In unserer Serie Feminist Fun Friday (a.k.a. Feminist Revenge Friday) analysieren wir aktuelle Themen bilderreich. Kann Spuren von Ironie enthalten.
Der SPIEGEL schreibt in der aktuellen Printausgabe über feministischen Aktivismus.
Ey, kein Scherz! Aber bloß nicht zum Kiosk laufen und der Malestreampresse Geld schenken. Ich habe mir nämlich extra die Mühe gemacht, die besten Sahnestückchen dieses Artikels zu kommentieren. Let’s roll! Es beginnt wie Popcorn-Kino: Neben Wiebke Hollersen schrieb auch Jan Fleischhauer am Artikel mit. Ja genau. Das ist der, der als „Experte“ zu Sexismus und Rassismus in alle Talkshows Deutschlands eingeladen wird und dann – suprise, surprise – nur hetero_sexistischen und rassistischen Quatsch labert. Und der schreibt jetzt wieder was zu Feminismus…?
Nur nicht so voreingenommen! Erst mal schauen, was im Artikel steht! Nun ja, eigentlich fängt es ganz klassisch mit ein paar anti-feministischen Stereotypen an. Es fallen Worte wie ‚bieder‘, ‚verkniffen‘ und unrasierte Achselhöhlen. Ach ja, und Porno.
Glücklicherweise mag die interviewte #Aufschrei-Aktivistin Kathy Messmer Pornos. Dank dem SPIEGEL wissen wir das nun. Es geht zwar um Feminismus, aber Messmer’s Aussehen wird bilderreich beschrieben. Wir erfahren so, dass der junge Feminismus „rebellisch“ aussieht. Apropos Aussehen. Klar kommen auch noch die FEMEN ins Spiel. Blanker Busen. Das freut die SPIEGEL Redaktion! So werden Hefte verkauft!
Es folgen ein paar Knallersätze: „Feminismus ist das Thema der Saison.“ Oh ja toll! Feminismus ist das neue trendy Accessoire! Im Sonderangebot! Buy one get one free!
Weiter steht da: „Abtreibungen sind praktisch straffrei, das Recht auf gleichen Lohn ist unbestritten.“
Falsch. Und schön, dass das Recht auf gleichen Lohn unbestritten ist. „Recht“ ist so ein schönes Wort. Ein anderes schönes Wort ist „Realität“. Und in dieser Realität sind wir meilenweit entfernt von fairer Entlohnung.
Nun geht’s um die FEMEN. Zu Wort kommen Anne Wizorek, die Initiatorin des Hashtags #aufschrei, und wieder Kathy Messmer, die sich etwas halbherzig von FEMENs Politiken abgrenzen. Im Artikel kommen bis zu diesem Zeitpunkt lediglich weiße Feministinnen vor. Klar, irgendwo fällt auch Alice Schwarzers Name. Messmers beruflicher Erfolg und ihre akademische Laufbahn werden ausdrücklich betont. Die Femen-Aktivistin Zana Ramadani, die dann näher vorgestellt wird, sei hingegen keine so „typische Feministin“ und aus einer „muslimischen Einwandererfamilie“. Hatte strenge Eltern und musste sich alles im Leben erarbeiten. Will keine Theorien wälzen, sondern kämpfen. Sehr gewitzt, SPIEGEL. Nicht nur reproduziert ihr hier mal wieder ein stereotypes Bild von in Deutschland lebenden Muslimas (über die Eltern von Wizorek und Messmer erfahren wir nämlich nichts. Vielleicht sind die ja auch streng? Und christlich?). Gleichzeitig bleibt die Kritik an FEMEN von muslimischen Feminist_innen einfach unsichtbar. SPIEGEL befindet: Wenn eine Muslima bei FEMEN mitmacht, kann’s ja nur richtig sein!
Nun fallen Worte wie „radikal“, „aggressiv“ und „verbissen“. Mein feministisches Superhirn kombiniert: Jetzt geht’s um Critical Whiteness (gewürzt mit einer Prise Queer-Bashing). Wenn es um Rassismus geht, holen weiße Menschen, die keinen Bock haben, sich kritisch mit (eigenen) Rassismen auseinanderzusetzen, nämlich immer solche Keulen raus. Laut SPIEGEL sei die „aggressivste Gruppierung“ unter den „Frauenrechtlerinnen“ jene, die sich der „Critical Whiteness verpflichtet fühlen“.
