Beim NSU-Prozess, da ging es doch um Frauenzeitschriften, oder?

Gestern haben sich viele mal herzlich auf die Schenkel geklopft, ein ganz großer Witz wurde erzählt. So wusste die Tagesschau zu berichten: „Eine Frauenzeitschrift im Gerichtssaal, da können alle nur noch lachen.“

Für die Tagesschau (und viele andere) ist das auch selbsterklärend: Eine Frauenzeitschrift ™, hier die Brigitte, kann per Defintion gar nicht über Politik, hier der NSU-Prozess, berichten. Geschenkt, dass die Brigitte durchaus einen Politikteil hat. Der Witz ist doch klar?

Es ist sehr aussagekräftig, wenn Journalist_innen es unglaublich lustig finden, dass die Brigitte einen Platz in der Auslosung der Journalistenplätze beim Prozess ergattert hat, aber sie gleichzeitig anscheinend RTL2 und die BILD als sinnvolle Berichterstatter_innen erachten. Zumindest sind diese Medien keine Lacher wert. Das allein macht deutlich, worum es hier nicht geht: Qualität der berichtenden Medien. Und an der Brigitte gäbe es natürlich eine ganze Reihe von Dingen zu kritisieren. Dies geschieht aber nicht im Lachanfall der versammelten Journalist_innen-Crew. Gelacht wird über eine angenomme Absurdität, der Gedanke, dass ein Magazin, welches sich klar an Frauen richtet, auch über Politisches schreiben soll.

Aber dann auch die Frage: Welchen deutschsprachigen Medien kann mensch eine wirklich gute Berichterstattung zutrauen? Jenen, die monatelang den menschenverachtenden Begriff „Döner-Morde“ re_produzierten? Jenen Medien, die nun weiterhin die Debatte um die Journalist_innen-Plätze an erster Stelle sehen und dabei kaum mehr präsent halten, um was es eigentlich geht: den Prozess? Stattdessen Wundenlecken der deutschsprachigen Malestreammedien und etwas Nabelschau? Vielleicht der taz, die ja keinen Platz zugelost bekam? Aber gerade die ist ja nun in den letzten Woche (Monaten, Jahren) auch nicht immer als antirassistisch aufgefallen. Aber der NSU-Prozess wäre vielleicht einfacher, weil die linken Feindbilder klarer und einfacher sind, nämlich „Nazis“ und Verfassungsschutz?

Spiegel Online schrieb jedenfalls apokalyptisch: „Mit dieser Regelung hat das Gericht glücklicherweise viele türkische Leser hinzu gewonnen, aber Millionen deutsche Leser ausgesperrt. Das wäre nicht nötig gewesen.“. Ich bin fest davon überzeugt, dass es eine ganze Reihe deutscher Staatsbürger_innen gibt, die hervorragend türkisch können und sich über türkischsprachige Berichterstattung freuen. Das sagt aber auch schon viel über das Bild, welches der Spiegel Online von „Deutschen“ hat. Super Voraussetzung für diesen Prozess, oder? Und dann: suggeriert die Berichterstattung ständig, alle  Medien hätten gleichermaßen um die Plätze konkuriert, dabei gab es unterschiedlichste Lostöpfe. Eine Brigitte hat somit schon einmal nicht den Platz der taz „weggenommen“.  (Die Ruhrbarone wiesen auch darauf hin, dass die taz schlimmere Homestories über Beate Zschäpe als die Brigitte zu ihrer Anwältin schreibt.) Außerdem ist es auch durchaus möglich, dass Leser_innen unterschiedliche Medien konsumieren und sich nun beispielsweise bei der NZZ informieren. Aber das ist nur so ein Gedanke.

Vielleicht kommt überhaupt alles ganz anders, denn die Plätze dürfen auch weitergegeben werden. Eigentlich wird schon gemunkelt, dass statt einer Brigitte-Journalistin jemand vom Stern den Platz einimmt. Das Geschachere [Danke für den Hinweis.] Aushandeln, das Hin-und Herschieben von Plätzen hat also erst jetzt wirklich begonnen. Und das macht dieses ganze Verfahren noch unwürdiger, als es eh schon ist. Denn es ist ja nun auch von Anfang an nicht überraschend gewesen, dass eben dieser Prozess von großem – auch internationalem – Medieninteresse begleitet werden wird. Denken wir stattdessen an den Stammheim-Prozess gegen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Nicht nur, dass dort die Namen aller Angeklagten bekannt waren, für deren Prozess wurde eine eigene Halle errichtet. Dies geschah zum einen aus „Sicherheitsgründen“, zum anderen wurde so aber auch sehr viel Platz für berichtende Medienvertreter_innen geschaffen. Ein Vergleich der beiden Verfahren macht auch noch einmal deutlich, welchen Stellenwert scheinbar das Verfahren zur NSU hat. Das Gefühl, dass er klein gehalten werden soll, kann kaum verdrängt werden und passt einfach in das Bild, welches die bisherigen Arbeiten zu dem Fall erzeugt haben.

In dieser Debatte kommt also vieles zusammen. Wichtig aber wäre doch nicht zu vergessen, weswegen dieser Prozess geführt wird, in welchen Strukturen die Taten stattfanden, die Ermittlungsarbeit (nicht) durchgeführt wurde und eben auch um Sitzplätze gestritten wird. Und dann sind dort auch immer noch die Angehörigen der Mordopfer, die auf den Beginn des Prozesses harren.

