„Ich male mich, weil ich so oft allein bin und weil ich mich auch am besten kenne.“ In: Andrea Kettenmann: Frida Kahlo, 1907-1954.
Frida Kahlo war eine mexikanische Malerin und zählt zu den bekanntesten Künstler_innen Lateinamerikas. Sie wurde am 6. Juli 1907 geboren; als ihr Geburtsjahr gab Kahlo allerdings stets das Jahr 1910 an – das Jahr der Mexikanischen Revolution – um zu verdeutlichen, dass sie sich dem neuen Mexiko zugehörig fühlte. In ihren Werken bezog sich Frida Kahlo oft auf die frühe Kunst Mexikos, die der Azteken und Maya, und reflektierte ihre persönliche Geschichte – ihren Schmerz, ihre Krankheiten und die dadurch verursachten Fehlgeburten, ihre Einsamkeit und Eheprobleme. Von Kahlos 143 Bildern sind über ein Drittel Selbstbildnisse.
Bereits im Alter von sechs Jahren erkrankte Kahlo an Kinderlähmung, von der ihr eine Behinderung am rechten Bein zurückblieb. 1925 hatte sie einen Busunfall, über dessen Auswirkung fembio.org schreibt:
Ein Busunglück hatte, als sie achtzehn Jahre alt war, schlagartig ihr Leben verändert. Die Folge der zahllosen Brüche und schwersten Unterleibsverletzungen sind 32 Operationen in 29 Jahren, einengende Gipskorsetts, immer wieder künstliche Streckungen der Wirbelsäule, zahlreiche Folgekrankheiten und dauernde Schmerzen, die Kahlo zum Teil nur mit Alkohol oder anderen Drogen erträgt. Um zu überleben, malt sich Kahlo in ihren detailgenauen, überwiegend kleinformatigen Selbstporträts die körperlichen und seelischen Verletzungen von der Seele. Tief verwurzelt in der indianischen (sic!) Mythologie ihrer Heimat, benutzt sie eine symbolhafte, oft surreale Bildsprache.
Zurzeit in Berlin noch bis zum 9. August 2010 könnt ihr eine Frida Kahlo Ausstellung im Martin-Gropius-Bau mit über 170 Arbeiten (Malereien und Zeichnungen) bestaunen.
Frida Kahlo verstarb am 13. Juli 1954 in ihrer Geburtstadt Mexiko City
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Für die Reihe “Wer war…” freuen wir uns über eure Vorschläge oder auch Gastblogger_innen, die ihre Lieblingsfeminist_innen vorstellen. Vorschläge/Beiträge einfach an post[at]maedchenmannschaft.net senden.
Nach der Retrospektive bin ich Fan! Der Film mit Salma Hayek als Frida ist ebenfalls sehr empfehlenswert.
Frida Kahlo: La Tehuana
Vier weitere Tehuana-Kleider sind jetzt in der Frida Kahlo Ausstellung „Leid und Leidenschaft“ im Kunstmuseum Gehrke-Remund in Baden-Baden ausgestellt.
„… als Tehuana trage ich…“, schrieb Frida Kahlo zu Nicholas Muray in Februar 1939 aus Paris. Tatsächlich machte Frida Kahlo diese Huipiles (Blusen) und Röcke, aus der Landenge von Tehuantepec im Süden Mexikos, in der ganzen Welt berühmt.
Ab dem 1. Juni 2010 werden im Kunstmuseum Gehrke-Remund vier zusätzliche Tehuana Kleider – ursprünglich aus Mexiko – gezeigt.
Diese vier weiteren Stücke ergänzen die vier Huipiles und Röcke, die bereits in der Ausstellung zu sehen sind.
Jedes Exponat ist besonders wertvoll in seiner eigenen Art und Weise. Das aufwendigste Tehuana-Kleid in der Ausstellung ist ein Gala Stück: einem Rock und einer Bluse aus dem gleichen Material und Muster.
Dessen Blumen-Muster sind handgestickt, die geometrischen Muster sind handgewebt. Es dauert mehr als 3 Monate um diese Bluse anzufertigen und fast ein Jahr für das gesamte Kleid.
Der Rock endet mit einer weißen Spitze. Aufgrund der reichhaltigen, handgestickten Blumenmuster und der Breite des Rockes wiegt dieser fast zwei Kilo.
Das Tehuana-Kleid Exponat ist neben dem Frida Kahlo Gemälde: „Baum der Hoffnung, bleib stark“, 1946 ausgestellt. Darauf stellt sich die mexikanische Künstlerin in einem Selbstbildnis mit einem ähnlichen Tehuana-Kleid dar.
Die Frauen des Landenge von Tehuantepec sind bekannt als stark und unabhängig. Zur Zeit der Frida Kahlo eroberten diese die Fantasie von vielen Reisenden und Künstler. Durch das Tragen der Tehuana-Kleider, machte Frida Kahlo eine Aussage über sich selbst und ihre mexikanischen Wurzeln.
Die Frida Kahlo Ausstellung „Leid und Leidenschaft“ ist eine Dauerausstellung und zeigt 116 Gemälde Frida Kahlo: Handbemalte lizenzierten Repliken von © Banco de México Diego Rivera & Frida Kahlo Museums Trust / VG Bild-Kunst, Bonn 2008.