Black lives matter. #FergusonIsEverywhere #Berlin pic.twitter.com/v3kApoV3Av
— Noah Telson (@Telsonia) November 29, 2014
Am 09. August dieses Jahres wurde der Schwarze Jugendliche Michael Brown von dem weißen Polizisten Darren Wilson in Ferguson, Missouri, erschossen. Seitdem verweisen Proteste in Ferguson – und darüber hinaus – wieder und wieder auf die rassistischen Strukturen, die hinter der Tat stehen, drücken Wut und Trauer aus. In der letzten Woche, am 24. November, wurde nun bekannt gegeben, dass eine Grand Jury beschlossen hätte, dass es nicht einmal zu einem Prozess gegen Darren Wilson kommt.
Aus diesem Anlass hatte die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. am Samstag zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen. Es sprachen unter anderem Jamie Schearer von der ISD, Sharon Dodua Otoo und eine Vertreterin der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt. Immer wieder wiesen sie darauf hin, dass der Mord an Michael Brown kein Einzefall gewesen sei – weder in den USA noch weltweit, sondern Ergebnis rassistischer Strukturen und Machtgefälle, die sich gerade auch in der Polizeiarbeit zeigen. Der Slogan #FergusonIsEverywhere, Ferguson ist überall, soll auch darauf verweisen, dass Rassismus kein Problem ist, welches nur „woanders“/ „in den USA“ existiert. Mit Blick auf Deutschland zeigen Fälle wie Cindy Schwundeck und Oury Jalloh, dass auch hier Schwarze Menschen von Polizist_innen getötet werden, ohne dass dies Konsequenzen hat. Schearer machte in ihrem Redebeitrag deutlich, dass die Kundgebung nicht das Ende der Proteste sein kann, sondern der Kampf gegen rassistische Strukturen tagtäglich geführt werden müsse, im eigenen Umfeld umd durch das Aufmachen von Bündnissen bereits bestehender Initiativen und Organisationen.
Am 7. Januar wird sich der Tod von Oury Jalloh zum 10.Mal jähren. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wie er, gefesselt and Händen und Füßen, in einer Dessauer Polizeizelle verstarb. Die Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh ruft deswegen derzeitig zu Spenden auf, um durch pathologische und toxikologische Nachuntersuchungen endlich die Brand- und Todesursache von Oury Jalloh aufzuklären. Am 7. Januar ist außerdem eine Demonstration in Dessau geplant.
Bilder vom Samstag gibt es u.a. hier und hier.
#solidaritywithferguson pic.twitter.com/yLjyo3W2c2
— riot mum (@memyselfnchild_) November 29, 2014
Zum Weiterlesen (einige Links, die wir schon in den letzten Monaten teilten):
- Jamie Schearer, Julius Franklin und Tahir Della von der ISD erklärten im Gespräch beim Freitag, warum Ferguson über die USA hinausgeht und sprachen über Racial Profiling und alltägliche Diskriminierung in Deutschland.
- Hier bei der Mädchenmannschaft schrieb Sharon Dodua Otoo in der letzten Woche darüber, „Wenn Schwarze Menschen nicht lächeln…„.
- Amanda Sakuma wies bei MSNBC auf die vielen Frauen, die die Proteste in Ferguson tragen, hin.
- „Ferguson isn’t about black rage against cops. It’s white rage against progress.„, stellte Carol Anderson bei der Washington Post klar.
- Und Mia McKenzie schrieb bei Black Girl Dangerous darüber, was im Zusammenhang mit Ferguson (und allgemeiner rassistischer Polizeigewalt und den Protesten dagegen) als Gewalt bezeichnet wird und was nicht.