41 Kommentare zu „Beim NSU-Prozess, da ging es doch um Frauenzeitschriften, oder?

  1. Gelästert wurde über eine Anti-Frauenzeitschrift. Nur weil sie sich Frauenzeitschrift nennt oder so genannt wird, muss nun ein feministisches Blog die Brigitte verteidigen? Willkommen in Absurdistan.

  2. @xxy: Wie ich in dem Artikel ja auch schrieb, gibt es an der Brigitte sehr viel zu kritisieren (habe dazu ja auch einen Beitrag verlinkt). Es wurde aber nicht über die Brigitte „gelästert“, weil sie *istisch ist, sondern weil sie als Frauenzeitung gilt mit bestimmten damit einhergehenden Vorstellungen. Es ging nicht um die Qualität der Zeitung. Somit verteidige ich hier in diesem Artikel auch keineswegs die Brigitte, sondern stattdessen weise ich a) auf eine sexistische Diskussion hin und kritisiere b) eine ganze Reihe weiterer Faktoren.

  3. Genau das, was auch mir gestern äußerst sauer aufstieß. Selbst Frau Andrea Titz lachte sich unglaublich kaputt darüber. Das war besonders bedauerlich, wenn nicht sogar peinlich.

  4. Evtl. hat es damit zu tun, dass sich die Zeitschrift Brigitte bisher noch gar nicht mit der NSU auseinandergesetzt hat? Wenn man auf http://www.brigitte.de den Suchbegriff NSU eingibt kommt genau ein Artikel zum Vorschein. Was bisher in der Printausgabe betreffend NSU erschienen ist kann ich nicht nachvollziehen, da ich das Magazin noch nie gekauft habe.

  5. „Es ging nicht um die Qualität der Zeitung.“

    Bei allen Diskussionen und auch Witzen, die ich gesehen habe, ging es – als Ausgangspunkt – fast ausschließlich um die mangelnde Eignung der BRIGITTE für politische Berichterstattung. Wenn man das als erklärt feministisch denkender Mensch nur deshalb nicht mag, weil es eine auf die weibliche Kundschaft ausgerichtete Zeitung ist, verteidigt man das falsche Medium aus den falschen Gründen. Ich brauche nur einen Blick auf die Rubriken ihrer Website werfen, dann weiß ich, daß die angesprochenen Vorstellungen („Hausmuttchenzeitschrift“) nicht so falsch sein können. Sie lauten: Mode, Beauty, Rezepte, Figur, Gesund, Liebe, Frauen, Kultur, Reise, Wohnen, Job und Horoskop. Wenn eine Zeitschrift solche Rubriken hat, braucht sie sich doch nicht zu wundern, wenn ihr politische Berichterstattung nicht zugetraut wird. Und ja, es gibt andere obskure Radiosender und Magazine und nicht zuletzt RTL2, bei denen man sich fragt, warum die vom Prozeß berichten sollen, während taz, FAZ und Zeit draußen sind. Das macht das Problem mit der feministischen Wut um die antifeministische BRIGITTE aber nicht kleiner.

  6. Ich lese das Lachen über die Brigitte anders. Die Brigitte wird nicht als Zeitschrift wahrgenommen, die alle Lektüreinteressen von Frauen bedient, vor allem nicht als Organ politischer Berichterstattung, sondern als Spartenblatt für bestimmte Lifestylethemen. So weist die Brigitte-Homepage folgende Themenbereiche auf: „Mode, Beauty, Rezepte, Figur, Gesund, Liebe, Frauen, Kultur, Reise, Wohnen, Job, Horoskop“.

    Die begrenzte thematische Bandbreite unterscheidet die Brigitte auch von RTL2 und Bild, die bei allem Schmutz breiter aufgestellt sind und insbesondere (leider) auch politische Berichterstattung machen.

    Von daher finde ich das Lachen gerade über das Brigittelos schon berechtigt und sehe da auch keinen grundsätzlichen Sexismus (unabhängig davon, dass einzelne Äußerungen sexistisch konnotiert waren). Ebenso berechtigt wäre Gelächter, wenn hinsichtlich der thematischen Bandbreite vergleichbare Magazine wie „Men’s Health“ oder „Bravo“ sich beworben hätten und gezogen worden wären.

  7. @RayRay, Martin und Johanna: Erst einmal würde ich mich unglaublich freuen, wenn ich das Gefühl bekäme, dass die hier kommentierenden Leute es auch schaffen den Artikel über Absatz zwei hinaus zu lesen… Aber gut, hier ist eben auch kein Wunschkonzert.

    Ich schreibe an keiner Stelle über meine Einschätzung der politischen Berichterstattung der Brigitte. Und ich will auch jetzt nicht die Qualität der Brigitte verteidigen (Ich wiederhole mich da auch zum hundertfünfzehnten Mal: Es gibt viel zu kritisieren. Indeed.) Ich finde aber tatsächlich die Argumentationen entlarvend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ganzen anwesenden Journalist_innen wussten, welche Medien bereits über die NSU berichtet hatten und dann in Lachen ausbrachen, weil die Brigitte dies als einzige (warum sonst nur dort lachen) noch nicht getan hat. Und dann auch noch mehr die Frage: Warum an dieser Stelle lachen? Was wäre daran so lustig? Das Zitat von der Tagesschau ist doch eindeutig.

