Sexismus zum Frühstück

Uargh, morgens bei Kaffee und Süddeutsche gleich mal gekotzt. Und zwar hierauf, mitten im Politikteil:

Was hat eine Geschäftsfrau in Hotpants bitte mit einem Billigflug zu tun? Ach ja, wegen der billigen Masche. Wieso ist es ausgerechnet die Frau? Weil niemand den haarigen Hintern des Mannes sehen will? Ja, in dem Fall sollten die Unternehmen es vielleicht einfach unterlassen, mit kontextbefreiten Ärschen zu werben.

18 Kommentare zu „Sexismus zum Frühstück

  1. viellleicht liest ja in der werbeagentur jemand feminsting? vor ein paar monaten hat die airline southwest nicht nur dort schlagzeilen gemacht, weil der flugbegleiter eine frau nicht mitfliegen lassen wollte, die in hotpants, tanktop und cardigan unterwegs war. ihr outfit sei „offensive“.

    http://feministing.com/archives/007683.html

    trotzdem ist so eine anzeige … ach ihr wisst schon.

  2. Mir wird immer so wahnsinnig langweilig, wenn eine Firma mal wieder keine anderen Argumente für ihre Produkte hat außer Arsch und Titten. Arm, sehr arm.

  3. Wieso geht ihr nicht gleich ins Kloster, wenn ihr solch eine Werbung nicht ertragen könnt ??? Oder konvertiert gleich zum Islam und wandert in den Iran aus! Nein, mit den Worten will ich nicht pöbeln. Das ist ein ernstgemeinter Vorschlag.

  4. Liebe Anja,

    nun, nehmen wir mal an, dass das wirklich ernst gemeinte Vorschläge sind, dann hier der einfache Grund, warum wir nicht ins Kloster gehen oder zum Islam konvertieren / in den Iran auswandern wollen: Wir sind Feministinnen.

    Soll heißen: Wir wollen mit Mann und Kind und in der MItte der Gesellschaft leben (drei Dinge, die Nonnen nicht tun), nur eben gleichberechtigt und nicht als Sexobjekte (siehe Anzeige). Und eben weil wir Feministinnen sind, ist die komplette Verhüllung unserer Körper keine Alternative, wie du annimmst, sondern etwas, wogegen wir kämpfen.

    Klar wollen wir, dass jede Frau so herumlaufen kann wie sie will. Wenn aber mit einem Frauenarsch Billigflüge verkauft werden sollen, dann ist das schon wunderlich. Und dass eine Frau (du) das auch noch so vehement verteidigt, ist noch ein bisschen wunderlicher. Wenn du dich in einer Gesellschaft wohlfühlst, die noch das schlichteste Produkt mit Frauenkörpern verkauft, dann sei dir das gegönnt. Wir fühlen uns da nicht wohl, deswegen ja die Kritik des Ganzen. Das solltest du uns aber auch gönnen, ohne mit einer, nun ja, schlichten Keule à la „Geht doch ins Kloster“ zu kommen.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und zur Fortbildung (bevor du weiterhin echt merkwürdige Sachen in die Kommentarkästchen tippst):
    http://finallyfeminism101.wordpress.com/purpose/

  5. «Wir sind Feministinnen. Soll heißen: Wir wollen mit Mann und Kind …»

    Non sequitur. Mann und Kind scheinen mir fürs Feministin-sein eher optional.

  6. Liebe Susanne,

    vielleicht hast auch du mitbekommen dass etliche Artikel nicht nur mit „Frauenkörpern“ verkauft werden sondern auch mit „Männerkörpern“.
    Wenn dies nicht zutreffen sollte empfehle ich dir zur Fortbildung folgenden Werbespott von Cola Cola anzuschauen:
    http://youtube.com/watch?v=O2YMXVZSCCA

    Wir leben in einer freien Gesellschaft und ich denke dies sollte auch so bleiben. Wenn du die Werbung als sexistisch empfindest dann scheinst du meiner Meinung nach sehr konservativ zu sein. Vielleicht solltest du dir den Vorschlag mit dem Iran noch einmal überlegen, denn 1. Du musst dich nicht verschleiern – es gibt dort Männer die auch solche Frauen akzeptieren und lieben und 2. Wenn du derart konservativ bist würdest du in diesem Land auf viele gleichgesinnte treffen. Du müsstest auch keine Werbung a la Germanwings ertragen ;-)

    Schönen Gruss

  7. Hallo Anja,
    hmm, ich frage mich gerade wer hier nochmal eine totalitäre Haltung an den Tag legt:

    Der Mensch, der es kritisiert wenn eine Businessfrau auf ihren nackten Hintern reduziert wird? Im Gegensatz zu dem Businessmann, der vollbekleidet abgebildet wird.

    Oder diejenige, die vorschlägt, dass Menschen, die gegen Sexismus sind und diese Meinung auch noch ÄUSSERN, in ihrem eigenen Land und Kulturkreis fehl am Platz sind und doch lieber gehen sollten?

    Mich erinnert dein Kommentar stark an die Geschichten meiner Eltern aus den siebzigern wo es bei jedem Dissenz gegen die Politik in der BRD hieß: Dann geh doch nach drüben! Anja, wenn das dein Style ist, dann ist glaube ich recht offensichtlich, wer hier „konservativ“ denkt.

