Die netten Kollegen können es nicht sein… So veröffentlichte Heise.de gerade die neuen Studienanfängerzahlen. Danach steigen die Neueinschreibungen in Fächer wie Informatik oder Bauingenieurwesen bei den weiblichen Studienanfängern stärker als bei den männlichen. Doch keine gute Nachricht ohne Schattenseite: Natürlich ist der Blick ins Heise-Forum immer ein Wagnis, dennoch sind der Frauenhass und die Vorurteile zu diesem Beitrag wirklich umwerfend.
- Quotenmuschis – … Geht hochschlafen jetzt auch in der Uni?
- Mann-Weiber wäre der bessere Ausdruck – Attraktive Studentinnen studieren doch Kunstgeschichte oder BWL.
- 10% aller Informatikerinnen – sind weiblich
- Das wird zu einer Absenkung des NIveaus [sic!] führen
- Na toll, noch mehr zusätzliche Arbeit… – wenn ich auch noch die Arbeit der neuen Kollegin in Zukunft übernehmen muss.
- Arbeiten diese Frauen denn auch im Beruf? – Ich kenne viele Frauen mit tollen Studienabschlüssen. Leider arbeiten nur die wenigsten in einem entsprechenden Beruf – primär infolge Familie.
- Frauen gehören ins Bett, an den Herd oder in den Kreißsaal !!! -> …Ausserdem sollte man in Deutschland für ALLE Frauen die Burka gesetzlich vorschreiben.
Frauen = Geschlechtsorgan. Und Sex haben wir nur, um was zu erreichen…
Wer Ingenieurin wird, *muss* scheiße aussehen. Das zu beurteilen ist natürlich nicht nur Recht sondern sogar Pflicht diverser Männer dieser Welt, sie warnen damit nur die anderen:
Ist das eigentlich legal, all seine Kommilitoninnen auf ihr Geschlecht testen zu lassen?
Äh ja. Der nächste Kommentator geht immerhin davon aus, dass die Studentinnen den Abschluß machen und einen Job bekommen:
Das sieht nicht jeder so positiv:
Ja, warum die dann wohl alle zu Hause bleiben? Dank Ehegattensplitting und demnächst noch Herdprämie lohnt sich das Arbeiten gar nicht. Und mein persönlicher Favorit (sagt mir bitte, dass ich den Sarkamussmiley übersehen habe):
Immerhin gab es einige kritische Stimmen, die das „Machogelaber“ kritisierten und es war Freitag, ein spezieller Tag im Heiseforum. Trotzdem sollte man sich nicht wundern, wenn nur wenige Frauen den Weg in die MINT-Fächer wagen. Zum Schluß noch die Antwort auf eine Frage, die hier bereits mehrfach für Diskussionen sorgte:
Die Arbeitslosenquote von Ingenieurinnen, die in den letzten Jahren immer um die 20 Prozent lag, liegt 2008 nur noch bei 6,8 Prozent.
die Heise-Trolle…
das heise-forum ist doch quasi weltweit dafuer bekannt, dass sich dort vor allem die spinner treffen, die ausser ihren verschwoerungstheorien keine andere beschaeftigung haben.
und wenn man sich dann mal ansieht, dass manche davon anscheinend rund um die uhr mit kommentaren beschaeftigt sind – die haben nunmal kein restleben.
„Restleben“
Großartig.
Ich glaube, die haben da alle unerforschte Frauenkomplexe, bestimmt ein Trauma aus der Kindheit, anders kann ich mir den Schmarrn, den die da abgeben nicht erklären.
@valaki: Die scheinen vor allem keinen Job zu habe, wenn die sich rund um die Uhr mit kommentieren beschäftigen können.
