„Sorry Mädels“

Frauen hassen Fußball. Oder den Bezahlsender Sky. Oder die Tatsache, dass ihre männlichen Partner Fuߟball gucken. Eins ist jedoch klar: Alle Frauen finden es gleichermaßen zum Kreischen, Fluchen, Ausrasten. So zumindest scheint die Grundannahme der Macher_innen folgenden Werbefilms vom Bezahlsender Sky zu sein, der sich damit rühmt, das „beste Fernsehen“ zu bieten. Sexismus Galore mit einem kräftigen Schuss Hysterie.

Langweiliger Sexismus reproduziert sich in kleinen Filmchen anscheinend so gut, das Sky noch ordentlich nachlegte: In einem Werbefilm haut eine Frau ihrem männlichen Begleiter die Tasche in den Bauch, damit dieser die ach-so-verlockende Werbung des Senders nicht sehen kann (nein, es ist nicht lustig, wenn eine Frau einem Typen Schmerzen zufügt). In einem anderen Video isst eine Frau die Werbeanzeige von Sky lieber auf, bevor diese einem Mann in die Hände fallen könnte.

Selbst die BILD rüttelte da einst mehr an langweiligen Stereotypen.

84 Kommentare zu „„Sorry Mädels“

  1. Ich versteh’s nicht. Wie kann es denn eine erfolgreiche Werbe-Strategie sein, bloß keine Kundinnen haben zu wollen?
    Wo grad bei der WM wieder so viele Frauen gekuckt haben, müsste man doch versuchen die weiterhin zu interessieren.
    Naja, aber is irgendwie auch nett, dass Sky mich nicht in Versuchung bringen will, sein Produkt zu kaufen. ‚Von euch will ich nichtmal was geschenkt!‘ ist für mich als Teil des Studi-Prekariats die angenehmste Reaktion auf Werbung. Job well done, marketing people!

  2. Sky und Sixx – dasselbe langweilige Stereotypenpaket. Zum Glück interessiert mich Fernsehen wenig und Sky nicht die Bohne.

    Aber so rein marketingtechnisch ist das doch wohl der totalle Flop. Denjenigen, _der_ das verbrochen hat, sollte man bei Sky sofort rausschmeißen. Die Agentur wechseln, das Bezahlen der Rechnung verweigern. Wegen Geschäftsschädigung verklagen …

  3. Die Werbung ist wirklich unter aller Sau.

    Mit wirtschaftlichen Gründen gegen Sexismus zu argumentieren gefällt mir aber nicht wirklich. Mit Sexismus lässt sich nämlich wirklich manchmal Geld verdienen. Ich erlebe auch ab und zu wie einfach man durch das reproduzieren von Klischees mit manchen Menschen in Kontakt kommt. Von daher kann ich mir auch denken, dass Sky mit dieser Werbung kurzfristig wirtschaftlich erfolgreich ist.

    Gibt es eigentlich Informationen bzw. sogar eine Datensammlung darüber welche (der großen) Werbeagenturen besonders oft durch sexistische Werbung auffallen und welche viel fortschrittliche Werbung machen?

  4. Auch die abwertende Vokabel „Typ“ für einen Mann, ist weder lustig noch angemessen.

  5. Wieso ist „Typ“ abwertend? Typ kann doch mit passendem Adjektiv positiv oder negativ sein: toller Typ, blöder Typ. Ohne Adjektiv ist Typ neutral.

  6. @Sprachkritiker

    „Typ“ ist in meinem sozialen Umfeld nicht negativ konnotiert; wir haben sogar eine weibliche Form kreiirt: „Typin“. Aber naja, wenn’s sonst nichts zu meckern gibt – so kann man auch gut vom Thema ablenken.

  7. Nun, die Werbung stellt einen Sachzusammenhang sehr überspitzt dar, und man darf nicht vergessen, federführend bei Sky ist halt mittlerweile der angelsächsische Einfluss, weil Rupert Murdoch ja mit im Boot sitzt.

    Aber haltet ihr das, was dort gezeigt wird, für total abwegig? Mich hat zwar niemand geschlagen, aber eine frühere Partnerin von mir hat sich, wenn wir Fußball gucken wollten, immer ins Schlafzimmer verkrochen, mit meiner jetzigen sitzen wir zusammen und gucken. Ich stelle aber der Werbung nicht in Abrede, dass sie durchaus irgendwo mit einem Klischee spielen will, und es gibt sicherlich genug Frauen wie Männer, die Fußball nicht mögen. In meiner Timeline habe ich auch Leute gehabt, die während der WM schon ihren Unmut über die anderen auf der Straße kundgetan haben, die wegen des Fußballs feiern… – Ich glaub jedenfalls, dass Sexismus hier eine viel zu harte Vokabel ist.

  8. @Alexander Trust: Ich weiß nicht, wie Du Seximus definierst, aber meist ist damit die Zuschreibung von Stereotypen und Rollenmustern gemeint. Frauen hassen Fußball, Frauen sind überemotional, Frauen schreien und heulen sofort rum – mehr Klischee als in dieser Werbung geht kaum.

  9. @Helga: Nun, aber an dem Klischee ist auch ein Funken Wahrheit – nur mir ist’s dabei Wurscht, ob jetzt Männlein oder Weiblein dargestellt werden. Ich habe schon hyterische Beifahrerinnen erlebt, aber auch solche, die hinter dem Steuer saßen und ich habe genauso gut ne männliche Heulsuse gesehen. Dass sich Leute darin nicht wiedererkennen mag sein, aber es gibt bestimmt auch einige, sowohl Männer als auch Frauen, die in der Werbung einen Teil von sich entdecken können. Der Beitrag ist ja hier auch komplett nur auf die Darstellung der Frau beschränkt – dass man in der Werbung aber auch Männer aufs Korn nimmt, die ihre Partnerinnen erst dazu treiben, wütend, sauer, vernachlässigt, oder sonst wie zu wirken, wurde nicht angesprochen. Das ist aber eine Lesart, die bei mir zum Tragen kommt. Weil mir beim Gucken der Werbung eben spontan die Freundin eingefallen ist, die sich beim Fußballgucken immer ins Schlafzimmer verkroch. Jetzt kann ich zweierlei tun, sagen, ich war damals ein schlechter Freund, weil sie ihren Willen nicht gekriegt hat, oder es so stehen lassen. Denn heute kann ich mit meiner Freundin zusammen schauen und hatte weder früher noch jetzt ein schlechtes Gewissen.

    Was zählt in der direkten Wirklichkeit ist die Lebenserfahrung; nicht im Sinne von Weisheit. Aber mich z. B. stört diese Werbung nicht, und meine Freundin, die mit mir zusammen Fußball guckt und den Spot auch gesehen hat, fand ihn sogar lustig.

    Es ist meiner Meinung nach nicht komplett abwegig, was dort gezeigt wird, und hat deswegen auch nix sexistisches.

    Sorry wenn ich ins Erzählen gerate, nur als Beispiel: Wir saßen mal mit 4 Leuten in einem Auto, waren unterwegs nach Köln ins Kino. Die Fahrerin kannte den Weg nicht, hat sich verfahren – ist mir auch schon oft genug im Leben passiert, weshalb meine Freunde mich damit aufziehen – und sie hat das Weinen begonnen. Das ist für mich nun wieder ein übertragsbares Beispiel aus einer anderen Situation, die der Werbung irgendwo Recht gibt, zumindest aus der eigenen Erfahrung begründbar. Keiner von den drei anderen Beifahrern (ich war der einzige Junge im Auto) hat der Fahrerin irgendwelche Vorwürfe gemacht. Sie hat sich selbst dermaßen unter Druck gesetzt, und das Flennen begonnen. Also mich wundert nur noch wenig und von daher ist meine Einschätzung zu dieser Werbung eine andere.

  10. „hysterische Beifahrerin“, „männliche Heulsuse“ … du siehst keine Sexismen und Klischees, verwendest sie aber anscheinend recht gern.
    *kopfschüttel*

  11. @Alexander Trust: In der Tat, in dem Spot werden ausschließlich Frauen gezeigt und das in einer derart übertriebenen Weise, dass Menschen es als sexistisch empfinden. Wenn Du sagst, „aber es gibt Situationen die fast so sind“, denke ich mir „es gibt jede Menge Situationen, die völlig anders sind“, also was soll der Scheiß? Neulich fragte ich in die Runde „sollen wir eigentlich auch zum Pokalspiel gehen?“ und ein Freund meinte „Wann ist denn das? Ich muss mal gucken.“ während eine Freundin rief: „Aber natürlich, da überlegst du noch??“

  12. Das kann man ja zum Glück sehen, wie man mag. Als wir in der Literaturwissenschaft auch angefangen haben Psychoanalyse und moderne franzsösische feministische Theorien dazu durchzunehmen, hab ich mir gedacht, es wäre wahrscheinlich das klügste, sich nicht vorschreiben zu lassen, welche Wörter nun in irgendeiner Form „konnotiert“ sein sollen. Bedeutung entsteht für mich im Gebrauch und jeder hat seinen persönlichen Sinn- und Bedeutungszusammenhang in dem er interpretiert.

    Wenn’s halt ein Piraten“weib“ ;) und ja, im Mittelalter soll das mal eine völlig wertneutrale Vokabel gewesen sein, und ein Synonym für Frau, so auffasst, ja mei. Sei’s drum.

    Wichtig ist mir eher, dass halt meiner Meinung nach der Spot auch eine andere Lesart hat, als die hier vorgetragene.

  13. @Helga: Und weil es mehr Situationen gibt, in denen Dinge so sind wie sie sind, ist eine Werbung sexistisch, die Dinge zeigt, wie sie nur manchmal so sind? Wenn man so anfängt, dann kann man auch irgendwann über Minderheiten und Ausgrenzung diskutieren.

    Die Werbung hat für mich jdf. nix Anstößiges und ist in meinen Augen auch nicht sexistisch. Und manchmal muss man Dinge nicht explizit zeigen, um sie nicht doch anzusprechen. Es gibt explizit Interpretationsversuche, die gerade das analysieren, was nicht gezeigt wird.

  14. @ Alexander Trust

    Wie würdest du Sexismus definieren? Meine sehr simple Definiton: Wenn alle Frauen ähnlich dargestellt werden – und dann auch noch in den klassischen Stereotypen: hassen Fußball, sind hysterisch und in gewissen Maße hinterhältig, weil sie Männern lieber wehtun oder Infos vorenthalten – dann ist das für mich ein klassischer Sexismus. Andersrum funktioniert es übrigens auch: Alle Männer lieben angeblich Fußball. Nur leider schadet dieser Stereotyp Männern weniger als Frauen – zumindest in diesem konkreten Beispiel von immerhin drei Videos, die alle im gleichen Stil gedreht wurden.

