Es sind wieder eine Menge traurige, lustige und spannende Dinge passiert – und passieren noch:
Wie zum Beispiel die Ausstellung „Doing Gender“ von Martina Minette Dreier, die vom 15. August an im Kulturbunker in Köln zu bestaunen sein wird, wie Lesben.org berichtet.
Über Geschlechterklischees beim Essen sinniert Dagny Riegel beim Freitag:
„Frauen essen kein Spanferkel.[…] Das Spanferkel gehört zum Mann. Frauen essen auch keinen Bauchspeck, allein schon wegen des Wortes.“
Bei Feministe macht sich eine Mutter Gedanken darüber, ob „Attachment Parenting“, wie es von William Sears propagiert wird, mit feministischer Lebensphilosophie in Einklang zu bringen sei. Denn schließlich stellt dieser Anspruch an Eltern das Stillen derart in den Mittelpunkt der Baby-Pflege, dass für Männer kaum noch Raum bliebe. Für mich als Mutter ist dies tatsächlich auch immer schon eine „Gewissens-Frage“ gewesen, denn auch ich habe Sears in den ersten Monaten als Mutter verschlungen und auf ihn gehört. Anders machen würde ich persönlich es aber dennoch nicht.
Vielleicht ein spezifisch britisches Problem – vielleicht ein weiterer Hinweis darauf, dass junge Feministinnen hin und wieder auch mal die Art und Weise der Argumentation der „alten Häsinnen“ kritisieren müssen: Im Guardian schreibt sich Laurie Penny von der Seele, warum ihr die männerfeindliche Art von Harriet Harman (Labour-Parlamentarierin in GB) auf den Keks geht:
„Declaring that „men cannot be left to run things on their own„, implying that the bad smell hanging around our financial and political centres is the reckless reek of testosterone, is simply idiotic.“
Wir wussten’s doch schon immer, aber gut, dass Bettina Röhl es in der Welt Online noch einmal klipp und klar für alle aufgeschrieben hat: Frank-Walter Steinmeiers Geschlechter-Politik ist doch bekloppt:
„Seine Ausführungen zur Gleichstellung von Mann und Frau entstammen der nicht mehr ganz taufrischen Gender-Mainstreaming-Ideologie; Quoten für die Vorstände von Unternehmen sind genau wie alle Quoten qualitätsfeindlich und unheimlich ungerecht.“
Unheimlich finde ich auch so manches – vor allem Frauen, die Gender Mainstreaming eine Ideologie schimpfen.
Ach – so eine schöne blonde Schwedin ist schon was – oder? Über einen „Frauenmythos in Platinblond“ und wie kleine brünette Schwedinnen damit umgehen schreibt Camille Thomas im Europa-Magazin CafèBabel.
Für uns unvorstellbar – für andere ganz normal: ca. 1/3 der bundesdeutschen Bevölkerung geht nicht online. Nie. Vor allem Frauen jenseits der 60 – wie heise.de berichtet: 2/3 von ihnen verspüren keine Lust aufs Internet.
Vladimir Putin ist ein ganzer Mann – und lässt im Sommer gerne öffentlich die freigelegten Muskeln spielen. Der Freitag kommentiert dieses Macho-Gehabe süffisant, indem der Schwimmstil des Russen interpretiert wird:
„Der Schmetterlingsstil ist freilich nicht ganz unproblematisch. Er mag raue, schwitzende Männlichkeit ausstrahlen, ist aber auch der Schwimmstil, der wie kein anderer die Mitmenschen zu belästigen vermag. Beim Schmetterlingsschwimmen spritzt das Wasser. Zudem ist es ein ungeselliger und kompromissloser Stil, der dem älteren Herrn gegenüber, der sich in der angrenzenden Bahn am gechlorten Kielwasser verschluckt, nicht gerade rücksichtsvoll ist.“
Laury Penny ist da aber auch nicht die beste Formulierung gelungen…
„Rather than peddling lazy anti-male cliches, Harman needs to step up and make the case for why men shouldn’t be in charge of things anymore.“
Aha. Potatoes, Potatoes.
So sehr mir auch die mutige Art, an dieses Thema heranzugehen gefällt, Katrin– aber die „andere Seite“; Teile der Feminismuskritiker und Maskulisten nämlich, sollte man dabei nicht aus dem Blick verlieren: Da tummeln sich viele Vertreter der „Frauen zurück an den Herd-Fraktion“. Und die darf man auch nicht aus den Augen verlieren! Sowohl die misandrischen Elemente der Frauenbewegung als auch die ewig Rückständigen aus der Männerrechtsbewegung sind der Gleichberechtigung der Geschlechter alles andere als zuträglich.
Und weiter geht’s :)