Morgen, am 25.10.2014, findet in Berlin ab 12 Uhr eine Demonstration unter dem Motto „2 Years Refugee Protest – Enough is enough! We are angry!“ (Zwei Jahre Geflüchteten Protest – Genug ist genug! Wir sind wütend!) statt. Die Demonstration starten am Oranienplatz und zieht zur Gerhart-Hauptmann-Schule in der Ohlauerstraße. Im Aufruf heißt es:
Der Berliner Senat ist zynisch! Während im Kanzleramt mit Frau Merkel am 23.10.2014 über Kosten für Unterkünfte gesprochen wird, werden in Berlin fast 100 Menschen auf die Straße gesetzt. Zwangsgeräumt ohne Ankündigung! Alle waren Teil des Abkommens vom Oranienplatz. Der Senat wiederholt seinen Wortbruch und die Politik der Polizeigewalt. Alles passiert zu einem Zeitpunkt, wo der Winter naht und EU-weit unter dem Titel „Mos Maiorum“ mit tausenden von Polizisten nach Refugees gefahndet wird.
Ende Oktober soll auch noch die besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule in der Ohlauerstraße erneut geräumt werden. Im Juni/Juli 2014 ist die Räumung trotz 10 Tage Belagerung durch die Polizei gescheitert. Niemand löst sich in Luft auf. Eine Bewegung lässt sich nicht räumen. Die Politik des Wortbruchs und der Abschreckung von Senat und Bezirk funktioniert nicht. Wir werden die Schule nicht verlassen, wir werden weiter um unsere Rechte kämpfen. Wir haben viele Projekte begonnen, von einer Druckerei, einem Café, einer Fahrradwerkstatt über den International Women Space bis zu Theater und Musik. Unsere NachbarInnen stehen an unserer Seite.
Berlin muss sich endlich öffnen! Wir wollen in der Stadt leben, nicht außerhalb in Lagern. Containerdörfer mit Betreiberfirmen, die durch schlechte Lebensbedingungen für Refugees viel Geld verdienen sind keine Lösungen. Sie sind Menschenunwürdig! Die bekannt gewordenen Misshandlungen und Folter in Unterkünften, zuletzt in NRW sind keine Einzelfälle.
Alle haben das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und auf eine Perspektive.
Die Solidarität und Entschlossenheit unserer Bewegung ist riesig!
We say, we stay!
Residenzpflicht und Lager abschaffen!
Abschiebungen stoppen!
Zugang zu Arbeit und Bildung!
Bewegungsfreiheit für alle Menschen!
My right is your right!
Im Anschluss wollen die Teilnehmer_innen gemeinsam zum Brandenburger Tor, wo ab 14 Uhr eine Kundgebung zu „10 Jahre FRONTEX – Kein Grund zum Feiern!“ stattfindet. Auf der Seite von Asylstrike Berlin findet ihr auch den oben zitierten Aufruf auf Englisch, sowie weitere Aufrufe zur Unterstützung (beispielsweise mit Schlafplätzen).
Zum Weiterlesen: Unser Dossier zu Flucht, Asyl und Protest.