Auch der Mai glänzt vielerorts mit sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein (außer Osnabrück natürlich…). Wer inzwischen genug Eis gegessen hat, für die und den ist heute Platz im Selbermach-Sonntag – zum Kommentieren, Verlinken und Diskutieren.
Für Feminist_innen und alle, die es werden wollen
Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.
Die vergangene Woche stand für mich recht unter dem menschenverachtenden Gesetzesentwurf, der in Uganda die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* derart beschneiten wollte, dass deren sexuelle Orientierung ausreichen sollte, um sie mit der Todesstrafe zu belegen.
http://dividedgold.wordpress.com/2011/05/10/the-worlds-worst-place-to-be-gay-leider-viel-mehr-als-der-titel-einer-dokumentation/
Dieser Wahnsinn sollte jedoch nicht nur die Betroffenen selbst unter Strafe stellen und kriminalisieren. Es war sogar geplant, all jene strafrechtlich zu verfolgen, die mit ihrer Arbeit die Minoritäten vor Ort unterstützen und/ oder HIV positive und an AIDS erkrankte Menschen begleiten und betreuen.
Zum Glück gab es dann zum Ende der Woche zumindest einen Teilerfolg zu verbuchen: das ugandische Parlament hat das „kill the gays“ Gesetz gar nicht erst besprochen und so ist es vorerst vom Tisch.
http://www.iglhrc.org/cgi-bin/iowa/article/pressroom/pressrelease/1390.html
Von einer generellen Entwarnung kann jedoch nicht gesprochen werden, da die Lage vor Ort nach wie vor prekär ist und es gilt heute mehr denn je, die Menschen aufzuklären, für Toleranz zu werben und für die Rechte der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* zu kämpfen.
http://dividedgold.wordpress.com/2011/05/13/teilerfolg-in-uganda-dennoch-die-lage-ist-und-bleibt-prekar/
Wer sich für die Thematik interessiert, kann wertvolle, detaillierte und zum Teil recht schockierende Informationen zur Lage in Uganda und anderen afrikanischen Ländern auf den Homepages des LSVD, der LOS, Pink Cross, Nachhaltigkeit, L-Talk und der International Gay & Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC) nachlesen…
Zudem gibt es eine beeindruckende BBC Dokumentation bei youTube:
„The world’s worst place to be gay“
http://www.youtube.com/results?search_query=worlds+worst+place+to+be+gay&aq=f
Liebe Alle,
Nadine und ich sind gerade auf dem Gender(Bar)Camp in Hüll, dass heute Abend zu Ende geht. Wer Interesse an den Themen hat, die dort besprochen wurden, kann ja mal einen Blick auf >> http://gendercamp.posterous.com/ werfen, in dem schon einige Zusammenfassungen der Barcamp Sessions online sind. Die Seite wird in nächster Zeit noch weiter gefüllt.
Diesen Kommentar über die Festnahme von Strauss-Kahn finde ich haarsträubend:
http://www.sueddeutsche.de/politik/anklage-gegen-strauss-kahn-schwachpunkt-genitalbereich-1.1097606
Klar, der Fall ist noch nicht abschließend geklärt und wir wissen noch nicht, was da tatsächlich vorgefallen ist. Aber WENN die Aussage der Frau stimmt, dann ist es ja wohl das Letzte, seine Handlung als „Schwachpunkt seines Genitalbereichs“ auszulegen! Oder zu spekulieren, ob er „über seine Geilheit stolpert“. Wenn Strauss-Kahn tatsächlich wie von ihr ausgesagt gehandelt hat, dann war er aggressiv und gewalttätig und nicht (nur) geil.
Und ich finde es unglaublich, dass die SZ solchen Mist auch noch bringt.
Der 16. Mai ist der Internationale Tag gegen Homophobie. Von der AG-queer Weimar wird eine Aktionswoche veranstaltet.
http://www.queerweimar.de
Eine der neuen Comics von xkcd über Marie Curie und sonstige Vorbilder:
http://www.xkcd.com/896/
Hi junaenmama, der Anti-Homophobie-Tag ist aber am 17.Mai :)
Ich hab auch gleich den richtigen Link zur Aktion in Weimar ausfindig gemacht:
http://queerweimar.blogsport.de/
Guten Abend!
[Da meine Frage ein bisschen von den dazugehörigen Blogeinträgen abweicht und ich die Diskurse nicht stören wollte, stelle ich sie mal hier. Außerdem muss ich ein bisschen ausholen. Hoffe das geht in Ordnung]
In den Artikeln und Blogeinträgen, die sich um die Geschlechterquote in der Politik drehen muss ich z.B. immer wieder daran denken, dass die Quote kein Selbstzweck ist, sondern Druck an der jeweiligen Basis erzeugen soll, um dort die Leute zu zwingen sich mit ihren Strukturen auseinanderzusetzen. Oder dass sie z.B. nur dort weh tut, wo ein Ungleichgewicht besteht.