  15. @Magda: Da wären wir bei meiner „Lebenserfahrung“ wie gesagt nicht Weisheit, sondern im Sinne von Realität. Welcher Frau und welchem Mann hat dieser Spot geschadet? Welchen Nachteil hat die Autorin z. B. dadurch gehabt?

    Ehrlich gesagt kann man bei Stereotyp auch den Präfix weglassen. Kommunikation funktioniert nur mit Typenbildung, ansonsten würden wir aneinander vorbeireden. Wenn IHR, und ich werf die hier kommentierenden Damen mal in einen Topf, doch der Meinung seid, dass das, was dort gezeigt wird, nicht so ist, wie es dargestellt wird – warum seid ihr dann nicht froh über die Tatsache, dass es nicht so ist?

    Tragen die Werbespots dazu bei, dass es wieder so werden könnte, wie dort dargestellt? Das halte ich für ziemlich weit hergeholt. Ich weiß auch, dass es Leute gibt, die leicht beeinflussbar sind, aber wir wissen auch, dass solche Prozesse nur sehr langsam vonstatten gehen. Wenn jetzt auf ein Mal die komplette Medienlandschaft sexistische Züge aufweisen würde, dann könnte man eine gesellschaftliche Veränderung in diese Richtung mit Sicherheit beobachten.

    Aber so ist das doch eher ein Sturm im Wasserglas. Meine Freundin findet den Spot übrigens immer noch lustig. :)

  16. „Ich kenne jemanden aus Eurer Gruppe, der das nicht schlimm findet.“
    „Aus meiner Perspektive gibt es hier nichts, worüber man sich aufregen sollte.“
    „Aber manchmal passiert doch genau xyz.“
    (+ Smileys am Ende von Sätzen und Nicht-Eingehen auf konkrete Nachfragen)

    Alexander Trust, du gibst hier gerade das Paradebeispiel für die Anwendung von Derailing for Dummies.

  17. @Helga: Meine Freundin gehört nicht zu „Eurer“ Gruppe, das kann sie ja dann selbst entscheiden.

    Ich halte nix von Ausgrenzung, aber wenn man bei euch direkt eins auf die Birne kriegt, wenn man anderer Meinung ist, dann muss das wohl so sein.

    Es gibt auch nix, worüber „ich“ mich bei dem Werbespot aufrege, dass kann ich halt so sagen, ohne dass das jemand in Frage stellen müsste. Dass das eine Handvoll Leute tun, ändert nichts an meiner Meinung. Ihr könnt ja Followerpower-like versuchen mal eine stattliche Anzahl an Stimmen zu sammeln, anstatt nur ein kleines Süppchen kochen zu wollen.

    Smileys oder Emoticons sind eine Stütze, damit bei der Text-Kommunikation im Web nicht der persönliche Erfahrungshintergrund dazu führt, dass der Gegenüber etwas in den falschen Hals kriegt. Zumindest hab ich das immer gedacht, weil ich die Untersuchungen in der Kommunikations-Wissenschaft dazu sehr interssand finde, aber anscheinend gibt’s auch Leute, die Emoticons eher unnütz und infantil finden. :) Auch damit kann ich leben, nur werd ich sie trotzdem weiterhin benutzen, um auszudrücken, dass ich hinter einer Aussage keinen bösen Willen verstecke.

    Was stört dich an meiner Ansicht, es sei nicht sexistisch? Ich halte nämlich das Stereotyp, dass ihr dort angeblich erkennt für aufgeweicht. Die Zahl derer, die sich damit identifizieren wird in meinen Augen eher geringer, denn mehr. Und das find ich gut so.

  18. @Alexander Trust
    Aber diese Werbung funktioniert ja nur so lange, wie grundsätzlich alle „wissen“, dass es eigentlich so ist – dass Frauen eigentlich und überwiegend Fußball hassen. Dass sie hysterisch werden und bei bestimmten Themen nerven. Stell Dir den Spot mal mit zwei Männer-Kumpels vor – würde kein Mensch verstehen.
    Und diese Grundannahme ist eine von vielen, denen man laufend begegnet. Klar kann mir das egal sein, ob mein neuer Kollege ohne mich zu fragen davon ausgeht, dass ich Fußball doof finde. Oder dass meine Kollegin denkt, ich könnte besser backen als bohren. Aber in der Summe bauen sich da Stereotype auf, mit denen ich mich dann auseinandersetzen muss. Obwohl ich da eigentlich überhaupt nix mit am Hut hab! Die ich korrigieren muss oder deretwegen ich mich für irgendetwas rechtfertigen muss. Das nervt. Diese konkrete Werbung macht mein Leben vielleicht nicht messbar anstrengender, aber sie ist ein Baustein in der großen Sprechblase, die mir und allen anderen sagt, wie ich bin und wie ich zu sein habe und was ich falsch mache. Das ist scheiße und ich will so nicht behandelt werden. Und Sky kann mich mal.

  19. @etjudith: Interssanter Gedanke… was führt dich zu der Annahme, dass diese Werbung funktioniert? Wie viele Statistiken gibt es, die festhalten, wie viele Kunden Sky seit dieser Werbung geworben hat.

    Ich stell mir grad eher den Spot von Müllermilch vor, wo ein lautstarkes Muh den Plastikbehälter verlässt, sobald der Typ die Hand von der Trinkflasche nimmt. Soll ich mir da als „Mann“ dann jetzt auch blöd vorkommen, weil Männer so dargestellt werden, als würden sie lügen und dann unweigerlich dabei ertappt werden? Und weil der Typ dort auch ein wenig dümmlich dargestellt wird? Ist das auch ein Stereotyp?

    Oder der Spot von Hasseröder, bei dem die Kumpels aufm Sofa hocken und einer sich den Kühlschrank ans Sofa holt. Sind jetzt alle Männer so bequem? Muss ich mir das gefallen lassen? – Jedenfalls glaub ich nicht, dass das in meiner Lebenswirklichkeit ankommt, und darum geht’s mir. Offenbar hab ich das Glück, in einem Umfeld zu leben und aufgewachsen zu sein, dass mich davor bewahrt, dann in diese Schublade gesteckt zu werden.

    Und was sind dann Cristiano Ronaldos oder Marilyn Mansons – Ausnahmen? Oder Ikonen, die einen Stil bedienen und Platz schaffen für Leute, die auch so sein wollen? Der eine ein Prototyp von metrosexuellem Machismo mit lackierten Fußnägeln und der andere ein trashiger Gruftie, der sich oral selbst befriedigen kann? Beide sind nicht so wie ich und keiner von beiden, und auch nicht die Berichterstattung und Werbespots, haben dazu geführt, dass ich so sein wollte wie sie. Denn es gehören immer zwei dazu. Ich muss mir trotz latenter Botschaften in Werbung auch immer den Schuh anziehen und dann muss ich vor allem auch etwas tun, damit ich dem Vorbild entsprechen mag. Vorhin wurden meine Aussagen dann als sexistisch charakterisiert… Ich finde das nicht. Sexismus ist für mich eine Vokabel, über die man lieber doppelt nachdenken sollte und das Beharren auf ihr führt nicht zu einer Veränderung, „denke ich“. Hab nicht gesagt, dass ich auch der Meinung bin, eine Mehrheitsmeinung zu vertreten. Nur im Gegensatz zu der Darstellung in dem Blogbeitrag, kann ich eben nicht mehr als diskutieren. Wenn’s hier ne Abstimmung gäbe, ob das Video sexistisch sei oder nicht, würde ich dagegen stimmen.

  20. Ich denke mal, dass man eins sagen kann: Der Spot wird wahr genommen, es wird drüber diskutiert, ein Erfolg auf ganzer Linie für Sky. Ist es nicht das, was eine Firma erreichen möchte? Aufmerksamkeit gewinnen. Wir alle kennen Marcell Davis von 1&1 und die meisten Leute, die ich kenne, machen sich viel mehr über ihn lustig. Im Internet gibt es viele Parodien. Aber findet 1&1 das schlimm? Im Gegenteil, nach eigenen Aussagen begrüßen sie sogar, wenn man sich mit der Werbung befasst, wenn man diese aufnimmt und sogar parodiert. Im Enddefekt hat alles ein Ziel: Aufmerksamkeit bekommen.

    Wenn dort drei Freunde sitzen würden und bei einem Glas Bier und einer Tüte Chips Fußball schauen würden, wäre doch die Aufmerksamkeit gleich 0! So erreicht Sky es, dass drüber diskutiert wird und man in der Wahrnehmung der Menschen bleibt. Ist es gleich gesagt, dass der Spot sexistisch oder diskriminierend ist? Was ist, wenn jetzt z. B. 10% mehr Frauen sky abbonieren, nur um den Sender zu zeigen, dass „deren Vorurteile“ nicht stimmen?

    Was mich aber noch wundert: Warum wird hier nur auf den Sky-Spot rumgeritten? Was ist mit dieser Schuhshop Werbung? Ist etwa viel weniger diskriminierend und klischeebildend als die von Sky? Ich würde das eher verneinen.

    Das Ziel von sky ist erreicht, man spricht drüber, bleibt in aller Munde. Wer heute noch versucht mit 0815 Werbung zu punkten wird untergehen. Ich persönlich hasse die Hornbach Werbung, es wird vielen so gehen, aber für Hornbach hat sie einen Nutzen: gerade weil sie vielleicht so „blöd“ ist, nimmt man sie vermehrt wahr.

  21. @Alexander Trust: In diesem Fall wäre die Gruppe „Frauen“ in die wahrscheinlich auch Deine Freundin fällt, eine analoge Aussage wäre z.B. „der Witz ist nicht rassistisch, ich kenne einen Menschen mit Migrationshintergrund, der hat auch gelacht“.

    Uns geht es hier nicht darum, irgendetwas zu beweisen oder Meinungsumfragen zu machen. Leider sehe ich nicht, dass dir etwas an einer echten Diskussion liegt – die Nachfrage was denn Sexismus bedeuten würde hast du nicht beantwortet. Stattdessen schmeißt Du immer mehr Beispiele hinein, die am Thema teilweise völlig vorbeigehen.

    Es ist schön für Deine Freundin, dass sie das lustig findet. Ich finde das doof – beide Meinungen haben ihre Berechtigung. Es ist auch schön, dass Du denkst, das Klischee der hysterischen Fußballhasserinnen verschwände. Ich fände das super, bis dahin ist diese Werbung ist ein eindeutiger Rückschritt. Dass dieses Klischee funktioniert, hast du bereits beschrieben, aber es gibt auch welche, die eben nicht mehr gehen: z.B. glaubt heute niemand mehr, kleine Jungen müssten rosa tragen, um auf ihre Rolle als Jäger und Krieger vorbereitet zu werden.

