„Girls Around Me“ und wie die Privatsphäredebatte weitergehen muss

Grusel-Aufreger am Wochenende: Die iPhone-App „Girls Around Me“ zeigt an, welche Frauen sich online bei Foursquare in einem Café oder Laden in der Nähe eingecheckt haben. Über den Lokalisierungsdienst Foursquare lässt sich dann auch das Facebookprofil anzeigen – ein perfektes Stalkertool wie ein Kommentar im App Store zeigt. Gleichzeitig beschweren sich dort auch Leute, für die dauerhafte Nutzung noch zahlen zu müssen! Was darauf folgte ist beispielhaft über die derzeitigen Privat­sphäre­diskussionen – und den Umgang mit Frauen in der Gesellschaft.

Screen Shot der iPhone-App „Girls Around Me“: links eine grün-gefärbte Karte mit Silhouetten schlanker Frauen, rechts ein Google Maps-Ausschnitt mit Bildern junger Frauen darauf verteilt.

Wieder einmal hat Apple trotz vorheriger Prüfung eine iPhone-App zugelassen, die Frauen zur Ware degradiert, gesellschaftskritische Apps kommen dagegen schlechter an. Damit illustriert die App den alten Spruch „Wenn Sie für einen Dienst nichts bezahlen, sind Sie offenbar nicht Kundin oder Kunde, sondern die Ware, die verkauft wird.“ (Andrew Lewis, zitiert in „The Filter Bubble“) Die Nutzung von Facebook und Foursquare sind kostenlos, für den „Zugriff“ auf die Nutzerinnen durch „Girls Around Me“ muss man dann allerdings in die Tasche greifen.

Darauf aufbauend geht auch die „im Internet sind alle zu sorglos“-Debatte weiter. Den Nutzerinnen sei gar nicht klar, dass ihre Facebook- und Foursquare-Daten offen einsehbar waren und wie sehr sie sich damit Risiken aussetzen, hieß es bei Cult of Mac. Man solle die App daher nutzen, um seine Bekannten zu mehr Sorgsamkeit im Umgang mit ihren Daten zu erziehen. Ein Argument das sich einfügt in die Diskussionen der letzten Jahre, gerade in Deutschland.

Doch diese Debatte greift zu kurz. Zunächst unterstellt sie allen Social Media-Nutzer_innen Naivität und derartige Pauschalurteile sind selten hilfreich. Nicht alle, aber einige, werden die Entscheidung, Facebook und Foursquare offen zu nutzen, bewußt getroffen haben. Denkt man die Ratschläge weiter, wird klar, dass eine Anwendung wie „Girls Around Me“ nur auf eine Weise effektiv verhindert werden kann: Gar nicht mehr offen aufzutreten, gerade als Frau. Solange sich Geschlecht irgendwie rekonstruieren lässt, sind solche Apps möglich. „Frauen raus aus der Öffentlichkeit!“ Ist das unser Rezept für das 21. Jahrhundert? Und warum gehen unsere Ratschläge eigentlich schon wieder an die Opfer?

Stattdessen müssen wir weiter denken und am anderen Ende ansetzen. Helen Nissenbaum gibt die Richtung vor, wenn sie „Unangebrachtheit des Informations­flusses“ als Problem benennt, der mit „der Vermittlung durch Technologie“ möglich wird. Ausschlaggebend sind unsere Erwartungen, wie andere mit unseren Daten umgehen. Wer sein Bild bei Fourquare einstellt, erwartet nicht, dass es in einer anderen App erscheint – auch wenn das technisch ganz einfach möglich ist. Den derzeitigen Ansatz, über die mögliche Verwendung der Daten aufzuklären, hält Nissenbaum für gescheitert. Aufgrund der technischen Komplexität sei es oft gar nicht mehr möglich. Immer öfter ist außerdem bei der Erfindung einer Technologie nicht einmal klar, was alles damit gemacht werden kann.

Nötig sei daher vielmehr, die Normen der Offline-Welt auch online zu achten. Nur weil es technisch möglich ist, Daten weiterzugeben, ist dies noch lange kein Freibrief, das auch zu tun. Die gute Nachricht: Foursquare hat der App den Zugriff auf ihre Daten inzwischen gestrichen und das mit dem „unangemessenen Aggregieren und Gebrauch“ begründet. Die schlechte Nachricht: Die Frage nach unseren Umgangsformen ist kompliziert, schließlich trifft sich im Internet die ganze Welt. Was sind Privatsphäregrundsätze, die möglichst viele Menschen teilen? Mit der Veröffentlichung von Facebooks Vorgaben, welche Bilder zu löschen sind und welche nicht, haben wir diese Debatte erst begonnen.

Was wir in der Debatte brauchen, ist die klare Ansage, dass Stalking nicht ok ist, auch wenn das Opfer es einem „leicht“ macht. Was wir nicht mehr brauchen, sind Ratschläge an Frauen, sich öffentlich unsichtbar zu machen.

54 Kommentare zu „„Girls Around Me“ und wie die Privatsphäredebatte weitergehen muss

  1. Gruselig, gruselig, gruselig. Jedoch: NZZ Online berichtet, Apple habe die App aus dem Store genommen. Immerhin ein Anfang. Gleichzeitig muss immer und überall für die Privatsphäre von Menschen gekämpft werden. Firmen und Marktinteressen darf nicht der Vorrang vor subjektiven Freiheiten eingeräumt werden. Schon gar nicht, wenn dadurch möglichen Straftaten Hilfe geleistet wird (Paragraph 238 des Strafgesetzbuches).

  2. @Joe: Samstag abend war die App noch da. Außerdem haben sie ja eigentlich einen Reviewprozess VOR der Veröffentlichung und trotzdem lassen sie sowas durch, wollen aber andere Apps wie someecards nicht…

  3. Super Artikel, und für mich besonders interessant, da ich selbst App-Entwicklerin bin und (in deutlich anderem Kontext) auch schon mit der Anzeige von Personenstandorten auf Karten zu tun hatte und auch noch haben werde.

    Beim Lesen der Titelzeile dachte ich übrigens kurz, wenn auch nicht ganz ernst gemeint: Cool, mit so einer App können Frauen andere Frauen finden, um mit ihnen interessante Gespräche zu führen, z.B. über Feminismus, sehr löblich! Klar ist natürlich: Die Aufmachung des Splash-Screens und der Titel in dem alle weiblichen Wesen als „Girls“ bezeichnet werden zeigt eindeutig, dass es darum geht, Frauen auf Äußerlichkeiten zu reduzieren. Die Zielgruppe sind damit vermutlich Hetero-Männer und die eine oder andere Lesbe, jeweils mit erotisch motivierten Interessen.

    Da stellt sich mir aber noch eine andere Frage, nämlich, ob eine solche App schon verwerflich ist, weil sie auch diesen Anwendungsfall zulässt, oder erst dadurch, dass sie ganz offensichtlich nur für diesen einen Anwendungsfall gedacht ist. Wenn es eine App gäbe, mit der man sich alle Nutzer um sich herum anzeigen könnte, und es dabei auch eine Filterfunktion gäbe, mit der man (neben vielen anderen Kriterien) nach Geschlecht filtern kann, wäre das vielleicht nicht mehr ganz so verwerflich. Dabei könnte die App natürlich immer noch für den selben spezifischen Zweck gebraucht werden, und in den Reviews und Bewertungskommentaren würde es sich vermutlich schnell herumsprechen, dass man damit heiße Mädels aufreißen kann…

    Die wirklich wichtige Frage bleibt damit wohl – und das hat Helga ja im Artikel schon hervorragend auf den Punkt gebracht – ob die Nutzer_innen von Foursquare und Facebook damit rechnen mussten, dass ihre Daten so gebraucht werden würden. Oder genauer: selbst wenn ihnen klar war, dass dies technisch möglich ist, haben sie es mit ihrer Anmeldung in irgendeiner Weise legitimiert? Ich denke, das ist nicht der Fall, aber es wundert mich auch nicht dass diese Ansicht nicht jeder teilt, dafür ist die Sache leider einfach zu nah dran an einer Grauzone.