    Und nun fühlen sich alle ganz groß, weil sie die Themenbereiche der Brigitte ergooglen können (so viele Menschen waren dort auch sicher schon lange nicht mehr auf der Seite), aber kaum eine_r stellt fest, dass sich hinter der Rubrik „Frauen“ auch das verbirgt, was oft unter Politikberichterstattung aufgefasst wird. (Fangen wir gar nicht davon an zu diskutieren, was nun als „politisch“ und was als „nicht-politisch“ anerkannt wird.)

    Ich finde auch schade, dass die Differenzierung „Brigitte ist ein Magazin, welches immer wieder *istisch agiert“ und „Hier in diesem Fall wurde die Brigitte aus sexistischen Gründen verlacht“ nicht gesehen wird. Denn beide Aussagen schließen sich ja keineswegs aus.

    Und dann kommen wir vielleicht noch einmal zur Überschrift meines Textes zurück: „Beim NSU-Prozess, da ging es doch um Frauenzeitschriften, oder?“ Die Antwort, die ich geben wollte, war „Nein, es geht natürlich eigentlich um viel mehr und dies wird nun durch lästige Scheindebatten verdrägt.“ Ein Beispiel für eben diesen Mechanismus können wir nun auch in dieser Kommentarspalte beobachten. Schade.

  8. Danke für die Erklärung, seh ich aber nicht so.
    Die Brigitte entspricht doch den mit dem Begriff „Frauenzeitung“ einhergehenden Vorstellungen, wie es auch der verlinkte Artikel sagt. Damit geht es bei der Häme doch um die Qualität der Zeitschrift. Und die ist nunmal unterirdisch.

  9. „Ich finde auch schade, dass die Differenzierung “Brigitte ist ein Magazin, welches immer wieder *istisch agiert” und “Hier in diesem Fall wurde die Brigitte aus sexistischen Gründen verlacht” nicht gesehen wird.“

    Entschuldigung, aber diese Differenzierung halte ich für Einbildung. Ich finde die Zeitschrift halt furchtbar. Und meine Ablehnung hat nix mit Sexismus zu tun. Und das ging den meisten KommentatorInnen, die ich so gesehen habe, ähnlich.

    Ansonsten ist gerade der Schluß Deines Artikels gut. Natürlich geht es in erster Linie um den Prozeß, und erst sehr viel später um die Medien, die daran teilnehmen. Aber warum soll ich Aussagen, die ich genauso sehe, kommentieren? Reicht da nicht ein stummes Nicken?

  10. Hey Charlott, du hast Recht, es ist ja nun Haarspalterei. Dein Artikel ist kritisch und geht auf viele verschiedene Aspekte ein und es ist auch klar, dass Sexismus durch viele Prismen gebrochen immer noch Sexismus bleibt. Danke für deine Perspektive + alles Liebe

  11. Vielen Dank für diesen wirklich wertvollen Beitrag in einer komplett hirnrissen Diskussion. Ich empfinde genau (!) so. Ihr sprecht mir mit jedem Wort in diesem Artikel aus der Seele – klasse!

  12. @Martin: Es ist ja schön, wenn du vor deinem Rechner vor dich hernickst, aber hier nimmst du entscheidend Raum mit deiner Brigitte-Debatte ein. Ziemlich viele Fem_inistinnen haben diskutiert (z.B. auf Twitter), dass die Berichterstattung zu dem Vorfall (siehe Tagesschau) und das Lachen an sich sexistisch motiviert ist. Dass du als Typ meinst hier nun die Kommentarspalte torpedieren zu können mit deinen „Und meine Ablehnung hat nix mit Sexismus zu tun.“- Selbstabsolutionen – Well… Ich führe die Diskussion zu diesem Themenaspekt hier jedenfalls nicht weiter.

  13. @Charlott: Aus meiner Sicht solltest Du Dich fragen, wie kritikfähig Du selbst bist, anstatt mich hier anzukacken. Willst Du nur positive Rückmeldungen, oder eben echte Kommentare? Danke für den guten Artikel. Aber ich bin raus hier. Gern geschehen.

  14. Hallo.
    Ich finde den Verweis auf den R.A.F.-Prozess sehr gut. Auch wenn sich sicherlich einige berufen fühlen könnten auf die Unterschiede hinzuweisen, ich finde den Vergleich dennoch angemessen. Denn in beiden Fällen geht es um ein Gerichtsverfahren gegen Terrorist/innen, wo man durchaus befürchten muss, dass noch weitere Aktive frei rumlaufen und beide Terrorzellen haben einige Menschenleben auf dem Gewissen. Und beide sind von internationalem Interesse. Auch wenn in diesem Gerichtsverfahren nur noch eine Angeklagte lebt, so wird der Prozess doch auch gegen die Terrorzelle geführt. Daher finde ich den Vergleich wirklich aufschlussreich.
    Und dass jetzt hier mit der Brigitte wieder ein Nebenschauplatz von unermesslicher Bedeutungslosigkeit gehypt wird, ist wirklich traurig.
    Außerdem halte ich es für eine Unterstellung, der Brigitte eine schmalere Bandbreite als etwa RTL2 zu unterstellen. Sie behandelt ja politische Themen, wenn auch eher auf den hinteren Seiten. Tageszeitungen wie bild oder TV Sender wie RTL2 haben nur insgesamt einen viel höheren Output als eine zweiwöchentlich erscheinende Illustrierte. Ich denke würde man die Relationen großzügig gegeneinander aufrechnen, täte sich nicht viel. Daher die immer noch berechtigte Frage: warum steht die Brigitte im Fokus des Sturms?