    @Markus: Wir berichten hier weder das erste, noch das letzte Mal über sexistische Werbung. Tatsächlich auch über Werbung, die sich an Frauen richtet. Da wir aber kein Sexismus-Watchblog sind, bringen wir das weder ausschließlich noch jedes einzelne Beispiel. Falls es dich interessiert, findest du die weiteren Beiträge unter http://maedchenmannschaft.net/tag/werbekritik

  22. @Helga: Ich glaube nicht dass ihr für alle „Frauen“ sprecht, deshalb auch das Veto bezüglich der Gruppeneinteilung.

    Wenn es euch nicht darum geht, etwas zu beweisen, dann müsst ihr halt mit dem Kontra leben. Und das Kontra beinhaltet dann eben auch, dass es in euren Augen sexistische Werbespots geben darf. Solange ihr nicht nachweist, dass das einen Einfluss hat, ist doch der Rest nur Meinung gegen Meinung, und da ihr sicherlich aufgeschlossen genug seid, werdet ihr den Teufel tun und jemandem seine Meinung verbieten. Also könnt ihr auch die Meinung in dem Werbespot nicht verbieten wollen, das fänd ich höchst suspekt.

    Und ich glaube Bremens Torhüter Tim Wiese könnte ne Runde mitsprechen über das, was mit Rosa offenbar alles (nicht) geht. Wenn das deine Meinung zu dem, was nicht geht ist, finde ich sie engstirnig. Es geht mehr als wir alle miteinander glauben.

    Warum ist die Werbung eigentlich ein Rückschritt? Muss die Werbung verschwinden, damit es keine Stereotype mehr gibt? Es gibt kein Leben ohne Kategorisierungen und Muster und Schubladen. WIR wollen gar nicht alle gleich sein. Das ist doch das Schöne. Ich glaub nur, am Ende des Tages, wenn das Licht ausgeht, gibt es weit weniger Frauen, die sich über diese Werbung mockieren als es hier den Anschein erweckt.

    Ich hab hier schon an einigen Stellen umrissen, was ich nicht sexistisch finde. Daran kann man schlecht vorbei lesen. Sexistisch ist für mich keine abwertende Kategorie und als diese wird sie hier aber benutzt, um einen simplen Werbespot negativ darzustellen. Dieser Meinungsäußerung kann ich mich halt nicht anschließen. Die „Definition“ spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Weil X kann „asozial“ sagen und Y auch, und beide dieselbe Definition zugrunde legen. Der einzige Unterschied ist dann schließlich der Kontext, der die Bedeutung färbt. Ihr manipuliert – wertfrei – genauso, indem ihr die Gebrauchssituation des Wortes so stark verengt. In diesem Fall färbt sich hier das Wörtchen sexisitisch in eine viel zu dunkle Farbe.

    Nebenbei hab ich nur Werbespots beschrieben, in denen ich auch nicht annehme angesprochen zu werden. Weil mich die Werbung nie im Leben persönlich angreift, es sei denn, sie würde meine Person zeigen. Ich kann wohl akzeptieren, dass der umgekehrte Fall auch funktioniert, also dass man dann eben auch „Gruppen“ anspricht und vor den Kopf stoßen kann. Nur die Gruppe derer, die sich davon vor den Kopf gestoßen fühlt, ist eher gering in meinen Augen. Was natürlich nicht heißt, dass diese Position dann keine Stimme kriegen dürfte. Nur hat man es als Außenstehender, wie ich heute erfahren musste, sehr schwer, wenn man gegen diesen Meinungsstrom schwimmt, der an Ort und Platz vorgegeben wird.

  23. @Alexander:

    Also was man an der Werbung kritisieren kann, ist dass sie tatsächlich nicht nur von individuellen Personen und Reaktionen erzählt, sondern dass sie den Endruck vermittelt, dass dies für alle Frauen der Fall ist. Warum? Es werden viele verschiedene Frauen in vielen Situationen gezeigt, dass ist ein gern genommenes Stilmittel, um zu zeigen, dass es möglichst vielen unterschiedlichen Personen so geht. Und am Schluss noch der Satz: „Sorry Mädels!“ Mädels kann man hier als äquivalent für Frauen verstehen (abgesehen davon, ist Mädels ein sexisitischer Ausdruck, der Frauen infantilisiert…) Also sollen die beschriebenen Situationen für alle Frauen gleich sein.

    Was schlecht an dieser Message ist? Also erstens sehen den Spot viele Menschen, wahrscheinlich mehrmals, da es ja ein Fernsehspot ist. Durch die häufige Repräsentation werden diese Stereotype verinnerlicht. Bei Männer führt dies dazu, dass sie, wenn sie mit einer Person konfrontiert werden, die sich entgegen des Stereotyps verhält, diese erstmal in Frage stellen. Auf Dauer kann das für die einzelne Person sehr anstrengend sein. Zweitens verinnerlichen die angesprochenen Frauen das Stereotyp für sich und tendieren dazu, sich eher Stereotyp zu verhalten, wenn sie sich mit dem Stereotyp Frau identifizieren. Das heißt, sie werden weniger in den Genuss kommen, sich für Fußball zu begeistern. (was nebenbei schlecht für den Anbieter ist) Wenn sie sich dennoch für Fußball interessieren, kann es sein, dass sie Probleme damit bekommen, sich weiterhin mit der Gruppe Frau zu identifizieren, dies führt zu einem Persönlichkeitskonflikt – auch nicht schön.
    Außerdem: Frauen wird beigebracht, wie sie sich angesichts der Situation „Freund/Mann schaut Fußball“ zu verhalten haben, nämlich: aggressiv sein, hysterisch werden, etc. Der Werbespot erweckt den Anschein, dass dies akzeptiertes Verhalten für diese Situation ist und werden eher dazu neigen, dieses Verhalten in solchen und ähnlichen Situationen zu zeigen.

    Abgesehen davon ist der Werbespot schrecklich heterozentrisch.

    Wenn du mir jetzt sagen möchtest, dass ein aufgeklärter und reflektierender Mensch sich durch einen offensichtlich überspitzten Werbespot nicht dermaßen beeinflussen lässt: ich sage einfach doch, das zeigt die Forschung zu Stereotypen, ein wenig bleibt immer hängen und außerdem ist nicht jeder immer beim Fernsehen so aufmerksam.

    Ich hoffe, das konnte dir ein wenig mehr Ideen geben, weswegen viele Frauen hier der Werbespot stört, auch wenn viele es nur im Bauchgefühl haben es aber nicht genau erklären können. Achja, den Werbespot für den Schuhversandhändler finde ich auch unmöglich und ich werde dort auch nie mehr bestellen, seitdem dieser läuft.

  24. „Der Spot wird wahr genommen, es wird drüber diskutiert, ein Erfolg auf ganzer Linie für Sky.“

    Es gibt auch sowas wie negativ-Werbung. Nur vom „drüber diskutieren“ verdient Sky noch keinen Cent.

  25. Es gibt auch sowas wie negativ-Werbung. Nur vom “drüber diskutieren” verdient Sky noch keinen Cent.

    Dazu kann ich auch eine kleine Anekdote aus meiner Ausbildung als Grafik-Designerin widergeben:

    Im Werbelehre-Unterricht riss unser Lehrer auch das Thema Sex sells an. Er meinte, dass es eigentlich Blödsinn sei, sexualisierte Sujets bei Produkten zu nehmen, die gar nichts mit Sex zu tun haben, da es ablenkend wirkt und das Produkt in den Hintergrund tritt und somit vergessen wird. Daraufhin meldet sich ein Mitauszubildender, es könne doch auch fokussierend wirken. Er nannte als Beispiel ein Werbeplakat eines Schnupftabakherstellers, auf dem ein Riesendekolleté abgebildet war, in dem eine dieser Schnupftabakdosen steckte. Unser Lehrer fragt: „Und wie hieß die Marke? Welchen Namen hat der Hersteller?“ Kollege: „Äh, hm ….“ – Lehrer: „Merken Sie was? Werbeeffekt gleich null.“

    Doch warum die Werbebranche trotzdem so viel mit Klischees und Sex sells arbeitet, ist mir bis heute schleierhaft. Ich wüsste leider nicht, woher ich Informationen über Erfolg oder Misserfolg einer Werbekampagne einholen könnte.

  26. @Lisa: Sky anschreiben und um ein Statement bitten. Natürlich dann in journalistischer Funktion. DWDL und Co machen das nicht anders…

    @Piratenweib: Libmann ist 1974 gestorben, von wann sind dann seine Befunde? Und der Sammelband ist eine Kollekte von qualitativen Artikeln, die meist nur beschreibend arbeiten… im ersten Aufsatz heißt es, dass X und Y einer Studie nachgegangen seien, ob „die Darstellung in den Medien“ immer noch so sei… <– das hat dann eher beschreibenden Charakter, aber gibt keine Anhaltspunkte darüber, welche Auswirkungen die Abbildungen von Stereotypen überhaupt haben. Die Titel der weiteren Aufsätze wirkt auch nicht wie Ursachenforschung und die Frage nach den Wirkungen, sondern wie qualitative Sozialwissenschaft. Das ist nicht nichts, aber kein Argument, dass hier wirklich zieht.