  4. Auch auf die Gefahr hin mich mehr als unbeliebt zu machen, ich meine das mensch damit rechnen musste.
    Gerade diese Datenquelle ist genau dazu da um solche Informationen zu erheben und auszuwerten und niemand wird dazu gezwungen den Dienst zu nutzen, was die Situation schon deutlich von anderen Hacks unterscheidet, wo Daten eher aus Informationsabfall generiert werden.
    Wenn ich mich für einen Dienst anmelde sollte ich auch einigermaßen verstehen was der tut und im diesem Fall ist das explizit das erstellen eines Geoprofiles.
    Kaum jemand würde auf die Idee kommen sich in einem Business Netzwerk anzumelden und sich dann über Kontaktversuche von Headhuntern beschweren.

    Dem letzten Punkt von @Helga stimme ich ausdrücklich zu, nur sehe ich da eben auch die eigene Verantwortung nicht alle seine persönlichen Daten Unternehmen zur werblichen (im weiteren Sinne) Nutzung zu überlassen.

  5. So online-affin ich auch bin, bei dieser App und vor allem der folgenden Argumentation laufen mir kalte Schauer über den Rücken. Auf die Privatssphäre, die jede und jeder selbst zu schützen hätte, zu verweisen ist doch genauso wie Frauen zu sagen sie sollten halt keine Röcke oder hohe Schuhe tragen, wenn sie nicht dumm angemacht werden wollten. Klar kann und sollte sich jede und jeder darum kümmern, dass nur das über sie/ihn im Netz zu lesen ist, was man auch öffentlich sagen/zeigen will. Aber ich fühle mich nicht verantwortlich für die Aktionen (wie eben so eine APP) von Anderen, die nicht in meinem Sinne handeln.

  6. @Blaubart: Das ist doch gerade der Punkt. Nur weil etwas möglich ist, ist es noch lange nicht ok. Die Frage, was nun ok ist und was nicht, ist zentral für das Leben in Gemeinschaften.

    Im Falle von Foursquare war es sogar tatsächlich ein Verstoß gegen die AGB.

  7. @Helga
    Was meinst Du mit „ok“? Das klingt für mich sehr nach „das tut man nicht“ / „das gehört sich nicht“? Wenn ich im Privaten / einem speziellen Club irgendwelche (sexuellen) Fantasien auslebe dann ist das doch total ok? Wenn es gewisse Regeln gibt die alle Beteiligten verstehen und denen alle zugestimmt haben was spricht dann dagegen?

    Der entscheidende Punkt hier ist doch, sind die Regeln transparent, einfach zu verstehen und wurden sie eingehalten? Für mich erweckt die verlinkte Seite von Foursquare den Eindruck als ob persönliche Daten nur von „Freunden“ gesehen werden können. Das ist doch die Stelle an der Kritik ansetzen sollte…

  8. @let: Hier geht es doch gar nicht im sexuelle Fantasien, sondern den Umgang mit privaten Daten. Und dieses „da haben alle zugestimmt“ ist im Moment das Kernproblem in Privatsphärediskussionen. Man kann manchmal gar nicht mehr genau nachvollziehen, wann wo welche Daten weitergegeben werden, „nicht zustimmen“ oder nicht mitmachen ist teilweise keine Option.

    Interessanterweise hat fast niemand Foursquare kritisiert, sondern nur das „Frauen müssen aufpassen was sie von sich preisgeben“-Argument geschwungen. Trotzdem hat Foursquare reagiert und die App gekickt, weil sie diese Art der Datenaggregation- und verwendung unangemessen finden.

  9. Was Blaubart sagt.
    @helga: Es stimmt, dass es nicht ok ist, nur weil es technisch möglich ist. Das ändert aber nichts daran, dass es technisch möglich ist und höchstwahrscheinlich auch weiterhin gemacht werden kann. Man kann auch nicht ausschließen, dass weitere Software existiert, die genau das gleiche macht, aber nicht öffentlich zugänglich ist.

    Es reicht nicht, die Arbeitsweise zu verurteilen, die „Girls around me“ zugrunde liegt. Es müssen genau so die „Hüter“ der Daten, hier foursquare und facebook, mehr in die Pflicht genommen werden. Die Default-Einstellungen sollten restriktiver sein, aber gleichzeitig sollte niemand daran gehindert werden, die Einstellungen zu lockern, so er/sie es denn will.

    Aber das würde sich ja negativ auf das Geschäft von fb und foursquare auswirken… deswegen ist von der Seite nicht einmal ein Thematisieren der Problematik zu erwarten.

  10. @Helga: Aber die „Moralkeulen-Argumentation“ ist ganz ähnlich. Abgesehen davon gibts auch sexuelle Spielarten die online ausgelebt werden. Wie definierst Du „ok“? Hängt das davon ab wie groß eine Plattform ist?

    Du erweckst hier den Eindruck als ob man entweder alle Rechte abgeben könnte oder nicht am sozialen Leben teilnehmen darf. Und die gesellschaftliche Norm müsse dann entscheiden wie weit die entsprechenden Plattformen gehen dürfen und ab wann es pervers wird. Dabei kann man durchaus selektiv entscheiden welche Dienste man nutzt und welche nicht. Natürlich müssen die Dienstanbieter ihre Regeln gut kommunizieren und die Nutzer entsprechend handeln.

    PS: Noch mal deutlich. Ich habe nicht gesagt „da haben alle zugestimmt“, sondern wenn es transparent und faire Regeln gibt, dann gelten die. Und das kann man disskutieren ob das hier oder anderswo zutrifft.
    Aber eine implizite soziale Norm („ok“) wurde schon viel zu oft gegen Menschen die anders sind eingesetzt als dass ich sie akzeptieren kann. Alkohol, Drogen und Sex, alles für manche Teile der Gesellschaft nicht „ok“, obwohl legal.

  11. @let: Ich weiß immer noch nicht genau, was Du meinst. Aber die Analogie zu Sex hinkt – Du redest von Bewertungen von Sexualpraxen, ich rede von Konsens.

    Derzeit kann ich bei der Benutzung von Facebook keinen Konsens aushandeln. Entweder ich melde mich an und trete quasi alle Rechte an meinen Bildern, Nachrichten etc ab oder ich verpasse soziales Leben. Facebook ändert auch immer mal wieder die Bedingungen und aus vielerlei Gründen haben die weltweiten Nutzer_innen keinerlei schlagkräftige Vertretung dabei.

    „Gute Kommunikation“ ist da das Schlagwort, ja. Nur dass wir derzeit noch nicht mal wissen, wie genau die bei Datenweitergabe etc laufen könnte. Jede einzelne Weitergabe aufzulisten ist nur unübersichtlich und erklärt nichts. Hier müssen wir uns über die Erwartungen klar werden – ob wir die dann Regeln, Normen oder Grundsätze nennen, macht den geringsten Unterschied. Wer es will, bewertet auch eine transparente Regel und setzt sie gegen andere Menschen ein.

