Selbermach-Sonntag (21.11.10)

Euer Input ist gefragt: Was fandet ihr diese Woche diskussionswürdig? Was war komisch, was hat genervt oder das Herz erfreut? Die Mädchenmannschaft freut sich auch über Verweise auf tolle (queer-)feministische, antirassistische, antisexistische und LGBT*I Blogs und ihre Beiträge.

Pssst: Eigenwerbung riecht definitiv gut!

18 Kommentare zu „Selbermach-Sonntag (21.11.10)

  1. Noch kein Fundstück, aber von Montag bis Freitag habe ich auf meinem Blog eine „Debatte“ über das Thema „Nein heißt Nein“. Details siehe hier. Ist vielleicht was zum vormerken.

  2. der wissenschaftliche reim? Feminismus/sakraler Historismus. MusikaLiterarisch: In Tongues we Speak. Split CD

  3. unsicher, ob ichs in den letzten tagen hier uebersehen habe, aber falls nicht:

    werbung für die OUTSIDE THE BOX #2!

    schwerpunkt der ausgabe ist FORM, dazu infos hier:
    http://outside.blogsport.de/2010/11/04/release-outside-2/

    die nummer 2 wartet nich nur mit einem spannenden FORMat auf, sondern uebertrifft freudiger weise meine zunaechst etwas gedaempfte erwartung nach der ersten ausgabe.
    aber: selber lesen!

    erhaeltlich jedenfalls hier:
    http://outside.blogsport.de/kaufen/

  4. Fortsetzung zu Maria und ihrem Beitrag in der Süddeutschen:

    Die letzten WZB-Mitteilungen beschäftigen sich mit dem Thema „Mann Frau Macht Arbeit“ und aktuellen Geschlechterfragen. Enthalten sind ein Text von Jutta Limbach, in dem sie erklärt, warum die Geschlechterkategorie noch lange nicht ausgedient hat, wenn es um die sozialwissenschaftliche Behandlung von Ungleichheit geht. Außerdem gibt es dort auch die ausführliche Studie, die in der Süddeutschen zitiert wird, dass die meisten hochqualifizierten Frauen und Männer in Partnerschaften ein traditionelles Modell leben, wenn die Kinder kommen…
    http://www.wzb.eu/publikation/pdf/wm129/Mitteilungen-129.pdf

  5. Ich habe mich diese Woche immer mal wieder über diesen Geld.de-Werbespot
    geärgert…
    Kennt den jemand von euch vll.?

    In der Reklame parkt eine Frau mit ihrem Auto ein und legt zeitgleich neuen Lippenstift auf, dann rammt sie ein stehendes Auto dessen Alarmanlage angeht und schmiert sich den Lippenstift quer durch’s Gesicht.
    Unterlegt mit einer männlichen Stimme die sowas wie „Liebe Ehemänner, dieses Auto können sie für soundsoviel
    Euro versichern oder für soundsowenig Euro.“

    Das ganze hat mich an so eine uralte Folge der Fernsehsendung „der 7te Sinn“ erinnert in der das Thema „Frauen am Steuer“ ist.

  6. @ Patrick – Ich habe nicht genau verstanden, was „nein heisst nein“ bedeuten soll, leider gehst du auch auf deinem Blog nicht näher darauf ein. Ich hoffe natürlich, ich liege völlig falsch, aber wenn es so etwas heisst wie, dass eine Frau nach einer Vergewaltigung belegen muss, dass sie sich wie der Teufel gewehrt hat und nicht bloss „nur“ nein gesagt hat, weil sie sonst keine Vergewaltigung gelten machen kann, dann… hm, über so was lohnt es sich meiner Meinung nach nicht zu diskutieren, denn es ist EVIDENT, dass nein nein heisst, und die die das nicht kapieren, leiden an einer Realitätsverschiebung (und da kannst du noch so lange diskutieren, die holt man da nicht mit einem verständnisvollen Dialog runter). An solchen Stellen verweise ich immer gerne auf das sehr informative Buch „Wie man mit Fundamentalisten diskutiert ohne den Verstand zu verlieren“ von Hubert Schleichert, München 1998.

  7. Lina: Entschuldige, ich dachte, „Nein heißt Nein“ wäre ein klares Konzept. Das ist ein Slogan, der darauf hinweist, dass, wenn eine Frau Nein sagt, das auch respektiert werden solle. Begonnen hat die Debatte speziell mit diesem meinen Beitrag und Christians Reaktion darauf (mgl. Trigger-Warnung wegen der Implikationen dieses Beitrags).

    Ich kenne das Buch und habe auch schon mit Fundamentalisten diskutiert (leider :)), aber ich möchte auch mit Christian nicht diskutieren, sondern habe mich eben allenfalls zu einer Debatte bereit erklärt – ich gebe mich keinen Illusionen hin, ihn überzeugen zu können. Und ich bin keinesfalls sicher, ob das nicht trotzdem ein Fehler wird. Wir werden sehen.