    Da ist dann außerdem die Frage nach der Henne und dem Ei virulent. Der Duden nimmt auch Wörter auf, die oft benutzt werden, und bildet damit einen IST-Zustand ab… beeinflusst aber nur nachträglich, weil ihn gab es nicht zuerst, bevor es Sprache gab. Und Stereotype gab es auch schon vor der Werbung, und auch "vor" der Wissenschaft, nur hat dann erst die Beobachtung dazu geführt, Kategorien festzulegen. Diese Form von Kategorisierung ist aber eine willkürliche Zuschreibung und mehr eben nicht. Ich zweifle daran, dass Leute, die einem Stereotyp entsprechen, das Faktum doof finden. Es gab vor Jahren mal einen Artikel in einem Wochenmagazin über Typen in der Gesellschaft. Dort wurden auf mehreren Seiten Fotos von verschiedenen "Typen" abgebildet, ungefähr 30, 40 Fotos waren es auf einer Seite… die z. B. alle eine alte Dame im grauen Mantel gezeigt haben… und einen Rocker mit Bierbauch und viele weitere. Es waren also 40 unterschiedliche Leute, die sich persönlich nicht kannten, aber alle demselben Typen entsprachen. Es wäre zu einfach, zu behaupten, die Sky-Werbung hätte dazu geführt, dass die Leute so sind, wie sie sind. Da hat jeder ja auch noch ein Wörtchen mitzureden, unsere gesamte Umwelt spielt eine Rolle, in welche Richtung wir uns entwickeln. Die bloße Darstellung von solchen Stereotypen ist kein wirkliches Verbrechen und gemessen an der Reichweite dieser Werbung in Bezug auf die Bundesbevölkerung ist der geringe Beitrag, den ein Werbespot über den sowieso schon kurzen Zeitraum X zu "unserer Umwelt" beiträgt, eh schon verschwindend gering und in diesem Fall dann noch mal geringer. Ich behaupte, es gibt Faktoren, die einen größeren Einfluss haben, Eltern, Erziehung, Sozialisation aber auch ein Bruchteil der genetisch Prädisposition spielt mit Sicherheit eine Rolle. Nur das alles ist nicht schlimm, sondern normal. Es wird immer Typenbildung geben. Und ihr stoßt euch offenbar an dem Typ, der dort gezeigt wird. Die Wahrheit ist aber, dass es viele Männer und Frauen gibt, die, wenn sie in einer Situation nicht mehr weiter wissen, z. B. das Schreien anfangen, oder sich dann nicht mehr mit Worten, sondern mit Taten weiterhelfen (Schlagen mit der Tasche). Das liegt schlicht an der Sozialisation, die wir genießen. Unsere Welt ist mehr Erleben und Handeln und weniger Diskurs und Theorie. Ich hab das Bild in der Werbung jetzt abstrahiert, und die Frau daraus subtrahiert, weil dann die Wahrheit überbleibt. Der Spot zeigt ganz alltägliche Situationen, und den Umgang von Personen damit. Aber lass mich raten, du kennst niemanden, der schon mal das Zicken begonnen hat, oder Laut wurde, weil ihm die Argumente ausgingen? Du bist umzingelt von Menschen, die im Diskurs zu Hause sind, wie der Fötus in der Gebärmutter? ;) Kinder, die noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung stehen, die schreien eigentlich von Geburt an. Schreien ist da etwas Normales, und später dann kriegen wir andere Lösungsmöglichkeiten präsentiert. Manche Leute, die man dann zu sehr verwöhnt hat, die pochen dann ihr Lebtag darauf, dass kriegen zu müssen, was sie wollen. Wenn sie's nicht bekommen, wenden sie Strategien an, die die "Beleidigte Leberwurst"-Strategie sein könnte, oder die "Kreisch"-Strategie or whatever… und wenn son Spot halt die Realität abbildet, dann stört ihr euch an dieser Realität? Dass Menschen mal die Argumente ausgehen? Dass Fussball offenbar ein Medium ist, das Personen in unserem Landkreis sehr vereinnahmt? Weil das ist doch auch die Aussage des Spots. Fußball führt dazu, dass manche Menschen vor die Wahl gestellt werden – Du oder der Sport. Und die Reaktion von den Enttäuschten ist dann Zickenterror. Dass es in dem Fall die Frauen getroffen hat, stört euch? Besseren Vorschlag für den Werbespot? – Schlechte Verlierer? Und lustig ist halt, dass die Kritik in dem Spot, bei euch genau die Reaktion hervorruft, die dort gezeigt wird. Hier wird dann rumgeblökt…

  27. @ Alexander Trust

    Ich würde ja gerne mit dir ins Gespräch kommen, obwohl du bisher nicht eine Frage, die an dich ging, konkret beantwortest hast. Darüber hinaus schreibst du dann Folgendes und disqualifizierst dich m.E. als ernstzunehmenden Gesprächspartner:

    Und lustig ist halt, dass die Kritik in dem Spot, bei euch genau die Reaktion hervorruft, die dort gezeigt wird. Hier wird dann rumgeblökt…

    Wenn jede Kritik an Sexismus von dir als „Rumgeblöke“ interpretiert wird, zeigst du uns nur deinen eigenen unreflektierten Sexismus. Wenn du ernst gemommen werden möchtest, zeige auch deinen Gesprächspartner_innen etwas Respekt. Ansonsten ist für mich das Gespräch mit dir beendet, es sei denn, deine Argumentation kommt mal ohne Beleidigungen und impliziten Sexismen aus.

  28. Hier wird dann rumgeblökt…

    Achte erstmal bitte auf deinen Ton.

    Wenn du Schubladen so toll findest und komplett unkritisch siehst, warum textest du uns hier dann zu? Dann brauchst du ja gar nicht mitdiskutieren und kannst in deiner Friede-Freude-Eierkuchenwelt bleiben. Wir haben eben kein Bock auf Stereotypen und kritisieren das. Ich persönlich finde, dass Stereotypen die reale Vielfalt der menschlichen Charaktere untergräbt und die Menschen daran hindern ihr Potential zu entfalten.

  29. @Lisa: Ich finde das wertfrei (sozialwissenschaftlich) naiv. „Ton“ gibt’s übrigens nicht, sondern nur euren Erfahrungs- und Interpretationshintergrund und deine Goldwaage. Wenn jetzt Rumblöken neuerdings ein Schimpfort oder ne Beleidigung ist, freue ich mich auf den ersten Richter, der deswegen ein Urteil fällt. Ich glaub dann verkommen wir vollends in der Bürokratie… Smileys wolltet ihr nicht, Rumblöken als Vokabel gefällt euch nicht, Sky-Werbung ebenfalls nicht… ich frag mich, wer hier die größere Blase hat, in der er lebt.

    @Magda: Das ist in meinen Augen eine Form von Ausgrenzung. Wenn Du oder ihr alles, was ich sage, als Sexismus abtituliert, dann kommen wir halt nicht auf einen Nenner, aber dann eckt ihr dort draußen überall an und ich hab damit wahrscheinlich weniger Probleme.

    Feminismus ist für mich kein Kampfbegriff, aber für euch offenbar schon, das ist mein Ergebnis nach eurem Auftreten hier. Warum ich diskutiere, weil ich es okay finde zu diskutieren. Sonst könnte man den Standpunkt eines anderen nicht in Erfahrung bringen.

    „Schubladen“ ist negativ konnotiert. Stereotypen – Stereo ist Typ. Und wenn du nur noch Adam und Eva hast, wäre Adam ein Typ und Eva auch einer. Sollen beide jetzt Suizid begehen, weil die Welt so schrecklich und gemein ist? Ich seh das nicht unkritisch, nur meiner Meinung nach ist Typenbildung etwas ganz Normales. Dass Leute sich dagegen zur Wehr setzen ist für mich eher latente Gesellschaftskritik. Ihr könntet keinen konkreten Beweis führen (außer zufälligerweise), dass einem von euch persönlich dieser Werbespot geschadet hat, nur das ist die Realität. Alles andere ist graue Theorie und ihr könnte gerne für Etwas kämpfen, nur müsst nicht so tun, als hätten euch „andere“ aus eurer „Gruppe“ (wo’s letztens hieß das wären die Frauen) drum gebeten. Das las sich aber für mich so, bzw. hat sich so herauskristalisiert, als ginge es hier um etwas Größeres, um eine Position, die von so vielen Frauen dort draußen empfunden wird. Und dagegen hab ich mich innerlich gesträubt und deshalb hier begonnen zu kommentieren. Recht schnell hab ich dann eins dafür auf den Deckel gekriegt. Wenn ihr jedes Wort zwei Mal umdreht, werdet ihr in allen mehreren hunderttausend Wörtern im Duden einen Sexismus rauslesen, nur muss ich mir den Schuh immer noch nicht anziehen.

  30. (…)sondern nur euren Erfahrungs- und Interpretationshintergrund und deine Goldwaage

    … sprach’s und schrieb:

    Das las sich aber für mich so, bzw. hat sich so herauskristalisiert, als ginge es hier um etwas Größeres, um eine Position, die von so vielen Frauen dort draußen empfunden wird.

    Niemand hat hier den Anspruch, für alle Frauen zu reden. Aber wir diskutieren Mechanismen, die auf alle Menschen wirken.

    Im übrigen: ja, „herumblöken“ ist eine Beleidigung, weil nur Schafe und Ziegen herumblöken, also nichts erbauliches zu sagen haben, und gegen diese Zuschreibung wehre ich mich, zumal wir mit Argumenten kommen, was du allerdings nicht anerkennen willst.
    Wo bleibt eigentlich deine Definition von Sexismus? Dann würde dein Standpunkt vielleicht etwas klarer werden.
    Und weil Typisierung (angeblich) normal ist, soll man keine Kritik bringen?

  31. Den Erfahrungshorizont hat halt jeder. Und deswegen interpretiert eben jeder. Wenn etwas an meiner Aussage nicht so ankommt, wie ich es gerne hätte, kann ich mich darum bemühen, es zu korrigieren. Also finde ich das nicht so wirklich spannend, dass ich vor meinem eigenen Erfahrungshorizont Dinge interpretiere. Diese Art von Metakritik führt zu nichts und trägt nix zur Sache bei. Hab ja nicht behauptet, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefuttert hab… oder kann ich futtern nicht schreiben, weil das ne Vokabel ist, die man eigentlich eher einem Tier zuschreiben würde?

    Das ist Haarspalterei mit dem Blöken, nennt sich auch realistische Sprachauffassung und wird gemeinhin als „pedantisch“ gesehen. Ob nun blöken oder z. B. „durch“… da gibt’s auch Leute, die dann sagen, dass „darf“ man aber nicht so benutzen, weil es nur eine örtliche Bestimmung ist. Nur zeigt halt die „lebendige“ Sprache, dass man viel mehr damit machen kann, als manchem Sprachschützer lieb ist, und das ist – Wowereit zitiert – gut so. Ich schreibe Gedichte und Prosa, und für mich sind deshalb Synonyme wichtig, um die Sprache lebendig zu halten, und dann fang ich nicht an, Wörter nicht zu benutzen, weil sie angeblich nicht passen und weil angeblich ein Tier blökt. Das Tier gibt einen Laut von sich, der Mensch war’s, der das Blöken genannt hat. Und in anderen Sprachen gibt’s ein anderes Wort dafür… das relativiert dann diese Auffassung wieder. Ein Hund macht ja nicht Wauwau und WuffWuff oder die Kuh Muh… dann müssten britische und portugiesische Hunde ja anders bellen.

    Wir halten also fest, du empfindest herumblöken als Beleidigung. Ich würde mich nicht bei dir entschuldigen, weil ich das nicht so sehe. Fronten verhärtet. Meine Absicht war aber nicht, jemandem damit auf die Füße zu treten, sondern nur zu charakterisieren, wie der eigentliche Beitrag eben nicht objektiv Kritik geübt hat. Für herumblöken kann man dann eben auch andere Synonyme finden, die nicht immer aus dem selben Wortfeld stammen müssen. Ich finde diese Spitzfindigkeiten langweilig, weil es genügend Beispiele in der Sprache gibt, die zeigen, dass sie eben nicht „definit“ ist. Richter und Anwälte versuchen streiten gerne um Wortbedeutungen, und gelegentlich auch andere Leute, aber ich kann nur wiederholen, für mich ist’s keine Beleidigung. Wie darf ich eigentlich das „ja, herumblöken IST eine Beleidigung“ lesen? Dieses ist klingt so definit, als gäbe es da keine zwei Meinungen.