  15. „Das allein macht deutlich, worum es hier nicht geht: Qualität der berichtenden Medien.“

    Öhm, doch? Genau darum geht es. Und BILD- und RTL-Bashing gibts doch nun jeden Tag, ein Qualitätsmedium erwartet da doch nu wirklich niemand. Aber Brigitte ist nun mal ein Spartenmedium, wobei sich Sparte nicht in der Zielgruppe, sondern in der bemüht zielgruppenspezifischen Themen ausdrückt. Ich darf mal aus der Qualitätsspalte von B. online zitieren (Die Unterpunkte sind einen näheren Blick wert):

    Inhalte im Überblick

    Mode
    Beauty
    Rezepte
    Diät
    Wohnen
    Liebe & Sex
    Job
    Figur
    Reise
    Shop
    Gesund
    Gesellschaft
    Horoskop
    Kultur
    Service
    Community

    So also sieht sich die moderne Mädchenmannschaft-Frau von heute repräsentiert.

    „Dies geschieht aber nicht im Lachanfall der versammelten Journalist_innen-Crew. Gelacht wird über eine angenomme Absurdität, der Gedanke, dass ein Magazin, welches sich klar an Frauen richtet, auch über Politisches schreiben soll.“

    Ihr lebt echt in Eurer eigenen Welt.

  16. Ich verstehe diese ganze Häme nicht. Ist doch gut, wenn die Brigitte-Leserinnen -und von denen gibt es wohl einige- neben Schminktipps etc. auch noch etwas „Gehaltvolleres“ zu lesen bekommen. Im Übrigen würde ich es auch begrüßen, wenn zum Beispiel die Bravo darüber berichten würde. Wieso denn nicht? Soweit ich mich erinnern kann, gab es in der Bravo wie auch in dem Brigitte-Ableger Young Miss schon immer auch Artikel zu gesellschaftspolitischen Themen. Klar, vielleicht teilweise etwas sensationsheischend oder trivialisierend, aber hey, sonst hätte ich als 12-Jährige überhaupt nichts über solche Themen gelesen. Und ja, die BILD darf auch berichten. Darüber hat sich in meiner Timeline keine aufgeregt, komisch…

  17. @nik:

    So, dann gucken wir doch mal auf Bild.de – da heißen die qualitativ hochwertigen Kategorien (pardon, ich fürchte, das Nackte-Frauen-Bildchen – gibt’s das noch? – hat keine eigene… :(…):

    – News
    – Politik (deren Aufmacher den grandiosen Titel: „Fiese Frust-Attacken gegen Merkel“ trägt)
    – Geld
    – Unterhaltung
    – Sport
    – Lifestyle
    – Ratgeber
    – Reise
    – Auto
    – Digital
    – Spiele
    – Community
    – Regional
    – BILD Movies
    – BILD Mobil
    – BILD Shop
    – Wetter
    – Gewinnspiele

    Das sind also Qualitätsspalten im Vergleich zur Brigitte (wenn ich mich recht erinnere, hat auch die BILD ein tägliches Horoskop, z.B.). Das hat nichts mit einem gewissen Zuschnitt, mit Genderstereotypen, die sowohl transportiert als auch reproduziert werden, zu tun? So lebt man also außerhalb jener „eigenen Welt“? Von den von „Dönermorden“ berichtenden deutschen Qualitätsmedien wie diesem ist also eine bessere Berichterstattung zu erwarten? Weil bei der Brigitte niemand Journalismus erlernt hat (und sonst da nicht geendet wäre)? Das rechtfertigt also, dass man die Brigitte nicht nur mit RTL und der BILD gleichstellt, sondern noch schlimmer/völlig inkompetent findet (da das RTL/BILD-„Bashing“ langweilig wurde)?

    Charlott hat oft wiederholt, dass es durchaus sehr wichtige und valide Kritik an der Brigitte gibt, gerade aus feministischer Sicht (siehe Nadias verlinkten Artikel, zum Beispiel). Doch dass bei der Brigitte gelacht wird, wenn es um Politik geht, bei den anderen so profilierten (d.h., im Bestfall die dpa paraphrasierenden) Publikationen wie den Pforzheimer Nachrichten aber der erbärmliche Normalzustand bezüglich politischer Reportage als gesetzt akzeptiert wird, hat also nichts mit Klischees zu tun, der standardmäßigen Abwertung von als „femininen Themen“ Definiertem? Warum sollte der NSU-Prozess diese sehr kleine Zielgruppensparte namens „Frauen“ (und seien es nur die, die die Brigitte lesen; an Auflage fehlt es der Zeitschrift ja offensichtlich nicht und sie erscheint – im Gegensatz zu vielen der weiteren in dieser Gruppe ausgelosten Publikationen – bundesweit) nicht interessieren?

