Nur ein Wort

Da muss man doch drüber stehen. Nein, wirklich, es ist doch nur ein Wort. Es ist doch gar nicht so gemeint, und damals (TM) war es ganz normal, Menschen so bezeichnen – da hat sich niemand etwas dabei gedacht. Sag es einfach mal ganz oft hintereinander, dann wirst du sehen, wie dieser Ausdruck an Bedeutung verliert. Man kann auch echt überreagieren. Das muss man im historischen Kontext sehen. Auch Kinderliteratur ist Literatur. Irgendwas mit Zensur und Political-Correctness-Terror. Diese Fokussierung auf Sprache und Kultur verschleiert das eigentlich Wichtige in der Debatte. Immer diese Emotionalität dieser Minderheiten. Man kann sich auch über alles aufregen. Wenn das das geringste Problem ist, dann ist doch eigentlich alles gut. Ich habe das als Kind auch gesagt/gelesen, und bin trotzdem kein_e Rassist_in geworden. Mein_e Freund_in X ist auch Y und findet Z trotzdem OK. Es ist doch nur ein Wort.

So, wie du „Hete“ sagst, klingt das total abwertend. „Hetero“ ist ein Schimpfwort bei dir. So wird das nichts mit der Gleichberechtigung. Wir sind doch alle Menschen, warum müssen wir das dann so herausstellen mit diesem Wort? „Kartoffeln“ ist aber ein pejorativer Terminus. Ich bin auch gegen Nationalismus, aber ich finde es unfreundlich, wenn weiße Deutsche als „Kartoffeln“ bezeichnet werden. Das schert auch alle über den gleichen Kamm. OK, Diskriminierung wird durch solche Bezeichnungen nicht vorgenommen, weil das Machtgefälle anders ausfällt – aber es muss trotzdem nicht sein. Lächle mal mehr dabei, wenn du schon „Hete“ sagen willst. Ich sehe schon, du magst ohne Provokationen nicht auskommen – na dann, viel Spaß weiterhin mit diesem Aktivismus der Randgruppen. Mein_e Freund_in X ist auch Y und findet Z trotzdem nicht OK. Unterlasse dieses Wort.

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© drinks machine: alphabet street

Die De­bat­ten ver­lau­fen er­müdend ähn­lich. Sei es Ras­sis­mus in Kin­der­bü­chern, Hetero­­norma­­tivi­­tät, die den All­tag durch­dringt oder Nationa­lis­mus und „Schland“ – ver­meint­liche „Min­der­hei­ten“ be­reits sprach­lich als abweichend zu markieren ist eine akzepta­ble Pra­xis; der Wi­der­stand da­ge­gen ist lächer­lich. Sprach­­li­che Mar­­kier­­ungen des „An­deren“ sind zu­­läs­sig – sie sind ja auch nicht bö­se ge­­meint. Wenn „das Andere“ aber die Nor­­ma­­li­­tät der ver­­meint­­li­­chen Mehr­­heit in Fra­­ge stellt und deren un­­be­­nan­­nte Iden­ti­­tä­ten (und jenen zu­­grun­­de lie­­gen­­den Macht­ver­­hält­­nis­­se be­­nen­nt): Ze­ter und Mor­­dio! Dann ist ein Wort auf ei­n­mal nicht mehr nur ein Wort, son­­dern ei­ne Be­­lei­­di­­gung, gar eine Agen­­da. Dann sind auf einmal die Ge­füh­le der Be­trof­fenen nicht mehr nur Ge­jammer, son­dern ein legi­ti­mer Ein­wand. Dann ist sich die un­be­nan­nte, selbst­stili­sier­te Uni­ver­sali­tät ihrer unmarkierten Selbstverständlichkeit selbst gar nicht mehr so sicher und re-etabliert sich besonders laut. Und dann ist es sogar egal, dass Diskriminierung kein individueller Akt jenseits gesellschaftlicher Strukturen und Machtgefälle ist – die persönlichen Befindlichkeiten derjenigen, die es nicht ertragen können, nur ein einziges Mal nicht in einer als Mehrheit stilisierten Gruppe unidentifiziert zu leben, haben Vorrang vor jedweder Analyse. Da kommt er, der Diskriminierungsneid: eine Mischung aus Aufmerksamkeitsgeheische und der Unfähigkeit es nur einmal aushalten zu können, sich in irgendeiner community aussen vor wähnen zu müssen – ein Zustand, den von Rassismus, Sexismus, Heterosexismus und anderen Diskriminierungsformen Betroffene zwangsweise leben. Selbst in die Reaktionen auf und Kompensationen für systematische Diskriminierung muss man sich hineindrängen, alles andere wäre ja Diskriminierung. Wir sind doch alle Menschen. Der gute Wille zählt.