    Ich hab nicht die Kritik an der Typisierung in Abrede gestellt, sondern nur die spezielle Kritik an den Stereotypen hier in dem Beitrag. Weil ich das alles „halb so wild“ finde. Dass Leute nicht in Schubladen gesteckt werden wollen, jo mei. Aber es gibt auch Schubladen und Schubladen. Und die Schublade der Sky-Werbung ist in meinen Augen total harmlos. Wenn man sich darüber echauffiert (anstelle von herumblökt), dann ist das mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wie ich finde.

    Mechanismen habt ihr nicht diskutiert, sondern eine Werbung kritisiert. Ich hab oben schon geschrieben, dass die Werbung eine Reichweite hat, und dass diese wohl gering ausfällt. Dazu kommt, dass die Spots nicht die Länge eines Kinofilms haben, und es gibt mit Sicherheit diverse weitere Faktoren, bzw. Dinge, die man an der Werbung ausmachen kann, die eben im Vergleich zu anderen Dingen, die uns beeinflussen eher dafür sprechen, dass das alles nicht so schlimm ist und letzten Endes würde ich dann sogar die Beeinflussung in Frage stellen. Man muss das ja dann weiterdenken. Einer guckt die Werbung, fühlt sich bestätigt möchte so weitermachen, muss jemand anderen von seiner Position überzeugen. „Meinungsmache“ ist ein sehr schwieriger Prozess. Weil oft genug endet er in Diskursen und die sind dann schon wieder zu weit weg von der Aussage, die evtl. versucht wurde zu übermitteln. Wenn man etwas bewegen will, dann braucht’s schon sehr viel Zeit und sehr viel Geduld, manchmal vielleicht auch nur Glück und genügend Aufmerksamkeit. Nur es ist schon schwer genug, überhaupt festzustellen, was überhaupt von so einer Werbung hängen bleibt. Und nein, das bedeutet nicht, dass es keinen Grund gäbe, drüber zu reden. Aber hey, genau das hab ich getan. Sollte euch eigentlich Recht sein, wenngleich ich halt eure Meinung nicht teile.

    Meine Definition von Sexismus ist nicht von eurer unterschieden, das hab ich weiter oben schon gesagt, nur erläutert, dass, obwohl wir beide von derselben Definition ausgehen ich diese Zuordnung falsch finde, bzw. nicht negativ auslege. Dinge sind ganz wertfrei sexistisch. Das gilt ja für „schwanzgesteuerte“ Männer genauso wie für „hysterische“ Frauen (aus der Sky-Werbung). Ich persönlich geh aber nicht los und kritisiere Werbung, die mich in diese Schublade steckt, weil es mich eben nicht so sehr mitnimmt scheinbar. Und das hat sich halt in dem Gespräch heraus kristallisiert, dass euch diese Werbung gehörig gegen den Strich geht. Kann man nix machen, muss man ja auch nicht.

  32. Das ist Haarspalterei mit dem Blöken, (…)

    … sprach’s und schrieb wieder einen ellenlangen Kommentar über bestimmte Wörter, ohne auf Argumente einzugehen. Sehr geschickt. Langsam wirds langweilig.

    Aber gut, du findest den Spot nicht sexistisch, wir finden ihn sexistisch, dann belassen wir es halt dabei.

  33. @Alexander Trust
    So, ich habe jetzt ganz lange überlegt, ob ich was schreibe. Habe mich jetzt aber doch durchgerungen.

    Vielleicht liegt es ja an der Hitze, aber ich habe sehr große Probleme zu verstehen, wie es funktionieren soll Sexismus nicht negativ auszulegen? Sexismus ist eine Art von Diskriminierung. Wie soll das jemals nicht negativ sein?

    Ich empfinde deine Anneignung von Sprache und einhergehenden Deutungen sehr schwierig. Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du deinen Gebrauch nicht von möglichen Konnotationen eingeschränkt wissen. Du benutzt Wörter/Ausdrücke, so wie du möchtest und „die anderen“ sollen damit klar kommen. Ich frage mich, wie du dazu kommst, dir dieses Recht auf eine vollkommene Deutungsmacht (und die nimmst du dir damit raus) herauszunehmen? Und nein, damit meine ich nicht, dass statt dir „ich“ oder „wir hier“ diese Deutungsmacht haben sollten. Ich plädiere für einen respektvollen Umgang miteinander und der setzt auch voraus, Begriffe, die andere als negativ/diskriminierend/beleidigend/whatever empfinden zu vermeiden. Wahrscheinlich ist das für dich aber (natürlich überhaupt nicht wertend) naiv.

    Nicht umsonst verwende ich das Wort „Deutungsmacht“, da in diesem das Wort „Macht“ vorkommt. Denn darum geht es ja eigentlich im Großen und Ganzen bei Sexismus/Rassismus/etc., um Machtstrukturen. Warum dich stereotype Werbung, die dich „betrifft“, „nicht so mitnimmt“, könnte ich natürlich nur mutmaßen. Darum lasse ich das und schreibe, warum mich die Werbung „mitnimmt“: Sexistischen/ Rassistische/ anders diskriminierende Werbungen repräsentieren für mich die darunterliegenden gesellschaftlichen Machtstrukturen, welche solch eine Werbung überhaupt erst möglich machen und welche aber auch durch die Verbreitung einer solchen wieder reproduziert werden. Natürlich weiß ich auch ohne die Sky-Werbung, dass es solche Machtstrukturen noch gibt (und diese beinflussen eben nicht nur Werbefilmchen, sondern auch alle anderen Lebensbereiche). Aber die Werbung verdeutlicht mir, dass diese wieder weiter reproudziert werden. Würde es irgendwann keine diskriminierenden Werbungen/Zeitungsartikel/Filme etc.pp. geben, wäre „wenigstens“ schonmal eine Art der Reproduktion von gestoppt.

  34. @Alexander Trust: … Rabulistik:

    Im erweiterten Wortsinn wird der Begriff „Rabulistik“ auch verwendet für eine Methode, um in einer Diskussion unabhängig von der Richtigkeit der eigenen Position Recht zu behalten. Erreicht wird dies durch unterschiedliche rhetorische Tricks, wie das Einbringen diskussionsferner Aspekte, semantische Verschiebungen, Wortverdrehungen und anderes mehr.

    Hast du Schopenhauer gelesen?

  35. Ich finde die Spots unmöglich. Ich bin seit über 10 Jahren aktiver Fußballfan und habe selten so niveaulosen Sexismus erlebt. Offensichtlich muss es Sky wirtschaftlich sehr schlecht gehen, wenn sie meinen, damit irgendjemanden hinterm Ofen hervorlocken zu können.

    @ Alexander: Betreibst Du SEO oder warum lässt Du hier so viele substanzlose Bandwurm-Kommentare vom Stapel? Sexismus ist wertfrei? Gibt es dann auch wertfreien Rassismus? In was für einem Paralleluniversum lebst Du eigentlich?

    Ich persönlich geh aber nicht los und kritisiere Werbung, die mich in diese Schublade steckt, weil es mich eben nicht so sehr mitnimmt scheinbar.

    Nö, Du gehst lieber los und erklärst irgendwelchen Frauen, dass sie sich nicht so anstellen sollen, wenn sie diskriminiert werden. Dann erklärst Du ihnen noch, dass ihr Ärger über Diskriminierung hysterisch und zickig ist, also typisch weiblich halt. Du selbst hast nicht so viel Erfahrung mit Diskriminierung, denn Du bist – vermute ich – männlich, weiß und musstest noch nie Sozialleistungen beantragen. Es ist Dein gutes Recht, Ungerechtigkeiten, von denen Du nicht betroffen bist, auszublenden. Aber versuche bitte nicht zu verkaufen, dass das schon okay so wäre.

    So! Und nu allen viel Spaß beim Finale…

  36. Dürfen Eurer Meinung nach Frauen überhaupt nicht „stereotyp“ dargestellt werden?

    Was ist dann mit den Frauen, die sich in solch einer „stereotypen“ Darstellung wiederfinden oder damit keine Probleme haben?

    Ist also solch eine Darstellung per se negativ?

  37. @Piratenweib: Nein, ich mag Philosophie nicht, bin eher beiläufig damit konfrontiert worden. Ich bin generell eher von Stöckchen auf Steinchen gekommen im Studium. Und je mehr man an Ideen mitgenommen hat, desto mehr hat man auch den ganzen Zirkus um Macht im akademischen Feld wahrgenommen. Definitionen sind dort auch eine Form, Macht auszuüben. Mann muss sich dem nicht beugen. Wenn man anderer Meinung ist, dann kann man das artikulieren und auch dafür einstehen, ob das nun Sanktionen wie Häme oder Kritik nach sich zieht – manche Leute kommen erst gar nicht so weit.

    @Halfjill: Hm, Macht ist ein weites Feld. Sexismus ist keine Form der Bedrohung in meinen Augen, man sollte mit Sex- und Gender-Kategorien einen normalen Umgang pflegen und anfangen Wörter wertfrei einzusetzen, sie zu emanzipieren und nicht irgendeiner Ideologie unterjochen. Viele Wörter sind nach dem Zweiten Weltkrieg auch politisch besetzt worden, aber haben irgendwann wieder ihre Eigenständigkeit erlangt. Gender bspw. ist ein Wort, das geschaffen wurde, um den alten Kategorien zu entkommen. Gleichzeitig hätte man aber auch stoisch den vorhandenen Kategorien einfach zu neuer Deutung verhelfen können, wenn man gewollt hätte. So stehen viele Deutungen nebeneinander und ob das Kind einen anderen Namen kriegt ändert eben an den Sachverhalten nichts.

    Ich hab nie behauptet, dass es okay ist, den anderen zu beleidigen, nur muss ich mir nicht sagen lassen, dass Blöken ne Beleidigung ist, wenn ich gleichsam erkläre, dass es nicht so gemeint war. Spätestens diese Erläuterung in einem Gespräch sollte dann den Gegenüber davon überzeugen, dass es nicht so gemeint war. Tut ers nicht annehmen, kann ich trotzdem weiterhin das Wort verwenden. Ich muss nicht anfangen in diesem Blog ein sprachliches Minenfeld namens Goldwaage zu durchschreiten, es sei denn, die Betreiber wollten das so und würden das zur Voraussetzung machen, hier kommentieren zu dürfen. Dann wär ich aber für eine Liste von Wörtern am Eingang, die allesamt eine Konnotation mit sich führen, die die Leute hier beleidigt oder anders negativ tangiert.

    Und ich habe ja mittlerweile erklärt, was mein Standpunkt ist. Dass ihr euch damit nicht anfreunden könnt, muss mich nicht dazu bewegen, anders zu denken. Euch ja umgekehrt auch nicht. Ich ecke übrigens gerne an, weil ich glaube, dass man auf diese Art durchaus was bewegen kann. Diskurse sind nämlich ein produktiver Motor. Übrigens hab ich teilweise hier auch rumgeblökt, bzw. meinen Standpunkt mit einer gewissen Vehemenz vertreten.