    Wie schon des öfteren geschrieben wurde: Die Brigitte berichtet durchaus und schon seit langem über Politisches (wie viele Frauenmagazine, by the way). Was die Qualität dieser Berichte angeht – geschenkt. Wie Charlott mehrfach erwähnte: das ist hier nicht einmal Thema. Die Tagesschau berichtete nicht etwa davon, dass die letzte Darfur-Reportage der Brigitte aber wenig pulitzerpreisträchtig gewesen sei und man sich deshalb fragen müsse, was die nun beim NSU-Prozess wollten, sondern, dass es nur mit Belustigung zur Kenntnis genommen werden kann, wenn ein Magazin, das sich an diese „Sparte“ Frauen wendet, mit den großen Jungs mitspielen darf im Gerichtssaal.

    Übrigens hast Du zufällig – und für Deinen Kommentar sehr vorteilhaft – eine Kategorie bei der Brigitte ausgelassen, nämlich: „Frauen“. Darunter findet sich das Politikressort. Was auch immer man also von der Brigitte halten mag – unter den ausgelosten Medienvertreter_innen befinden sich einige Knaller, deren Anwesenheit aber nicht ins Lächerliche gezogen wird (als unwichtiger als FAZ/Süddeutsche/taz erachtet? Ja. Als inkompetentes Frauengeschreibsel verlacht? Nein). Darum geht es ja bei dieser „Kritik“ an der Brigitte: nicht darum, dass sie eine schlechte Frauenzeitschrift ist, sondern, dass sie eine Frauenzeitschrift ist.

  18. @RayRay:

    Offenbar ist dein Google Fu nur geringfügig vorhanden. Natürlich hat die Brigitte schon über den Prozess berichtet: http://www.brigitte.de/frauen/gesellschaft/anja-sturm-1161557/

    Ansonsten vielen, vielen Dank für dieses Posting. Seit langem mal wieder ein Beitrag bei der Mädchenmannschaft, dem ich vorbehaltslos zustimmen kann und den ich gerne weiterverbreite. Sehr gut geschrieben, alles drin, genau so hätte ich es auch gesagt. Vielen Dank!

  19. Kleine Korrektur: „(Die Ruhrbarone wiesen auch darauf hin, dass die taz schlimmere Homestories über die Anwältin von Beate Zschäpe schreibt als die Brigitte.)“

    Ich schrieb, dass die taz eine Homestory über „deren Mandantin“, also Beate Zschäpe verfasst hat.

    Lg, Maddin

  20. Übrigens macht es auch Sinn, sich einfach mal die Pressemitteilung des OLG München zum Losverfahren anzugucken (wobei ja jetzt erneut ein Platz verlost wird, nachdem es einen Fehler gab – es wird wohl nie enden). Da zeigt sich dann auch nochmal, was Charlott bereits schrieb (und verlinkte). Brigitte wurde ausgelost in der Gruppenlosgruppe einer Untergruppe der Gruppe 3 (ja, ernsthaft).

    Weitere Ausgewählte der dort verlosten 13 Plätze waren:
    Tom Sundermann (freier Journalist), Freie Presse, Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung, Thüringer Tageszeitung „Freies Wort“, Thüringer Landeszeitung, Viola Volland (freie Journalistin), RTL2, Offenbach Post, ZDF (sowieso bereits gesetzt als öffentlich-rechtliches in Gruppe 1), Hallo – muenchen.de, Hendrik Puls (freier Journalist) und Junge Welt. Die Reichweite der Publikationen und gar Einzelpersonen hier ist also so oder so recht sparten-/orts- und zielgruppenspezifisch begrenzt. Warum die Brigitte hier aus der Rolle fallen und besonders ungeeignet sein soll, bleibt unklar.

    Interessant ist dabei auch, dass sich – trotz der Sorge um den durch Frauenzeitschriften bedrohten deutschen Qualitätsjournalismus – z.B. niemand darüber aufregte, dass Charivari („Münchens Hit Radio“ mit „Gomez Hupe“), TOP FM („8 Achtziger um 8“ plus Horoskop- und „Gastrolounge“-Rubrik) und Radio Lotte Weimar (ein Stadtradio in allen Ehren, dessen Sendezeit aber höchstens 72 Stunden pro Woche beträgt) diejenigen 3 sind, die unter 14 Bewerbungen des privatrechtlichen Rundfunks den Zuschlag bekamen.