Ich finde die Kommentare auch zum kotzen, [sarkasmus] aber ich erforsche die Spezies Ingenieur(student) nun seit über 10 Jahren und in der Realität sind mir solche Exemplare wirklich noch nicht untergekommen, von daher würde ich mal tippen, dass das alles die ganz armen Klischeeinformatiker sind, die halt noch nie ne Frau hatten, irgendwo muss man seinen Frust ja rauslassen[/sarkasmus]
außerdem ist in china ein sack reis umgefallen. wer im internet nach dummheit sucht, wird schnell fündig werden. die ‚meinung‘ der kommentatoren im heiseforum geht mir ehrlich gesagt am gesäß vorbei.
@valaki más: Wenn dir die Meinung am Gesäß vorbei geht, dann lies doch weder die, noch die Kommentare zu den Kommentaren.
Bei Heise tummeln sich meist die seltsamsten Gestalten
Heise-Trolle und Restleben trifft es gut ;)
Ich selbst habe Physik studiert und muss sagen, dass ich oft saublöde KOmmentare zu hören
bekommen haben, dass Physikerinnen hässlich seien, Frauen das doch aller nicht können/etc.
ABER: Diese blöden Kommentare kammen nie von meinen Mitphysikern sondern immer
von „außerhalb“.
Ich kann jetzt nur für das Physikstudium sprechen, aber dort ist der UMgangston sehr
freundlich, vor allem wenn ich das mit anderen Studiengängen vergleiche…
Ich denke auch, dass die erste Zeile „an den netten Kollegen kann es nicht liegen“ daneben ist. Denn die Heise-Kommentatoren sind mit Sicherheit nicht die Kollegen. Faszinierenderweise habe ich in meinem Freundeskreis:
2 Ärztinnen
1 Maschinenbauingenieurin
3 Mathematikerinnen
2 Chemikerinnen
4 Physikerinnen
3 Informatikerinnen
und die erzählen das Gleiche wie unsere Piratin: Die Kollegen haben keine Vorbehalte, und über das übliche gutmütige Frotzeln hinaus geht der angeblich so rauhe Umgangston auch nicht.
Meine These: Leute, die es in den MINT-Fächern zu was bringen sind problemlösungsorientiert und logisch veranlagt. Und solche Menschen halten ohnehin nichts von Pauschalurteilen, Klischees oder ähnlichem sondern respektieren allein Leistung.
Mit frauenfeindlichen Sprüchen am Arbeitsplatz ist das ja heute zum Glück so eine Sache. Mir sind im Studium bisher leider einige dumme Vorurteile und Sprüche begegnet, von Studierenden und einem Professor(!).
@Helga: Was hast du denn studiert, wenn ich fragen darf? hast du auf die dummen Sprüche reagiert, oder eher ignoriert?
@Helga: Das stützt mal wieder die These, die hier schonmal irgendwer vorgebracht hat: Je höher der Frauenanteil, desto chauvinistischer die Kommilitonen
Erst Biotechnologie-Verfahrenstechnik, da war der Frauenanteil relativ hoch, die Kommentare kamen eher von Studierenden aus Studiengängen mit weniger Mädels. Jetzt Biologie der Zellen, da gibt es sehr viele Studentinnen. Ich denke auch, dass man sich viele dumme Sprüche nicht bewußt macht. Sonst gilt frau schnell als Spaßbremse („war ja nur ein Witz…“) und so fügt frau sich einfach ein. S.a. den Beitrag von side-glance.
Nun hab ich meine Ausbildung inmitten einer Kohorte von spätpupertierenden Mädels gemacht. Da darf ich dann gern sagen, die nehmen sich da oft nichts. Dumme, männerfeindliche Sprüche, anzüglichkeiten etc. pp gabs auch da.
Was speziell die Heise-Typen angeht… ich vermute die kennen Frauen nur mit folgenden Endungen *.jpg; *.mpeg usw.
Hmm, ich weiß nicht. Ich hab schon von MINT-Studenten und von Nicht-MINT-Studenten so Sprüche gehört. MINT-Studentinnen sind hässlich. Und falls sie doch mal nicht hässlich sind dann schlafen sie sich hoch.
