Die Geschichte von Astra und dem lustigen „Tatsch-Screen“

Ninia Binias bezeichnet sich selbst abwechselnd als Germanistin, Kunsthistorikerin, Bloggerin, Slammerin und Unternehmenskommunikationsfrau. Seit 2009 bloggt sie auf Ninia LaGrande. In unserer Reihe der WWW Girls wurde sie hier vorgestellt.

Der Astra Tatsch-Screen (Bild über Ninia LaGrande über horizont.net)
Der Astra Tatsch-Screen (Bild über Ninia LaGrande über horizont.net)

Mein Blog ist eine Plattform für meine Slamtexte, Fotos, Musik, Veranstaltungen und eben auch für meine „Beschwerdebriefe“, die ich an Unternehmen schicke, wenn die Sachen machen, die mir nicht gefallen. So auch bei Astra, als ich eines der neuen Plakat für ihre Kampagne „Astra bleibt analog“ gesehen habe. Ein Frauenpo in glänzender Hotpants und Leopardentattoo an den Beinen wirbt für den neuen Astra „Tatsch-Screen“. Es existiert auch ein zweites Motiv für die Kampagne: Zu sehen ist ein Mann, komplett angekleidet, mit Lebkuchenherz („Toll! Astra mit 1 Gigaherz!“).

Einen Frauenpo an einer Theke als neuen „Tatsch-Screen“ zu bezeichnen fand ich nicht nur daneben, sondern absolut zum Kotzen und schrieb folgenden Brief an Astra:

Liebe Agentur Philipp und Keuntje, liebe Astra-Menschen, ich gebe zu dass dieser Kylie-Popo in stylisch glänzender Hotpants gut aussieht. Allerdings hoffe ich, dass ihr alle, solltet ihr tatsächlich mal solch einen Popo „touchen“, ordentlich was in die Fresse bekommt. Wie kommt man auf die Idee, mit so einem Anzeigenmotiv indirekt dazu aufzufordern, einer Frau ungefragt an den Hintern zu packen, nur weil der ja gerade so schön glänzt. Geht’s noch? Selbst, wenn die Dame nackelig herum rennen würde, hat keiner das Recht, sie anzufassen. Nur weil er gerne „analog“ bleiben möchte. Und noch viel schlimmer finde ich, dass die W&V, die ich eigentlich gerne lese, diese Anzeige zum „Favouriten“ der Woche gemacht hat. Sie würden so einen Hintern nämlich auch im echten Leben gerne mal „touchen“. Die Agentur sagt, Astra hätte ein Herz für alle, die sich im World Wide Web verheddert haben. Tja, schade, ich habe leider kein Herz für Werbemenschen, die im Kopf vollkommen verheddert sind.

Einige Mädels schrieben mir, dass sie die Anzeige genauso lustig finden wie ich und meldeten sich ebenfalls bei Astra. Gleichzeitig reichte ich beim Deutschen Werberat eine Beschwerde ein.

Die Antwort von Astra kam schon nach zwei Tagen:

Sehr geehrte Frau Binias,
vielen Dank für Ihre Email bzw. den Link zu Ihrem Blog, in welchem Sie die Astra-Werbung „Neu! Der Astra Tatsch-Screen“ kommentieren.
Wir haben uns mit Ihrer Kritik eingehend beschäftigt und möchten Ihnen mitteilen, dass es keinesfalls unsere Absicht ist, mit dem Motiv Frauen zu diskriminieren bzw. herabzusetzen.
Die gesamte dargestellte Szene ist bewusst ironisch überzogen und ersichtlich satirisch überzeichnet, weshalb keine ernsthafte Herabwürdigung der weiblichen Person beanstandet werden kann.
Die Abbildung der Frau in kurzer Hose lässt unserer Meinung nach nicht zwangsläufig auf eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts schließen. In dem von Ihnen kritisierten Fall wird nicht die ständige sexuelle Verfügbarkeit der Frau suggeriert, sondern vielmehr mit ihr zwar in durchaus erotischer und humorvoller, aber weder pornografischer noch herabwürdigender Art und Weise für die Analog-Kampane von Astra geworben. Die dargestellte Abbildung dient vielmehr als humorvolle optische Ergänzung des Slogans.
Diese Plakatwerbung wurde uns zudem von einer weiblichen Kundenberaterin unserer Werbeagentur vorgestellt sowie von zwei weiblichen Mitarbeiterinnen der Marketingabteilung zur Freigabe vorgeschlagen. Dieses Motiv nutzen wir einmalig im Rahmen einer umfassenden Themen-Kampagne „Astra bleibt analog“, mit welcher die Marke den aktuellen Internet- und Web-Hype ironisch aufnimmt und zu mehr Aktivitäten im realen Leben auffordert, die das soziale und kulturelle Miteinander fördern. Dies erfolgt in einem zeitlich begrenzten Rahmen durch viele unterschiedliche Maßnahmen, wobei das von Ihnen kommentierte Motiv nur eines von vielen verschiedenen Motiven darstellt und daher keine herausragende Einzelrolle spielt.