  12. @Helga

    Es wurden nur Einträge ausgewertet die „öffentlich“ waren und dann um weitere „öffentliche“ Daten angereichert, so zumindest alles was ich bisher gelesen habe (sollte das falsch sein, würde ich mich über einen Link freuen). Daher kann ich deiner Argumentation nicht folgen, dass es Aufgabe der Unternehmen sei diese Daten zu schützen. Das können Nutzer selber tun können, in dem sie ihre Privatsphäre Einstellungen ändern.

    Wenn es hier um private Daten gehen würde, ok, keine Frage, dann könnte ich die Argumentation nachvollziehen.
    So kann mensch aber die genau die Funktion der nachbauen, ob am PC zu Hause oder durch Handarbeit in beiden Quellen.

    Das ist genau der Grund warum ich die Aufregung nicht verstehe, ich habe doch ausdrücklich die öffentliche Verwendung dieser Daten zugestimmt, wenn ich diesen Dienst nutze. Nicht für diesen Zweck natürlich, aber technisch ist es immer noch ein leichtes diese Daten zusammenzuführen API hin oder her.

  13. @Blaubart: Nur weil etwas möglich ist, „muss“ man es noch lange nicht machen und ist es noch lange nicht angebracht. Und wenn da Leute bei Foursquare ihr Profil öffentlich haben, heißt es noch lange nicht, dass sie einer „Girls Around Me“-App auftauchen und quasi von der App verkauft werden wollen, neben sexualisiert dargestellten Silhouetten.

  14. Eure Argumentation hinkt @Blaubart, Mithos und let.

    Betrachtet man die Problematik mit einer Analogie wird vielleicht deutlicher, was Helga zu sagen versucht oder wie ich sie zumindest verstehe.

    Es benötigt Regeln und ein gewisses Werteverständnis im Umgang miteinander. So wie im Straßenverkehr. Kein Mensch stellt die StVO und ihr umfangreiches Regelwerk ernsthaft in Frage. Und wenn doch, gibt es schnell zu recht Probleme mit den Ordnungshütern. Bei Rot anhalten, die Vorfahrt gewähren, parken wo gestattet und nicht wesentlich schneller fahren als erlaubt, ist allgemein anerkannte Regel. Für alle, Frauen und Männer.

    Das Gleiche gilt für die technische Seite des Straßenverkehrs, die Fahrzeuge. Man kann eben nicht mit jeder Art Gefährt auf öffentlichen Straßen rumgurken, wie man will. Das gilt für den Trekker Marke Eigenbau genauso, wie für den Formel 1 Boliden von Sebastian Vettel. Nur „weil etwas technisch machbar“ ist, bedeutet das eben noch lange nicht, dass man es auf die Allgemeinheit loslassen kann. Und wenn doch, unterliegt auch der Porsche irgendwas mit 300 PS der Geschwindigkeitsbegrenzung.

    Nichts anderes ist diese unsägliche App. Ein häßlicher Bolide, mit dem besonders dumme Fahrer unreguliert durch die virtuelle Welt rasen können. Der Unterschied zum realen Straßenverkehr ist nur, dass hier weder Fahrer noch Gefährt reguliert sind.

  15. @Fjord,

    ich verstehe das Argument, sehe aber hier nicht seine Gültigkeit. Sie würde, aus meiner Sicht, dann gelten, wenn Daten aus einem nicht öffentlichen Kontext verwendet würden. Dann wäre es immer noch technisch machbar, aber eben aus gutem Grunde untersagt und verpönt (wenn auch leider nicht überall).

    Durch die in der App verwendete Datenkombination wäre es, um im Straßenverkehr zu bleiben, so dass mensch sich in ein Gebiet begibt in dem diese nicht gilt, etwa eine Rennstrecke.

    Kein Mensch (hoffentlich!) würde seine Onlinebanking-Zugangsdaten inklusive TANs ins Netz stellen und dann erwarten, dass niemand damit etwas anstellt.
    Ich verstehe gut und befürworte auch das darauf aufmerksam gemacht wird und solche Angriffe (letztlich ist das ja nichts anderes als Social Hacking) in Zukunft erschwert werden. Sich aber nur über die Ungerechtigkeit der Welt zu beschweren und nicht im gleichen Zug zu zeigen wie das mit ein paar Klicks verhindert wird (ohne das es Auswirkungen auf das soziale Leben hat) finde ich irgendwie falsch.

  16. @Helga
    Nein. Ich rede von semiöffentlichen Räumen mit nicht unüblichen Regeln in denen Leute gewisse Sachen ausleben. Da gibt es Verhaltensweisen, die anderswo vielleicht als Grenzverletzung aufgefasst werden. Aber alle kennen diese veränderte Gegebenheiten und haben dennoch Respekt voreinander.

    Ähnliche Probleme können auch in sozialen Netzen auftreten. Manche Menschen finden es vielleicht toll wenn sie darüber informiert werden wenn sich in Kalifornien ein anderes Mitglied ihrer Fußballmannschaft am selben Strand aufhält. Andere wollen dass nicht einmal die eigene Tante darüber weiß wo man sich aufhällt. Da gibt es einfach kein Kriterium was per se „normal“ ist…

    @Fjord Springer
    Ich sehe kein Argument was an meiner Argumentation falsch ist. Du gehst ja gar nicht darauf ein. Und Dein Vergleich hinkt. Der Punkt mit der Formel 1 zeigt ja gerade eben, dass Verkehrsregeln nicht überall gleich gelten.

  17. @Blaubart: Dein Argument scheint zu sein „es ist möglich, also habt euch nicht so“. Nur weil etwas möglich ist, können wir doch nicht einfach kapitulieren. Das Internet ist (auch wenn das öfters anders klingt) kein rechtsfreier Raum. Nur weil ich mich bei Foursquare anmelde und gewisse Daten *in diesem Kontext* freigebe, muss das noch lange kein Freibrief sein, damit alles technisch mögliche zu tun. Und: Foursquare hat da sogar Regeln aufgestellt und deswegen dieser App den Zugang zu den Daten gekappt!

    Analog zum Onlinestellen seiner Bankdaten wäre eher, seine Facebook-Zugangsdaten online zu stellen. Um das Beispiel einmal umdrehen: Du gehst in eine Bankfiliale, machst da was, und beim Rausgehen ruft ein Bankmitarbeiter „das war Herr Blaubart, wieder ein glücklicher Kunde“ – schließlich warst Du da ja öffentlich drin. Vielleicht sagt er auch nicht mal Deinen Namen. Möglich, aber creepy!

    @let: Sorry, aber Du redest von einer ganz anderen Ebene.

  18. @Fjord Springer:
    Um bei der Analogie zu bleiben: Die StVO gilt leider nur auf dem Gebiet der Bundesrepublik, das Internet ist jedoch global. In vielen Ländern der Welt sollte man zum Beispiel deutlich vorsichtiger einen Zebrastreifen überqueren, als bei uns. Ähnliches gilt für den Schutz persönlicher Daten.

    Dass foursquare jetzt den API-Zugriff für diese eine App gesperrt hat, ändert nicht viel: Eine API erleichtert den Zugriff lediglich. Bei Daten, die ohnehin öffentlich sind, geht das auch ohne. Genau genommen braucht man nicht einmal eine extra Software dafür, um die von „Girls around me“ angezeigten Informationen zu erhalten. Im Prinzip wurden nur öffentliche Informationen zusammengeführt und dargestellt.
    Damit keine Missverständnisse entstehen: Die Motivation hinter „Girls around me“ ist zweifelsfrei verwerflich, da das Tool nicht als Proof-of-Concept dieser Privatsphärenschutz-Lücke gedacht ist, sondern als Exploit.