  8. @Khaos.kind:
    Ich hingegen bin diese Woche darauf gestoßen, dass ich mir ein wenig mehr Solidarität unter MÜTTERN (als Untergruppe der Frauen) sehr wünschen würde.

    Sowohl im realen Leben als auch in Blogs stoßen in meinem Umfeld mächtige und/oder privilegierte Frauen mit Kindern wie Frau von der Leyen, Schwangere wie Andrea Nahles auf sehr viel Gegenwehr à la „Die wissen doch gar nicht, wie das Leben ohne Kindermädchen mit Kind ist“, „Die sollte mal richtig Elternzeit durchziehen, am besten ein Jahr lang“ u.ä.

    Aber was wäre denn die Alternative? Das Mütter überhaupt keine Positionen mit Macht und Gestaltungsspielraum einnehmen können? Weil es definitiv nicht möglich ist, sich nebenher noch „genau wie die normalen Mütter“ um die Kinder zu kümmern – geht ja rein zeitlich schon gar nicht.

    Also: Ich bin froh um jede Mutter, die ich an verantwortlicher Position sehe. Das gibt auch für Frau Koch-Mehrin und andere, deren politische Haltung ich vielleicht nicht unbedingt teile. Wenn ich mir das Bundeskabinett (http://hausfrau-und-mutter.blogspot.com/2010/11/andrea-nahles-ist-schwanger.html) anschaue, dann ist da noch viel Luft nach oben. Es mag naiv sein zu hoffen, dass allein das Mutter-Sein den Blick der Damen verändert – andererseits ist es nun mal für fast jede Frau ein Lebensumkrempler, ein Kind zu bekommen.

    Also, in Maßen Solidarität – ein bisschen sogar mit Heidi Klum!

  9. @Kirsten
    Ohne zu ausführlich zu werden, verneine ich ja keine Solidarität unter Frauen. Es geht ja eher darum, dass ich mir gern selbst aussuchen würde, mit wem ich mich solidarisch erkläre und in Diskussionen nicht z.B. vorgehalten bekomme, was Schwarzer oder Butler einmal postuliert haben.

    Die von dir angesprochene Solidarität unter Müttern vermisse ich auch, genauso wie eine Solidarität der Frauen ohne mit denen mit Kindern. Auf dem Gebiet ist noch viel zu tun.

  10. Mein Themenvorschlag: „Transsexualität und Schule“.
    Ich arbeite selbst gerade an einer Materialsammlung dazu.
    Wie funktioniert das?
    Welche Hilfen und Unterstützung kann die Schule bieten?
    Sind Lehrer damit nicht hoffnungslos überfordert?
    Gibt es als MzF Transsexuelle ein Überleben in der Hauptschulklasse einer Problemschule?
    Vielleicht gibt es Lehrer/Innen, die hier mitlesen und etwas dazu beitragen können?

  11. an Patrick: „Nein heißt Nein“ gilt für alle Geschlechter, also auch für Männer, nech? ;) (Ich unterstelle dir dass du das weißt aber ich finde es trotzdem immer wieder relevant für alle Geschlechter zu sprechen, sonst kommt es so rüber als würden Frauen sich mithilfe von Definitionsmacht und Co Privilegien anlachen die andere nicht haben dürfen.)

  12. thoughtsunderconstruction: Ja, definitiv für alle Geschlechter. Habe trotzdem bewusst (!) Frauen geschrieben, weil mein Diskussionspartner ja evolutionäre Gründe auszumachen glaubt, weshalb Frauen ihr Nein nicht so ernst meinen. Ergo sind Frauen *besonders* unglaubwürdig, Männer nimmt man schon mal ernst, wenn sie was sagen. Und mir fällt es schwer, die Lücke im Gender Gap zu benennen. Zwischengeschlechter? Nicht-Binäre? Genderqueere? Genderqueere ist vielleicht sogar gar nicht schlecht. Hm.

  13. Etwas spät, aber zum nächsten Sonntag ist ja auch noch so lang hin:

    http://www.sueddeutsche.de/leben/studie-ueber-junge-frauen-nicht-ideal-genug-1.1027800

    Mich hätte nicht nur die (fehlende) Meinung der befragten Frauen zur Rolle des Vaters, sondern auch die Meinung der Männer zu beiden Rollen interessiert.

    @Siekamundblieb: Um welche Verhütungsmittel gehts denn dabei? Kondome von der Krankenkasse hab ich noch nirgends gehört, dabei kann ich mich nur strikt dagegen aussprechen, uns alle auf Hormone zu setzen.

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