konstruieren und die Leute einladen durchzuschreiten, also buchstäblich „aus dem Schrank herauskommen (to come out of the closet)“.
Eines Tages ist das dann hoffentlich unnötig und Jugendliche präsentieren ihren Eltern auch gleichgeschlechtliche erste Freund_innen, ohne sich vorher wie in einem dunklen Schrank eingesperrt zu fühlen.