  19. @Helga

    Das Internet ist (auch wenn das öfters anders klingt) kein rechtsfreier Raum. Nur weil ich mich bei Foursquare anmelde und gewisse Daten *in diesem Kontext* freigebe, muss das noch lange kein Freibrief sein, damit alles technisch mögliche zu tun. Und: Foursquare hat da sogar Regeln aufgestellt und deswegen dieser App den Zugang zu den Daten gekappt!

    Interessant am Internet ist ja, dass es ein Raum ist, der nicht immer eindeutig einen bestimmten Rechtsraum zugeordnet werden kann. Aber wenn in dieser Fall nun der Zugang gekappt wurde, dann ist die Sache doch nach den Regeln, die es gibt – nun ja – geregelt worden? Damit ist das Problem doch gelöst, oder nicht?

    Andererseits muss ich doch einmal allgemeiner sagen: Wer Daten von sich preisgibt, selbst wenn er damit keinen Freibrief für eine bestimmte Verwendung erteilt, schafft trotz allem einen neuen Risikofaktor, für dessen Existenz er dann selbst verantwortlich ist. Denn in letzter Instanz lässt sich eben nicht abschließend kontrollieren, was mit den Daten geschieht.

  20. @ Blaubart.

    „ich verstehe das Argument, sehe aber hier nicht seine Gültigkeit. Sie würde, aus meiner Sicht, dann gelten, wenn Daten aus einem nicht öffentlichen Kontext verwendet würden. Dann wäre es immer noch technisch machbar, aber eben aus gutem Grunde untersagt und verpönt (wenn auch leider nicht überall).“

    Das ist eine sehr interessante Frage. Wann stehen die Daten in einem öffentlichen, wann in einem privaten Kontext? Die Frauen, die mit der App im Café um die Ecke „gefunden“ werden können, befinden sich ohne Zweifel im öffentlichen Raum. Wer sich dort aufhält kann sie sehen und die ganze Bandbreite der zwischenmenschlichen Kommunikation nutzen – sehr oft aber besser nicht. ;o)

    Was aber, wenn die Frauen – um die geht es ja in dieser App – privat in dem Café sitzen, bspw. einfach nur deshalb, weil sie ganz in Ruhe einen Cappucino trinken und in der Community ihrer Wahl wollen? Vielleicht sind sie gerade auf der Flucht vor einer Familienfeier, auf der Schwagerherz seine superlustigen Frauenstorys als ADAC-Pannenhelfer zum Besten gibt. Da kann man den Wunsch nach Ruhe doch nur zu gut verstehen…? ;o)

    Klar, tritt jemand an den Tisch und quakt sie an, muss sich Frau erwehren und mitteilen, dass sie gerade ihre Ruhe haben will. Mit der App ist die Ruhe aber grundsätzlich gestört, denn ein anderer wird ja unaufgefordert und unerwünscht über den privat gewählten Platz der Ruhe in der Öffentlichkeit informiert. Das hat nichts mehr mit dem Risiko der zufälligen Begegnung zu tun, sondern vielmehr mit einer Aufforderung zur Kontaktaufnahme.

    Verstehst Du, worüber ich da stolpere?

    @ let

    Ich denke, was Du hören willst ist das Bekenntnis zu „Erlaubt ist, was beiden gefällt“. Von mir kannst Du das haben, allerdings nur in Einschränkungen. Egal welche Vorliebe gepflegt wird, das Ausleben hat, wenn es im öffentlichen Raum stattfindet seine Grenzen. Geht jemand in einen Swingerclub, sollte er wissen was ihn dort erwartet, sucht er Kontakte auf speziellen Parkplätzen, muss er damit rechnen, gegen geltendes Recht zu verstoßen.

    Im Vergleich zur App kommt der Swingerklub zu den betreffenden Frauen, ob sie das wollen oder nicht. Jeder Mensch soll so leben und lieben, wie es ihm gefällt, solange er anderen nicht zu Nahe tritt. Diese App tritt zu Nahe. Viel zu Nahe.

  21. Das Problem ist doch, dass niemand wirklich automatisch damit einverstanden ist, dass seine/ihre Daten für Zwecke missbraucht werden, denen sie nicht ausdrücklich zugestimmt haben. Auch wenn man argumentieren könnte, dass ein öffentliches Profil ein konkludentes Einverständnis darstellt, so ist die Verwendung solcher Daten in Anwendungen von Drittanbietern, die Daten systematisch und ohne Wissen der Betroffenen aus solchen Profilen auslesen, sicherlich nicht im Sinne der Nutzer.

    Die Frage ist: Würden die Frauen der Nutzung ihrer Daten in einer solchen App zustimmen, wenn sie ausdrücklich darüber aufgeklärt würden und entsprechend der Nutzung dieser Daten zustimmen müssten? Ich vermute mal „Hey, willst du deine Daten einer App zur Verfügung stellen, die es x-beliebigen Kerlen ermöglicht, zu sehen, wenn du in der Nähe bist und welche Daten und Fotos du so in deinen Facebook-Profilen angegeben hast?“ wird nicht unbedingt auf universelle Gegenliebe stoßen.

    Ja, theoretisch kann man die Daten auch selbst manuell sehen, aber was diese App eben tut ist, einen leichten Zugang zu solchen öffentlichen Datenbanken herzustellen. Und dies kann eben auch zu Missbrauch führen.

    @let:
    Deine Argumentation ist mehr als fehlgeleitet. Wir haben es hier eben NICHT mit Erwachsenen zu tun, die über diesen Umgang mit ihren Daten vollends aufgeklärt und damit einverstanden sind. Die Unwissenheit dieser Frauen auszunutzen ist mMn durchaus moralisch verwerflich.
    Deine Empörung darüber kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Wie gesagt, gib den Frauen die Möglichkeit der Nutzung dieser Daten zuzustimmen oder sie eben auch abzulehnen und alles ist rechtlich wie moralisch in Butter. Aber auch noch fadenscheinig zu behaupten, dass die Forderung, Menschen sollten ein wenig Respekt vor der Privatsphäre anderer zeigen, in irgendeiner Form etwas mit gesellschaftlicher Unterdrückung zu tun hätte, ist so dermaßen am Punkt vorbei, dass ich mich echt frage, ob die die ganze Situation und Helgas Kritik wirklich verstanden hast.

  22. @Helga

    Ich sehe da einen kleinen, aber extrem wichtigen Unterschied, die Daten wurden genau für den Zweck freigegeben gefunden zu werden. In einer anderen Konstellation würde ich dir ja nicht mal widersprechen, hier aber schon, denn letztlich ist es genau der Sinn der App seinen Aufenthaltsort (und Profil) bekannt zu machen und zwar wahlweise einigen und allen.
    In diesem Falle mussten „alle“ ausgewählt werden. Die Benutzer haben sich ausdrücklich dazu bereit erklärt allen (die ebenfalls diese App haben) mitzuteilen wo sie aktuell sind (es ist ja ein aktiver Dienst den ich anstoßen muss) und wo sie sonst noch überall zu finden sind.
    Das „neue“ an girls-around ist letztlich lediglich die Verknüpfung mit dem ebenfalls öffentlichen Facebookprofil, das ebenfalls dazu da ist, gefunden zu werden (sonst wäre es im Zweifel nicht öffentlich).

