Kurz verlinkt einige interessante Themen und Diskussionen aus der vergangenen Woche:
Eine Frau wird geschlagen und keiner rührt sich. Zivilcourage? Nö. Paul Plamper hat ein Hörspiel über so eine Situation gemacht, das bedrückend macht. Doch er hat selbst eine solche Situation erlebt, wie er im Interview mit dem Freitag berichtet. Doch anstatt den moralischen Zeigefinger zu heben plädiert er für mehr Übung in Sachen Zivilcourage.
Wehrgerechtigkeit ist schon lange nicht mehr (war sie je?). Jetzt ist ein neues Argument gegen eine reine Berufsarmee auf dem Tisch: Die Abiturienten würden dann ja gar nicht mehr mitmachen – die taz berichtet. Aha. Und wie groß soll der Unterschied bitte sein, wenn doch bereits jetzt ein Bildungsunterschied die Entscheidung zwischen Wehrdienst und Zivildienst beeinflusst? Eine alte Debatte in neuer Auflage.
Feministing-Autorin Jessica Valenti greift in ihrem aktuellen Video-Statement die Problematik um Erin Andrews auf: Diese wurde ohne ihre wissen gefilmt, als sie nackt durch ihr Hotel-Zimmer lief – das Video geht nun um die ganze Welt.
Maxi Obexer ist Theaterautorin und schreibt in der taz über eine Studie, die belegt, dass weibliche Dramatikerinnen es wesentlich schwerer haben, als männliche Kollegen: Sie müssen wesentlich mehr Kritik einstecken und weniger sind sie eh. Doch was vor allem zu denken gibt: Die größten Kritikerinnen der schreibenden Frauen sind: Frauen.
Man kann es ja gar nicht oft genug schreiben: Wie schön, dass neue Dynamik in die Debatte um das Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Paaren kommt! Die taz hat ein lesbisches Pärchen interviewt, das im September ihr Kind bekommt und dann zum Drei-Mädchen-Haushalt wird.
Schöne Bilder von Frauen mit Forscherinnendrang – solche macht Fotografin Bettina Flitner. Einige dieser Bilder, die Flitners jüngstes Projekt mit dem Titel „Frauen die forschen“ sind bei sueddeutsche.de zu sehen – vor allem aber ein Artikel über eine Fotografin die von forschenden Frauen überrascht worden ist. Lest selbst.
Und zum Schluss ein Kommentar über den „Berlusconi-Idioten“ und Männer, die versuchen mit Lolitas an die Macht zu kommen aus der FR-Online.
Korinthenkackerei: Die größten Kritikerinnen der schreibenden Frauen sind: Frauen – Wenn die größten Kritikerinnen Männer wären, wär das auch komisch…
Zur Zivilcourage ist die Forderung genau richtig. Menschen reagieren in ungewohnten Situationen meistens sehr defensiv und oft falsch, selbst wenn sie das richtige Verhalten theoretisch kennen. Wenn die Situation aber irgendwie gewohnt oder nicht neu ist, greift man auch ein.
Ich hab gelesen, bei Zivilcourage ist das Problem, dass sich viele Leute meist gegenseitig davon abhalten, natürlich nicht bewusst.
Wenn man eine solche Situation als einziger bemerkt, fühlt man sich eher verpflichtet als etwas zu tun, als wenn auch noch andere „Zuschauer“ da sind. Dann denkt man sich „der/die andere kann ja was machen“.
Ich muss zugeben, mehr als die Polizei rufen ist beim Thema Zivilcourage bei mir auch nicht drin.