    @ … Wenn ich SEO betreiben würde, würde ich kaum meinen eigenen Namen verwenden, sondern irgendein Keyword verwenden.

    Nicht irgendwelchen Frauen, sondern den hier beteiligten, und meine Freundin hat „lange“ Haare, spielte mal Fußball, trinkt Bier, es gibt Familienmitglieder, die Sozialleistungen beziehen und ich musste ähnlich wie Pierre Bourdieu erleben, dass das akademische Feld nicht so viel mit Arbeiterkindern anfangen kann. Habe Zivildienst in einer Drogen- und Suchtklinik gemacht, und viel Elend mitgekriegt und immer hart für mein Geld gearbeitet. Aber es gibt ja anonyme Kommentierer, dessen Weltbild das zerstören könnte, weil das nicht zu dem passt, was sie denkt.

  38. @Nachfrage

    natürlich gibt es Frauen, die solch eine Darstellung nicht negativ finden (es gibt aber auch viele, die das tun) und eine stereotype Darstellung ist ebenso nicht per se negativ. Sie mündet allerdings schnell in Vorurteile und aus stereotypen Darstellungen heraus werden Hierarchien und Machtstrukturen konstruiert und/oder sichtbar. Als feministisches Blog kritisieren wir diese und die Stereotypen, die dazu führen, besonders im Zusammenhang mit Geschlecht.

  39. @Alexander Trust Wie wir bereits mehrfach angemerkt haben, wünschen wir uns hier eine angenehme Kommentarkultur (siehe auch die Netiquette). Produktive Diskurse wären super. Leider ziehst du hier alle Register des Derailings und des Trollens – auch darauf haben wir bereits mehrfach hingewiesen. Weitere derartige Kommentare werden daher gelöscht werden.

  40. @ Alexander, wenn Du mit „…“ mich meinst: Ich hab grad mal nachgeguckt und meinem Weltbild geht es prächtig. Es braucht schon ein bisschen mehr, bis ich mich von der Unterpriveligiertheit eines weißen, deutschen, heterosexuellen Akademikers überzeugen lasse (was tut es eigentlich zur Sache, dass Deine Freundin lange Haare hat?). Ich halte meine These aufrecht, dass es aus einer priveligierten Position heraus leicht ist, bestehende Diskriminierungen zu übersehen oder zu leugnen. Aber das ist auch gar nicht so der Punkt. Mir geht es unter anderem um Deine steile These, Sexismus solle wertfrei sein. Deshalb nochmal die Frage: ist Rassismus dann auch wertfrei? Wäre es also in Ordnung, pseudolustige Werbung auf Kosten von Schwarzen zu machen? Ich meine, nein. Und was macht die hier diskutierenden Menschen eigentlich so besonders, dass Du meinst, sie lang und breit über Deine angeblich wertfreien Ansichten belehren zu müssen? Deine beleidigt klingende Replik auf Deinem Blog lässt vermuten, dass Du einfach ein Problem mit Feminist_inn_en hast. Das würde zumindest die von vornherein gescheiterte Kommunikation hier erklären.

  41. Ein paar Informationen zur Werbe-Kampagnen: Sie stmmt von BBDO, einer der größten deutschen Werbeagenturen. Offiziell verantwortlich waren:

    SKY Deutschland Fernsehen GmbH Co. KG :
    Marcello Maggioni / Senior Vice President Sales Marketing
    Anthony Liow / Vice President Marketing
    Michael Jaeger / Director ATL Communications
    Kerstin Queck / Senior Manager ATL Communications

    Verantwortlich bei BBDO Düsseldorf GmbH
    Beratung: Andreas Trautmann, Bianca-Maria Scheiwe
    Creation: Sebastian Hardieck, Marie-Theres Schwingeler, Lidia Pranjic,
    Anno Thenenbach, Michael Eisner

    (Quelle: http://www.firmenpresse.de/pressinfo225239.html)

    Die Kampagne läuft wohl erst seit dem 8. Juli. Das heißt: Zahlen über den Erfolg hat noch niemand – und es würde mich sehr wundern, wenn SKy oder BBDO Zahlen veröffentlicht. Sky braucht dringend neue Kunden, denn der Laden fährt seit Jahren rote Zahlen ein. Ohne die tiefen Taschen von Ruppert Murdoch gäbe es den Sender nicht mehr. Die letzte große Kommunikationskampagne in 2009 hatte anscheinend wenig Erfolg, zumindest haben sich die Abo-Zahlen nicht im notwendigen Umfang erhöht. Die Sky-Aktie geht außerdem gerade richtig in den Keller. (Quelle: Investor Relations Sky)

    Sky hatte zur WM eine Art Sonder-Abo für einen Monat, das wohl ganz erfolgreich lief. Vermutlich versuchen die mit der neuen Kampagne, aus den WM-Guckern Vollzeit-Abonennten zu machen. Warum sie das schaffen wollen, indem sie potentiellen männlichen Sky-Abonnenten mit dem Abschluss eines Abo-Vetrags eine Beziehungskrise ankündigen und weibliche Abonnentinnen ganz ausschließen – das bleibt erst mal ihr Geheimnis.

  42. @fragezeichen:

    Das hätte ich ja gerne gemacht, aber das Kundencenter-Formular kann mensch nur abschicken, wenn sie über eine Kundennummer verfügt. Was bei mir natürlich nicht der Fall ist. Tja.

    Im Impressum findet sich auch keine gescheite eMail-Adresse, deshalb habe ich jetzt meine Beschwerde an _alle_ dort stehenden Adressen geschickt. Bin gespannt, ob da irgendeine Antwort kommt.

    Achja: agb@sky.de, datenschutz@sky.de, Jugendschutzbeauftragte@sky.de – das sind die dort verfügbaren eMal-Adressen, falls noch jemand hinschreiben möchte. :-)

  43. @ Vertrau dem Alex

    „Das ist Haarspalterei mit dem Blöken, nennt sich auch realistische Sprachauffassung und wird gemeinhin als “pedantisch” gesehen. Ob nun blöken oder z. B. “durch”… da gibt’s auch Leute, die dann sagen, dass “darf” man aber nicht so benutzen, weil es nur eine örtliche Bestimmung ist. Nur zeigt halt die “lebendige” Sprache, dass man viel mehr damit machen kann, als manchem Sprachschützer lieb ist, und das ist – Wowereit zitiert – gut so. Ich schreibe Gedichte und Prosa, und für mich sind deshalb Synonyme wichtig, um die Sprache lebendig zu halten, und dann fang ich nicht an, Wörter nicht zu benutzen, weil sie angeblich nicht passen und weil angeblich ein Tier blökt. Das Tier gibt einen Laut von sich, der Mensch war’s, der das Blöken genannt hat. Und in anderen Sprachen gibt’s ein anderes Wort dafür… das relativiert dann diese Auffassung wieder. Ein Hund macht ja nicht Wauwau und WuffWuff oder die Kuh Muh… dann müssten britische und portugiesische Hunde ja anders bellen.“

    Was gibt es denn da so viel um den heißen Brei herum zu reden. Ist doch völlig gleichgültig, was blöken evtl. alles heißen könnte, du hast es ganz klar despektiv und sehr konkret in Bezug auf die vorher besprochene Hysterie in der Werbung verwendet. Das war vollkommen unsachlich, und da du scheinbar nicht verdummt bist wirst du einsehen, dass es in der Diskussion nichts zu suchen hatte und offensichtlich deiner emotionalen Gedankenwelt entflossen ist. So, gut is. Was waren noch mal die Ausgangsargumente? Ach ja….

    „Ihr könntet keinen konkreten Beweis führen (außer zufälligerweise), dass einem von euch persönlich dieser Werbespot geschadet hat, nur das ist die Realität. “

    Du erwähntest, dass du Gedichte und Prosa schreibst, insofern dürftest du doch eine Grundkenntnis von Sprache besitzen, meinetwegen auch ganz unakademisch: Es geht überhaupt nicht darum, dass dieser eine Werbespot irgendjemand konkret geschadet hat (Mir taten Augen und Ohren weh, ist aber nebensächlich). Es geht um das was hinter dem Spot steht, nämlich eine ganz bestimmte gesellschaftliche Sprache, das Frauen-/Männerbild könnte man vielleicht sagen (auch wenn ich diese Unterteilung für reaktionär halte, ist aber egal). Sprachstrukturen diskriminieren – eigentlich immer, aber nicht immer fühlen sich Menschen davon betroffen. Hier gibt es einige Menschen, die sich betroffen fühlen und ich denke es ist äußerst legitim dies auch kundzutun. Wenn du schlechte Politik siehst regst du dich doch auch darüber auf, oder nicht? Und Bilder, die einen bedeutsamen Raum in der Öffentlichkeit einnehmen, sind gewissermaßen Sprachpolitik, bzw. Nutzung einer bestimmten sprachlichen Konstellation. Und die Hauptkritik richtet sich daher auch genau genommen nicht gegen die Werbung, sondern gegen die Tatsache, dass man mit derartigen Bildern Menschen/Männer ansprechen kann.

    Ich finde die Werbung übrigens nicht – wie einige anmerkten – strategisch unklug nur weil sie Frauen ausschließt. Fußball lebt zu großen Teilen von einem Kult der Geschlechtersegregation und genau der wird bedient.

  44. Habe eine Antwort von Sky erhalten:

    Sehr geehrte Interessentin,

    vielen Dank für Ihre E-Mail.

    Wenn Sie unsere Werbung nicht mögen, bedauern wir dies. Allerdings bitten wir Sie um Verständnis dafür, dass jeder Zuschauer eine subjektive Einschätzung hat. Das es dabei zu unterschiedlichen Auffassungen kommen kann, ist unvermeidlich.

    Unser Angebot ist ebenfalls mit dem Film Paket buchbar und enthält den gleichen Kostenvorteil.

    Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Tag.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ihr Sky Team

    Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG
    22033 Hamburg
    Service 0180 511 00 00 (0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min. aus dem Mobilfunknetz; powered by BT)

    mailto:service@sky.de
    http://www.sky.de

    Ohne Worte.

  45. Wie bitte? Was soll das denn für ne Antwort sein? Mißbrauchen die auch noch kritische Komentare für ihre Werbung, statt die Möglichkeit zu nutzen, Kundenservice zu betreiben, und Meinungen ernst zu nehmen?
    Bilden die sich ein, dass man die dafür auch noch belohnt und Kunde wird?

  46. Ich überlege die ganze Zeit, warum sie erwähnen mussten, dass das Filmpaket den gleichen Kostenvorteil beinhaltet….denken die, dass sich die Frauen drüber aufregen, weil „nur die Männer“ den Kostenvorteil bekommen? Wollen sie die verärgerten Frauen gnädig stimmen mit dem viel besser passenden Filmpaket? Können die Leute im Kundenservice überhaupt richtig Beschwerden herauslesen?