    Dein Beispiel mit der Bank (das ich im übrigen tatsächlich regelmäßig erlebe, nur nicht bei der Bank, sondern in einem Hotel, in dem fast alle Angestellten mein Profil und Bild kennen) ist in so fern schief, als das es dort ja nicht von mir ausgelöst worden ist.
    Auch bei FS kann ich mich ja aufhalten wo ich will, ohne eine Spur zu hinterlassen, nur wenn ich es aktiv anstoße wird die Information erzeugt und ich kann gefunden werden.
    Bei der Bank wäre es eine Art Schalter oder so, der einen Lautsprecher triggern würde, der dann meinen Namen rufen würde. Das könnte, vom Bild her passen.

    @Fjord Springer
    Hier gilt natürlich das gleiche wie bei @Helga.
    Das Bild mit dem Cafe ist schief, da die Person aktiv diesen Dienst triggern müsste, etwa vergleichbar mit einem Schild über dem Kopf mit dem Namen oder Pseudonym drauf. Ich kann mich jetzt dazu entscheiden das Schild in einer Sprache zu schreiben die nur meine Freunde verstehen („privat“) oder eben in einer Sprache die alle Sprechen („öffentlich“).
    Das passt zwar auch nicht wirklich, zeigt aber die Wahlfreiheit, die die App bietet. Wenn ich privat sein will, genügt ein Mausklick (oder in diesem Fall besser, ein Fingerzeig) und nur mein Kreis kann mich „sehen“.

    In beiden Antworten fehlt mir einfach der Punkt des aktiven triggern der Information, bei euch wirkt es wie ein passives Überwachungsinstrument bei dem keine Wahl hat und zur Nutzung gezwungen wird. Das ist schon das Smartphone als solches, aber an die Daten kommt mensch halt nicht so leicht ran.

    Ach ja, was das kappen der API angeht. Das ist doch nur Kosmetik. Die Informationen sind immer noch da und jeder kann sie immer noch abrufen und das gleiche Prinzip am Rechner nachbauen, nur eben (vorübergehend) nicht mehr als App.

  23. @Sabrina
    Du legtst mir hier Sachen in den Mund, die ich gar nicht behauptet habe. Bitte halte Dich an die Netiquette.
    Ich habe nur der Idee (von Helga) widersprochen es würde eine soziale Norm geben was mit Daten gemacht werden dürfe und was nicht. Das hängt immer vom Zweck eines Dienstes und der AGB ab. Man muss also immer fragen: Sind die AGB eingehalten worden (hier wohl nicht) und wurden sie klar / fair kommuniziert. Aber sich auf die Position „das gehört sich nicht“ zurückzuziehen ist für mich daneben.

  24. @Blaubart: Sorry, aber „das ist möglich, also wird es wer machen“ ist für mich kein sinnvolles Argument. Jede Menge Dinge sind möglich und wir machen es trotzdem nicht, bzw. es stehen Strafen darauf.

    Um noch einmal zu Nissenbaum zurück zu kommen: Es geht um Kontext und unsere Erwartungen. Öffentliche Daten bei Foursquare sind kein Freibrief für alles andere, vor allem haben Frauen damit schon gar nicht ihre Einverständniserklärung gegeben, in einer anderen(!) App in einem ganz anderen, hier sexualisierten, Kontext zu erscheinen.

    Die derzeitigen Versuche, das zur Vorgabe/Norm/Grundsatz/Regel zu erheben, sind derzeit nur… Versuche. Die wir nicht einfach hinnehmen müssen.

  25. @Fjord Springer:
    Aus meiner Sicht ist die Öffentlichkeit der Daten sehr einfach zu klären, zumindest in diesem Fall. Sie ergibt sich aus den Vereinbarungen zwischen Foursquare und den Nutzern. Wenn ich die Zugriffsmatrix richtig interpretiere, ist z.B. die Information, wo jemand gerade ist, standardmäßig privat, außer für die „Wer ist hier?“-Funktion, wobei ich mal davon ausgehe, dass diese anzeigt, wer in der Nähe ist. Kann man aber ausschalten.
    Insofern kann man kaum von einem „privat gewählten Platz“ sprechen, wenn man gerade diesen selbst in die Öffentlichkeit hinausposaunt.

    Wobei ich natürlich damit nicht behaupten will, dass das eine Aufforderung zu einer direkten Offline-Kontaktaufnahme ist noch möchte ich damit die App, die ja offensichtlich gegen die Foursquare-Richtlinien verstößt, gutheißen.

  26. @all hier noch mal das Zitat von Foursquare:

    We have a policy against aggregating information across venues using our API, to prevent situations like this where someone would present an inappropriate overview of a series of locations.

  27. @let:
    Es ist für dich also daneben grundsätzlich die Privatsphäre von anderen Mitmenschen zu respektieren? Denn darum geht es doch bei dem Fall hier! Ich lege dir hier keine Worte in den Mund, sondern diskutiere am Thema, während du abschweifst und über die Semantik von Helga’s Ausdruck „ok“ diskutieren möchtest. Wenn du schon auf die Netiquette hinweist dann schau dir doch mal Punkt 7 an: Bleib beim Thema!

    @topic:
    Immerhin haben Foursquare schnell reagiert. Gruselig ist es trotzdem, dass eine solche App anscheinend eben nicht gründlich geprüft wurde, was in diesem Fall ein deutliches Zeichen für mangelnde Empathie gegenüber Frauen ist. Die Reaktionen in dem „Cult of Mac“ Artikel sind ja sehr bezeichnend.

  28. @Helga

    So weit ich das verstehe gehen wir vor allen in zwei Punkten auseinander, das aggregieren von Daten und das „Sichtbar“ oder „Findbar“ sein.
    Das öffentlich sichtbar und findbar sein kann jeder selbst bestimmen, kein mensch muss Foresquare benutzen oder aktivieren wenn nicht gewollt. User die solche Informationen in die Welt setzen wollen gefunden werden, sonst würden sie es nicht nutzen.
    Mich wundert es, dass du selbst diesem Punkt widersprichst und damit sozusagen den Sinn von Foresquare selber negierst. So verstehe ich deine Aussagen zumindest bisher (die von @Fjord Springer übrigens auch).
    Welches Bild dann in dem Profil auftaucht ist ebenfalls meine Wahl, ich kann/muss selbst bestimmen welches Bild dort erscheint.

    Beim aggregieren der Daten kann es etwas anders aussehen, ok. Da haben wir wohl ein zu unterschiedliches Menschenbild. Aus meiner Sicht werden nur eh öffentliche Daten zusammengeführt, die explizit öffentlich gemacht werden müssen. Wer immer diesen Dienst nutzt, muss sich also explizit dafür entscheiden vorhandene Schutzfunktionen zu deaktivieren.
    Wer sich also dazu entscheidet seine Daten öffentlich zu machen, der/die sollte sich darüber im klaren sein, dass damit eben auch Unfug angestellt werden kann.
    Deinen Ansatz verstehe ich so, dass auch öffentliche Daten nicht genutzt werden dürfen, es sei denn ich gebe dazu mein ok. Also das Prinzip Opt-In im Vergleich zum hier beschriebenen Opt-Out.
    Finde ich interessant, aber nicht praktikabel. Zum einen wer kann/soll das kontrollieren/durchsetzen und zum anderen, für mich noch wichtiger, wenn jedeR auf die Daten zugreifen kann, dann muss ja auch jedeR kontrolliert werden. Keine schöne Vorstellung alle meine Datenaufrufe einer Behörde oder einem Dienst mitzuteilen.