    Und was deine Information über Werbekultur betrifft: Es ist jetzt wirklich nichts neues daran, das Produkte mit nackten Körpern beworben werden. Es ist daran auch nichts schlimm, solange das nicht auf sexistische Weise passiert. Im Fall der German Wings-Werbung trifft das aber nicht zu. Hier wird ganz eindeutig sexistisch geworben. Wir sind nicht gegen nackte Frauenpopos. Wir sind gegen Unternehmen die auf Kosten von Frauen mit deren Popos vollkommen kontextbefreit auf ihre Produkte aufmerksam machen wollen. Wenn Coca-Cola mit einem halbnackten Sexymann wirbt, will es ein Lebensgefühl vermitteln. Ist auch scheiße, aber wenigstens steckt irgendeine Form von Gedanke und Strategie dahinter. Bei der GW-Werbing ist allerdings ganz klar, dass es nur um Aufmerksamkeit geht und die auf die bewährte alte Weise erzielt werden soll: mit unbekleideten weiblichen Ärschen.

    Ich hoffe, jetzt sind alle Unklarheiten deinerseits beseitigt und du kannst dich endlich wieder auf eine sachliche Ebene begeben. Und wie gesagt, falls dir das nicht möglich ist: Wir brauchen wirklich keine Pöbeleien hier.

  8. Bitte einwenig beruhigen….danke ;-)

    1. Wo sieht man auf der Germanwings Werbung einen unbekleideten weiblichen Arsch bitteschön ????

    2. Denkst du nicht dass die Frau genau so wie der Mann eine Vergütung für das Foto erhalten haben? Wieso dann auf Kosten der Frauen?

    3. Aha, wenn mit „Männerkörpern“ geworben wird steckt strategie dahinter und wenn mit „Frauenkörpern“ geworben wird, dann steckt keine strategie dahinter – sehr einleuchtend. Danke für die Erklärung :-)
    Dir ist anscheinend entgangen, dass es sich um zwei unterschiedliche Werbeformen handelt: 1. Videoclip (man hat mehr „Raum“ um das auszudrücken was man möchte) 2. Ein Poster/Plakat (man ist gezwungen sich kurz und pregnant zu fassen).

    3. Das mit dem Iran war ein Vorschlag und kein „Style“. Ich lebe in einer freien Gesellschaft die Gleichberechtigung groß schreibt. Das was ihr teilweise hier schreibt und fordert strebt dem entgegen (siehe unter anderem Pkt. 3)

    4. Ich pöbel nicht – ich kommuniziere mit euch, falls noch nicht bemerkt.

    5. Schönen Tag noch…

  9. @ Azundris: Natürlich, Recht hast du. Das soll auch nicht missverstanden werden, ich habe mich nur auf die hier bloggenden Damen bezogen. Aber ich denke auch, wer mit Frau glücklich wird oder auch ganz ohne Partner, muss deswegen gleich ins Kloster abgeschoben werden, wie Anja es weiter oben vorschlägt.

  10. Ich frage mich auch wo der nackte Hintern zu sehen sein soll. Offenbar sind diese Mädels derart konservativ, dass sie anfangen sich etwas auszudenken – sehr originell. Auf solch eine Idee wäre nicht einmal der Papst gekommen.

  11. @Anja: «Denkst du nicht dass die Frau genau so wie der Mann eine Vergütung für das Foto erhalten haben? Wieso dann auf Kosten der Frauen?»

    Na, das ergibt ja wenigstens keinen Sinn als Frage. :) Wie Du von „eine Frau“ auf „alle Frauen“ kommst, leuchtet nicht auf Anhieb ein; das wäre ja so, als könne z.B. ein Kollaborateur niemals zum Schaden seiner eigenen Leute handeln, da er ja schließlich seine eigene Situation verbessert.

  12. Als Leserin, die der Mädchenmannschaft und der Dinge, für die ihr kämpft, sehr wolhwollend gegenüber steht, frage ich mich, warum ihr Kritikern wie Anja gleich Pöbelei und Unsachlichkeit unterstellt. Solche subtilen Totschlag-Argumente sind im Austausch nicht sehr förderlich.

  13. Nun ja, es ist wohl deren Mentalität es zunächst mit subtilen Totschlag Argumenten zu versuchen und wenn das nicht hilft, dann kommt die Drohgebärde mit der Zensurkeule, die wohl aufgrund eines Mangels an Argumenten, angewendet worden ist. Siehe hier:
    http://maedchenmannschaft.net/goodbye-lilly-allen-du-wirst-immer-eine-staubiges-eck-in-meinem-herzen-bewohnen/#comment-349

    Schade dass diese Emanzen, wenn es ihnen an Argumenten fehlt (was eigentlich nicht schlimm ist, denn jeder braucht etwas Zeit zum nachdenken) nicht an kontroversen Diskussionen interessiert sind, sondern wie ein Diktator anfangen zu zensieren. Das ist nicht unbedingt ein gutes Aushängeschild. Ich denke es macht auch wenig Sinn mit diesen Emanzen auf der Grundlage von Drohgebärden und Zensur weiterhin zu diskutieren und verabschiede mich hiermit.

  14. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen, außer, dass besagte Anzeige nicht nur ein paar Quadratzentimeter in Printmedien einnimmt, sondern auch mit mehreren Quadratmetern Größe eine Fassade am Karl-Scharnagl-Ring in München okkupiert, wo sie noch „überwältigender“ wirkt…

  15. oha. alle Feministinnen sind erz-konservativ und „Emanzen“. Dieses Thema scheint ja unterschwellig in allen zu brennen, wenn hier schon Anregungen zur Auswanderung gegeben werden. Ich glaube Anja und Phillip sind ein Paar.

    weiter Kommentare zu solchen Personen erspare ich mir.

    btT:

    ich würde so oder so keinen Flug bei Germanwings buchen!

Kommentare sind geschlossen.

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