Gerne auch auf Studentenparties als zweifelhaftes aber beliebtes Kompliment (!?!) von MINT-Studenten gegenüber Geisteswissenschaften studierenden Frauen so à la „Puh, gut dass Du Assyriologie studierst, meine Kommilitoninnen nämlich sind ja alle …“ Und dann kichert die arme Assyriologin brav etwas irritiert aber geschmeichelt.
Die abwegigsten Kommentare von Professoren (!) mussten sich allerdings Freundinnen von mir anhören, die BWL und Politik studiert haben und das sind ja eigenltich klassische 50/50 Studiengänge.
ich studiere chemie, und hab mir auch hin und wieder sprüche von wegen hochschlafen, rumflirten für bessere noten etc anhören dürfen. die kamen von meinen mitstudenten, studenten anderer fächer und sogar betreuern gleichermaßen. obwohl es bei uns fast 50/50 ist. manche glauben ernsthaft sie machen einem damit auch noch ein kompliment…
wobei ich auch sagen muss dass es manchmal auch einfach nur harmloses „frotzeln“ ist, und alle beteiligten gut unterhält, weil klar ist, dass es nicht ernst gemeint ist.
das ganze konstrukt „funktioniert“ doch unter anderem deswegen so gut, weil auch die profs und dozenten zum allergrößten teil männer sind. ich hab jetzt nach 2 jahren zum ersten mal eine dozentIN, und das auch nur für einen einzigen zeitlich begrenzten kurs. also wo sind denn bitte die tollen aufstiegschancen, die frau sich ja mit sicherheit ervögelt hat?
@Helga: „…Sonst gilt frau schnell als Spaßbremse (”war ja nur ein Witz…”) und so fügt frau sich einfach “
Hm, das ist ein großes Problem. Das sieht man ja oft, dass blöde Kommentare und Vorurteile
als „Witze“ getarnt sind und wenn man sich wehrt dann die Spaßbremse ist.
(Bei kleinen Frotzeleien konntere ich gerne, und wie jooles schön schrieb kann das
für alle sehr unterhaltend sein. )
Momentan versuche ich mir immer zu sagen:“ Lieber Spaßbremse als Fußabtreter“. :)
Ich finde es schade, dass ich mir auf dieser Seite Troll-Kommentare aus dem Heise-Forum durchlesen muss. Don’t feed the troll, schon mal gehört?
Zum Thema Bevorzugung/Benachteiligung von Frauen in MINT-Fächern und Meinungen dazu, um die es in den Kommentaren geht: Ich promoviere in Ingenieurwissenschaften. Sorry, aber es stimmt, Frauen werden bevorzugt. Was nicht unbedingt schlecht oder Schuld der Frauen ist aber natürlich dazu führt, dass die Männer neidisch sind.
Zwei Beispiele:
Ich habe als Tutorin lange Zeit eine Hauptstudiumsveranstaltung Elektrotechnik betreut. Im Schnitt waren da pro Semester zwei Frauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man bei diesen Frauen bei der Klausureinsicht doch noch einen Punkt findet, ist größer – denn man will die einzigen beiden Frauen nicht auch noch verlieren. Wenn sie in Klausuren Prüfungsangst haben, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der Prof einen mündlichen Termin machen wird. Wenn sie dann auch noch nett sind und gepflegt aussehen… Tja. Das liegt nicht daran, dass diese Frauen es darauf anlegen oder sich „hochschlafen“ oder so – es passiert automatisch und hinterher denkst du dir „Mist, das hättest du doch jetzt bei einem Mann nicht gemacht, oder?“ Die Männer im Studiengang werden dagegen schnell zur gesichtslosen Masse, es sind einfach zu viele.
Ich bin Stipendiatin einer Stiftung, für die man von der Universität vorgeschlagen werden muss. Bei dem Auwahlgespräch waren fast nur Frauen (und das bei dem mickrigen Anteil der Promovendinnen in MINT-Fächern), denn, Überraschung, schon die Unis haben fast ausschließlich Frauen für das Stipendium vorgeschlagen. Nicht, weil es nicht gleich gut qualifizierte Männer gibt, sondern weil die Unis sich für die Kandidatinnen bessere Chancen ausrechnen.