  21. Danke für diesen Beitrag! Es hat mich auch geärgert, mit welcher Herablassung die Brigitte behandelt wurde. Das geht aber nicht nur in Richtung Sexismus, sondern hat auch viel mit der typisch deutschen Unterscheidung von E und U zu tun. Die Arroganz, mit der sich alle zu E rechnenden Medien und Kulturschaffenden über die „niedrigen“ Us äußern, ist hierzulande ganz normal – und m.E. ziemlich dumm. Ein bisschen davon finde ich auch hier. Ist es nötig, sich ständig als Kritiker der Brigitte zu outen, um ihr Recht auf einen der begehrten Plätze im Gerichtssaal verteidigen zu dürfen?
    Das ganze Getue um die (Los-)Plätze in diesem Prozess ist jedenfalls kontraproduktiv und – da gebe ich Charlott völlig recht – bezeichnend für den dt. Umgang mit dem Thema Rechts-Terrorismus. Warum überhaupt muss die Zahl der Berichterstatter begrenzt werden?Warum kann es keine Video-Übertragung geben? Welche Relevanz hat denn überhaupt die Frage, welches Medium oder welche(r) Journalist(in) würdig ist, über den Prozess schreiben zu dürfen? Ich finde: keine!
    Jedenfalls kann ich nicht erkennen, warum die Leserinnen der Brigitte nicht informiert werden dürfen, selbst und vor allem weil sie sich mehr für Koch-Rezepte zu interessieren scheinen. Und auch nicht, warum nun die FAZ nicht berichten kann. Vielleicht ist ja der ein oder die andere freie Journalist(in) fähig und willens, auch für die FAZ zu berichten?! Wäre doch vorstellbar …
    Anstelle der FAZ würde ich jedenfalls kritische Artikel über all die Berichte der zugelassenen Medien schreiben – aus der Not eine Tugend machen, nennt man das. Bei diesem Prozess scheint mir Medienkritik sogar besonders wichtig zu werden.

  22. Danke für deinen Beitrag, Charlott! Ich muss gestehen, dass ich im ersten Moment auch geschmunzelt habe, als ich die Nachrichten gehört habe – nach und nach habe ich dann aber hinterfragt, WARUM mir das so „lustig“ erschien und dabei selbst (mal wieder) erkannt, dass ich eben auch doch nicht ganz so frei von latent sexistischem Gedankengut bin, wie ich es mir eigentlich wünsche. Durch die Reaktionen auf twitter, aber auch deinen Beitrag ist mir das wieder ein wenig klarer geworden. Also: Vielen Dank. :)
    (Und was das wieder für Stilblüten an die Oberfläche getrieben hat… von „Gut, so bleibt diese Zielgruppe wenigstens nicht komplett außen vor“ (Klar, Brigitte-Rezipientinnen lesen natürlich auch NICHTS ANDERES und interessieren sich AUSSCHLIEßLICH für die dort behandelten Themen!) über „Hoffentlich geben sie den Platz ab, die Redakteurinnen haben auf das Thema bestimmt eh keinen Bock“ (I don’t even…) war da alles dabei. :/

  23. Geht es nicht viel mehr darum, dass die Brigitte nicht den Anspruch hat ein politisches Magazin zu sein?

    Auf der Internetseite findet man RUbriken wie:

    Mode, Beauty, aber auch Kultur und Reisen, aber nicht Politik.

    Ich denke das Gelächter wäre ähnlich Groß hätte der Kicker, die PC Games oder auch Meanshealth einen Platz ergattert…..

  24. Der Umgangston der Autorinnen hier ist unter aller Sau. Ihr seid charakterlich nicht geeignet für eine sachliche Diskussion. Tschüss!

  25. @Hypothetix: Wie oben bereits erwähnt, gibt es auch in der Brigitte durchaus politische Berichterstattung und Reportagen (deren Qualität ich hier beileibe nicht lobpreisen möchte – das hat die Brigitte aber mit einigen Publikationen gemein). Du hast natürlich Recht, dass es sich bei der Brigitte nicht um ein politisches Magazin handelt und die Zeitschrift auch gar nicht den Anspruch hat. Im Gegensatz zu Kicker oder PC Games ist sie aber auch kein extrem zugespitzes Spartenmedium, sondern durchaus breit aufgestellt, was als „Frauenthemen“ Definiertes angeht – und dazu zählt die Brigitte eben auch Politik und Gesellschaftliches, neben all der Mode und Diättipps. Viele derjenigen, die sich über die Brigitte aufregen, scheinen seit 1960 kein Heft mehr in der Hand gehabt zu haben.

    Nochmal: ich finde auch, dass es sehr viel an der Brigitte zu kritisieren gibt. Angesichts dessen, welche anderen Publikationen aber der Gruppenlossparte der Brigitte ausgewählt wurden, angesichts der (bundesweiten) Auflagenzahl und angeichts dessen, dass die Brigitte ein Frauenmagazin mit eben nicht nur *einem* stark zugespitzen und komplett unverwandten Sparten-Thema ist (unter der Rubrik „Frauen“ findet man online das Politikressort; in der Printversion wird es noch deutlicher in manchen Ausgaben), scheinen der Häme noch gewisse andere Motive beizuwohnen als bloßes „Das ist aber nicht deren Kernmetier.“ Schaut man sich weitere ausgeloste Medien an (und darum geht es hier ja: um feste Plätze im Gerichtssaal – nicht darum, wer generell berichten darf), trifft (wie auch oben schon erwähnt) auf weitere Zeitungen wie Radio- und Fernsehsender, deren Metier Politik ebenfalls nicht ist. Das Ausmaß der Aufregung über die Brigitte ist daher interessant, und der Tenor und die Schlagseite der in Charlotts Artikel genannten (und verlinkten) Kommentare zu einer *gasp* Frauenzeitschrift im harten Geschäft der Politik auch.

  26. — schnipp —
    Schaut man sich weitere ausgeloste Medien an (und darum geht es hier ja: um feste Plätze im Gerichtssaal – nicht darum, wer generell berichten darf), trifft (wie auch oben schon erwähnt) auf weitere Zeitungen wie Radio- und Fernsehsender, deren Metier Politik ebenfalls nicht ist. Das Ausmaß der Aufregung über die Brigitte ist daher interessant
    — schnapp —

    Das glaube ich nicht accalmie.