  29. Wo doch „Cult of Mac“ die Debatte ausgelöst hat, sollte auch deren Bewertung des Abschaltens der APP (im weiteren Sinne) kurz betrachtet werden:
    http://www.cultofmac.com/158215/why-foursquare-really-killed-creepy-stalking-app-girls-around-me/
    (Sollte das zitieren von so viel Text den Richtlinien widersprechen oder der Text auch auf Deutsch erwünscht sein kürze/übersetze ich das natürlich)

    If there was one thing in Foursquare’s eyes that Girls Around Me was guilty of, it wasn’t tracking women and getting information about them without their consent. It was getting people to talk about privacy, when Foursquare’s entire business model is based upon getting as many people as possible to share as much about themselves as possible….
    As we pointed out earlier today, when you sign up with Foursquare, it will automatically default to sharing your name, your sex and your last location with anyone using their API….All Girls Around Me did was poll Foursquare’s API for check-ins, lay them over a map, filter them by sex and link them to that Foursquare user’s Facebook account.

    Und zu dem Kommentar von Foresquare:
    Got that? Girls Around Me was killed by Foursquare not because it allowed you to track women without their knowledge or consent. It was killed because it allowed you to track women without their knowledge or consent at more than one venue at a time.

    Amazing. By this logic, i-Free could restore core functionality back to Girls Around Me just by limiting the venues a user can track to one at a time. But is that really any better? It still allows creeps — whether potential stalkers, rapists or just pick-up artists and ballers — to research women who probably don’t even know they are exposed as potential “targets.” The only difference is, they’ve got to have a venue in mind, not just a neighborhood: the Independent, say, instead of Union Square in Somerville.

  30. @Blaubart, du schreibst:
    „Das öffentlich sichtbar und findbar sein kann jeder selbst bestimmen, kein mensch muss Foresquare benutzen oder aktivieren wenn nicht gewollt. User die solche Informationen in die Welt setzen wollen gefunden werden, sonst würden sie es nicht nutzen.“
    es kommt darauf an in welchem MODUS mensch sicht- und findbar sein möchte. Wer sich bei Foursquare anmeldet, möchte im Modus des Partymachens sicht- und findbar sein. Hier wird ohne das Wissen von Frauen der Modus, in dem sie sicht- und findbar sind, geändert, von seiten des Anbieters und ohne dass die Frauen eingewilligt haben.

  31. @Medusa

    Ich muss gestehen, den Kommentar verstehe ich nicht.
    Was ist mit „MODUS“ gemeint und wie soll der geändert werden?

    Ein Aspekt von Foresquare ist sicher feiern, klar. Frau X meldet sich in der Disko/Bar/Spielunke öffentlich an (einchecken) und kann ab sofort von anderen Usern gefunden werden, die bereits das Gesicht von Frau X, ihren Vornamen und ihr Geschlecht kennen. Das sind Daten die Frau X ihnen völlig freiwillig mitgeteilt hat.
    Da sehe ich ehrlich gesagt, keine Änderung drin wenn man diese Daten jetzt noch mit einem Link auf das Facebookprofil anreichert.

    Oder, um mal aus den AGB zu zitieren:
    Wir empfangen und speichern jegliche Informationen, die Du mittels unseres Service eingibst oder uns auf jegliche andere Art zur Verfügung stellst. Persönliche Informationen , die gesammelt werden, beinhalten unter anderem Deinen Namen, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum, Nutzernamen für Twitter und Facebook, Nutzungsdaten bezüglich der Benutzung unseres Service und Browser-Informationen. Wir erhalten automatisch Deinen Standort, wenn Du unseren Service benutzt. Die persönlichen Daten, die Du bereitstellst, werden für verschiedene Zwecke genutzt; zum Beispiel, um es Dir zu ermöglichen, ein Nutzerkonto und Profil zu erstellen, mit dem Du mittels unseres Service mit anderen Nutzern interagieren kannst

    Nutzer der hier verdammten App sind immer auch Foresquare Nutzer und erhalten daher die Daten so oder so, nur eben mit einer anderen graphischen Oberfläche und ohne Facebook-Link.

  32. @Medusa

    Ich scheine heute auf dem Schlauch zu stehen, aber ich verstehen den Kommentar durch diese Erläuterung immer noch nicht besser.
    Ich würde mich freuen, wenn du den Punkt noch mal anders erklären könntest.
    Ich verstehe deinen Punkt so, dass Menschen zwar öffentlich zeigen wollen wo sie sind und eventuell neue Leute kennen lernen wollen (der Sinn eines öffentlichen Foresquare-Eintrages), aber nicht angesprochen werden wollen.
    Für mich ist das irgendwie ein Widerspruch in sich.

  33. mal umgekehrt gefragt: wenn deiner Beschreibung nach beides denselben Zwecken dient, warum wurde dann eine extra-App erfunden, für die später sogar Geld gezahlt werden muss?

  34. rein interessehalber: welche anderen apps, die frauen zur ware degradieren, hatte apple denn zugelassen? habe den ganzen bereich bisher nicht so verfolgt…

  35. Jetzt nur mal vom praktischen und technischen Standpunkt gesehen: dass Apple die App schon von Anfang an ablehnen hätte müssen und können ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das wären viel zu viele Blickwinkel die der (außenstehende) Reviewer da in seiner kurzen Zeit berücksichtigen müsste. Und Profilbilder an sich sind ja auch nur in den seltensten Fällen irgendwie anrüchig.

  36. @Medusa

    Eine Frage mit einer Gegenfrage zu „Beantworten“, naja.

    Aber gut, zu erklären warum solche Apps „erfunden“ ist einfach, um Geld zu verdienen.
    Menschen geben für Dinge die ihnen einen Vorteil geben (oder zu geben scheinen) unheimlich viel Geld aus. Von diesem Kuchen ein Stück ab zu bekommen versuchen neben der Automobilindustrie, der Kosmetikindustrie, der Schmuckindustrie, und der plastischen Chirurgie eben auch die Hersteller von Lifestyle Elektronik (wie dem iPhone) und in diesem Falle die Hersteller der App.
    Die Kosten für die App dürften minimal gewesen sein, vielleicht paar 1.000€ (gemessen an dem Aufwand der auf den Screens zu sehen ist und wenn man einen eher günstigen Standort einrechnet).
    Selbst bei einem preis von unter einem Euro verdient der Hersteller damit ziemlich schnell Geld (vor allem mit dem Freemium-Modell.

    Warum Menschen jetzt so viel Geld dafür ausgeben einen vermeintlichen Vorteil zu erhalten kann ich nicht beantworten. Wer das kann hat vermutlich für das Leben ausgesorgt mit Vorträgen und Büchern.