Das führt natürlich dazu, dass da mal ein Spruch fällt. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass Frauen in den Fächern, wo es extrem wenig Frauen gibt (also Mathe und Chemie/Bio-Irgendwas ausdrücklich ausgenommen), die besseren Noten haben. Meine ganz persönliche Theorie ist, dass es genauso viele gute Frauen und gute Männer im Studiengang gibt, die guten Männer aber in der großen Anzahl der schlechten untergehen. Die schlechten Frauen studieren MINT-Fächer gar nicht erst, wenn eine Frau etwa Elektrotechnik anfängt, dann weil sie’s wirklich studieren will. Und dann ist sie in der Regel auch entsprechend gut darin. „Hmm, ich weiß nicht, was ich machen soll…“ führt bei Frauen selten zu Maschinenbau.
Jedenfalls ist es nicht erst seit gestern so. Ich bin weder als Studentin (an drei großen technischen Unis) noch als Promovendin (bei internationalen Konferenzen und Workshops) jemals Vorurteilen begegnet. Eher im Gegenteil.
Gute Studenten werden gewissermaßen auch automatisch bevorzugt – jeder hat in seiner Sprechstunde lieber jemanden sitzen, der Interesse und Verständnis mitbringt. Bei den Promotionsstellen ist es, zumindest bei uns, so, dass wenn sich eine Frau beworben hat und nicht genommen wurde, man das der Frauenbeauftragten erklären muss. Ich sehe allerdings auch, dass Profs versuchen, so viele Frauen wie möglich einzustellen – um ein ausgeglichenes Team zu schaffen. Die Qualifikationen müssen halt stimmen. Den Prof möchte ich sehen, der einen WiMi nur wegen Aussehen einstellt.
Übrigens, im Jahr 2009 haben an der Uni Magdeburg (was nicht meine Uni ist) das beste Diplom gemacht: in Kybernetik eine Frau, in Maschinenbau zwei Frauen und ein Mann, in Elektrotechnik eine Frau.
Und noch ein übrigens, als ich mit dem Studium angefangen habe, waren im 200-Mann-Hörsaal ungefähr 15 Frauen. Davon würde ich 3 aus gutaussehend beschreiben und vielleicht 5 als gepflegt. Das entspricht prozentuell dem Anteil der gutaussehenden und gepflegten Männer. Ich halte die Vorurteile gegenüber dem Aussehen von MINT-Studenten für berechtigt, Teilnehmer einer Germanistik-Veranstaltung sehen anders aus. Das Stiudium bringt es nun mal mit sich: The odds are good, but the goods are odd.
@Killerkitty: Mit Trollen kennen wir uns hier wirklich aus. Wir zwingen auch niemanden, alle unsere Beiträge zu lesen. Mir geht es auch nicht darum, einen Troll zu füttern. Im Gegenteil: Überall will man Mädchen für Technik und Naturwissenschaften begeistern und macht wilde Projekte. Viele davon sind auch toll, aber das größte Problem ist immer noch in den Köpfen der Menschen. Auch die Heisetrolle kommen nicht alle aus einer Fantasiewelt, ihre Vorurteile haben auch „ganz normale“ Menschen.
Zu der Bevorzugung (die mir wiederum nie begegnet ist): Es ist schon bezeichnet, dass es eben nur noch zwei Studentinnen sind. Was die Frage verkompliziert ist die sehr elitäre Einstellung die häufig Professoren der Ingenieurstudiengängen zeigen. Statt den Studierenden etwas beizubringen wird gnadenlos rausgeprüft. Und Studentinnen, die nicht die absoluten Überfliegerinnen sind, halten eher mal die Klappe, weil sie sofort auffallen und ihnen „schlechte“ Antworten oder „dumme“ Fragen ewig nachhängen würden.