Mit freundlichen Grüßen

Frau Astra (Namen geändert)

Ich bekam genau die Antwort, die ich erwartet habe. Ich und alle anderen, die so denken, sind humorlose Menschen, die die Ironie des Plakates einfach nicht erkannt haben. Um die Antwort zu unterbuttern, erklärt man mir, dass das Motiv ja sogar von Mitarbeiterinnen (sogar von weiblichen Mitarbeiterinnen) freigegeben wurde. Astra schreibt, dass die Szene bewusst ironisch überzogen sei und die Kampagne zur mehr Aktivitäten im realen Leben auffordere. Und gleichzeitig ist die Anzeige nicht diskriminierend und suggeriert nicht die sexuelle Verfügbarkeit der Frau? Da stimmt doch was nicht. „Hier wird bewusst mit Sexismus Werbung gemacht“ (aus dem Kommentar von Lisa) – ganz genau! Die Astra-Menschen wussten also ganz genau, was sie da tun und setzten auf Provokation und Humor. Und wer die Anzeige dann nicht gut findet, tja, der hat sie eben nicht verstanden.

Und nun die Antwort vom Deutschen Werberat:

Sehr geehrte Frau Binias,
wir nehmen Bezug auf Ihre Beschwerde vom 4. April und unseren Zwischenbescheid vom 5. April 2011. Das werbende Unternehmen hat uns inzwischen mitgeteilt, dass es keinesfalls seine Absicht gewesen sei, mit dem Motiv Frauen zu diskriminieren bzw. herabzusetzen. Auch wenn das Unternehmen die von Ihnen vorgebrachte Kritik nicht teilt, informierte es uns darüber, dass die Plakatwerbung künftig nicht mehr geschaltet wird.
Da der Deutsche Werberat entsprechend seiner Verfahrensordnung eine Beschwerde über eine Werbemaßnahme nicht weiter verfolgt, wenn die werbende Firma sich bereit erklärt hat, die Werbung zu ändern oder nicht mehr zu schalten, sehen wir die Angelegenheit als erledigt an.
Wir bedanken uns für Ihren Hinweis und verbleiben mit freundlichen Grüßen
der Werberat (Name geändert)

Ich weiß nicht, für welchen Zeitrahmen die Kampagne geplant war. Ist mir aber auch egal. Hauptsache, der Tatsch-Screen ist jetzt weg vom Fenster. Natürlich ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist einer. Ich war total begeistert, wie viele Menschen (sowohl Frauen als auch Männer) mir positive Rückmeldung gegeben haben und sich ebenfalls bei Astra beschwert haben. Ein anonymer (natürlich!) Kommentar dazu lautete: „Und? Geht’s damit jetzt besser?“ Ja, danke, es geht jetzt wesentlich besser!

27 Kommentare zu „Die Geschichte von Astra und dem lustigen „Tatsch-Screen“

  1. „Diese Plakatwerbung wurde uns zudem von einer weiblichen Kundenberaterin unserer Werbeagentur vorgestellt sowie von zwei weiblichen Mitarbeiterinnen der Marketingabteilung zur Freigabe vorgeschlagen. “

    Kommt immer wieder das Argument. Als ob Frauen wegen ihres Geschlechts davor geschützt seien, diskriminierende Werbung zu machen … Sensibilität für Sexismus ist unabhängig vom Geschlecht.
    Überrascht mich (und freut mich) echt, dass sie das Plakat nicht mehr zeigen wollen, Beschwerden scheinen ja doch was zu bringen :)

  2. Toller Erfolg!

    „In dem von Ihnen kritisierten Fall wird nicht die ständige sexuelle Verfügbarkeit der Frau suggeriert, sondern vielmehr mit ihr zwar in durchaus erotischer und humorvoller, aber weder pornografischer noch herabwürdigender Art und Weise für die Analog-Kampane von Astra geworben.“

    Das eine (Suggestion der Verfügbarkeit der Frau) schließt doch das andere (Werbung für ein Produkt) nicht aus! Das ist ja das schlimme!!! Unglaublich, dass die meinen, weil sie für ein Produkt werben, sind sie nicht diskriminierend… ARGL!

