Plätzchen und der Braten waren hoffentlich reichhaltig und gut, die Familie nett und die Feiertage froh. Wenn euch trotzdem – oder gerade deswegen etwas unter den Nägeln brennt, das mit Feminismus und Geschlechterkonstellation (ich sag nur Stollenpatriarchat und die Frage, wer den Baum holt und wer die Küche nach dem schönen Festessen putzt) zu tun hat – es ist euer Sonntag!
Sie hatten das Krippenspiel modernisiert.
Und neben ziemlich fremdenfeindlichem Quatsch und Hetze gegen Steuern (was einfach nur doof und nicht interessant war), gab es auch den Mario-Barth-Teil zur großen Belustigung des christlich-konservativen Publikums:
Als Maria Josef erzählt, ihr sei ein Engel erschienen usw. sagt Josef (dargestellt von einem siebenjährigen Jungen, der den Text höchstwahrscheinlich weder verbrochen noch verstanden hat): „Jaja, das sind die Hormone, so sind die Frauen in der Schwangerschaft“.
– *kotz* –
Andererseits ist die „Modernisierung“ auch schon wieder passend: Die Evangelisten waren vermutlich auch Sexisten. Das mit den Hormonen wussten sie halt noch nicht.
die küche hat nach der familienfeier wie üblich mein freund geputzt^^
sind auch nicht-weihnachtsthemen erlaubt?
ich war einen tag vor helig abend arbeitsbedingt in „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ (3D). ich wollte eigentlich nicht, weil ich dachte, das wäre halt der übliche hollywoodkitsch und die aliens fand ich auch hässlich.
der film hat mich dann allerdings extrems positiv überrascht. gerade auch bezüglich der geschlechterrollen-thematik. in der hinsicht hab ich nämlich sonst IMMER was zu motzen. ;) diesmal aber nicht – und das finde ich schon recht beachtlich für so einen mainstream-angelegten film. ob da vlt eine wanldung zu erahnen ist (siehe auch paradebeispiel Kill Bill)? ALLE frauenrollen sind als „cool“ zu kategorisieren – die häuptlingstochter ist eine wilde und kluge kriegerin und rettet am laufenden band ihren (späteren) geliebten und männlichen protagonisten – das ist ja sonst standardmäßig umgekehrt, ihre mutter, eine art schamanin, ist die spirituelle führerin des clans, die roughe wissenschaftlerin (sigourney weaver), die raucht und sich von niemandem einschüchtern lässt (zb dem durchgeknallten söldner-colonel) und zu guter letzt die kompromisslose kampffliegerin. alle toll. :)
die männlichen rollen sind auch überwiegend cool (auch die ‚bösen‘), aber das ist ja idR oder zumindest oft standard.
guckt den film, aber unbedingt in 3D wenn möglich!
Ich war Weihnachten bei meinen Großeltern und wie immer hat meine Oma immer alles getan, geputzt, gekocht usw. und mein Opa macht die handwerklichen Sachen. Die beiden sind seit 51 Jahren verheiratet und diese Rollenverteilung war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Ich glaube, ganz ehrlich das sich da auch nicht viel mehr ändern lässt, weil diese Geschlechterrollen wahnsinnig eingefahren sind.
Naja, abgesehen davon war es ein ganz schönes Weihnachtsfest.
Ulrike, Ironie ist im Internet ganz schwer zu erkennen, ich glaube es wäre fast besser wenn du deine Kritik an die Beiträge von mir und illith deutlicher formulierst, ansonsten wirkt das ganze etwas reißerisch und ist einer Diskussion auch nicht wirklich dienlich.
darf ich mal ganz leise dazwischen sagen, dass diese sehr langjährigen partnerschaften … auch wirklich partnerschaften sind. ganz jenseits von dies macht sovielarbeit und das kostetsovielinarbeitsstunde und dudrückstniediezahnpastatubeaus! obwohl es genauso ist. und dennoch, wenn der/die eine fehlt, dann fehlt der/dem anderen auch was. manchmal sogar ganz lebens- und überlebensnotwendig.
die letzten monate erlebe ich mit, wie das für meine mutter ist, dass mein vater, welcher ihr gatte war, gestorben ist. wie verloren sie wirkt/klingt. wie sie erzählt. vergangenheit erzählend einholt. wie sie all das, was zu ihrem leben gehört, weiter tut. denn sie hatte ihr eigenes leben, ganz entschieden. zu dem aber auch dieser mann gehörte, der jetzt gestorben ist. und von dessen totenmaske, die auf dem schreibtisch neben ihrem bett liegt, sie erzählt, dass er ihr manchmal zuzwinkere.
ich denk mir manchmal so vor mich hin, dass das mit leidensfähigkeit nixmitgurnix zu tun hat. sondern mit compassion. com/con-passion.
@Lori: Ich habe den entsprechenden Kommentar rausgenommen. Bei einigen Menschen helfen alle guten Worte nicht.
…wer die Küche nach dem Festessen putzt? War das ironisch gemeint?
@illith: schade nur, dass die ach so coole kriegerin am ende ihren angebeteten mit ihren grossen kulleraugen lammfromm anschmachtet und sagt, er duerfe sich nun eine frau aus dem stamm aussuchen…
wieso am ende, das ist doch ziemlich in der mitte.^^
ja ok, der übliche pflicht-hetero-schmonz ist natürlich am start, da hätt ich auch gut drauf verzichten können.
@Lori: bei meinen Großeltern ist das ähnlich. Mein Opa macht Mittagsschlaf, während meine Oma schon das Abendbrot anrichtet und abwäscht und den ganzen Rotz. Allerdings glaube ich, dass sie manchmal ziemlich unglücklich darüber ist, zumal mein Opa manchmal echt tyrannisch sein kann… Meine Mutter regt sich da immer tierisch auf, aber was nützt es, den beiden Vorschriften machen zu wollen?
Ist „Avatar“ wirklich so gut? Irgendwie fand ich die Vorschau doof und die Gestalten echt hässlich, aber vielleicht verpass ich ja was?
Während die 3D-Effekte wirklich überwaltigend sind, ist die Story von Avatar eine Mischung aus Pocahontas und Der mit dem Wolf tanzt. Auf feministing.com ist heute eine Zusammenfassung der „isms“ erschienen: Rassismus, Sexismus und ableism bzw. Behindertenfeindlichkeit.
http://www.feministing.com/archives/019407.html
>>Ist “Avatar” wirklich so gut? Irgendwie fand ich die Vorschau doof und die Gestalten echt hässlich, aber vielleicht verpass ich ja was?
das ging mir haargenauso, aber ich kann mich nicht erinnern, wann mich das letzte mal ein film so in den sessel gedrückt hat.
aber unbedingt in 3D schauen!
danke für den link, Helga, ich war schon auf der suche nach einer „kritischen kritik“ zum film (ich bin immer erpicht auf kritiken, die filme etc auf die verschiedenen ismen abklopfen ;) )
Hier noch was zum Thema „Brigitte“, MOdels und Diäten:
http://www.sueddeutsche.de/,ra6m1/leben/672/498958/text/