Schließlich: Eine Diskussion darüber, wer (oder was) gut- oder schlechtaussehend ist – nein danke.
@killerkitty: Und wie ist es bei dir außerhalb der Uni. Wie gesagt, bei mir kommen die blöden KOmmentare von nicht-MINT-lern.
@Helga: „…Und Studentinnen, die nicht die absoluten Überfliegerinnen sind, halten eher mal die Klappe, weil sie sofort auffallen und ihnen “schlechte” Antworten oder “dumme” Fragen ewig nachhängen würden….“
Naja, ich weiß nicht ob das bei Studiengängen mit mehr Frauen besser ist. Glaube ich persönlich nämlich nicht.
Ich persönlich fand das rausprüfen gar nicht schlecht. Man war nämlich gezwungen mal richtig zu lernen und jeder, der wirklich Physiker werden wollte hat auch das Diplom geschafft.
Bei uns hat weniger als die Hälfte ihr Diplom bekommen. Das lag nicht daran, dass so viele faul und dumm waren. Wir reden hier schließlich auch von Leuten, die ihr Abitur oder die Fachhochschulreife bekommen haben. Mit den Studiengebühren würde ich mir das jetzt auch 2x überlegen, Ingenieurstudiengänge zu belegen, wenn ich nachher nur das Geld zum Fenster rauswerfe.
Also bei uns (Chemieingenieurwesen) sind deutlich mehr Männer als Frauen rausgeprüft worden bzw. haben aufgegeben, ich nehme mal an, aus dem gleichen Grund, den KillerKitty schon genannt hat: Wenn ein Mann nicht so recht weiß, was er studieren soll, dann kann Maschinenbau o.ä. schonmal eine Verlegenheitslösung sein, eine Frau entscheidet sich immer bewusst für einen Ingenieursstudiengang (wobei ich den Eindruck hatte, dass bei den BioingeneurInnen eine nicht zu verachtende Anzahl verhinderter MedizinerInnen dabei war, wo ich schon den Eindruck hatte, dass denen nicht so ganz klar war, das Ingenieurwesen, auch wenn Bio davor steht, zum größten Teil auf Physik und Mathe basiert).
Was die Trolle angeht: ich finde es schwierig, sowohl im virtuellen als auch im realen Leben zu beurteilen, wann es sich lohnt, sich aufzuregen und wann man besser lächelnd vorbeigehen sollte.
„Bei uns hat weniger als die Hälfte ihr Diplom bekommen. Das lag nicht daran, dass so viele faul und dumm waren. Wir reden hier schließlich auch von Leuten, die ihr Abitur oder die Fachhochschulreife bekommen haben.“
Kann nur von mir sprechen aber ich empfand das Abitur nicht als sehr anspruchsvoll. Jeder durchschnittlich begabte mit ein wenig Ehrgeiz kann das meiner Meinung schaffen, ohne sich dabei zu verausgaben, und die Quote derjenigen die Abitur machen ist ja schon sehr groß, wenn man Fachabi das ja heute sehr viele noch mit einer Ausbildung „on top“ kriegen dazurechnet, haben ja schon 40-45 % einen Abschluss mit entweder FH bzw FH+Uni Zugangsberechtigung, und es werden jedes Jahr prozentual mehr.
Sieh es mal so, wenn all die Leute ihren Abschluss gekriegt hätten, wäre dein Abschluss viel weniger Wert, selbst wenn die nicht ganz so gute Noten haben. Und zu allem übel gibt es ja schon genug Fächer wo sich die guten nichtmal mehr durch gute Noten abheben können, weil da mit 1,2-1,5 im Durchschnitt abgeschlossen wird.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum mich solche Leute wie diese Trolle doch immer wieder mit Anlauf von Stuhl reißen, langsam kenne ich das doch zur Genüge.
