Prekäre Kunst: Protest & Widerstand

Ab diesem Samstag geht es los: Unter der großen Überschrift „Prekäre Kunst: Protest & Widerstand“ wird es in Berlin im restlichen September eine Ausstellung sowie eine Veranstaltungsreihe (mit Symposium, Film, Spoken Word und Musik) geben, die sich mit Rassismus/ Sexismus (und deren intersektionalen Verknüpfungen) im Berliner Kulturbetriebs auseinandersetzen. So heißt es in der Ankündigung:

Insbesondere Schwarze Künstlerinnen und Kuratorinnen sowie Künstlerinnen und Kuratorinnen of Color sind im Berliner Kunst- und Kulturbetrieb, mit wenigen Ausnahmen, weder Entscheidungsträgerinnen noch gibt es eine gewichtige Anzahl von selbstgestalteten Räumen, in denen sie sich präsentieren können beziehungsweise sich repräsentiert fühlen. Schwarze Frauen und Frauen of Color erfahren die Strukturen des Kunst- und Kulturbetriebs nicht nur als rassistisch, sondern auch als geschlechterdiskriminierend und erleben so ihr Arbeitsfeld „Kunst“ in mehrfacher Hinsicht als ausschließend und prekär.
Anhand der Frage nach Möglichkeiten der Aneignung, Unterwanderung oder dem Produzieren alternativer Kontexte soll ein Dialog über die verschiedenen Strategien entstehen, wie kulturschaffende Schwarze Frauen und Frauen of Color strukturellem Rassismus, Alltagsrassismus, Sexismus und den Erfahrungen von Marginalisierung und Nicht-Repräsentation im weißen Kunstbetrieb entgegenwirken (können). Gleichzeitig soll darüber beraten werden, inwiefern (Kunst-)Räume wirkliche Inklusion ermöglichen können und welche solidarischen Praxen dafür Voraussetzung sind. „Prekäre Kunst: Protest & Widerstand“ möchte diskriminierende Strukturen und Repräsentationspraktiken markieren, aufbrechen und langfristig verändern.

Zum Auftakt gibt es am 12.09. um 19 Uhr die Eröffnung – mit Artist Talk – der Ausstellung „The Company We Keep“ von Meloday LaVerne Bettencourt, Karina Griffith und Lerato Shadi. Die Ausstellung ist im Anschluss vom 13.9.-16.10.2015 immer Mi.-Sa. von 16-19 Uhr geöffnet.

Die weiteren festen Termine:

Fr., 18.9.2015, 19 Uhr: Spoken Word mit Bahati, Chantel C, NJ

Mi., 16.9.2015, 19 Uhr: Film + Gespräch ERIS (36 min., UK 2012, engl.), Regie: Claire Hooper, Publikumsgespräch mit der Schauspielerin Danielle Marie Shillingford. (engl.)

Sa. und So., 26.9.-27.9.2015: Symposium mit Vorträgen von Dr. Onur Suzan Nobrega (Race, Precarity And Artistic Labour In Berlin), Sandrine Micossé-Aikins (Being is one thing… – Protest und Widerstand), Iris Rajanayagam (Die Illusion der Post-Gender und Post-Racial Gesellschaft. Weiße Räume öffnen?! Von Repräsentationskritik zu Selbstrepräsentation – Möglichkeiten und Grenzen. Praxiserfahrungen einer Kuratorin of Color), Julia Lemmle (I am a white academic feminist artist. I´ve got no reason to cry); Filmvorführung und Diskussion zu „Die Umzüge“ von Karina Griffith und „PAST PRESENT TENSE“ von Christa Joo Hyun D´Angelo sowie Podiumsdiskussionen zum einen zu Wann Protest, wann Widerstand? mit Dr. Daude, Micossé-Aikins, Dr. Nobrega und die Abschlussdiskussion mit Bettencourt, D´Angelo, Dr. Daude, Griffith, Lemmle, Micossé-Aikins, Dr. Nobrega, Rajanayagam, Shadi, moderiert vom Kuratorinnenteam (Dr. Stacie CC Graham, Katharina Koch, Anne Kohl).

So., 27.09.2015, 20 Uhr: Musik mit three women (Jeannine Mayani / Gonza Ngoumou / Bona Ngoumou)

Lesetipp:

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