Mir scheint, als sei dies vielen Quotengegner_innen nicht klar, wie quote funktioniert bzw. warum genau sie im einzelnen Fall berechtigt ist. Aber jedesmal erst auf die Suche zu gehen und dann einzelne Gegenargumente zu verlinken ist sehr nervig.
Deswegen jetzt die Frage: gibt es eine Veröffentlichung, die sich kurz und prägnant Argumente gegenüberstellt, Behauptungen entlarvt etc, auf die ich verlinken kann, bzw. die ich mal auswendig lernen kann? Kenn ihr die abs Argumentereihe gegen Studiengebühren? etwa in dem Stil. Wenn jmd. etwas kennt, fände ich das prima.
Viele Grüße, Thomas
@Thomas: Da würde ich Dir die „Argumentationshilfe“ der Friedrich-Ebert-Stiftung empfehlen:
http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07877.pdf
Gleichstellungspolitik kontrovers – Ärgerliche und hartnäckige Mythen im Geschlechterdiskurs und wie man sie widerlegen kann. Eine Argumentationshilfe ; Expertise im Auftrag der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung / hrsg. von Melanie Ebenfeld und Manfred Köhnen – Bonn, 2011.
ISBN 978-3-86872-643-5
@ThomasDüsseldorf:
Da darf ich mal kurz Eigenwerbung machen: Ich habe auf meinen Blog einen Beitrag dazu geschrieben, welche Arten von Quoten es eigentlich gibt bzw. welche in Dt. angewandt werden darf. Ich denke, bevor man in einer Diskussion einsteigt, ist es ganz gut zu klären worüber man überhaupt spricht bzw. was rechtlich eig. möglich ist – und außerdem nimmt es schonmal dem Argument „Aber dann können ja auch unqualifizierte Frauen einen Führungsposten bekommen“ den Wind aus den Segeln (nein, können sie nicht, ist rechtlich gar nicht möglich!)
http://vomhonig.wordpress.com/2011/03/31/nur-mal-so-als-anmerkung/
@ Johanna und natürlich auch für alle anderen:
Ich habe noch einen schlimmen Text zu Strauss-Kahn entdeckt:
Bei diesem unsäglichen Franz-Josef Wagner von der Bild wird der „Verdacht einer versuchten Vergewaltigung“ zur „Morgenlatten-Affäre“ banalisiert…
Da fällt einem doch gar nichts mehr ein. Auf eine Verlinkung verzichte ich bewusst.
Zu Strauss-Kahn:
Ich habe in einem SpOn-Kommentar mal wieder vor Augen geführt bekommen, warum ich was gegen Prostitution habe. Jemand schreibt:
„In den Hotels sind einige Damen extrem aufdringlich
Es gibt Hotels, da darf man sich vor der Rezeption nicht einmal auf die Lounge setzen, ohne dass von bestimmten dort sich aufhaltenden Damen, die von den Hotels geduldet werden und ihrem einschlägigen Tätigkeiten nachgehen, als Aufforderung betrachtet wird.
Als Unbedarfter habe ich das mal in einem Dresdner Hotel gemacht. Ich wurde von Kollegen aufmerksam gemacht, dass das als ein unmissverständliches Angebot betrachtet wird.
Möglicherweise hatte Strauss-Kahn den irrigen Glauben, es handele sich um eine solche Dame.. Es war ein Missverständnis offenbar. Strauss-Kahn hätte deutlicher fragen müssen.
Ich will damit sagen, dass die Hotels nicht ganz schuldlos sind. Sie dürften auch mitverdienen. Umsonst lässte man die Damen kaum werkeln. “
Ich sage mal ganz provokant (und mir ist durchaus bewusst, dass das Thema viel komplexer ist und bestimmt nicht mit einem Satz abzuhandeln, aber immerhin: das ist meine gefühlte Meinung): Das ist die Geisteshaltung, die Prostitution (bei Strauss-Kahn und dem Kommentator) erzeugt. Deshalb bin ich gegen Prostitution.
@Katharina: Der Mann ist wegen „versuchter Vergewaltigung“ verhaftet worden, nicht wegen „aus Versehen eine Frau angesprochen, ob sie gegen Geld mit mir Sex hat“. Und: Sexarbeiter_innen haben die gleichen Rechte wie Nicht-Sexarbeiter_innen. Auch mit einer Sexarbeiterin hätte Strauß-Kahn nicht machen dürfen was er will, ohne Absprache und ihre Einwilligung. Den Fokus auf das Umfeld und damit Prostitution zu legen, dass dann sogar noch als Entschuldigung zu missbrauchen, lenkt vom eigentlichen Problem ab: Der Mann hat anscheinend versucht, mit einer Frau ohne ihre Einwilligung Sex zu haben.