Auch wenn ich keine genauen Zahlen habe, weiß ich, dass an meiner Uni (in Preston / UK) viele Frauen in den traditionellen „Männerfächern“ nicht nur mithalten sondern oft auch Spitzenleistungen bringen. Eher kritisch sehe ich die Leistungen meiner Mitstudentinnen in meinem Studiengang: Wirtschaftskommunikation – traditionell mit einem hohen Frauenanteil weit über 50 %, auch wenn sich das ändert. Hier ist eher der Effekt zu beobachten, dass sich viele, wie bereits oben beschrieben, weniger trauen auch mal eine falsche Antwort zu geben oder Minderheitenmeinungen zu vertreten.
Und dieser Effekt wird, so weiß ich aus Berichten anderer, auch aus anderen Fakultäten, mit einem höheren Männeranteil verstärkt. Aber dazu kann ich leider nicht mehr sagen, die Ursachen kenne ich nicht, auch wenn ich schon gewisse Ahnungen habe, woran das liegen könnte (Stichwort Trolle wie im heise-forum).
Was aber auch auffallen sollte ist die Tatsache, dass nicht nur der Frauenanteil in bisher männlich dominierten Studiengängen und Berufen steigt, sondern auch der umgekehrte Effekt zu beobachten ist. Dieser führt zum Beispiel zu der, in diesem Fall völlig aus dem Zusammenhang gerissenen, Statistik, die auch ein heise-Troll (irgendwie passend, dieses Wort, deswegen verwende ich es einfach weiter) zitiert. Er interpretiert die Statistik so, dass ein höherer Frauenanteil in sog. Männerberufen zu einem niedrigeren Lohnniveau für alle führt. Das stimmt rein statistisch, aber die Lohneinbußungen werden in den meisten Fällen zu 100 % von der Frau / den Frauen getragen, welche sich bei Lohnverhandlungen nicht gegen Chauvinistische Vorgesetzte wehren können (und Gehälter sind in Deutschland Privatsache, Frau hat also kaum Chancen, ihre Kollegen nach Vergleichszahlen zu fragen). Andererseits führt der erhöhte Männeranteil in sog. Frauenberufen zu einem allgemein sinkenden Lohnanteil der Männer, da diese Berufe schlichtweg schlechter bezahlt werden.
Die Frage ist nun, ob der Trend dazu, traditionelle Geschlechtergrenzen im Studien- und Berufsleben aufzubrechen, positiv zu sehen ist. Ich sage generell absolut, laut und unüberhörbar JA! Der Weg dahin führt aber leider vorbei an den Trollen und nimmt vom Ton her bereits jetzt Züge eines Geschlechter-Krieges an.
Und bevor ich noch weiter von Höckschen ins Stöckschen komme, will ich nur noch betonen, dass es viel angenehmer ist, Texte von einer gewissen ortographischen und grammatikalischen Richtigkeit zu lesen und nicht das Geschreibsel mancher User bei heise. Dieses Rumgeschreibsel strengt einfach nur an und sagt auch viel über Bildung aus…
In Anknüpfung an Manuel möchte ich an dieser Stelle noch etwas einwerfen, was ich schon ein paarmal in der Zeitung gelesen habe. Und zwar gibt es die These, dass Frauen besonders dann in ehemalige Männerdomänen einbrechen, wenn deren allgemeine gesellschaftliche Anerkennung und ihre Attraktivität sinkt. Das kann man zur Zeit ganz gut beim Professorenberuf sehen.
Vielleicht hat das hier auch schonmal jemand gelesen und kann mir mit einem Link weiterhelfen?
„Und zwar gibt es die These, dass Frauen besonders dann in ehemalige Männerdomänen einbrechen, wenn deren allgemeine gesellschaftliche Anerkennung und ihre Attraktivität sinkt.“
Das kann ich mir kaum vorstellen. Professoren sind immer noch sehr anerkannt, Ärzte ebenso, und bei Berufen die niemals besonders anerkannt waren und Männerdomänen sind (Strassenreinigung, Müllabfuhr, Bauarbeiter, Mechaniker) sind Frauen auch nicht viel häufiger vertreten als früher.