  37. Blaubart, du schreibst zuvor, Foursquare und „Girls around me“ erfüllten dieselben Zwecke.
    Nun schreibst du, der Grund für „Girls around me“ Geld zu verlangen, liege darin, dass diese App einen Vorteil gebe oder zu geben scheine – verstehe ich dich richtig, dass du deinen vorherigen Standpunkt insofern revidierst, dass „Girls around me“ für deren Nutzer einen zusätzlichen Vorteil gegenüber Foursquare verspricht?
    Diese Weiterverwertung der Daten von Frauen vergleichst du mit dem Vertrieb von Waren wie Automobilen, Schmuck und Kosmetik. Wie nennst du es, wenn diese Waren ohne das Wissen und Einverständnis der Besitzer „vertrieben“ oder weiterverkauft werden?
    Glaubst du Frauen/Menschen dürften über ihre eigenen Daten soweit selbst verfügen, dass sie selbst bestimmen, wo und zu welchen Zwecken diese öffentlich einsehbar sind oder glaubst du, dieses Recht sei dahin, wenn frau Daten einmal öffentlich sichtbar gemacht hat?

  38. @Medusa

    Es ist immer wieder schön an einer Diskussion mit Argumenten teilzunehmen.

    Nein, ich revidiere meinen Standpunkt nicht, dass “Girls around me” keinen signifikanten Unterschied zu Foursquare darstellt. Sollte ich das irgendwo angedeutet haben, so war das nicht meine Absicht.
    Warum ich das so sehe ist etwas länger also bitte ab hier überspringen wenn das nicht interessiert.

    Folgende Voraussetzungen gelten vorne weg:
    – Foursquare ist auf öffentlich gestellt.
    – Foursquare ist mit Facebook fest verknüpft (etwa über Log-In with Facebook)
    – Faceboook ist auf öffentlich gestellt.
    – Die Nutzer_innen geben an wo sie sich befinden, per Foursquare Check-In
    Wenn einer der Punkte nicht erfüllt ist, dann funktioniert der Prozess nicht und “Girls around me” zeigt die Person nicht oder wie in Foursquare an.

    “Girls around me” nimmt die Daten von Foursquare, addiert den Link auf das Facebookprofil (wenn vorhanden) und ändert unter Umständen das angezeigte Profilbild ab (etwa in dem es ein Symbol aus Foursquaremit einem echten Gesicht aus Facebook ersetzt. Da kann ich aber nur raten aus dem was bisher beschrieben worden ist. Technisch machbar aber extrem aufwendig, daher tippe ich eher auf ein zurechtschneiden des Bildes oder eventuell die Übernahme des Facebook Profilbildes als default.
    Darüber hinaus zeigt die App mehr als eine Location an und filtert nach Geschlecht (keine Ahnung ob Foursquare das auch macht)

    Foursquare liefert (auf ausdrücklichen Wunsch der Nutzer_innen [wobei man sich bei den 2 Optionen zum Geschlecht den Unterstrich sparen könnte]) folgendes:
    – den Aufenthaltsort
    – das Geschlecht
    – das Profilbild (im Standard)
    – das Facebookprofil (wenn verknüpft)[ok, technisch liefert Facebook unter Umständen das Profil und reichert es um den Foursquareaccount an, wenn ich die Option Log-In with Facebook gewählt wird, zumindest beim Initialen Log-In].

    Was Facebook liefert kann ich nicht sagen, aber spätestens über den Link zum Account ist das gesamte Profil auslesbar.

    Bringt es einem Mann einen objektiven Vorteil das Facebook Profil einer Frau zu kennen wenn er sie anspricht? Keine Ahnung, ich vermute aber eher nein. Da kann aber wohl jede Leserin selbst entscheiden, ob ein Mann damit besser ankommt.
    Bringt es einem Mann mehr Selbstvertrauen? Ja, möglicher Weise. Sind Männer dafür bereit zu Zahlen? Aber sicher!

    Mir Worte in den Mund zu legen die ich nie gesagt habe ist nicht besonders höflich, verbietet das hier nicht sonst die Netikette?
    Mir ging es in dem Vergleich nicht um die Daten, sondern um den psychologischen Effekt der mit diesen Daten möglicher Weise erzielt wird. Abgesehen davon sind Daten = Waren Foursqaure verdient damit Millionen die Daten der User_innen zu verkaufen, unabhängig vom Geschlecht.
    Das mit dem Einverständnis ist dabei auch so eine Sache. Nutz_innen von Facebook und Foursquare haben zugestimmt das ihre Daten an eine unbekannte Anzahl und Art von Partnern weitergeleitet werden, damit sie spezifisch angesprochen werden können (z.B. personalisierte Werbung). Ausdrücklich wird in dem entsprechenden Passus auf die Beispielhaftigkeit der genannten Partner und Ansprecharten verwiesen.
    Das heißt, jeder Besitzer der Daten hat ausdrücklich zugestimmt, dass seine Daten “vertrieben” oder weiterverkauft werden. Das ist ja gerade der Witz den ich kritisiere. Wer diesem Passus zustimmt und sich dann wundert warum seine Daten in einem Kontext auftreten der nicht genehm ist sollte das nächste Mal die AGB besser lesen und sich dann besser überlegen, wo man sich überall anmeldet.
    Im Fall der hier verwendeten Verknüpfung von Facebook mit Foursquare ist es sogar noch deutlicher, da bei der Verknüpfung noch mal ausdrücklich darauf hingewiesen wird das ab dem Zeitpunkt nicht mehr nur die Partner vom einen, sondern die Partner von beiden alle Daten bekommen (ja, auch zur Weitergabe).

    Ich glaube das Daten die man verkauft hat, auch bei Unternehmen landen können die einem nicht passen, ja. Die Nutzer_innen dieser Dienste geben ihre Daten (und die Rechte daran) ja ausdrücklich an ein Unternehmen ab, das mit diesen Daten Geld verdienen will und das auch mehrmals im Jahr öffentlich bekannt gibt.
    Von daher kann über seine Daten jeder verfügen und selbst bestimmen (soweit es die Datenschutzrichtlinen zulassen). Wer seine Daten aber Facebook und/oder Foursquare verkauft (ja, das steht in den AGBs der Dienste) die/der verzichtet darauf, weiterhin selbst darüber bestimmen zu dürfen. Dieses Recht wurde, wenn auch nicht gegen Geld an die Dienste abgetreten.

    @Medusa
    Mir scheint, dass das Wissen was Facebook (oder Foursquare) ist/macht ist dir gar nicht bekannt (oder du ignorierst es hier bewusst), denn die Punkte die du angreifst liegen nicht so sehr an der App (die die Daten kauft) sondern eher an dem Dienst das die Daten verkauft. Siehe auch
    „Wie nennst du es, wenn diese Waren ohne das Wissen und Einverständnis der Besitzer “vertrieben” oder weiterverkauft werden?“
    Ich nenne das Facebook und Foresquare, wenn ich mal unterstelle, das niemand die AGBs gelesen hat.

  39. „Was wir in der Debatte brauchen, ist die klare Ansage, dass Stalking nicht ok ist, auch wenn das Opfer es einem „leicht“ macht. Was wir nicht mehr brauchen, sind Ratschläge an Frauen, sich öffentlich unsichtbar zu machen.“

    absolut d’accord meinerseits.

    wobei ich mich frage „w e r macht es leicht“ speziell hier – denn : wer hat zB die sog. agbs von FB gelesen ?

    generell können mEn nicht nur bei FB, FS – sondern bei jeder webseite, die ich be-suche meine daten (stichworte u.a. cookies, google-analytics, nugg) entsprechend vermarktet werden; zumeist ohne, dass ich es weiss (weil ich zB beim Guardian, NYT etc. nicht „das kleingedruckte“ lese, bevor ich dort einen artikel lese).
    der unterschied zu dieser app ist mir klar.

    mE wird es firmen wie FB viel zu leicht gemacht, user-daten auf diese weise aktiv/zu vermarkten – hier für eine eindeutig sexistische app.

    und nur nebenbei, dass diese app entwickelt u n d vermarktet wird/wurde, spricht für mich eindeutig „bände“ m(

    zK link via CoM „Stop apps tracking you without your knowledge …“ – How-To englisch :
    http://www.cultofmac.com/158170/stop-apps-from-tracking-you-using-foursquare-and-facebook-how-to/

  40. @Blaubart
    anhand deiner weitschweifenden Ausführungen, die vor allem jegliche Kritik an dem sexualisiert aufbereiteten Angebot von Frauendaten im Falle der „Girls-around-me“-App abwehren und für unberechtigt erklären wollen, frage ich mich eigentlich nur noch, was genau dich eigentlich auf eine feministische Seite verschlagen hat (und hartnäckig dort hält)?

