Ein heißer Veranstaltungstipp für den Süden: Hoher Besuch an der Freiburger Uni! Am 1. Dezember wird die Verfassungsrichterin Prof. Dr. Susanne Baer im Rahmen des Programms Justitia Mentoring einen Vortrag halten mit dem Titel: „Wahlverwandtschaft: Gender und Verfassungsrecht„. Frau Baer, eine von derzeit vier Richterinnen am BVerfG, ist seit Februar 2011 im Amt. Die Gelegenheit, die Verfassungsrichterin referieren zu hören, bietet sich nicht oft – Frau Baer wird in diesem Jahr nur insgesamt drei Vorträge (ge)halten (haben).
Justitia Mentoring ist das preisgekrönte Frauenförderprogramm der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Freiburg. Erklärtes Ziel des Programms: die Ausgangschancen von jungen Juristinnen für ein „gleichberechtigtes Berufsleben“ zu verbessern.
Der Vortrag mit anschließendem Empfang findet um 19 Uhr in der Aula der Albert-Ludwigs-Universität statt.
SUSANNE Baer ;-)
Ach du Schande, was ist mir da denn passiert?? Sorry, sofort geändert. Enschuldigung!
Es sollte übrigens BVerfG heißen, nicht BVG. Sonst weiß man nämlich nicht, ob das BVerfG oder das BVerwG gemeint ist ;-)
@justitia
ja, wenn verfassungsrichterinnen am verwaltungsgericht arbeiten.
@Justitia
Korrekter Einwand, vielen Dank. Wir haben es geändert.
noch zwei kleine korrektur-anmerkungen:
– der frauenanteil am bundesverfassungsgericht beträgt seit vergangener woche 4, vorher 3. (nicht signifikant höher, aber trotzdem wichtig)
– susanne baer ist ständig irgendwo bei vorträgen zu hören und hat in diesem jahr schon mindestens mehr als drei gehalten (nichts desto trotz natürlich lohnenswert, ohne frage)
Es gibt übrigens auch vier „BVR’in“nen, nicht zwei: http://www.bundesverfassungsgericht.de/richter.html
Pro Senat sind es allerdings nur jeweils zwei. Freilich ist ’ne Frauenquote von 25% immer noch ziemlich mager.
@noname: Bei der Anzahl der Vorträge habe ich mich auf die Info der Veranstalterin bezogen: „Im Dezember wird Frau Prof. Baer, Richterin am Bundesverfassungsgericht, den letzten ihrer drei Vorträge, die sie für dieses Jahr zugesagt hat, in Freiburg für Justitia Mentoring halten. Das ist für uns etwas ganz Besonderes, weil sie dieses Jahr eben nur noch beim Feministischen Juristinnentag und beim Deutschen Juristinnenbund in Erscheinung getreten ist.“ – ich habe das zugegebenermaßen nicht nachrecherchiert, vielleicht liegen auch unterschiedliche Sichtweisen, welche Veranstaltungen hier mitgezählt wurden, zugrunde?
Für die weiteren Korrekturen vielen Dank, auch an @Justitia. Kleine Ausrede, wenn auch keine Entschuldigung: Ich war sowohl müde als auch in Eile gestern Abend… Sorry.
Ein toller Vortrag. Ich hatte mir etwas Sorgen gemacht, dass ich dem Vortrag nicht folgen kann, aber er war toll gehalten, witzig, informativ…
Anstrengend nur, dass Fragen am Ende nicht einfach Fragen, sondern halbe Vorträge sind.
Ich war da und es war gigantisch. Kann meiner Vorschreiberin nur zustimmen.
Schmankerl: ein Zuhörer hat sich längstens und breitestens darüber ausgelassen, dass die männliche Ausrichtung der Sprache im Grundgesetz und der übrigen Gesetze (der Bürger, der Einzelne, jedermann…) doch nur ein kleines Manko wäre, da gäbe es doch Wichtigeres. Jedenfalls hätten sich seine Urgroßmutter, Großmutter und Mutter – alles Frauen, die emanzipert waren und sich von Männern nichts sagen ließen – über solche Petitessen nicht aufgeregt, im Gegenteil, eine ausgleichende Sprachregelung wäre ihnen komisch vorgekommen.
Frau Baer konterte mit Gelassenheit, Witz und Kompetenz unter Hinzuziehung verschiedener Untersuchungen über die Wirkung der Sprache. Einfach nur bewundernswert.
Oh ja, dieser Zuhörer (seines erachtens Feminist der ersten Stunde) war so anstrengend. Ich meine, abgesehen davon, dass drei oder vier private Erfahrungen in denen Frauen meinten sie wollen keine Veränderung in der Sprache, mal gar nichts aussagt… empfand ich es auch sehr gönnerhaft gesprochen. Ich hätte darauf nicht so gelassen antworten können, ich habe mich schon während seines Frage-Vortrags in meinen Sitz geschähmt.
@Nina
das ging nicht nur dir so, auch die drei jungen Männer, die vor mir saßen, haben sich regelrecht gekrümmt und mit den Augen gerollt.
Und die kleine Spitze von Frau Baer, dass ihn der seines Erachtens unwesentlichere Teil der Gesetzgebung, die Sprache, so intensiv beschäftigt habe, wo dieser doch auch in ihrem Vortrag nur wenig Raum eingenommen habe: so köstlich!
Ja, mit meiner Souveränität wäre es wohl auch nicht so gut bestellt gewesen.
Jedenfalls hat der Vortrag mir wieder ganz spannende Denkanstöße gegeben, gerade auch im Hinblick auf das Arbeitsrecht und das Sozialrecht. Diese Zusammenhänge waren mir vorher gar nicht so bewusst.
Lustig! Vor mir saßen auch drei Männer, die Reaktion von ihnen durch den Vortrag zu beobachten war fast so toll wie der Vortrag an sich.
Ich selber habe ja überhaupt nichts mit Recht zu tun, mir war überhaupt nicht bewusst was da eigentlich für ein Feld von Arbeit noch vor Deutschland liegt.