    Die ganzen Regionalsender, -zeitungen usw. kennt kaum ein Mensch. Die werden ausgeblendet oder laufen bestenfalls unter „irgendwas regionales berichtet auch“. Bestimmte Vorstellungen – Vorurteile – ob oder warum die nicht angemessen über den Prozess berichten können sollen kann kein Mensch haben.

    Bei Bild und RTL2 herrscht meiner Meinung – das gilt inzwischen auch für mich – Resignation. So wie eine nicht weggehende Schuppenflechte im Gesicht. Sie ist lästig, unangenehm, am liebsten sollte sie schon gestern verschwunden sein aber tut es einfach nicht – irgendwann ist der Punkt des Aufgebens erreicht, sie wird hingenommen. Und so berichten eben auch Bild und RTL2 – viel schlimmer als deren sonstiger Inhalt kann das bestimmt auch nicht werden.

    Bleibt eben die Brigitte. Dass die einen Politikteil haben soll wusste ich bis zur Auslosung selbst nicht. Meine Vorurteile waren: Kochrezepte, vorne die für Diäten, hinten die die schmecken, Klatsch und Tratsch sowie Mode und jede Menge Werbung dazwischen für Cremes, Klamotten, Diät- und anderen Medikamenten. Wahrscheinlich geht es den Witzereißer_innen ähnlich: Der „gefühlte Inhalt“ der Brigitte ist Ursache und nicht, dass es sich um eine sog. Frauenzeitung handeln soll.

  27. @Weatherwax

    Bleibt eben die Brigitte. Dass die einen Politikteil haben soll wusste ich bis zur Auslosung selbst nicht. Meine Vorurteile waren: Kochrezepte, vorne die für Diäten, hinten die die schmecken, Klatsch und Tratsch sowie Mode und jede Menge Werbung dazwischen für Cremes, Klamotten, Diät- und anderen Medikamenten. Wahrscheinlich geht es den Witzereißer_innen ähnlich: Der “gefühlte Inhalt” der Brigitte ist Ursache und nicht, dass es sich um eine sog. Frauenzeitung handeln soll.

    Voilà. Dass man bei Brigitte Inhalte „fühlt“, statt sich über jene zu informieren, sich dann über diese „gefühlten“ Inhalte lustig macht und beim Stichwort „Frauenzeitschrift“ annimmt, dass es da ausschließlich um Diät, Mode und Klatsch und Tratsch geht (weil entweder nur das Frauen interessiert oder Frauen, die die Brigitte lesen, sich auch nur ausschließlich für sowas interessieren und mit NSU-Berichterstattung überfordert wären…? Weil nur Frauen* die Brigitte lesen dürfen…?), fußt auf sexistischen Vorurteilen und, wie ich bereits schrieb, der standardmäßigen Abwertung von als „Frauenkram“ Definiertem.

    Die rein „gefühlte“ Lächerlichkeit von Frauenzeitschriften – gerade im Vergleich zu weiteren oben genannten berichterstattenden Medien mit teilweise schlicht nicht vorhander Expertise zu Politik/Gesellschaftlichem, über die man sich erst gar nicht informieren muss, wenn man schon die Brigitte hat als Stichwort für Witz (ich sag nur: „Gomez Hupe“ als neuer Politikteil) – zeigt doch wunderbar das Problem auf. Ich kann nur wieder auf das oben genannte Zitat der Tagesschau hinweisen: dass eine Frauenzeitschrift berichtet, ist ein Schenkelklopfer. Nicht welche, nicht warum – sondern, dass. Das wird in Charlotts Artikel kritisiert (neben vielen weiteren Punkten zum Ablauf der NSU-Prozess-Organisation). Das hat mit inhaltlicher Kritik an der Brigitte (die, wie erwähnt, sehr wichtig ist), nichts zu tun, sondern mit eben jenen Vorurteilen, die Du genannt hast, und die auf Alltagssexismus basieren. Nicht jede Kritik an der Brigitte ist misogyn (und schon gar nicht unnötig) – diese schon.

    Die Hälfte der Aufregung geht ja auch darum, dass viele ausgelosten Medienvertreter_innen regionalen oder gar lokalen Outlets angehören. Dazu gehört die Brigitte aber nicht. Das wird bei der Häme aber gerne vergessen: im Vergleich zu vielen der weiteren genannten ist die Brigitte eine bundesweite Zeitschrift mit großer (zumindest: größerer) Auflage, Reichweite, Zielpublikum. Dass das Zielpublikum (gerne als „Hausfrauen“ verspottete) Frauen sind, lädt hier aber offenbar zum Belustigung und geschlechtsspezifischen Abwertung ein (vgl. z.B. weitere Aussagen zu Brigitte-Leser_innen, die Kristin in ihrem Kommentar genannt hat).

    Übrigens: Die Brigitte macht auch nicht erst seit gestern (Frauen/Klientel-)Politik. Auch wenn es hier wiederum sehr viel zu kritisieren gibt, hat sie zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung 2009 die Studie „Frauen auf dem Sprung“ publiziert. Das kann man sich (in Ausschnitten) z.B. hier angucken.