Sicher gibt es Berufe wo heute viel mehr Frauen sind und die früher stärker anerkannt waren, wie z.B. Lehrer und Polizei bzw Beamte allgemein, aber ich denke weder das Frauen in diese Berufe gegangen sind weil sie nun weniger anerkannt sind, noch das diese unter Anerkennung gelitten haben weil nun mehr Frauen dort sind (wird ja auch manchmal behauptet). Bei Lehrern und Polizisten liegt dies z.B. daran das die Leute heutzutage viel antiautoritärer sind als früher, und beide Gruppen bzw Beamte repräsentieren ja die „Autorität“ Staat.
Hallo!
Ich promoviere in Physik, und ich kann killerkitty nur vollkommen zustimmen. Sogar mein Freund (auch Physiker) war neulich neidisch auf mich. Er meinte: „Na, bei Dir geht das networking doch von selbst!“. Sprich: Wenn ein Prof auf einer Konferenz mit 10 Männern und einer Frau (die dann auch noch ganz nett aussah) redet, verwechselt er die Männer, aber die Frau merkt er sich.
Was ein anderer Schnack ist, sind die Kommentare von Wildfremden, die oft in die Richtung von „Ach, Du bist Physikerin?! Das machen ja nicht viele Frauen…“ gehen.
Wobei ich ehrlich gesagt den Eindruck habe, dass die Kommentare besser werden, seit ich nicht mehr studiere. Als Physik-Studentin bekam ich oft ein „Urrgh, Physik!, das kann ich ja gar nicht!“. Das bekomme ich jetzt seltener (Wobei das kein frauenfeindlicher Kommentar ist, sondern nur ein technikfeindlicher). Oder vielleicht sind die Kommentare netter geworden, seitdem ich „weiblicher“ aussehe. Womit wir wieder beim Thema wären…
@sinaa: „. Als Physik-Studentin bekam ich oft ein “Urrgh, Physik!, das kann ich ja gar nicht!”“
Den Kommentar habe ich auch schon so oft gehört. ;)
Leider sehr, sehr oft von anderen Frauen, die sich in der Rolle der Technophoben sehr gut gefallen :(
@ Helga: „Wir zwingen auch niemanden, alle unsere Beiträge zu lesen.“
Das ist aber eine sehr falsche Art, mit Kritik umzugehen, was du hoffentlich weißt.
Frauen in MINT Berufen sind für viele Männer vor allem eine sehr schwierig einzuschätzende Konkurrenz im Kampf um Stellen und Jobs. Die Heise Meldung wird bei dem ein oder anderen die diffuse Angst vor dieser Konkurrenz noch verstärkt haben.
Das Muster, eine u.U. überlegene, Konkurrenz durch Schmähungen zu diskreditieren, ist recht verbreitet. Von daher überraschen mich die Kommentare aus dem Heise Forum nicht wirklich.
Ich wusste jetzt nicht, wo ich das MINT-Thema am besten unterbringe.
Es gibt hier eine Initiative :
http://www.stifterverband.org/wissenschaft_und_hochschule/hochschule_und_wirtschaft/bachelor_welcome/index.html
„Bachelor Welcome!
Personalvorstände führender Unternehmen werben mit den
„Bachelor Welcome“-Erklärungen für die Umstellung auf die
gestuften, international kompatiblen Studiengänge in Deutschland.
Stifterverband, BDA und BDI unterstützen sie dabei.“
Ich vermisse etwas die weiblichen Aspekte und die stereotype Nutzung männlicher Begrifflichkeiten. Ich gehe hier einfach von alten Gewohnheiten aus.
Ich bin der Auffassung, Anfragen/Kontaktaufnahmen und Engagements könnten hier angereicherte und moderne Diversity-Akzente setzen.
Kontakt ist rechts oben angeführt, Fr. Ann-Katrin Schröder.
@Thomas Vielleicht da: http://maedchenmannschaft.net/sonntag-it-yourself/