    „Die dargestellte Abbildung dient vielmehr als humorvolle optische Ergänzung des Slogans.“

    Eine Ergänzung im optischen Sinne wäre eine Darstellung, die gleich groß oder kleiner als der Slogan wäre. Die ist hier nicht der Fall. Vielmehr ist der Slogan Ergänzung zum Bild und macht dieses erst sexistisch.

    Angeleitet von diesem Erfolg, vielleicht sollten wir uns auch mal wegen der Coke Zero-Werbung (Freundin mit zero „reden müssen“) beschweren? Die kann ich auch nicht mehr sehen…

  3. Oh man. Alleine bei dieser Aussage von Astra wird mir ganz anders:
    „…mit welcher die Marke den aktuellen Internet- und Web-Hype ironisch aufnimmt und zu mehr Aktivitäten im realen Leben auffordert, die das soziale und kulturelle Miteinander fördern.“
    Merken die das denn gar nicht? Sie fordern zu mehr Aktivität im realen Leben auf, nämlich reales Hinterngrabschen. *argh*

    Vielen Dank fürs Beschweren und Glückwunsch zum Erfolg!

  4. Auch von mir Gratulation!
    Ich hätte nicht gedacht, dass eine Bescherde einen solchen Erfolg haben kann.

    Was Anne sagt stimmt aber auch, ich hasse diese Coke Zero Werbung. Zu meinem Glück schaue ich selten Tv. Und trotzdem ist mir dieses nette Filmchen schon unter gekommen…

  5. War schon fast dabei deine erste Mail zu kopieren und nach einer Adresse von Astra zu suchen vor ich weitergelesen habe.

    Danke!!

    Nur weil irgendjemendem die Etiketten „Spaßbremse“, „Emanze“ oder „Gutmensch“ eingefallen sind, sollte man sich noch lange nicht davon abhalten lassen für seine Überzeugung einzustehen.

  6. Erfolg? NIEMALS :D ! Die Masche läuft doch seit Ewigkeiten bei Astra, von dem Konzept werden die nicht abweichen, die wolln sich doch ihr „Rotlichtfeeling“ bewahren.

    Impressionen aus der Vergangenheit, rufen zwar nicht zur sexuellen Belästigung auf, sind dennoch fragwürdig, sexualisierte Kommentare in der ganzen Bandbreite der Werbeplakate nur bei Frauen auf:

    http://www.ivisuell.de/wp-content/uploads/2008/04/astra_dawurdegemacht.jpg

    http://www.astra-bier.de/wasdagegen/images/werbung/2004/astra_irgendwo_big.jpg

    http://www.braufranken.de/image/wissen/astra3bier.png

    http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/1836.html?t=img&p=1

    http://farm1.static.flickr.com/209/496608237_67a35083c0.jpg

  7. Astras Verteidigung ist fast genauso großartig wie Norbert Blüm Aussage damals bei „hart aber fair“: Christen könnten per se ja schonmal keine Antisemiten sein.

  8. Danke, Danke, Danke!!! Hätte ich bereits vorher von Deiner Aktion und dem Engagement erfahren, hätte auch ich einen Brief an P&K und Astra schreiben können – ich scheine einfach zu wenig im Netz unterwegs zu sein!

    Ach ja, und humorlos und spießig bin ich auch. Und wahrscheinlich auch ein wenig geistig eingeschränkt, denn auch ich fand und finde diese Werbung im wahrsten Sinne des Wortes für ’n A**** !!! Einen Frauenpopo mit dem Verb „tatschen“ in Verbindung zu bringen ist so ziemlich das hinterwäldlerischste und unverschämteste, was ich in den letzten Jahren gesehen habe!

    Weiter so! Danke!

  9. „Ach ja, und humorlos und spießig bin ich auch. Und wahrscheinlich auch ein wenig geistig eingeschränkt, denn auch ich fand und finde diese Werbung im wahrsten Sinne des Wortes für ‘n A**** !!! Einen Frauenpopo mit dem Verb “tatschen” in Verbindung zu bringen ist so ziemlich das hinterwäldlerischste und unverschämteste, was ich in den letzten Jahren gesehen habe!