Es folgen widerliche Absätze. Um das kreierte Bild der aggressiven Critical Whiteness-Grupperierung in jedem Falle aufrecht zu erhalten, nehmen die SPIEGEL-AutorInnen Bezug auf eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Colors of Feminism„, die im April im Interkulturellen Frauenzentrum S.U.S.I. stattfand. Klar bleiben die Podiumsdiskussion-Teilnehmerinnen namenlos und werden als eine sektenartige und vor Gemeinheit triefende Clique beschrieben, die die bemitleidenswerte Aktivistin von FEMEN angeschrien haben soll, weil diese sich nicht als weiße Frau vorstellte.
Dass das eine verkürzte Wiedergabe ist, um eine Podiumsdiskussion lächerlich zu machen, bei der es um Feminismen of Color und Rassismus(kritik) in weiß-dominierten feministischen Zusammenhängen ging, fällt unter’n Tisch. Ich weiß das. Ich saß mit auf dem Podium.
SPIEGEL versucht aktuelle feministische Kämpfe aufzuzeigen, aber macht jene lächerlich, die Mehrfachdiskriminierung in den Blick nehmen. Worte wie Mehrfachdiskriminierung und Weißsein werden im Artikel übrigens konsequent in Anführungszeichen gesetzt. Eine beliebte Taktik, um bestimmte Konzepte abzuwerten und lächerlich zu machen. (Klappt zugegebenermaßen ganz gut: SPIEGEL ist ein „ernstzunehmendes“ Medium.)
Der SPIEGEL entscheidet also, was „guter“ Feminismus (= FEMEN und #Aufschrei – aber bitte nur die hippe Variante) und was „schlechter“ Feminismus sei (= der von rassismuskritischen und queeren Feminist_innen). Und das traurige ist: Manchmal machen da auch Feminist_innen mit. Weil sie sich nicht positionieren. Und das Spiel mitspielen. Genau hier könnten wir innerhalb feministischer Zusammenhänge solidarischer werden. Und kritischer z.B. die eigene Pressearbeit betrachten. Solche Artikel sind nämlich nur eins: ein kräftiger, ekliger Nieser ins Gesicht.
Der Text ist, bis dahin wo ich ihn lesen konnte, wirklich nicht schlecht, aber die kurzen Filmsequenzen dazwischen machen einen beim Lesen leider seekrank, weswegen ich es auch nicht geschafft habe, den Artikel zu ende zu lesen. Sind ja witzig die Sachen, aber einfach viel zu viel
Ganz viel <3 <3 <3 an Magda!
Ganz tolle Reihe.
ich LIEBE euren Fun Friday!
Ach wunderbar. Was so ein paar bewegte Bildchen mir für gute Laune machen können, wo ich doch beim Spiegel-Lesen sonst immer Magengeschwüre bekomme! Danke dafür.
Ich bin da ganz bei Christine. Toller Kommentar, treffend analysiert und absolut wichtig, das anzusprechen! Aber dieses Flackern! Lenkt leider mega-doll vom Inhalt ab… Jedenfalls was meine Lesegwohnheiten betrifft.
bäm.bäm.bäm: auf die fresse! vielen lieben dank für dieses wunderbare stück textbildkunst.
Liebe Magda,
vielen Dank für diesen grandiosen Artikel und die Bildsequenzen: beides tut gut!
Dankeeee!
Lovelovelove it!!!
Wunderbar – vielen Dank, dass ihr ein großes Lachen über die Beschissenheit möglich macht! Die animierten gifs finde ich ganz groß.
Schöner Text. :-)
Ja, der Spiegel weiß bescheid. ;-)
Schließe mich jedoch Christine und Sina bezüglich Lesbarkeit an. Ich habe den Text nur geschafft, indem ich mir ein klein gemachtes Editorfenster über das nächste Bild legte.
Wenn man den Text kopiert und irgendwo anders einfügt (Texteditor z.B.), sind die Bilder weg. Online kann eins die URL z.B. bei http://fuckyeahmarkdown.com/ eingeben und bekommt dann nur den Text.