  28. so, ich muss jetzt meiner charakterlichen Nichteignung zu konstruktiven Diskussionen (ROFLMAO) auch mal freien Lauf lassen:

    @alle, die meinen, durch ständiges copy & paste der Brigitte-Rubriken irgendwas wider- bzw. belegen zu können und @alle die nach wie vor steif und fest behaupten, das aktuelle Brigitte-Bashing sei per se sexismusfrei (ja womöglich sogar noch per se feministisch, weil die Brigitte ja das falsche(tm) Frauenbild bedient):

    Charlott und accalmie haben jetzt wirklich zigmal alles erklärt, wie kann es da sein, dass immer noch behauptet wird, die Art und Weise der Belustigung darüber, dass die Brigitte als FRAUENMAGAZIN womöglich über den NSU-Prozess berichten wird, habe mit Sexismus wahrscheinlich überhaupt gar nichts zu tun?? Was genau hätte es dabei für einen Unterschied gemacht, wenn die Men’s Health, Fit For Fun oder Wild & Hund mitgemacht & gewonnen hätte und man sich darüber auch belustigt hätte? Merkt ihr nicht, dass ihr mit euren Kommentaren, die den Nichtsexismus dieser Angelegenheit belegen sollen, genau das Gegenteil deutlich macht?

  29. „Charlott und accalmie haben jetzt wirklich zigmal alles erklärt, wie kann es da sein, dass immer noch behauptet wird, …“

    wie kann das nur möglich sein???

    möglicherweise, weil es legitim ist, das zu behaupten und die definitionsmacht von dir, charott & accalmie nur in eurer blase gilt. möglicherweise seid ihr sogar im unrecht. hast du das schon einmal in erwägung gezogen, anna-sarah?

  30. Nur ein kleiner Hinweis, weil hier im Blog bekanntlich Wert auf solche Infos gelegt wird: Das Wort „Geschachere“ entspringt dem antisemitischen Klischee des besonders gerissen handelnden Juden (abgeleitet vom jiddischen Wort „sakhern“, handeln).

    Vorschlag: Ein internes Seminar bei der Mädchenmannschaft zur Klärung, welche deutschen Wörter noch antisemitischen Ursprungs sind und hier dementsprechend nicht verwendet werden sollten.

  31. @Zeitzeuge: LOL! Auf den sexistischen Tenor „gefühlter Inhalte“ hinzuweisen und Leute davon in Kenntnis setzen zu wollen, dass eine Frauenzeitschrift trotz aller Kritik durchaus in der Lage sein kann, auch über Gesellschaftspolitisches zu berichten (und das seit Jahrzehnten tut), ist also heute schon „Definitionsmacht“ und argumentationslose Rechthaberei? Ich fürchte Du hast da was nicht ganz verstanden, lieber Zeitzeuge. Sollte meine Diskurspolizei auch Dich etwa zum Googlen verdonnern :(…?

  32. die brigitte kann über gesellschaftliches berichten. aber sie steht nicht dafür. es ist nicht ihr kerngeschäft. sie steht für stereotype „frauenthemen“. und deshalb wurde auf die auslosung mit gelächter reagiert.

    „Ich fürchte Du hast da was nicht ganz verstanden, lieber Zeitzeuge. Sollte meine Diskurspolizei auch Dich etwa zum Googlen verdonnern :(…?“

    solche anmaßungen kannst du dir sparen.

  33. @Zeitzeuge:

    die brigitte kann über gesellschaftliches berichten. aber sie steht nicht dafür. es ist nicht ihr kerngeschäft. sie steht für stereotype “frauenthemen”. und deshalb wurde auf die auslosung mit gelächter reagiert.

    Und warum – angesichts dessen, dass andere Publikationen ebenfalls Politik nicht zu ihrem Kerngeschäft zählen, im Gegensatz zur Brigitte für ihren NSU-Prozess-Berichtsplatz aber nicht ausgelacht werden, obwohl jene seit Jahrzehnten auch über Politik/Gesellschaft berichtet und ein weitaus größeres Zielpublikum hat als viele der anderen Ausgelosten – diese Aussage nicht nur uninformiert ist, sondern auf Sexismus basiert, wurde bereits im Artikel wie in 35 weiteren Kommentaren erörtert. Auch Du wiederholst hier nur die Anfangsphrase, der bereits durch Hinweise auf 1. Brigittes Themenauswahl und 2. der Abwertung von als „Frauenthemen“ Definiertem / „Frauenzeitschriften“-Leser_innen begegnet wurde.

    solche anmaßungen kannst du dir sparen.

    Sehr gerne! Dazu müsstest Du einfach nur die Definition und Konzepte des Begriffs „Definitionsmacht“ kennen oder die Behauptung unterlassen, es ginge der MM nur darum, „Wohl!“ zu sagen (…eine Verhaltensweise, der Du mit Deinen argumentations-, beispiels- und kontextunbelasteten Vorsätzen ja selbst sehr deutlich aus dem Weg gegangen bist, wa… – wie schön, dass Dein Kommentar zu Anna-Sarahs Einwand diesen noch einmal illustriert).

    @Wolgako: Danke für den Hinweis und pardon; wird geändert (sogar jetzt schon, vor dem Seminar).

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