    Weiter so! Danke!“

    Meine Meinung.

    Müssten sich die MitarbeiterInnen ja nur den Fokus vom Plakat angucken, von wegen „nicht sexistisch“, nö, ist ja nur n riesiger Frauenpo mit ner Miniflasche Bier abgedruckt…*würg*

    Finds ganz wunderbar von Ninia, dass sie eine Klage eingereicht hat!

  10. Vielen Dank für eure netten Meinungen!
    Das ist übrigens ein Kommentar aus meinem Blog:

    „Tja scheiße Ninia,
    deine Daten sind ein wenig leicht zugänglich im Web.
    Ich würd an deiner Stelle aufpassen wen du dir zum Feind machst.
    Langsam hast du den Bogen echt überspannt, und wie ich gesehen habe kannst gerade DU dir das nicht leisten.
    Bleib lieber bei deinen poetry slams und halt dich aus Dingen raus bei denen du nie dazugehören wirst.
    So shut up, little bitch“

  11. Hmm…liebe Ninia, aber du bildest das Plakat hier doch auch noch ab, wo viele deiner Leser es immer noch zu Gesicht bekommen. Meinst du nicht, dass du hier auch viele Menschen „erreichst“?

    Gruß
    Sven

  12. @Sven: Ja, Ninia erreicht hier viele Menschen – aber eben nicht nur mit einem blöden Plakat, sondern mit Kontext, kritischen Bemerkungen und Diskussionen dazu.

  13. kritische Bemerkungen? das ist ja lustig…mein kritischer Kommentar gegen den Brief wurde nicht freigeschaltet…

  14. Danke für diese tolle und sogar ergebnisreiche Aktion, Ninia!

    Der Kommentar auf deinem Blog ist erschreckend. Ich finde es immer wieder schlimm, wie wichtig manchen Menschen die rape culture ist, und dass sie sie auf jeden Fall unterstützen müssen … :(

  15. @Melanie: Weil wir hier über inhaltliche Dinge reden können, aber auf pauschale Angriffe auf Feministinnen keine Lust haben. Das geht auf ca. 99,5 % aller Webseiten im Internet und darf da auch gerne bleiben. Danke.

  16. Die Astra-Werbung ist sexistisch in beide Richtungen (auch wenn ich nicht so androzentrisch bin). Sie hält Frauen für blöde Fassmichans und Männer für notgeile Grabscher. Ist deren Kundschaft immer über 1,6 Promille oder im Koma?
    Erstaunlich, dass auf dem Plakat die Flasche nicht unten mittig plaziert wurde. Das wäre doch nach dem Sinn der Kunden!?

    Aber was für eine Spaßbremse die üble aufgehetzte Frau doch heutzutage ist. Gelle? Sie sieht immer was ganz anderes als das was gemeint war.

    Aber wenn eine Agentur jetzt ein Rühreigericht bewerben würde, ein Plakat, auf dem ein sich krümmender Mann zu sehen wäre, der sich die Genitalien hält und eine Frau würde daneben stehen und lächeln, mit dem Spruch: „Ei-Gold. Hauen Sie richtig rein!“ –
    dann wäre das bestimmt auch ironisch und spaßig gemeint. Ja, das ist Werbespaß. Niemals Sexismus, Übergriff oder Gewalt.

  17. @ Helga

    Ih habe weder angegriffen noch pauschalisiert, noch euch eure Meinung zu diesem Plakat abgesprochen. Ich habe lediglich meine Beobachtungen dargestellt, wie ich Feministinnen erlebe – nämlich leider oftmals eben _nicht_ auf den Inhalt konzentriert, sondern einfach mal pauschal agressiv, und bin dabei auch auf den Tonfall im Brief eingegangen.

    Schade, dass das einfach unter den Tisch fällt, weil Frau hier über so etwas nicht reden möchte.

