Papa jagt am Familientag

Die LVR Landesmuseum Bonn hat sich für seine Ausstellung „Elefantenreich“ was besonderes einfallen lassen. Letzten Donnerstag war Familientag unter dem Motto „Mit Papa zur Jagd“ – inklusive freiem Eintritt für Väter mit Kindern. Hallo Geschlechterklischees und Übersehen von Familien, die ohne traditionellen Vater auskommen. Im Bonner Hauptbahnhof war jemand davon ebenfalls weniger begeistert:

Werbeplakat für den Familientag der Ausstellung Elefantenreich im LVR Bonn. Im Schriftzug „Mit Papa zur Jad“ ist Papa durchgestrichen und Mama darüber geschrieben.

7 Kommentare zu „Papa jagt am Familientag

  1. Was bitte ist so schlimm an dieser Veranstaltung? Das sie das Geschlechterklischee erfüllen? Nun, Mütter gehen i.d.R. NICHT mit ihren Kindern jagen, und erfüllen in dieser Hinsicht ebenso das Geschlechterklischee.

    Abgesehen davon, daß ich persönlich Jagen zum Spaß scheiße finde, haben bereits einige Topmanagerinnen bestätigt, daß jagen, angeln, Feuer machen etc., also diese stereotypen männlichen Verhaltensweisen, entscheidenden Anteil daran hatten, daß sie sich in der Chefetage durchboxen konnten.

  2. Das stimmt, das tun Mütter in der Regel nicht. Allerdings, nun, auch Väter gehen in der Regel nicht mit ihren Kindern jagen. Ausnahmen anseits der Regel mag es geben, aber dann wohl nicht nur in der Riege Vätern.
    Die Mehrheit tut dies wohl lediglich bei solchen Veranstaltungen, wenn überhaupt. Insofern darf und sollte eine solche Veranstaltung durchaus Elternteile mit und ohne Penis ansprechen. Der ist tatsächlich nicht so entscheidend.

    Und dass Feuer machen zu den gebräuchlichen „stereotypen männlichen Verhaltensweisen“ zählt, welche es beiden Geschlechtern erlaubt, sich im Berufsleben durchzusetzen, enthält genug Eigenkomik, als dass mann_frau sich noch darüber lustig machen müsste.

  3. Haha, großartig! Wenn ich zu Ende gelacht habe, gehe ich mit den Kollegen eine Runde Business-Jagen. Mit meinem Sohn kann ich das leider nicht machen, der ist dafür zu sensibel – wahrscheinlich hat sein Vater den Bogen überspannt mit diesen täglichen Großwildjagden und Hochseeangeleien. :-)

  4. @Kurt:

    Wow. 4 Kommentare, und wir sind bereits auf dem Humor-Niveau eines Altherren-stammtisches angelangt, das sogar die Standards von Mario Barth noch unterbieten könnte…

    @Helga:

    Ich stimme Dir zu, dass „mit Papa Jagen gehen“ ein ziemlich überkommenes Geschlechterklischee ist. Warum aber ausgerechnet letzten Donnerstag der Familientag freien Eintritt für *Väter* mit Kindern bot, liegt vermutlich daran, dass Vatertag war.

    Natürlich ist auch dieser ganze Vatertag- und Muttertag-Kladderadatsch in der Grundstruktur ziemlich sexistisch, aber eine Vatertagsaktion mit freiem Eintritt für Väter mit Kindern in weniger dämlicher Verpackung hätte ich noch ganz nett gefunden. Und eine bessere Vatertagsbeschäftigung als Saufen gehen ist ein Tag mit den Kindern im Museum allemal…

  5. „familientag mit papa/zur jagd ?! “ öha, ich kann ja mit diesen klischees und mutter-/vatertag generell garnix anfangen. für mich ist das simple „mega-fail“.

    ausserdem belegen aktuelle zahlen zur lebenssituation in dld., dass diese sog. traditionellen familien nicht die mehrheit der lebensform sind (u.a. 50% single-haushalte in grosstädten; alleinerziehende usw. usf.)

    // kinder, die werkzeug handeln wollen oder aufn schiesstand können das sehr gut mit mir //

  6. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber ich musste spontan daran denken:

    Mädchen sollten wild und ge­fährlich leben, solange sie stets ein buntes Pflaster in der Tasche haben.

    Wer sagt also, dass Frauen nicht zur Jagd gehen?

    Und wie sah das bei der Veranstaltung mit schwulen Paaren und Kindern aus – freier Eintritt für beide?

Kommentare sind geschlossen.

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