Wer öfter Bildchen und das ganze Zeug loswerden will oder muss, kann auch im Browser eine Erweiterung installieren, die das per Klick erledigt, zB. http://www.readability.com
Stimmt, Text copypasten macht Sinn, wenn die Gifs als störend empfunden werden oder: (z. B.) Firefox > Preferences > Content > Load images automatically kurz mal abstellen (Reload?), Artikel lesen (und dann wieder anmachen).
Liebe Magda,
was ich an Deinem Text nicht verstehe, ist die Konklusion im letzten Absatz, es sei unsolidarisch, als Feministin mit dem Spiegel zu sprechen. Ich fand den Spiegel-Artikel ebenfalls an vielen Stellen lückenhaft, ganz abgesehen von den vielen Fehlern – das muss ich hier ja nicht weiter aufzählen.
Aber was genau meinst Du damit, dass eine (ich nehme an, Du meinst Kathy) da „kritisch die eigene Pressearbeit reflektieren“ soll?
Es gibt ja viele Feministinnen, die bewusst den Kontakt mit Massenmedien suchen, um ihre Gedanken in eine breite Öffentlichkeit zu tragen. Beispielsweise hat Nadine kürzlich der Taz ein Interview gegeben – trotz der Rassimusvorwürfe gegen die Taz. Verstehe mich nicht falsch: Ich bin überzeugt davon, dass es wichtig und richtig ist, Feministisches sichtbar zu machen; da sind Massenmedien auch ein Weg, Menschen über die eigene Filterbubble hinaus zu erreichen. Aber mir ist nicht ganz klar, was der Unterschied ist zwischen einem Interview mit der Taz und einem Interview mit dem Spiegel.
Vielleicht magst Du mir antworten, Kontaktdaten hast Du ja.
Liebe Grüße, Anna
Dem Spiegel geh ich derzeit meilenweit aus dem Weg. Aber ohne Eure Analysen hätte ich früher die ganzen „netten“ Nuancen überlesen.
Dabei scheint der Spiegel-Artikel noch einigermaßen subtil zu sein. Im aktuellen der freitag gibts ne „schöne“ Keule. Dabei empfand ich den freitag bis vor kurzem noch als Medienerholungsgebiet.
Also, wer sich gern mit dem Fleischhammer eins über die Rübe gibt, sollte folgenden Artikel lesen: http://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/preis-der-emanzipation
Liebe Anna,
Danke für die Frage, die ich für sehr wichtig halte.
Ich finde es nicht per se falsch, mit SPIEGEL & Co zu sprechen, gerade um Menschen über die eigene Filterbubble hinaus zu erreichen. Was mir dann allerdings wichtig ist, ist eine klare Positionierung was die eigenen feministischen Politiken angeht (das hatte ich im Beitrag schon angedeutet).
Was meine ich damit? Zum einen hätte ich es toll gefunden, wenn die Interviewten stärker Kritik an den FEMEN geäußert hätten. Da ich nicht weiß, was Kathy und Anne noch gesagt haben und was vielleicht von SPIEGEL unerwähnt bleibt, habe ich zu diesem Punkt auch eine eher vorsichtige Kritik formuliert (und die Kritik „halbherzig“ genannt). Ich weiß, dass in solchen Artikel nie alle widerständigen Positionen sichtbar gemacht werden und dass gerne Argumente weggelassen oder sogar leicht verdreht werden (ich hab auch schon Interviews gegeben und schlechte Erfahrungen damit gemacht), aber wer eine klare Linie zu bestimmten Politiken fährt und diese deutlich macht, wird auch in den meisten Fällen so zitiert. Ich komme in dem Artikel ja auch (namenlos) vor und werde zitiert. Selbstredend wird meine Position belächelt (und die der anderen Podiumsdiskussionteilnehmerinnen, die an der Veranstaltung „Colors of Feminism“ teilnahmen), aber sie ist wenigstens da (wenn auch mit Absicht total verkürzt). Es gibt darüber hinaus einige Aspekte im Artikel, die hätten richtiggestellt/anders eingeordnet werden können. Das ist nicht passiert.
