Sexarbeit und Feminismus

Dieser Text ist Teil 16 von 115 der Serie WWW Girls

In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin und ihr Weblog vor. Heute:

SINAMORE6.blogspot.com

Wie heißt du?
Sina.

Seit wann bloggst du?
Seit Anfang August 2009, also erst seit kurzem.

(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com

Warum hast du damit angefangen?
Als ich anfing als Escort zu arbeiten, begann ich mich gleichzeitig stärker für Feminismus und die Rechte von SexarbeiterInnen zu interessieren. Ich habe mich schon immer als Feministin identifiziert, hatte mich jedoch nie tiefer mit dem Thema auseinandergesetzt – es war einfach selbstverständlich. Als ich mehr darüber zu lesen begann, war ich deshalb ziemlich schockiert zu erfahren, wie einige Feministinnen über Prostituierte sprechen, mit allen Mitteln versuchen, Vorurteile aufrechtzuerhalten, ohne die Ansichten der direkt Betroffenen im Mindesten zu respektieren. Auf der anderen Seite entdeckte ich viele interessante Blogs von Personen, welche mein „Feminismus-Ideal“ teilten. Einige Zeit las ich mit, dann beschloss ich selbst ein Teil dieser spannenden Blogsphäre zu werden, meine Erlebnisse und Gedanken der Welt mitzuteilen, oder immerhin der deutschsprachigen Welt.

Worüber schreibst du?
Über alles Mögliche, was mir in den Sinn kommt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf gesellschaftlichen/feministischen Themen, der kritischen Beurteilung darüber, wie SexarbeiterInnen in den Medien und von Interessengruppen dargestellt werden, sowie meinen eigenen Erfahrungen aus dem besagten Gewerbe.

Was dir ohne Internet nicht passiert wäre:
Ohne das Internet würde mein Leben ziemlich anders aussehen. Ich arbeite über das Internet, informiere mich und kommuniziere darüber. Ich empfinde es als eine große Bereicherung.

Wovon braucht das Internet mehr?
Datensicherheit. Respekt und sachliche Diskussionen. Aufgrund der fehlenden Sprechintonation und der Beständigkeit des einmal Geschrieben ist es einfach, etwas falsch zu verstehen und Sachen hineinzuinterpretieren. Da entstehen schnell Missverständnisse. Entspanntheit und das Verzichten auf böswilligen Interpretationen würde vielen gut tun, sowohl im Internet als auch im „realen“ Leben.

Frauen im Web haben…
die Macht, die Welt zu verändern! (Genauso wie die Männer auch.)

Deine tägliche Web-Lektüre:
Waking Vixen und Spiegel Online.

6 Kommentare zu „Sexarbeit und Feminismus

  1. Hab mir grad den Blog mal angeschaut und finds ungewöhnlich, mutig und klasse, dass sich jemand mit diesem Thema auseinander setzt!

  2. Muss jetzt auch noch Sex zur Dienstleistung werden? Besser gesagt, sind wir jetzt nicht langsam mal an dem Punkt, an dem Sex als Dienstleistung abgeschafft werden sollte? Ich hoffe, ich muss nicht irgendwann noch mal für meinen One-Night-Stand blechen. Kein Wunder, dass der Wahlomat der Dame eine inhaltliche Nähe zur FDP bescheinigt hat.

    (wir wollen hier keine herablassenden Kommentare, Beleidigungen, Diffamierungen etc… Deswegen wurde dieser Teil des Kommentars gelöscht).

  3. na sagen Sie mal, frau Lydia! könnte es sein, dass Sie in Ihrem kommentar was schreiben, was eine inhaltliche nähe zu nem janz jewöhnlichen mann verrät?

  4. „Besser gesagt, sind wir jetzt nicht langsam mal an dem Punkt, an dem Sex als Dienstleistung abgeschafft werden sollte? “
    Warum?

  5. ich hab den blog kürzlich bereits für mich entdeckt und kann ihn empfehlen.
    ich selbst hab eine kritische/ablehnende haltung zu prostitution, aber gerade deshalb finde ich die kombi von/bei sina feminismus+sexworkerin so interessant. was ich sonst so zum thema lese, ist irgendwie entweder ‚moralisch verteufelnd‘ und über die köpfe der betroffenen hinweg (feministische seite), undifferenziert verharmlosend (prost.-verbände) oder glamourösizierend (populär-medien). also so empfinde ich das zumindest.
    bei sina wäre mir entsprechendes bisher nicht aufgefallen – allerdings sind in dem blog auch noch nicht so riesenviel artikel bisher, was sich hoffentlich noch ändert :)

  6. Ich wusste garnicht, das es schon so eine breite Masse an Frauenrechtlerinnen unter den Sexarbeiterinnen gibt, ich hab immer alleine gearbeitet. Schön das es Frauen gibt, die sich differenziert mit ihrem Beruf auseinander setzen und ein wenig kritik üben auch – ich hab mir das mal gebookmarkt und insbesondere die foren und die ganzen gruppen kannte ich noch nicht – da werde ich mal meine Linkliste updaten demnächst

Kommentare sind geschlossen.

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