Sonntag ist zwar vorbei, aber das hier ist mir doch aufgestossen:
Es geht um die Unterschrift des Menupunkts „Spielzeug“:
http://www.enkelnavi.de/shopcategory.asp?C=807#B
Ich habe am Samstag den Eurovision Song Contest geguckt. Dabei wurden vor jedem Lied kleine Filme über Menschen aus den teilnehmenden Ländern gezeigt, die in Deutschland arbeiteten. Na, und jetzt ratet mal! Richtig. Bis zu Lied Nr.17 wurden nur Männer gezeigt in den unterschiedlichsten Berufen, die sie in Deutschland ausüben. Eine Frau war dabei, eine Balletttänzerin.
Nach Lied Nr. 17 habe ich ausgeschaltet. Ich konnte es einfach nicht glauben. Millionen Mädchen guckten wahrscheinlich zu und haben gesehen: aha Männer werden Schiffsbauer, Fensterputzer, Banker…Frauen sind nicht präsent oder sie tanzen Ballett (=sehen schön aus).
Ist das noch jemandem aufgefallen?
@Anna
Nee, nicht so richtig.
Aber positiv aufgefallen ist mir, dass sich dieses Mal die hübschen Frauchen in kurzen Kleidchen die ein bissken Playback trällern (für ESC Verhältnisse) in Grenzen gehalten haben.
Ich denke auch nicht, dass Millionen Mädchen den ESC zur Berufsvorbereitung sehen und jetzt alle denken: Oh, ich kann ja nur Balletteuse werden.
Ich vertrau denen einfach mal, dass die das abkönnen :)
@Anna: Ich habe nicht gucken können, weil ich beim Bundeskongress der Grünen Jugend war, finde das aber unglaublich ärgerlich. Dabei gibt es in Deutschland unglaublich viele arbeitende Migrantinnen, an den unterschiedlichsten Orten und in den unterschiedlichsten Positionen. Eine einzige Frau
Immens geärgert habe ich mich übrigens über diesen Trollkommentar:
http://hatr.org/hate/f34ce9kigo3p8m8u6rbo
Ich glaube, da bedarf es keiner weiteren Erklärung, warum ich so aufgebracht war.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei dir bedanken, Helga, für das tolle Feminismus-Seminar beim Bundeskongress. ;) Es hat mich immens dazu inspiriert, in der nächsten Zeit mehr Platz für feministische Themen auf meinem Blog zu finden.
Gruß,
Mirka (Alex)
Huch, jetzt habe ich doch tatsächlich vergessen, einen Satz zu beenden, im ersten Absatz. Es sollte eigentlich heißen: „Eine einzige Frau zu zeigen, das wird nicht im Entferntesten der Vielfalt gerecht, die uns alltäglich in unserem Leben begegnet. Frauen unterschiedlichster Herkunft überall und es wäre schön gewesen, wenn der ESC dem Tribut gezollt hätte.“
@Katharina: Wäre es etwa in Ordnung gewesen eine Frau so zu behandeln wenn sie eine Prostituierte gewesen wäre? Ich hoffe du hast das nicht so gemeint, sonst kann ich nur fragen gehts noch?? Das Problem in diesem Fall ist nicht Prostitution an sich, sondern dass dies überhaupt als „Ausrede“ akzeptiert sein kann, um eine Frau zu vergewaltigen wenn sie eine Prositutierte ist oder zu sein scheint. Ein weiteres Beispiel weshalb die Stigmatisierung von Prostituierten und auch Slut-Shaming ALLEN Frauen schaden, sogar den noch so „anständigen“.
@Katharina: das Beispiel Schweden zeigt deutlich, dass ein verbot der sex-arbeit zu der von dir postulierten Geisteshaltung führt: da die Sex-Arbeiterinnen illegal arbeiten, scheinen immer mehr Freier zu denken, dass sie alles mit den Frauen machen können. Dadurch ist nicht nur die zahl der Vergewaltigungen von Sex-Arbeiterinnen in schweden angestiegen sondern auch in grenznahen Regionen in Norwegen und Dänemark. Interessante Aspekte dazu kannst du bei fair-pay-sex nachlesen.
Interessante Einsicht bei SpOn #esc
„6. Anke Engelke gehört in den Samstagabend
Als die ARD nach dem Weggang von Jörg Pilawa im vergangenen Jahr neue Moderatoren für ihre Shows suchte, sind ihr die folgenden Namen eingefallen: Reinhold Beckmann, Sven Lorig, Ranga Yogeshwar, Frank Plasberg, Kai Pflaume. Und wann kommt im Ersten jemand auf die Idee, einen Platz im eigenen Programm an die Frau zu geben, die mit großem Charme 120 Millionen Zuschauer durch die aufwendigste Show des Jahres geführt hat? Vielleicht muss sich Anke Engelke aber auch erst noch als Mann verkleiden, um endlich gefragt zu werden.“
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,762756,00.html
@Angela
Tja, und jetzt bekommt der Oppenhövel den Samstagabend.