Klar können Kathy und Anne nichts dafür, dass der Artikel die Stoßrichtung „Rassismuskritische Feminist_innen sind peinlich“ hatte. Nur verwundern sollte es nicht. Der Artikel hätte im Übrigen noch viel schlimmer werden können, denn Jan Fleischhauer, der noch *nie* einen guten Artikel zu Gesellschaftskritik geschrieben hat, ist eine/r der beiden AutorInnen. Bei mir gehen da einige Alarmlämpchen an. Ich z.B. hätte auf dieses Interview verzichtet, weil ich nicht geglaubt hätte, dass Fleischhauer auch nur einen guten Satz über Feminismus schreibt. Aber wie gesagt: Da ich es nicht für grundsätzlich falsch halte, mit der Mainstreampresse zu reden, kann mensch so etwas durchaus machen. Manchmal halte ich es sogar für gut: Endlich mal ein paar feministische Botschaften unterbringen! Ich kritisiere also nicht primär, dass jemand Interviews gibt. Ich wünsche mir dann allerdings klare politische Aussagen und Solidarität mit (marginalisierten) Positionen. Es fällt auf, dass das oftmals fehlt. Das finde ich schade.
Superlustig, danke! Ich finde, an die Bilder gewöhnt man sich. Fand es allerdings beim ersten Mal, als ich sowas gesehen habe (bei feministing) auch etwas störend.
Herrlich!!!!!!! Hatte erst entschieden, diesen Schrott von Fleischhauer nicht zu lesen, es dann doch gestern getan und finde, DAS ist die richtige Reaktion, die gerade guttut: Lachen und zurückgeben. Bäm.
Dieser Spiegel-Artikel ist ein Musterstück an Ignoranz, strategischem Unwissen etc. Danke, Magda!! Mehr davon! Die Clips fand ich ganz wunderbar.
Hey Anna,
du hattest ja Magda direkt gefragt und ich finde sie hat auch schon viel wichtiges dazu gesagt, ich wollte das aber nochmal kurz unterstreichen: Ich würde keiner Feministin grundsätzlich „verbieten“ wollen (wie nett von mir ;) na ja, du verstehst schon) mit „großen“ Medien zu sprechen, um eigene Punkte vorzubringen. Ich finde es eben nur wichtig, dass man da möglichst wachsam, realistisch und mit Blick über den eigenen Bauchnabel hinaus heran geht, was dann auch mal bedeuten kann, mit manchen Leuten evtl. gar nicht zu reden oder wenn dann besonders Sorge dafür zu tragen, sich wenigstens klar zu positionieren – auch wenn das natürlich, wie einige von uns hier sicher schon schmerzlich erfahren mussten, keine Garantie für angemessenes Repräsentiertwerden der eigenen Aussagen ist. Und wie die Mädchenmannschaft aus eigener Erfahrung nur zu gut weiß, manchmal wird die letzte Grütze geschrieben, egal ob man was dazu gesagt hat oder nicht. Ich persönlich finde aber dennoch, es ist nicht das gleiche, ob ich einer eventuell aus anderen Zusammenhängen oder persönlich bekannten taz-Journalistin ein Interview gebe was dann auch als solches mehr oder weniger 1:1 abgedruckt wird und für sich steht – oder ob ich jemandem wie Jan Fleischhauer, der sich in letzter Zeit wirklich als einer der profiliertesten Antifeministen und Rassisten im deutschen sog. Qualitätsmedienbereich hervorgetan hat (was im Kontext des antiemanzipatorischen Herrenmagazins Spiegel schon fast was heißen will), mal etwas flapsig gesagt O-Töne zum Würzen seiner voraussehbar schrecklichen Artikel, inkl. Ausspielen von Feministinnen gegeneinande, liefere.
Gedanken in eine breite Öffentlichkeit tragen, klar, dagegen lässt sich erstmal nichts sagen, dass erscheint wichtig und sinnvoll – die Frage ist nur, welche & wessen Gedanken dann nachher die große Bühne bekommen und wem das letztendlich nutzt. Deshalb finde ich es notwendig, die eigene „Öffentlichkeitsarbeit“ als Feministin zu reflektierten, in dem Sinne, wie Magda es beschrieben hat. In der Redaktion der Mädchenmannschaft diskutieren wir anlässlich bestimmter Anfragen auch immer wieder die Fürs und Widers z.B. von Interviews oder Panelbeteiligungen. Gerade angesichts der innerfeministischen Diskussionen um die Möglichkeiten und Grenzen von #aufschrei, was das alles mit feministischer Solidarität zu tun hat etc., würde ich das ebenso wichtig finden (wobei ich nicht unterstellen will dass das generell nicht passiert).