Was in den Debatten um vermeintlich einfache, unbedeutende Worte tatsächlich „zum Ausdruck“ kommt, sind strukturelle Machtverhältnisse, die sich in die tiefsten, persönlichen Ebenen verzweigen. Die mentale Gymnastik, die kognitive Dissonanz, die zur Schau gestellt werden, wenn einerseits zum Beispiel N* als „nur ein Wort“ verteidigt oder abgetan wird, und gleichzeitig Wut und Ungläubigkeit herrscht, tatsächlich als „Hete“ bezeichnet zu werden in Debatten um Heterosexismus und Heteronormativität, ist das Anschauungsmaterial für jene. Das Wort gehört zum Machtverhältnis. Es ist nicht der einzige, aber ein bedeutsamer Teil dessen. Das Wort spiegelt das Machtverhältnis wider. Das Wort reproduziert das Machtverhältnis. Und die Empörung, nicht als „Kartoffel“ oder „Hete“ bezeichnet werden zu wollen – und zwar von niemandem, nirgendwo, niemals – illustriert, um wen (und was) es in solchen Auseinandersetzungen wirklich geht.

17 Kommentare zu „Nur ein Wort

  1. Es ist echt frappierend, dass diese so intelligenten Menschen, die diesen Blog betreiben, wirklich überhaupt gar nix mehr verstehen, sobald sie einen Sachverhalt mal nicht durch die Diskriminierungsbrille ansehen sollen. Ich will nicht als Kartoffel bezeichnet werden, genausowenig wie ich als Arschloch bezeichnet werden will. Und dabei ist mir ganz schnurz, dass ich mit beiden Bezeichnungen nicht diskriminiert werde. Man kann mich nämlich auch beleidigen, ohne mich zu diskriminieren. Und ja danke, Diskriminierungserfahrung habe ich auch. Und ich habe nicht das Geringste dagegen, als weiß bezeichnet und so markiert zu werden. Meine Güte.

  2. ^^ Q.E.D. (übrigens nicht nur für den Text, sondern auch für die Widersprüchlichkeit innerhalb JLs Kommentars selbst). Danke auch für die royale Mehrzahl – aber ich bin nicht „Menschen, die diesen Blog betreiben.“ Und vielleicht solltest du noch ein bisschen darüber nachdenken, warum du dich durch die Bezeichnung „Kartoffel“ beleidigt fühlst; gar so beleidigt fühlst, als würde man dich „Arschloch“ nennen. Vielleicht mal nicht durch diese spezielle Diskriminierungs-/Befindlichkeitsbrille sehen, die ich oben beschrieb…? Tschüss!

  3. es ist so wie immer: die anderen dürfen „homo“ eigentlich nicht sagen, tun es aber trotzdem und darum kann man doch auch mal „hete“ sagen. denn, die verhältnisse sollen halt nicht für alle besser, sondern für alle gleich schlecht werden. ein bizarres gedankenspiel.

    eine progressive kritik sähe doch eher so aus: die, die andere gerne klassifizieren und in schubladen stecken möchten, dürfen dies gerne tun, denn verbieten lässt es sich eh nicht und sprache ist eben nicht ein mittel zur konstruktion von realität, sondern bildet diese vornehmlich ab – ansonsten müsste sich die linke sicher nicht mit dem sexistischen scheisz ihrer szene herumschlagen, in dem doch dieser sprech schon lange etabliert ist. anstatt also die benutzung des wortes „homos“ und dergleichen als das zu begreifen, was es ist: bestandsaufnahme gesellschaftlicher verhältnisse, wird den nutzer_innen selbst der prozess gemacht. am besten noch mit den mitteln der gesellschaft. ich finde es ein biszchen absurd.

