Selbermach-Sonntag (2.8.09)

Am Selbermach-Sonntag seid ihr wieder dran: mit euren Themen, Texten, Links der Woche.

Schönen Sonntag!

18 Kommentare zu „Selbermach-Sonntag (2.8.09)

  1. mir ist etwas sehr hübsches bei mc donalds begegnet, ich hatte leider keine kamera dabei um es festzuhalten. die aktuellen happy meal tüten sind natürlich den aktuellen free gifts angepasst, für jungs gibt es lego racer und für mädels pollypocketpüppchen, das reicht ja an sich schon, aber die tüten sind auch noch bedruckt. die jungs kriegen die abgebildeten autos mit der aufforderung: „werd kreativ!“. und die mädchen ihre lieblings polly und dann: „spiel ne rolle!“.
    spiel ne rolle?????

  2. da ich mich diese woche ganz fürchterlich geärgert habe und das thema hier auf mädchenmannschaft nur als externer link zum väter-blog aufgegriffen wurde, muss ich mich noch einmal äußern. es geht um den neuesten bericht vom statistischen bundesamt, der in der tagesschau mit ‚frauen bekommen immer weniger kinder‘ vorgestellt wurde. wenn ich noch einmal lese oder höre, dass frauen sei es aus ost, west, mit migrationshintergrund oder ohne zu wenig kinder bekommen, schreie ich.
    warum werden hier nur frauen befragt, womit natürlich suggeriert wird, dass kinderkriegen frauensache ist. zum zeugen gehören schon mal min. zwei, darum meine frage, wieso lässt man zahlen zu vätern unter den tisch fallen, bzw. schlimmer: warum werden sie nicht erhoben? es wäre doch mal interessant zu wissen, wieviele kinder auf einen mann kommen (abweichungen sind schließlich durchaus möglich: ein mann, verschiedene mütter).
    das ergebnis solcher umfragen ist in doppelter hinsicht verheerend: kinder bekommen ist frauen sache – zu wenig kinder, böse frauen! ebenso schlimm: kinder bekommen ist frauensache – männer, euch braucht niemand!
    dies ist eine unzulässige verkürzung eines sozialen problems, der dt. kinderlosigkeit. SO kommt man dem sicherlich nicht bei!

  3. @Eva. Das hat vermutlich statistische Gründe. Eine Erhebung zum Thema Väter müsste völlig anders aufgebaut werden, wäre aber auch sehr spannend. Es könnte sich nur nicht so leicht ein repräsentatives Bild zum Bevölkerungswachstum daraus ergeben. In welchem Alter sollten die befragten Männer sein? Sie müssten ja schon recht alt sein und daraus lässt sich widerum kaum auf die zukünftige Entwicklung schließen. Darüber könnte ich jetzt ein paar Seiten schreiben …

    Ich möchte auf einen Artikel bei Zeit Online hinweisen. Dort geht es um den archaischen Verhaltenskodex unter dem die Ehefrauen der Mafiosi leben:
    http://www.zeit.de/2009/31/Mafia-Frauen?page=1

  4. Ich weiß sowieso nicht, ob das Gespenst der Unterbevölkerung nicht mit demografischem Wandel zu tun hat und der Angst, dass es dann bald viel mehr Türkenkinder als deutsche gibt.

  5. @Eva: Kann ich Dir nur recht geben- seit wann ist denn Kinderkriegen nur Frauensache?!

    Aber weisst Du, worüber ich mich immer wieder aufrege? Über den Umstand, dass das neue Rollenverständnis der Geschlechter auch in der sozialwissenschaftlichen Fachliteratur fast nur noch über die Haushaltsperspektive analysiert und erforscht wird: Haushalt, Haushalt, Haushalt..!! Wer von beiden Geschlechtern macht wo und wieviel weshalb unter welchen Vorausstzungen… Die Müllsack-runtertrag-Geschichte und die Wer macht den Abwasch?-Frage reloaded sozusagen!

    Und die bezahlte Arbeit; die Erwerbstätigkeit- ist die mittlerweile völlig wertlos geworden?

  6. Menschenrechte? Oder Heuchelei?

    Die selbstbestimmte All-inclusive-Hure
    http://www.zeit.de/online/2009/31/prostitution-flatrate?page=all

    „Das Hauptproblem für die Huren ist wahrscheinlich die Haltung, die hinter der offiziellen Empörung steht. Sie fühlen sich nicht ernst genommen. Denn „Zwangsprostitution und Schlepperbanden sind nicht alles“, wie Mechthild Eickel sagt. Die meisten Frauen seien eben nicht „unbedarft“, sondern arbeiteten freiwillig und selbstbestimmt. Auch viele Osteuropäerinnen hätten sich trotz Schulabschluss und anderer Berufschancen zu genau dieser Arbeit entschieden. Jede Frau hat andere Gründe, man müsste genauer hinschauen.