    Und ja…die Werbung ist wirklich nicht effektiv….ich wusste nämlich bisher garnicht, dass da ein Sportpaket mit Kostenvorteil beworben wird, obwohl ich die Werbung schon öfter gesehen habe. Äh…ja. :) Oder es liegt daran, dass Fußball mich als Frau eh nicht anspricht…

  47. Also dann: Los geht´s Mädelz!

    Schreibt an Sky, am besten jeden Tag eine Mail – sozusagen ein Shitstorm-Abonnement für: service@sky.de

    Vielleicht bekommen wir dann mal eine vernünftige Antwort. Meine nächste Mail geht jedenfalls heute raus.

    Und eine an den Deutschen Werberat, nach dessen Kriterien müsste die Werbung unter Diskriminierung fallen http://www.werberat.de/content/Diskriminierung.php
    Hier ist das Beschwerdeforumular: http://www.werberat.de/content/Beschwerdeformular.php

  48. Hab gerade Beschwerde beim Werberat eingelegt. Und nochmal an Sky geschrieben:

    Sehr geehrte Damen und Herren vom Sky-Team,

    ich glaube, Sie haben meine Beschwerde nicht verstanden.
    Es geht nicht darum, dass ich Ihre Werbung „nicht mag“.

    Ihre TV-Spots sind sexistisch und diskriminierend, ganz unabhängig von meiner persönlichen Vorliebe.

    In Ihrer aktuellen TV-Werbung Sky (http://www.youtube.com/watch?v=FxN5fMOC5Xw) werden Frauen durch klassische Stereotypen diskriminiert: sie hassen Fußball, sind hysterisch und in gewissen Maße hinterhältig, weil sie Männern lieber wehtun oder Infos vorenthalten.
    Die Werbung vermittelt den Endruck, dass dies für alle Frauen zutrifft. Es werden viele verschiedene Frauen in vielen Situationen gezeigt, um zu zeigen, dass es möglichst vielen unterschiedlichen Personen so geht. Und am Schluss noch der Satz: “Sorry Mädels!” Mädels ist ein sexisitischer Ausdruck, der Frauen infantilisiert…
    Durch die häufige Repräsentation werden diese Stereotype verinnerlicht.
    Näheres hierzu finden Sie hier: http://maedchenmannschaft.net/sorry-madels und hier: http://www.f-in.org/kurios_und_aergerlich.php

    Da ich in Ihrer Antwort keinerlei Reaktion auf den Inhalt meiner Mail an Sie finde, habe ich heute Beschwerde beim Deutschen Werberat eingelegt.

    Mit freundlichen Grüßen

    (Hab beim Text ein bisschen aus den Kommentaren hier stiebitzt. Ich hoffe, das ist okay.)

    Wäre toll, wenn ihr auch alle an Sky und den Werberat schreiben würdet.

  49. Antwort auf meine heutige Mail:

    Vielen Dank fuer Ihre E-Mail.

    Wir werden uns schnellstmoeglich um Ihr Anliegen kuemmern. In der Regel
    werden E-Mails innerhalb von zwei Tagen beantwortet. Je nach Art und
    Umfang des Anliegens kann es in Ausnahmefaellen etwas laenger dauern.
    Wir bitten Sie um etwas Geduld.

    Bis dahin lassen wir Sie jedoch nicht allein: Unter http://www.sky.de/kundencenter
    haben wir fuer Sie Informationen zu den am haeufigsten gestellten Fragen
    zusammengefasst. Klicken Sie doch einfach mal rein.

    Wir wuenschen Ihnen weiterhin viele besondere Momente mit Sky.

    Ihr Sky Team

    (…)

    Wir sind taeglich von 7 bis 24 Uhr persoenlich fuer Sie da.

    —————————————————————————-
    Dies ist eine automatisch erstellte E-Mail. Bitte antworten Sie nicht auf
    diese Nachricht.
    —————————————————————————-

    Tja, mit einer zweiten Mail von mir haben sie dort wohl nicht gerechnet. Dafür gibt´s dann nur noch eine automatische Antwort. Bin gespannt, ob da noch mal was kommt und ob´s den Werberat juckt.

  50. Oh, das ging schnell:

    Sehr geehrte Frau Albrecht,

    danke für Ihre Mail und Ihre Einschätzung zu unserer Werbekampagne.

    In unserer neuen Kampagne spielen wir ganz bewusst mit dem typischen Klischee des fußballverrückten Mannes und der (vermeintlich) weniger fußballinteressierten Frau. Dieses Klischee setzen wir auf humorvolle, witzige und charmante Weise um. Nicht nur das: Wir übertreiben die Inszenierung derartig, dass gleichzeitig offensichtlich wird, dass es sich um ein heutzutage längst überholtes Rollenbild handelt. Sky ist ein modernes Entertainmentunternehmen mit einem modernen Frauenbild. Mit der Kampagne möchten wir selbstverständlich niemanden ausgrenzen oder zu nahe treten. Die insgesamt äußerst positive Resonanz auf unsere Kampagne zeigt uns, dass der Humor richtig eingeordnet wird und sich die Zuschauer dabei auch gut unterhalten fühlen. Wenn dies bei Ihnen nicht der Fall sein sollte, bedauern wir das natürlich.

    Beste Grüße
    Julia Buchmaier

    Interessante Argumentation, wie ich finde. Leider glaube ich nicht, dass die meisten Leute vor dem TV den Werbestpott auch so kritisch interpretieren. Oder ich unterschätze die emanzipatorische Grundstimmung in Deutschland gewaltig.

  51. @Magda

    Naja die unterstellen dir implizit aber schon mangelndes Reflektionsvermögen oder seh ich das falsch?

    @Piratenweib

    Danke für dein Engagement. Ich glaube nicht, dass sich der Werberat rühren wird. Dafür ist es nicht explizit genug sexistisch, wenn du verstehst, was ich meine ;-)

  52. @ Nadine

    Oh ja. Aber das unterstelle ich Sky ja auch. Und dies ist – wie ich durch die Mail gelernt habe – auf unsere unterschiedlichen Grundannahmen zurückzuführen: Sky glaubt, dass die Rezipient_innen dieses Spots die „lustige“ und Geschlechterklischees-in-Frage-stellende Botschaft schon verstehen und richtig einordnen. Und diese Grundannahme teile ich nicht.

  53. @Magda:
    Mal ganz davon abgesehen, dass der Wortlaut eigentlich bei Maggioni von BBDO geklaut ist:
    http://www.wuv.de/nachrichten/agenturen/bbdo_kampagne_sky_entschuldigt_sich_bei_den_maedels

    Die Idee: Frauen teilen nicht die Fußball­begeisterung ihrer Männer und tun daher alles, damit diese nicht das neue Angebot bemerken. „Wichtig war uns, das Spiel mit den Klischees ironisch, charmant und mit Esprit umzusetzen“, sagt Marcello Maggioni, Senior Vice President Sales und Marketing.

    http://www.bbdo.de/cms/de/news/2010/2010-07-09.html

    @Nadine :
    Ja, ich hab´s aber auch nicht als sexistisch, sondern als diskriminierend gemeldet. :-)

  54. Sehr kreativ sind die aber nicht bei ihren Antworten:

    Sehr geehrte Piratin,

    vielen Dank für Ihre Mail und Ihre Einschätzung.

    In unserer neuen Kampagne spielen wir ganz bewusst mit dem typischen Klischee des fußballverrückten Mannes und der (vermeintlich) weniger fußballinteressierten Frau. Dieses Klischee setzen wir auf humorvolle, witzige und charmante Weise um. Nicht nur das: Wir übertreiben die Inszenierung derartig, dass gleichzeitig offensichtlich wird, dass es sich um ein heutzutage längst überholtes Rollenbild handelt. Sky ist ein modernes Entertainmentunternehmen mit einem modernen Frauenbild. Mit der Kampagne möchten wir selbstverständlich niemanden ausgrenzen oder zu nahe treten. Die insgesamt äußerst positive Resonanz auf unsere Kampagne zeigt uns, dass der Humor richtig eingeordnet wird und sich die Zuschauer dabei auch gut unterhalten fühlen. Wenn dies bei Ihnen nicht der Fall sein sollte, bedauern wir das natürlich.

    Beste Grüße
    Julia Buchmaier

    Alles nur Copy&Paste. Soviel zum persönlichen Kundenservice …

  55. was habt ihr erwartet? dass sie die teuren spots sofort vom sender nehmen?

    immerhin haben sie eine standardantwort erarbeitet. das heißt, sie müssen den text öfter verschicken.

  56. @fragezeichen

    „wir“ haben erstmal gar nichts erwartet, schon gar keine herausnahme der spots. bei solchen briefen oder mails geht es um die sichtbarkeit von anderen meinungen, um protest, nicht um löschung irgendwelcher werbespots. darüber haben „wir“ nämlich nicht zu befinden, sondern der werberat.

  57. @Nadine

    Wenn eine stereotype Darstellung nicht per se negativ ist, wieso versiehst Du sie denn dann mit so negativen Attributen?

    Ich würde mich freuen, wenn Du meine Fragen beantwortest.

    Wie ist denn Deiner Meinung nach ungefähr das Verhältnis von Frauen, die sich in solch einem Spot wiederfinden oder keine Probleme damit haben, und Frauen, die sich daran stören?

  58. @Nadine

    Ich setze die Fragen noch mal rein, weil ich nicht verstehe, wieso man auf solche Fragen nicht antwortet. Mich interessieren die Antworten wirklich. Deshalb frage ich ja.

    Wieviele Frauen finden denn solch eine “stereotype” Darstellung negativ? Das Unternehmen hat doch berichtet, daß es ein überwiegend positives Echo erhalten hat.

    Wie mündet denn eine stereotype Darstellung schnell in Vorurteile? Wie geht das vonstatten? Und wie werden aus solchen Darstellungen heraus Hierarchien und Machtstrukturen konstruiert oder sichtbar?

    Kannst Du das mal beschreiben?

    Das hört sich für mich so an, als ob “stereotype” Darstellungen doch per se negativ sind.

  59. @ Nachfrage: Wenn Dich solche Fragen wirklich interessieren, warum gehst Du nicht in eine Bibliothek, leihst Dir Bücher zum Thema aus, liest sie und machst Dir ein eigenes Bild? Warum ist Nadine dafür zuständig, Deine offenkundigen Bildungslücken zu schließen? Ich würde mich freuen, wenn Du meine Fragen beantwortest.

  60. @Name (notwendig): LOL

    @Alle:
    Es ist eine Antwort vom Werberat gekommen. Immerhin kein Copy&Paste Brief, sondern eine echte Antwort. Aber natürlich sieht der Werberat in der Sky-Werbung nichts diskriminierendes. Sondern spricht vom gleichen „zwinkernden Auge“ wie die verantwortliche Werbeagentur … honi soit qui mal y pense …
    Hier der Text:

    Sehr geehrte *****,

    wir beziehen uns auf Ihre Beschwerde vom 13. Juli 2010.