„aber wer eine klare Linie zu bestimmten Politiken fährt und diese deutlich macht, wird auch in den meisten Fällen so zitiert.“
Was ist das für eine neoliberale „wer sich nur anstrengt schafft auch alles“-Aussage.
Gegenüber großen Medien sind Feministinnen strukturell im Nachteil. Sie vertreten unbequeme Positionen, die notorisch verdreht vermittelt werden, sie haben wenig Kontrolle über das Endergebnis und wenn sie nur wenig Erfahrung mit Medien haben, gilt alles drei Mal.
„In der Redaktion der Mädchenmannschaft diskutieren wir anlässlich bestimmter Anfragen auch immer wieder die Fürs und Widers“ – das ist ein kaum zu überschätzender Vorteil, ein Blog (wie die Mädchenmannschaft) und vertraute Mitbloggerinnen zu haben. Da stehen jede Menge Erfahrung und Wissen von dutzenden Personen, darunter Journalistinnen, und aus Mediengesprächen dahinter.
Die „feministische Szene“ in Deutschland wächst nun seit Jahren, so dass inzwischen gravierende Unterschiede im individuellen Wissen und Bewußtsein zu beobachten sind. Ein Punkt, der kaum Beachtung findet, aber den wir Feminist_innen uns immer bewußt machen sollten, wenn wir über die Aktionen anderer urteilen.
Um ehrlich zu sein verstehe ich deine Einwände gerade nicht wirklich, Helga. Über andere „urteilen“ – wer genau tut denn das hier…? Und sowohl Magda als auch ich sind gerade schon ausführlich auf die Problematik der verzerrten Wiedergabe eingegangen. Die kritische Kontextualisierung von bestimmten Politiken im Rahmen von #aufschrei, die Magdas Artikel wie ich finde alles andere als anklagend vorbringt, ist doch nun wirklich nicht neu, und dieser Spiegel-Artikel ist nicht der erste Anlass für innerfeministische Diskussionen darüber.
Was Vorteile und Erfahrungen angeht: Well, einige prominente #aufschrei-Aktuerinnen sind sogar von Berufs wegen medial äußerst versiert und vernetzt, außerdem besteht die geballte Medienaufmerksamtkeit – die ja nun nicht von selbst vom Himmel fiel – nun bereits seit mehreren Monaten (Anne Wizorek hat sich darüber doch selbst geäußert, wie massiv die Anfragendichte ist – in just diesem Moment spricht sie übrigens auf einer Konferenz in New York City über #aufschrei), spätestens da dürfte doch auch bereits die ein oder andere Erfahrung gesammelt worden sein. In feministischen Kontexten aktiv: auch nicht erst seit gestern. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir nicht angebracht, die Medienkompetenz und Professionalität von #aufschrei-Akteurinnen zu unterschätzen.
Und was das unterschiedliche Wissen & Bewusstsein angeht: Na ja, genau das ist ja der Punkt – da gibt es unterschiedliche Positionen zu bestimmten Dingen und ich denke die sollte man auch benennen können, ohne dass es gleich in die „ihr urteilt andere ab“-Kiste gepackt wird. Wie genau sollen sich Positionen, Bewusstsein, Wissen denn erweitern/ändern/differenzieren/wachsen, wenn nicht durch gegenseitiges Aufmerksam machen, solidarische Kritik oder Perspektivenerweiterung?
Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt auf so Artikel zu antworten! Prima Text =)
Ich kann mich den bisherigen Kommentaren nur anschliesen und mich auch nochmal bedanken. Den Spiegel habe ich früher sehr gern gelesen, merke aber in letzter Zeit immermehr, was eigentlich hinter dem Schild der vermeindlichen Seriösität steht. Solche Artikel helfen hoffentlich auch anderen kritischer zu lesen und sich nciht einfach mit Quasi-journalismus abspeisen zu lassen.
Liebe Magda,
DANKE! Nach den zwei Martenstein Texten im Zeit Magazin jetzt diese Spiegel Ausgabe… umpf… es hilft, wenn Menschen wie du das dann so toll auseinandernehmen und lustig bebildern. Da geht ein wenig der Bauchschmerzen gleich mal weg:)
Danke dir dafür!
für die firefox-userInnen, die sich an den animationen stören: ESC. ;)