Selbermach-Sonntag (16.10.2011)

Sepiabild eines kleinen Mädchens beim SpielenDie Woche erfolgreich abgewickelt, das wohlverdiente Wochenende im Gepäck. Und Ihr seid wie immer gefragt: Was brannte auf den Nägeln, was wurde gelesen und verfasst und wo stolperte mensch drüber? Immer her damit, wir nehmen alles.

Und wünschen Euch einen schönen Sonntag!

16 Kommentare zu „Selbermach-Sonntag (16.10.2011)

  1. Riesensauerei: Der „Let women die“ Act passiert das US Repräsentantenhaus (Der Originaleuphemimus heißt irgendwas mit „Life protection“, logo.)

    Schwangere sollen jetzt in den USA vor den Augen von Ärzten, die ihnen nicht helfen, sterben.
    Genauer: Der „Protect Life Act“ besagt, daß Frauen keine lebensrettende medizinische Hilfe bekommen, wenn dadurch eine Abtreibung zustande käme – auch wenn sie dann sterben. Die unterlassene Hilfeleitung ist für Krankenhäuser und ihre Beschäftigten straffrei.

    Eine erste Sichtung und Zusammenfassung:
    http://kulturindustrie.blogsport.de/2011/10/15/riesensauerei-der-let-women-die-act-passiert-das-us-repraesentantenhaus/

  2. Wir haben uns gestritten (und ich hab darüber salbadert), (immerhin) 1x Sex gehabt, ich hab in meinem Tagebuch aus der 3. Klasse Tortendiagramme für Kerle gefunden (sehr emanzipiert, wie ich finde) und dazwischen das normal stinkende Moloch namens Leben.

  3. Ich bin diese Woche auf einen Text gestoßen, den ich am liebsten in Plakatgröße überall in der Stadt und Welt aufhängen möchte:
    Was, wenn du einer Grenzverletzung beschuldigt wirst?

    Mein Thema der Woche war unter anderem, dass ich zwar einige feministische Blogs und Projekte kenne aber irgendwie viel zu wenig aus/über/von Österreicht.
    Und nun bin ich auf der Suche danach. Wenn hier eineR mitliest – bitte melden!
    I bin aus Österreich
    (Nur zur Info: Es geht nicht um Reaktivierung irgendwelcher Nationalismen, sondern um Perspektivenerweiterung)

    Außerdem ein kleiner Filmtipp: Julie&Julia

  4. nur drei meiner netzfunde die ich zum „weiterdenken“ nutze – jeweils englisch (sry bin grad zu müde zum übersetzen)

    „gedanken aus einem rollstuhl“ zum thema slutwalk bei Ms
    http://msmagazine.com/blog/blog/2011/10/11/thoughts-on-slutwalk-from-a-wheelchair/

    apropos slutwalk & solidarität : in Northampton UK findet am 22. Okt ein sog. stomp and holler protest/demo statt.
    hier der tumblr
    http://stomp-and-holler.tumblr.com/

    thema glass-ceiling : neuere forschung zum thema „gender-gap“ in berufen; gleich 4 mythen die widerlegt werden – hier der direkte link zur zusammenfassung :
    http://blogs.hbr.org/cs/2011/10/new_research_busts_myths_about.html

    (gefunden via
    http://feministphilosophers.wordpress.com/2011/10/11/is-the-glass-ceiling-a-myth/

  5. oups, vergessen : meine glückwünsche zum 40ten von
    „our bodies, ourselves“ (dt. unser körper, unser leben)

    Jessica Bennett fasst es zusammen – englisch :
    http://www.thedailybeast.com/articles/2011/09/30/our-bodies-ourselves-turns-40-why-the-women-s-sexual-health-book-still-matters.html

    und guckt hier auf 5 veränderungen im laufe der jahre – englisch :
    http://www.thedailybeast.com/articles/2011/09/30/our-bodies-ourselves-turns-40-how-the-seminal-sex-text-has-changed.html

  6. Für diejenigen unter euch, die Spanisch verstehen: Hab bei „El País“ ein interessantes Interview gefunden mit der südafrikanischen Künstlerin und Aktivistin Zanele Muholi, die sich mit den vielfältigen Diskriminierungen befasst, denen schwarze lesbische Frauen und LGBT in Südafrika ausgesetzt sind:
    http://www.elpais.com/articulo/cultura/lesbianas/comunidad/asisten/funerales/fiestas/elpepucul/20111019elpepucul_10/Tes
    Eine kurze Zusammenfassung:
    Sie erzählt, dass Südafrika zwar die fortschrittlichste Verfassung Afrikas hat, dass aber dennoch Diskriminierung passiert, insb. gegenüber LGBT (was ja leider nichts Neues ist…).
    Muholi hat eine weiße Partnerin (sie selbst ist schwarz) – wenn die beiden zusammen unterwegs sind, ernten sie oft erstaunte Blicke. Die Leute meinen wohl, sie sei (als Schwarze) das Hausmädchen oder würde von ihrer weißen Partnerin „ausgehalten“. So oder so – sie werden nicht als gleichberechtigte Partnerinnen verstanden, weil sie unterschiedliche Hautfarben haben.
    (Im übrigen ist „schwarz“ ihre Selbstbezeichnung („negra“))
    Ihre Fotokunst sieht sie vor allem als Mittel zur Aufklärung an und sie arbeitet zu diesem Zwecke auch mit feministischen Initiativen zusammen, um ihre Community sichtbarer zu machen. Nichtsdestotrotz wurde ihre Arbeit von der ehemaligen Ministerin für Kunst und Kultur zensiert.
    Sie spricht auch über einige Fälle von Morden an Lesben und Transsexuellen, und dass das in Südafrika leider immer noch traurige Wirklichkeit ist – das Leben von LGBT ist immer noch in Gefahr.
    Sie spricht auch kurz an, dass in Südafrika zusätzlich noch die Frage der Stammeszugehörigkeit eine Rolle spielt – als Zulu oder Xhosa hat man zusätzliche Traditionen und Riten, die den Alltag zusätzlich zur Identität als LGBT prägen.
    Nach der Rolle ihrer Kunst in Transformationsprozessen gefragt, meint Muholi, dass es insbesondere in Afrika wichtig sei, um die Mentalität zu ändern und um politische und religiöse Autoritäten auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Es sei jedoch auch entscheidend, wo man lebe: Sie könne in Südafrika relativ offen arbeiten; würde sie jedoch in einem Land wie Ruanda oder Sudan leben, sähe ihre Situation noch einmal komplett anders aus.

Kommentare sind geschlossen.

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