  4. @luc: was ich ein bisschen bizarr finde, ist deine „argumentation“: „homo“ wird, so, wie du es hier kontextualisierst, als schimpfwort benutzt, als kennzeichnung eines vermeintlich „abweichenden.“ „hete“ wird benutzt, um die vermeintliche „normalität“ aus ihrer unmarkiertheit zu holen. wie das gleichgesetzt werden kann, bleibt schleierhaft. auch wie du darauf kommst, dass sprache nichts mit machtkonstruktion zu tun habe, weil man gendergerechte sprache verwenden würde in der linken (an sich? sagt wer?) und es auch dort trotzdem sexismus gäbe, bleibt ebenfalls dein logik-geheimnis (erstrecht, weil an keinem punkt in diesem text behauptet wird, sprache sei das einzige element von macht – einfach nochmal den letzten absatz lesen). marginalisierte gruppen von leuten zu beschimpfen und zu markieren ist keine „bestandsaufnahme,“ sondern eine politische aktion. leute n* zu nennen ist keine „bestandsaufnahme“ ihres schwarzseins (oder bestandsaufnahme von rassismus – es ist rassismus). diese gesellschaft und deren diskriminierende strukturen sind nämlich nicht (nur) abstrakt, sondern konstituieren sich (mit) durch solche handlungen. für dich mag das graue theorie sein, für andere täglich gelebte realität. aber gut zu sehen, dass es wieder ohne alle klappt, wenn es nach deiner analyse ginge. warten wir einfach mal alle bis zur revolution, dann geht das auch weg mit dieser nebenwidersprüchlichen diskriminerung, die mit niemandem etwas zu tun hat. und wer sind eigentlich „die anderen“? /derailing

  5. ich frag mich, wie man die bildung von kategorien, gegen die sich doch zurecht gewehrt wird, als instrument der herrschaft, von denjenigen, die macht ausüben, zu einem des kampfes dagegen machen will. für mich ist diese parallele nur zu deutlich.

    zur logik: es heiszt, sprache ist und konstruiert realität. sprache ist aber vor allem ausdruck und zwar gesellschaftlicher verhältnisse. jemanden zu beleidigen, zu diskriminieren ist, und das hast du ja selbst beschrieben mit den „tiefsten, persönlichen ebenen“, etwas, dass sich dem subjekt erst einmal nicht erschließt. man wird in diese gesellschaft geboren und findet sein verhalten total normal. diesen personen jetzt die schuld zu geben, indem man ihnen die sprache, die ihnen die gesellschaft aufnötigt, als machtwerkzeuge anlastet, ist eine form der subjektivierung, die einen frösteln lässt. (ausgenommen hier natürlich diejnigen, denen du die politische aktion nachsagst – damit bin ich einverstanden! so wie du sicher damit einverstanden bist, wenn ich behaupte, dass nicht die motivierten rassisten das wahre problem sind, sondern die im schrebergarten, in den schützenvereinen, in den unis und sonstwo)

    insofern ist es eben sehr wohl eine bestandsaufnahme: die menschen wollen sich das N*-wort nicht verbieten lassen, sehen sich im recht es zu benutzen. genau wie „sch*****l“ eben ein schimpfwort ist. sprache bildet die verhältnisse ab. was wir daran sehen können ist, wie sich diese gesellschaft kostituiert und wie sehr sie diese strukturen für ihr fortbestehen benötigt. was wir auch sehen können ist, wie sprache macht ausdrücken kann. den umkehrschluss zu ziehen und zu sagen, „wir üben jetzt einfach macht auf die sprache aus, dann werden sich die verhältnisse schon ändern“ ist ein schluss, den es erst noch zu beweisen gilt. (auch ich habe übrigens nicht gesagt, dass sprache das einzige instrument der macht – ich sitze bei diesem schönen wetter im büro und schaffe es partout nicht, hier wegzukommen!)

    auf jeden fall warte ich wohl lieber auf die revolution. die theorie ist mir, im wahrsten sinne des wortes, zu grau.

