Applaus für … Lara Fritzsche

Am Montag verlieh die Deutsche Bischhofskonferenz zum 11. Mal den Katholischen Medienpreis in den Kategorien „Printmedien“ und „Elektronische Medien“. Der Gewinn der beiden Kategorien ist mit jeweils 5000€ dotiert. Lara Katharina Fritzsche wurde in diesem Jahr für ihren Beitrag „Das Leben nach dem Tod in Utøya“ aus dem ZEITmagazin ausgezeichnet.

Als Fritzsche ihren Preis entgegen nahm, nutze sie ihr Podium nicht nur für die gewöhnlichen Dankesworte sondern zur Kritik an den Politiken der katholischen Kirche. Als logische Schlussfolgerung kündigte sie an, dass Geld an das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung zu spenden, welches unter anderem zu Gegenaktionen bei den jährlichen Demonstrationen gegen Abtreibung mobilisiert. Zu diesen Aktionen schreibt das Bündnis:

Die ideologische Grundlage der Teilnehmer_innen des Marsches bildet ein reaktionäres, christlich-fundamentalistisches Weltbild, in dem der Schwangerschaftsabbruch als eine „vorgeburtliche Kindstötung“ dagerstellt wird. Der dort vertretene Begriff des „Lebensschutzes“ beinhaltet die totale Kontrolle über Frauen und die Rekonstruktion der „alten Ordnung“ mit der „heiligen Familie“.

In der veröffentlichten Pressemitteilung begründet Fritzsche ihre Motivation für die Spende. Dort heißt es:

„Ich finde, dass Frauen selbst über ihren Körper entscheiden können sollten – mit allen Konsequenzen. Deswegen möchte ich das Preisgeld dem Bündnis spenden, das sich genau dafür einsetzt, nämlich der sexuellen Selbstbestimmung von Frauen“, sagte Lara Fritzsche zu ihrer Entscheidung. „Als Frau ärgere ich mich einfach zu oft über die katholische Kirche“

Beim offiziellen Bericht der Bischofskonferenz werden diese kleinen unwichtigen Details einfach weggelassen, weder die Kritik noch die Spende werden erwähnt. Darüber hinaus ist dieser Akt aber natürlich nicht ungesehen an der katholischen Presse vorübergezogen. So fasst queer.de zusammen:

Während von anwesenden Bischöfen abgesehen das Publikum über die Standpauke durchaus erfreut gewesen sein soll, folgte am Dienstag das Entsetzen. So sprach das Portal kath.net von einem Skandal, dass „indirekt eine antikirchliche Gruppe mit Kirchengeldern subventioniert“ werde. Man habe bei der „Preisverleihung offensichtlich kräftig danebengegriffen“.

Hinweis: Abtreibungsgesetzgebungen treffen natürlich alle Personen, die (potentiell) schwanger werden können. Das heißt auch, dass es nicht ausschließlich Frauen betrifft, wie es in den Zitaten gewortet ist. Zum Thema reproduktive Rechte, könnt ihr z.B. hier weiterlesen.

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