Deutschsprachige Links
Diese Woche feiern wir ZEHN Jahre Mädchenmannschaft! Charlott hat die wichtigsten Zahlen, Daten & Fakten zusammengetragen und auf den allerersten Artikel, der auf der Mädchenmannschaft je erschienen ist, Bezug genommen („Die Moralapotheker kommen“) und resümiert: Zehn Jahre zur Pille danach, Abtreibungen und reproduktive Rechte. Magda hat gestern ganz persönlich über ihre Zeit bei der Mädchenmannschaft geschrieben. In den nächsten Tagen wartet auf euch noch ein Feminist Fun Friday und ein Gewinnspiel.
Auch Feminismus im Pott feiert, und zwar 10.000 Fans auf Facebook. Dafür gibt’s ein Gewinnspiel mit spitzen Preisen!
Was es bedeutet, sich als trans Person am Strand zu zeigen. (In Berlin gibt es übrigens im Sonntagsclub ein regelmäßiges trans*inter*schwimmen und in Hannover unter dem Motta „all bodies swim“ ebenso.)
Immer nur Gruselnachrichten aus Sachsen? Endlich mal eine schöne: Leah kommt aus einer jüdisch-italienisch-sächsischen Familie und erzählt aus ihrem Alltag in Dresden und wie sie anderen Kindern jüdische Geschichte und jüdisches Leben nahebringt.
Vergangenen Samstag gingen rund 1000 Menschen in Berlin gegen sexualisierte Gewalt auf die Straße: #metoo. Leftvision hat dazu ein Video gemacht (facebook-Link von Leftvision)
Bauch, Beine, Po… mmes natürlich! Das Missy Magazine interviewt eine coole Crew, die mit ganz kreativen Übung für ordentlich Lachmuskeln sorgt.
Markus Böttner ärgert sich über Sehende, die permanent versuchen, sich in blinde Menschen „hineinzuversetzen“ und dann voreilige Schlüsse ziehen, wie das Leben als blinder Mensch angeblich so ist. Markus schreibt: „Wenn Euch also ein blinder Mensch höflich versichert, dass er oder sie keine Hilfe benötigt, so könnt Ihr diese Experteneinschätzung mit gutem Gewissen ernst nehmen. Es funktioniert. Glaubt uns ruhig!“
„Wie offen ist Feminismus für Islam?“ Diese Frage stand im Zentrum einer Diskussionsrunde, die vom Netzwerk Junge Islam Konferenz organisiert wurde.
Sollen Kinder mit auf die Trauerfeier? Julian Heigel von Thanatos Bestattung gibt eine Antwort in Beispielen.
Der AfD-Politiker Hans-Thomas Tillschneider hat sein Büro unter einem Dach mit der sogenannten Identitären Bewegung (IB). Die IB wird vom Verfassungsschutz als Organisation mit rechtsextremistischen Tendenzen eingestuft. Was geht da eigentlich ab?, will Tarik wissen und fragt AfD-Politiker Alexander Gauland.
Termine in Berlin, Dresden, München und Wien:
4. November in Berlin: „Being queer with wrinkles, white hair and always sexy?“ Veranstaltng mit AnouchK Ibacka Valiente für QTIBPOC. Anmeldung bis zum 31. Oktober. (FB-Link)
6. bis 27. November in Berlin: Die erstmals im Abgeordnetenhaus von Berlin gezeigte Ausstellung „L’Chaim – Auf das Leben“ der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus porträtiert den Alltag von Jüdinnen und Juden, die Berlin heute als ihre Heimat bezeichnen und das Leben der Stadt mitgestalten. Am 6. November wird die Ausstellung eröffnet (Anmeldung bis 01. November). Danach ist sie zum 27. zu besichtigen.
6. bis 27. November in Berlin: Where love is illegal. Fotografien von Lesben, Schwulen, Queers und trans Menschen aus Tunesien unterstützt von der Heinrich-Böll-Stiftung.
7. November in Berlin: Trans*Inter* Schwimmen im Stadtbad Charlottenburg (facebook-Link)
12. November bis 9. Dezember in Dresden: Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie in Dresden.
13. bis 19. November in Berlin: Das Filmfestival Afrikamera.
16. November in Wien: Mareice Kaiser liest aus ihrem Buch Alles inklusive. Aus dem Leben mit meiner behinderten Tochter. (Weitere Lesungen findet mensch auf ihrem Blog Kaiserinnenreich)
18. November in Berlin: Statt Frankfurter Buchmesse doch viel lieber Queeres Verlegen, eine Buchmesse queerer Verlage und publizierender Menschen in Berlin mit Buchständen, Lesungen und Diskussionen.
18. November in München: „Doing Fat. Representation of Fat“ (PDF) im Münchner Kompetenzzentrum Ethik.
22. November in Dresden: „Lesbe, Lesbe, Lesbe. Ein Wort mit Kampfpotential, mit Stachel, mit Courage“ – Zur Entwicklung und Repression der Lesbenbewegung in der DDR.
30. November in Berlin: Gemeinsam_getrennt gekämpft: Feminismen in DDR & BRD. Veranstaltung mit Sanchita Basu und Stefanie-Lahya Aukongo.
Zur Mitte der Woche versammeln wir hier regelmäßig Links zu wichtigen Analysen, Berichten und interessanten Veranstaltungen. Was habt ihr in der letzten Woche gelesen/ geschrieben? Welcher Text hätte mehr Aufmerksamkeit verdient? Und was für feministische Workshops, Lesungen oder Vorträge stehen in den nächsten Wochen an?
„Wie offen ist Feminismus für Islam?“ Diese Frage stand im Zentrum einer Diskussionsrunde, die vom Netzwerk Junge Islam Konferenz organisiert wurde.
Die Debatte scheint nun schon seit Jahren ein wenig festzuhängen, da es immer wieder zu den gleichen Abgrenzungsmechanismen kommt. Auf diesem Panel gab es offenbar ja gleich wieder eine Entsolidarisierung mit Terre des Femmes, obwohl die sich ja explizit für Frauenrechte einsetzen.
Aber mal ganz ketzerisch gesagt: was organisierte Religion betrifft, kann es einen „islamischen Feminismus“ ebenso wenig geben wie einen „christlichen Feminismus“. Dem stehen einfach die Wucht der jeweiligen Theologie und die religiösen Institutionen entgegen. In Berlin gibt es inzwischen zwar auch eine Moschee, in der es keine Geschlechtertrennung gibt, aber auf die warf das religiösen Establishment auch umgehend einen Bannstrahl. Was es aber natürlich sehr wohl gibt, sind muslimische Feministinnen. Nur argumentieren diese bei ihrem Kampf für Frauenrechte nicht oder nur selten religiös: das sieht man aktuell in Tunesien, Marokko, Algerien oder im Iran, wo sich ja gerade auch Frauen gegen religiöse Kleiderordnung aussprechen. Auch in Europa oder Nordamerika taten dies die verschiedenen Frauenbewegungen nur selten. Es ist keineswegs paternalistisch, sich mit Frauen wie Fadela Amara, Wassyla Tamzali oder Fatema Mernissi zu solidarisieren. Keinesfalls sollte sich der Fehler wiederholen, den einige feministische bzw. Queer- und LGBT-Gruppierungen in den USA oder Großbritannien (teilweise auch in Frankreich) gemacht haben, nämlich dass man vor lauter Intersektionalität in der Wahl der Bündnispartner zu wahllos vorgeht und unkritisch mit offen konservativen bzw. reaktionären Bewegungen paktiert.