  6. ich frag mich, wie man die bildung von kategorien, gegen die sich doch zurecht gewehrt wird, als instrument der herrschaft, von denjenigen, die macht ausüben, zu einem des kampfes dagegen machen will. für mich ist diese parallele nur zu deutlich.

    ich persönlich frage mich ja, wie man nach jahrzehnten immer noch in der lage sein kann, die entstehungsgeschichte von identitärer identitätspolitiken vollkommen auszublenden. vor allem auch, dass es bei identitätspolitik nie um die identität *an sich* ging, sondern die ihr zugrunde liegende diskriminierungsstruktur – das steht bereits auch so im text. es ist zwar toll so zu tun, als sei man schon dort, wo man hinwill, es bringt aber leider recht wenig, wenn gleichzeitig (wie du in deinem vorhergehenden kommentar angemerkt hast), z.b. sexismus genau dort reproduziert wird, wo er doch grundsätzlich als bekämpft (und bereits „besiegt“) gilt. somit dreht man sich nicht nur in einem pseudoaktivistischen kreis, sondern verhindert gleichzeitig allein schon die benennung der probleme, die man eigentlich bekämpfen will. universalität heißt eben nicht das – es heißt weiß, männlich, hetero, cis, able-bodied. ich bin immer wieder verwundert darüber, wie deutsch (man könnte gar sagen: kartoffelig!) diese leidige debatte ist. antisexist_in/antirassist_in, etc. ist kein zustand (…auch wenn leute, die „identitätspolitik“ bekämpfen, das gerne als ihre identität ausgeben…), sondern ein prozess.

    zur logik: es heiszt, sprache ist und konstruiert realität. sprache ist aber vor allem ausdruck und zwar gesellschaftlicher verhältnisse. jemanden zu beleidigen, zu diskriminieren ist, und das hast du ja selbst beschrieben mit den “tiefsten, persönlichen ebenen”, etwas, dass sich dem subjekt erst einmal nicht erschließt. man wird in diese gesellschaft geboren und findet sein verhalten total normal. diesen personen jetzt die schuld zu geben, indem man ihnen die sprache, die ihnen die gesellschaft aufnötigt, als machtwerkzeuge anlastet, ist eine form der subjektivierung, die einen frösteln lässt. (ausgenommen hier natürlich diejnigen, denen du die politische aktion nachsagst – damit bin ich einverstanden! so wie du sicher damit einverstanden bist, wenn ich behaupte, dass nicht die motivierten rassisten das wahre problem sind, sondern die im schrebergarten, in den schützenvereinen, in den unis und sonstwo)

    was mich frösteln lässt, ist die unkenntnis und die unreflektiertheit, die aus einer solchen aussage spricht. wir werden eben nicht alle in die gleiche gesellschaft geboren bzw. werden nicht alle von jener gesellschaft gleich behandelt und gleich sozialisiert. ich habe schnell gelernt, dass ich „n*“ bin, während andere mich „n*“ nannten. das „normale verhalten“ ist nur das normale verhalten derjenigen, die es nicht von bestimmten formen von diskriminierung betroffen sind. ich habe diese debatte schon so oft geführt, dass ich mich nicht schon wieder wiederholen möchte (tipp: siehe links im text), aber so viel: ich setzte subjekte nicht mit institutionen gleich, ich sage aber, dass sie auch nicht unabhängig voneinander konstituiert sind. das betrifft vor allem das, was hier landläufig als z.b. „alltagsrassismus“ gilt (was ja nur ein euphemismus für rassismus ist). sich darüber nicht im klaren sein zu müssen, ist ein privileg, und sich von jeglicher verantwortung freizusprechen, ebenfalls. und ja, ich bin damit einverstanden, dass der rassismus der schrebergärten, schützenvereine, unis grundlegend für eine rassistisch strukturierte gesellschaft ist. das privileg, die einen als „die wahren“ zu sehen und die anderen als „die motivierten“ (und damit ersteren die kognitiven fähigkeiten, das eigene verhalten zu reflektieren, abzusprechen), halte ich nicht nur für falsch, sondern habe ich als von rassismus betroffene leider nicht – auf die fresse bekommt man im zweifelsfall von beiden in der einen oder anderen weise.

    zu deinem letzten absatz: siehe meinen vorherigen kommentar. nirgendwo habe ich geschrieben, dass sich gesellschaft nur durch sprachänderung verändert. ich finde es bemerkenswert, wie bei jedem text über diskriminierende ausdrücke diese argumentationsschiene abgespult wird, egal, was man wirklich schreibt. nochmal: guck dir die links an, z.b. zur kinderbuchdebatte. dass leute sich n* nicht verbieten lassen wollen, bildet rassismus ab. dass leute n* benutzen, bildet rassismus ab. aber dazu kommt, dass wenn n* benutzt wird, rassismus perpetuiert wird. im zweifelsfall mit jeder gute-nacht-geschichte. dass die bitte und der aktivismus schwarzer menschen, das wort n* endlich aus dem sprachgebrauch zu streichen, so geflissentlich ignoriert oder lächerlich gemacht werden kann (während man selbst sich über „hete“ aufregt, wie bereits im text erwähnt), ist nicht nur ausdruck jenes rassismus‘, sondern diese ignoranz und diese lächerlichmachung sind rassistische taten.