    Nach Überprüfung der oben genannten Werbemaßnahme sehen wir keinen Anlass
    für eine Beanstandung. Der Deutsche Werberat, die selbstdisziplinäre
    Einrichtung der Werbewirtschaft in Deutschland, beanstandet eine werbliche
    Maßnahme dann, wenn sie gegen seine Verlautbarungen oder die darin zum
    Ausdruck kommenden herrschenden gesellschaftlichen Grundüberzeugungen
    verstößt. Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn Darstellungen oder
    Aussagen in der Werbung erfolgen, die Frauen herabwürdigen oder
    diskriminieren. Bei vorliegender Werbemaßnahme können wir eine solche
    Herabwürdigung oder Diskriminierung von Frauen jedoch nicht erkennen.

    In den Spots zu den Sky-Bundesliga-Angeboten wird sicherlich mit Klischees
    gespielt: Hier die Frauen, die diese Angebote „fürchten“, da die Männer, die
    sich offensichtlich nur für Fußball interessieren. Und natürlich gibt es
    Frauen, die sich für Fußball interessieren und Männer, die diesem Sport gar
    nichts abgewinnen können, auch wenn sich diese Gruppen in dem Spot gerade
    nicht wiederfinden. Es geht in diesen Spots um ein bestimmtes Angebot, das
    mit einem Augenzwinkern beworben wird. Diskriminiert wird hier nach unserer
    Ansicht niemand. Der Werberat wird die Werbespots daher nicht beanstanden.

    Mit freundlichen Grüßen
    *******

    Deutscher Werberat
    Am Weidendamm 1 A, 10117 Berlin
    Telefon: 030-59 00 99-700, Telefax: 030-59 00 99-722
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    Schön, dass wir mal drüber gesprochen haben … seufz.

  61. @Name (notwendig)

    Vielleicht habe ich ja keine Bildungslücken und meine Fragen sind sehr berechtigt.

    Ich finde die Antwort vom Werberat sehr überzeugend.

    („Warum ist Nadine dafür zuständig, Deine offenkundigen Bildungslücken zu schließen?“)

    Woraus leitest Du denn ab, daß ich der Auffassung bin, daß Nadine „dafür zuständig“ sei, meine „Bildungslücken“ zu schließen? Was bezweckst Du mit dieser Unterstellung?

    Ich gehe nicht davon aus, daß ich eine Bildungslücke habe. Ich habe nur gehofft, daß mir jemand mal meine Fragen beantwortet.

    Du bist doch auch offensichtlich der Meinung, daß sich Nadines und die Einschätzungen vieler anderer hier wie von selbst ergeben. Das entnehme ich Deiner Antwort.

    Es wär nett, wenn Du mir vielleicht antworten könntest oder jemand anderes. Wenn es für Euch so klar ist, kann man dies doch kurz sagen. In dem Rahmen, in dem man Lust hat. Ich erwarte keine allumfassenden Antworten oder daß unbedingt jede einzelne Frage beantwortet werden muß.

    Ich verstehe auch nicht, warum man häufig so aggressiv und abschätzig reagiert. Dies ist doch eine gleichberechtigte Diskussion.

    Bei mir entsteht dann der Eindruck, daß man auf diese Fragen deshalb nicht antworten möchte, weil dies einen in Schwierigkeiten bringen würde.

    Also, ich würde mich nach wie vor über eine Antwort freuen. Ich wüßte auch nicht, in welchen Büchern ich lesen sollte. Ich befürchte auch, daß in etwaigen Büchern nichts Überzeugendes steht.

    Für mich sind die beschriebenen Aussagen nur allgemeine Behauptungen, die belegt werden müßten.

  62. @Nachfrage:
    Eigentlich lohnt hier keine Antwort, aber zwei deiner Fragen sind mir zumindest eine Erwiderung wert.

    Wieviele Frauen finden denn solch eine “stereotype” Darstellung negativ?

    Es ist unerheblich, wieviele Frauen sich diskriminiert oder sexistisch beleidigt fühlen – eine genügt! Im Übrigen hängt die Wahrnehmung von Diskriminierung natürlich von Bewusstsein ab bzw. von Bewusstwerdung. Da hapert´s ja bei so einigen …

    Das Unternehmen hat doch berichtet, daß es ein überwiegend positives Echo erhalten hat.

    Glaubst du eigentlich jedem Unternehmen, was es so verkündet? Also glaubst du auch BP, der Deutschen Bahn, der Telekom, Schlecker etc. pp.? ;-) Schon mal was von PR Abteilungen gehört?

    @fragezeichen: Ich habe nichts anderes erwartet, als eine Copy&Paste Antwort. Den gleichen Text haben wohl alle Frauen bekommen, die sich beschwert haben.

  63. @ Nachfrage (eventuell aka James T. Kirk??): Wenn Du keine Bildungslücken hast, warum fragst Du dann? Für mich deuten Fragen auf mangelndes Wissen hin. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Du keine wissenschaftlichen Arbeiten zum hier diskutierten Thema lesen willst, da du meinst, da stünde ohnehin Quatsch drin. Wenn Du es also ablehnst, Deinen Horizont zu diesen Fragen zu erweitern, warum sollte irgendeine_r hier versuchen, dies zu tun? Ist es nicht etwas paradox, zu verlangen, dass eine_r Dir etwas erklärt, wenn Du gleichzeitg deutlich machst, dass Du jedes Erklärungsmodell für unzureichend halten wirst? Was willst Du mit Diesem Diskussionsverhalten bezwecken? Es wäre nett, wenn Du mir das erklären könntest.

  64. @Name (notwendig)

    wenn man eine diskussion startet und eine these aufstellt, die anscheinend auf expertenwissen beruht, gehört es für mich zum guten ton, fragen dazu zu beantworten. es ist hier keine dissertation gefordert, aber wenn sich jemand anscheinend auskennt, ist es doch eine kleinigkeit, eine kurze antwort zu geben, statt den interessierten frager in die bibliothek zu schicken. jemandes interesse an einem thema bzw. einer antwort als bildungslücke zu diffamieren und demjenigen mangelndes wissen zu bescheinigen, halte ich für einen ganz schlechten diskussionsstil.

  65. Dir ist schon klar

    du, ich halte wenig davon, über die intentionen eines users zu spekulieren.

    und ich schriebs ja schon, ich halte auch ganz wenig davon, leuten da personam irgendwelche defizite oder charakterschwächen zu attestieren.

  66. ich schließe mich fragezeichen an. in letzter zeit wird dermaßen häufig auf derailing for dummies verwiesen, dass es selbst schon trollig wirkt. vll wird das bald als neuer punkt bei drd angeführt.

  67. Ich möchte nicht noch mehr zur Entgleisung der Diskussion beitragen, deshalb nur ganz kurz @ fragezeichen und RRH:
    Mir kommt es so vor, als hieltet ihr Kritiker_innen von Trolltechniken (hier: „educate me“) für problematischer als Diejenigen, die diese Techniken verwenden. Das wäre dann euer Bier, nicht meins.

  68. @Piratenweib

    „Es ist unerheblich, wieviele Frauen sich diskriminiert oder sexistisch beleidigt fühlen – eine genügt! Im Übrigen hängt die Wahrnehmung von Diskriminierung natürlich von Bewusstsein ab bzw. von Bewusstwerdung. Da hapert´s ja bei so einigen …“

    Das finde ich sehr gut von Dir, daß Du darauf hinweist.

    Was hältst Du von der Möglichkeit, daß hier tatsächlich ein Bewußtseinsproblem vorliegt, aber bei Dir oder anderen, die sich von solch einer Werbung diskriminiert fühlen?

    Ich verstehe auch nicht, warum ständig andere Leute als Trolle usw. diffamiert werden müssen, statt einfach auf die Argumente einzugehen. Warum also bestimmte Diskussionsteilnehmer diskriminiert werden. Bzw. in irgendeiner Weise schlechtgemacht und nicht respektvoll behandelt werden.

    Man kann Differenzen doch auf einer Sachebene klären. Warum müssen ständig bestimmte Meinungen diffamiert und dämonisiert werden?

    Da entsteht der Eindruck, daß man Angst hat vor einer Auseinandersetzung auf der Sachebene.

    Noch einmal zum Piratenweib:

    Glaubst Du also prinzipiell diesem Unternehmen nicht, daß sie ein überwiegend positives Echo auf die Werbung hatten? Findest Du das seriös?

    Es besteht doch auch die Möglichkeit, daß dem tatsächlich so ist.

    Ich möchte hier niemanden „educaten“. Ich kann mir aber vorstellen, daß man glaubt, solche Diffamierungen und Unterstellungen zu brauchen, wenn man überzeugende Kritik abwehren und sich nicht damit auseinandersetzen möchte.

    Selbst wenn ich James T. Kirk wäre, stünde dann fest, daß ich ein böser Mensch bin und man auf meine Argumente pfeifen kann?

    Warum braucht Ihr böse Menschen?

    Noch eine Sache zu Name (notwendig): Lies doch noch mal genau, was ich geschrieben habe. Was Du mir unterstellst, hat nicht viel damit zu tun.
    Ich habe mit keiner Erklärungsmöglichkeit Probleme. Mir geht es um die Glaubwürdigkeit einzelner Erklärungen.

  69. Bevor der Werberat etwas beanstandet, muß meiner Erfahrung nach wirklich erst sehr viel geschehen. Die Anfrage mit dem freundlichen Hinweis auf Geschlechterstereotypisierung wurde abschlägig beantwortet mit den bekannten Sätzen wie :

    „Es geht um ein bestimmtes Angebot, das mit
    einem Augenzwinkern beworben wird. Diskriminiert wird hier nach unserer
    Ansicht niemand.“

    Das Augenzwinkern kenne ich.

    Na ja, manchmal wurden ja auch schon Werbespots nach abschlägig beantworteten Eingaben geändert.

  70. Das Augenzwinkern kenne ich auch – vom Werbespot für die ARD-Serie „Eine für alle – Frauen können`s besser“.

    Ein Mann hatte in Bezug auf die Radiowerbung beim Werberat moniert, er wolle nicht „als lebendes Verkehrshindernis, herumirrender Gockel oder Versager bezeichnet“ werden. Es sei „ein Grad der Dreistigkeit erreicht, der den Bereich der Menschenwürde verlassen“ habe.
    Der Werberat winkte ab und befand nichts im Spot als sexistisch. Ja, was ist am Spruch „Frauen können`s besser“ – noch dazu wenn es ums schweißen geht – schon sexistisch? Lächerlich, das.

    Ironie beiseite, dass sich die öffentlichrechtliche ARD zu dergestalt unverblümten Sexismus hinreißen läßt, ist m.E. nach der weit größere Skandal, als der subtile Sexismus eines Privatanbieters.

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