    Mechthild Eickel wünscht sich, dass, wie es zum Beispiel Dortmund vormacht, runde Tische eingerichtet würden, an denen auch die Institutionen sitzen, die etwas von Prostitution verstehen: Hurenverbände wie Madonna oder Dona Carmen, aber eben auch der Bundesverband sexueller Dienstleistungen, in dem die Bordellbesitzer organisiert sind.

    Dann könnte man auch sinnvolle Angebote machen: Sprachkurse und Beratungen beispielsweise für die Ausländerinnen auf dem Straßenstrich hier in Deutschland, die unter besonders schlechten Bedingungen arbeiten.“

    und

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/587/482052/text/

    „Frauenrechtsorganisationen wie Terre des Femmes fordern in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin, dass „der Schutz der Menschenrechte in das Prostitutionsgesetz aufgenommen wird“. Durch das Flatrate-Modell werde den Prostituierten ein „Mindestmaß an Einflussnahme und Selbstbestimmung genommen“.

    Die Prostituiertenselbsthilfeorganisation Doña Carmen hält dagegen. Sie argumentiert, dass „unter dem Vorwand menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen in Wirklichkeit eine Verbotspolitik und damit unsere Existenzvernichtung“ betrieben werde. So stand es auch in einer vielbeachteten Anzeige in überregionalen Zeitungen, die angeblich 77 Prostituierte unterschrieben haben. „Man bezeichnet uns ausländische Prostituierte als unbedarfte Frauen, so als seien wir Menschen zweiter Klasse“, heißt es in dem Brief.“

  7. Ab und an, wenn ich Spickzettel schreibe, läuft Prekariats-TV, z.B. taff, Galileo usw. nebenher. Die Woche habe ich jeden Tag gelernt, dass die Lieblingsbeschäftigungen von Frauen Schuhe, Telefonieren und Einkaufen sind. Gerade ProSieben wartet regelmäßig mit solchen Stereotypen auf.

  8. @access denied:

    Ja, sowas kommt immer wieder. Ich hab mal in so ner Sendung den Tipp bekommen: „Setzen Sie ihren Mann zu ‚Dawn of the Dead‘ vor den Fernseher, nehmen Sie sich seine Kreditkarten und gehen Sie drei Stunden lang ungestört shoppen.“
    Ich persönlich hätte zwei Bier aus dem Kühlschrank geholt und mich dazu gesetzt, anstatt shoppen zu gehen.

    Ich nehm es mittlerweile mit Humor und fange an mich am Hintern zu kratzen, da ich anscheinend ja eher ein Mann bin.

  9. Emily,

    „Ich nehm es mittlerweile mit Humor und fange an mich am Hintern zu kratzen, da ich anscheinend ja eher ein Mann bin.“

    Das ist also echt wahr? Kein Klischee? Frauen kratzen sich wirklich nie am Hintern?

  10. @jj:

    Natürlich ist das ein Klischee. Frauen kratzen sich auch am Hintern wenn’s mal juckt, aber die meisten machen es nur wenn sie allein sind.

  11. „aber die meisten machen es nur wenn sie allein sind“

    Mach ich auch, man muss ja nicht auftreten wie Homer Simpson

  12. Emily,

    sorry, da hätte ich die [IRONIE]-tags wohl doch verwenden sollen. Ich dachte, das wäre klar…

  13. @Emily: „Ja, sowas kommt immer wieder. Ich hab mal in so ner Sendung den Tipp bekommen: “Setzen Sie ihren Mann zu ‘Dawn of the Dead’ vor den Fernseher, nehmen Sie sich seine Kreditkarten und gehen Sie drei Stunden lang ungestört shoppen.”
    Ich persönlich hätte zwei Bier aus dem Kühlschrank geholt und mich dazu gesetzt, anstatt shoppen zu gehen. “
    Ich auch!
    Andereseits schaut sich mein Liebster gerne Sachen wie „Der Teufel trägt Prada“ mit mir an, obwohl er von Pro Sieben am liebsten in die nächste Kneipe zum Fußballsschauen geschickt werden würde :)

    Der Zeit-Artikel über die Mafia-Frauen ist sehr interessant und sehr lesenswert!

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