    die theorie, das ist deine revolution, die alles gut werden lässt, im übrigen. nicht dieser text. /eod

    So. Jetzt freue ich mich über Kommentare, die sich tatsächlich mit dem angesprochenen Problem im Text auseinandersetzen. A girl can dream… ;)

    Ergänzung: ich fürchte aber, N* in verschiedenen Varianten zu schreiben (mal mit zwei, mal mit vierzig E), gehört leider nicht zu jenen Kommentaren, Kartoffelschnuckis… Better luck next time! #ZENSURRRRR

  7. @Kommentierende: Alter Schwede. GENAU DAS was in dem Text kritisiert wird, macht ihr hier dann gleich mal lustig weiter? Kontextfrei und Spaß dabei, oder wie?

  8. Und allen, die sich dazu entscheiden können, lieber gemütlich auf Die Revolution(tm) zu warten (sic): Herzlichen Glückwunsch zu diesem Luxus.

  9. Der Text bringt es gut auf den Punkt, was mir in solchen Debatten auch immer wieder auffällt – die Struktur hinter dem Wort besitzt offenbar eine nicht zu unterschätzende Wirkmacht für dessen Bedeutung. Jedoch frage ich mich auch bei den Beispiele wie „Hete“ und „Kartoffel“, die sich gegen Vertreter_Innen der vermeintlichen „Mehrheitsgesellschaft“ richten, ob nicht auch wichtig ist, in welchem Geist diese geäußert werden. Meine persönliche Sicht: Hete wurde ich schon oft genannt – im freundlichen Geist, für mich kein Angriff. „Kartoffel“ hingegen – bin ich nich so begeistert, meist…

  10. @Eijelstein: Ich weiß nicht ob du selbst weiß positioniert/von Rassismus privilegiert bist. Falls ja: Es ist irrelevant ob du sehr, mittel oder gar nicht begeistert bist, wenn dich jemand „Kartoffel“ nennt. Warum? Steht im Text. Besonders im letzten Satz.

  11. insofern ist sprache eben sehr wohl eine bestandsaufnahme

    .

    Aber eben nicht nur! Was tun Kartoffelschnuckis, wenn sie mir das N-Wort als normal gebräuchliches Wort verkaufen wollen? Sie zücken einen Duden und posaunen gern vor einer Gruppe anderer Kartoffelschnuckis, dass N. ein völlig normales Wort sei, weil das so im Duden steht (bzw. stand).

    So geschehen u.a. bei meinem Kurs in der Zivildienstschule, bei dem durch diese Aktion gleich 40 weitere Zivis (junge, zu formende Männer) eingetrichtert bekamen, dass N. ein ganz normales Wort sei.

  12. Ein sehr sehr schöner Text, vielen Dank.

    Ich wäre fast versucht zu glauben, Du hättest die ganzen aber-Ihr-diskrimminiert-mich-wenn-Ihr-Kartoffel-zu-mir-sagt-Kommentare selbst geschrieben, weil der Platz für Deinen Blogtext nicht gereicht hat. Aber sie sind wahrscheinlich alle echt. Leider.

    (P.S.: Nicht so wichtig, aber: bitte aufpassen mit dem Wort „identitär“; das ist ein Eigenname für eine rassistische Bewegung innerhalb der Neuen Rechten → http://de.wikipedia.org/wiki/Identitäre_Bewegung)

  13. Danke für den Hinweis zu „identitär“; Du hast natürlich Recht.

    Und dann: Genau genommen habe ich jede einzelne diskriminierende Aussage auf der Welt selbst in Umlauf gebracht, um dann dagegen anschreiben zu können für die öffentliche Aufmerksamkeit und die Glorie, nech. Das hat ein bisschen gedauert, deshalb ist der letzte Texte von mir auch schon länger her… ;) :)

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