In etwas über einer Stunde, also um 20:15 Uhr im ZDF, also etwas verspätet zum Internationalen Hebammentag. Eine Geschichte über eine Zeit, in der die Unterdrückung von Frauen noch ganz offen ausgelebt wurde:
Der Film „Die Hebamme“ erzählt von einer Welt, in der sich Dorfobere und Pfarrer zusammentun, um Frauen auszuschalten – sei es, weil die Frauen zu selbständig sind wie Rosa Koelbl, sei es, weil sie ein unerwünschtes Kind erwarten. Die Geburt wird zu einem Moment, in dem Männer Zugriff auf das Leben einer Frau haben. Stellenweise ist das kaum zu ertragen – etwa, wenn eine Siebzehnjährige, von den Ärzten festgehalten, in den Wehen um ihr Leben fleht, weil sie weiß, was die Entscheidung zum Kaiserschnitt bedeutet.
Für die FAZ hat Christina Hucklenbroich den Fernsehfilm von Dagmar Hirtz bereits angeschaut.
„Eine Geschichte über eine Zeit, in der die Unterdrückung von Frauen noch ganz offen ausgelebt wurde“
Wäre mal informativ, wenn Ihr ne Zeitangabe dazu schreiben würdet.
@Christine: Du kannst einfach auf den Link zur FAZ klicken, da stehts gleich in der Einleitung. Für mehr als einen kurzen Hinweis reicht die Zeit gerade in zweierlei Hinsicht nicht und den ganzen Beitrag copy&pasten wäre nicht ok.
schöner, gut gemachter film! anschauen tut gut.
Jetzt echt? Bei mir kriechen schon bei der Filmbesprechung die Urängste hoch. Insbesondere, weil Schwangerschaft und Geburt immer noch als Hebel benutzt werden, um Frauen unter Kontrolle zu halten.
Allein die Beschreibung liest sich schon so gruselig, dass ich sie kaum zu Ende lesen konnte. Ich werde wohl nicht in der Mediathek nachschauen, ob man den Film dort noch schauen kann, ich glaube, dafür bin ich zu zart besaitet…
Kannst du das genauer erklären? Ich habe mich wäahrend der Schwangerschaft als sehr machtvoll empfunden. Ich fand den Gedanken ziemlich cool, dass ich da gerade einen kleinen Menschen wachsen lasse. Die Geburt ist was anderes, da übernimmt der Körper plötzlich die Kontrolle (und wenn es blöd läuft, irgendwann die ÄrztInnen, aber glücklicherweise überleben Frau und Kind heutzutage in der Regel den Kaiserschnitt). Aber ich glaube, eine Geburt kann von Natur aus kein selbstbestimmter Akt sein, weil da einfach ein Programm abläuft, was so urgewaltig ist.
@Miriam
Ich meine nicht den biologischen Vorgang an sich, sondern den gesellschaftlichen Umgang damit.
Die Tendenz, Frauen die körperliche Selbstbestimmung abzusprechen, sobald sie schwanger sind. Das geht damit los, das Schwangeren erzählt wird, was sie essen und trinken sollen und endet damit, dass Schwangere in manchen Teilen der USA mit einer Mordanklage rechnen müssen, falls sie einen Selbstmordversuch unternehmen.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/usa-ungeborenes-leben-versuchter-selbstmord-mord-1.1086870
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausdrücke. Es ist einfach eine meiner ganz persönlichen Ängste, dass manchen Leuten plötzlich _mein_ Wohlergehen egal ist, sobald ich ein Baby im Bauch habe.
@Neeva: Ah, verstehe. Ja, da hast du Recht. Das hat mich aber nicht groß gekümmert. Ich hatte sogar eine Freundin, die mich ermuntert hat, rohe Eier zu essen, am Sekt zu nippen, Rohmilchkäse zu essen,… Wobei das mit dem Rohmilchkäse sowieso total hysterisch ist, da der Salzgehalt in Hartkäse so hoch ist, dass allfällige Bakterien schon lange tot sind. Nur Weichkäse aus Rohmilch kann u.U. gefährlich sein.
Ich hatte aber auch das Gefühl, dass sich viele Menschen in meinem Umfeld um MICH gesorgt haben, z.B. als ich bei 30 Grad im Schatten total geschwollene Füße hatte und kaum noch laufen konnte.
Ich schätze, der konkrete Umgang mit einzelnen schwangeren Frauen ist selbst bei den Ultrareligiösen sehr viel vernünftiger und menschlicher als die Parolen, die über theoretische Situationen verbreitet werden.
In der Mediathek: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1323920/Die-Hebamme—Auf-Leben-und-Tod?bc=sts;suc&