  41. @Medusa
    Nun, der Grund ist, dass es für mich viel zu kurz gegriffen ist eine App zu löschen, wenn die Bedingungen die nötig sind diese App zu schaffen weiter bestehen. Das hätte zur Folge, dass in ein paar Tagen, vielleicht auch schon jetzt, ein Nachfolger bereit steht und alles genau so ist wie vorher.
    Das die App Scheiße ist und gelöscht werden sollte habe ich nie bestritten, nur ändert das reine Löschen, ohne eine Diskussion der Ursachen, aus meiner Sicht überhaupt nichts. Neuer Name, etwas andere Funktionen und weiter gehts.

    Was mich an dem Thema aber so richtig gestört hat war dein Kommentar:
    „Wie nennst du es, wenn diese Waren ohne das Wissen und Einverständnis der Besitzer “vertrieben” oder weiterverkauft werden?“
    Ohne das Wissen ist zwar richtig, aber „Girls around me“ hatte das Einverständnis der Besitzer diese Daten zu nutzen. Dieses Recht haben diese allen Apps gegeben, die sich auf die Facebook bzw. Fouresqaure Daten beziehen.
    Das dieses Wissen nicht da ist, das „öffentlich“ bei beiden Diensten bedeutet, dass alle Welt und alle Apps die irgendwie existieren können diese Daten nahezu beliebig nutzen dürfen finde ich schon ziemlich erschreckend.

    Oder um es in einem Satz zu sagen:
    Ich ziehe es vor gegen die Ursachen statt gegen die Symptome vorzugehen, auch wenn das schwieriger ist. Darum schreibe ich so lange Texte, in der Hoffnung das wenigstens eine Person deswegen besser versteht, warum sich erst informieren sollte, bevor man alle seine Rechte an einen dritten abtritt und dieser dann damit machen kann was er will.

  42. wenn es ein Problem gibt, ist es im allgemeinen wirkungsvoller den Verursacher zu kritisieren statt diejenigen, die den Verursacher kritisieren.

    dass sich Foursqare mit den AGBs weitreichende Befugnisse über die Daten der NutzerInnen verschafft hat ist schon klar, darüber brauchst du hier glaube ich nicht aufzuklären. Zum einen ist diese Tatsache an sich kritikwürdig und weiterhin, was Foursqare in diesem speziellen Fall damit gemacht hat.
    Zu klären wäre grundsätzlich mal, ob dieser Gummiparagraf überhaupt gesetzlich Bestand hat; nicht bei allem, was in AGBs und Verträgen steht, ist das per se der Fall.
    Und selbst wenn es der Fall ist, sollte sich die Kritik immer noch auf die AGBs und die Freiheiten, die sich Foursqare damit auf Kosten der Nutzerinnen herausnimmt, richten. Einfach auf bestehende Regeln, Gesetze, Verträge und AGBs zu verweisen und zu sagen „so ist es niedergelegt, also müssen wir uns danach richten“ bestätigt problematische Verhältnisse. Bzw. blendet, wie in deiner Argumentation, aus, dass die Verhältnisse überhaupt problematisch sind. Dass du die besagte „Girls-around-me“-App problematisch findest, habe ich in deinem letzten Kommentar zum ersten Mal von dir gelesen. Zuvor hast du noch erwähnt, wie selbstvertrauenstärkend so eine App für Männer sein kann. Die Perspektive der beteiligten Frauen, die ohne ihr Wissen und Einwilligung in eine selbstvertrauenstärkende App eingebunden werden, kam bei dir überhaupt nicht vor und spielte in deiner Argumentation keine, bzw. nur eine negative Rolle.

    Von meiner Seite beende ich die Diskussion hiermit.

  43. Erinnert mich in der Entwicklung von Apps die angebliche Wohnorte Kinderschänder, „schlechte“ Wohngegenden u. ä. anzeigt. Alles nützlich und schließlich sind Adressen ja öffentlich zugänglich. Und wer überprüft schon, ob alles stimmt. App-Betreiber stellen ja nur den Dienst zur Verfügung, was andere damit machen, dafür gibt es ja Ausflüchte und ein reines Gewissen.

    Ich halte Apps, die Leute, egal ob mobil oder immobil nach bestimmten Eigenschaften lokalisieren, für riskant. Deren Datenbanken überprüft niemand, weil die Dienste außerhalb des Zuständigkeitsbereichs deutschen Rechts liegen. Früher regten sich Menschen noch über Zigeuner- oder Schwulendateien (ja so hießen die intern!) bei der Polizei auf, mittlerweile, weil alles so Post-Privacy ist, sollen alle Alles erfahren dürfen? Mir sträuben sich die Haare.

    Wie harmlos wäre eine „Gays around me“ oder „Jews around me“-App, die zeigt ,wer wo wohnt oder sich bewegt? Bestimmte Zielgruppen hätten ihre Freude dran.

    Es ist sinnvoll, dass der Gefährdungsgrad solcher Apps diskutiert wird, egal welches Geschlecht sie betreffen.

  44. @Medusa
    Ich finde es bedauerlich das von deiner Seite kein Interesse mehr an der Diskussion besteht, da jetzt gerade der für mich wirklich spannende Teil beginnt.
    „Einfach auf bestehende Regeln, Gesetze, Verträge und AGBs zu verweisen und zu sagen “so ist es niedergelegt, also müssen wir uns danach richten” bestätigt problematische Verhältnisse.“
    „Die Perspektive der beteiligten Frauen, die ohne ihr Wissen und Einwilligung…“

    Die beiden Sätze sind doch genau der Punkt auf dem ich die ganze Zeit herum reite.
    Natürlich können und sollen die Gesetze zu einem besseren Schutz geändert werden, aus meiner Sicht passiert das aber nicht, in schnell alle öffentlichen Diskussionen mit einem schellen Strich beendet werden und sich an den darunter liegen Verhältnissen (um mal nicht technisch zu Argumentieren) nichts ändert.
    Die Menschen in diesem Fall haben zugestimmt in allen und jeden Apps aufzutauchen, egal wie sexistisch, rassistisch oder sonst was sie sind. Wenn jetzt wenigstens im Zuge dieser Diskussion (der globalen, nicht dieser) eine Musterklage oder so gegen die Anbieter der Daten erhoben worden wäre, dann wäre ich ja auch ruhig. So werden diese Daten aber immer noch in genau so sexistischen Kontexten verwendet, nur eben nicht mehr in dieser einen App sondern in einer anderen.
    Für mich persönlich kein großer Erfolg.

    Im übrigen, eine Aussage warum Menschen Geld für diese App ausgegeben haben als Verteidigung dieser zu lesen, habe ich mich wirklich so völlig unverständlich ausgedrückt?

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