    Aber bitte – macht weiter so :) Viel Glück dabei^^

  18. @Melanie Ja, Frauen die sich über Dinge beschweren wird gern Aggressivität vorgeworfen – weil man es bei Frauen unziemlich findet, oder unweiblich oder vielleicht sich auch einfach gar nicht mit ihren Kritikpunkten veschäftigen möchte. Stattdessen sollen wir nett sein, weil es dann ja so viel schöner ist, sich mit uns zu beschäftigen. Nur dass sich dann auch nie, nie, nie was ändert. In den letzten Monaten hatten wir hier auch sehr viele Beispiele blöder Werbungen, viele von uns und unseren Leser_innen haben sich jedes einzelne Mal beschwert und dies ist nun das erste Mal, dass Werbung tatsächlich eingestampft wurde und das auch öffentlich zugegeben wurde. Vielleicht lags ja gerade am Tonfall.

  19. Ich haa nie gesagt „Haltet den Kopf unten und seid ruhig“ – und ich habe mich durchaus auch mit euren Kritikpunkten beschäftigt. Sie sind nicht meine, aber ich habe euch nie eure Meinung abgesprochen oder auch nur etwas gegen den Feminismus gesagt. Einzig dies hier hab ich bemändelt:

    „…ordentlich was in die Fresse bekommt. “

    Da hätte man genauso gut schreiben können „ich hoffe, dass ihr dann die entsprechenden Konsequenzen tragen werdet“ oder meinetwegen auch ein „ich hoffe, ihr fangt euch dann eine ordentliche Ohrfeige ein“ – sagt dasselbe aus, klingt aber noch lange nicht so agressiv.

    Ich habe mich in letzter Zeit tatsächlich viel mit dem Feminismus beschäftigt – ich gebe gern zu, dass ich das nichtz ganz freiwillig tue, sondern im Zuge eines Uni-Seminares. Gern wüprde ich dort auf vernünftiger Basis diskutieren, aber an diesem kurs dürfen keine Männer teilnehmen. Ich frage mich warum nicht? Meine Dozentin will Gleichberechtigung, aber sie redet nicht mit Männern darüber, weil man (Zitat:) „dann nicht zu den gewünschten Diskussionsergebnissen kommt“.

    Dasselbe erlebe ich hier – warum diskutieren, wenn jemand anderer Meinung ist – man kann ihm (oder in meinem Fall auch ihr) ja auch einfach „pauschale Angriffe auf Feministinnen“ vorwerfen, ohne eigentlich zu wissen, was das Gegenüber sagen wollte – denn diese Diskussionsbeiträge werden ja nicht zugelassen.

    Das ist schade. Und damit steht man einer echten – vielleicht auch sogar gewinnbringenden – Diskussion im Wege.

    @ Ninia: es tut mir leid, dass du aufgrund deines Engagements so hässliche Mails bekommst – lass dich davon nicht unterkriegen. Es gibt sowas wie Meinungsfreiheit und die solltest du weiterhin vertreten. Ich wünsche dir alles Gute.

  20. @Melanie:

    Dein Einwand ist das berüchtigte „tone argument“, welches allgemein als „concern trolling“ eingestuft wird. Es ist für mich daher nicht verwunderlich, dass dein Beitrag hier nicht willkommen war. In Diskussionen um Sexismus, Rassismus, etc. gibt es sich ständig wiederholende Argumentationsmuster (wunderbar zusammengefasst bei Derailling for Dummies), die nur dazu dienen, die Diskussion entgleisen und Kritiken verstummen zu lassen. Wenn du dich ernsthaft in solchen Diskussionen einbringen möchtest, solltest du dich mit diesen Argumentationsmustern vertraut machen, um nicht erneut in den Fettnapf zu treten. Das hat nichts damit zu tun, dass Feminist_innen „nicht kritikfähig“ wären, sondern vielmehr, dass sie sich schon dermaßen oft damit auseinander gesetzt haben, dass diese Argumente schlicht keine Bereicherung der Diskussion sind. In anderen Worten: Was einer „echten“ Diskussion im Wege steht sind Einwände wie deine, die schon zum 8 357 843. Mal vorgebracht und an anderer Stelle diskutiert wurden.

    @Ninia:

    Herzlichen Glückwunsch! :D

  21. In den Neunzigern galt es, einen neuen Lkw zu bewerben, dessen Produktvorteile in bisher so nicht vorhandenen Be- und Entladungsmöglichkeiten bestanden, nämlich am Heck und seitlich. Außerdem verfügte die Fahrerkabine über ein Schiebehubdach.
    Die Inspiration der Werbekreativen führte zur Abbildung des Produkts mit einer vulgärdoof grinsenden Blondine in Minirock und tiefstdekoltiertem Shirt. Der Slogan:
    „Nach allen Seiten offen.“

Kommentare sind geschlossen.

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