Auf ihrer Facebook-Seite beschreibt die Londoner Sängerin und Rapperin Etta Bond ihren Sound als „Soul with a bit of Weird“. Den Song „Under the Knife“, in dem sie – wenn ich das richtig verstehe – kraftvoll und persönlich über Schönheitsdruck und Body Issues singt, finde ich allerdings gar nicht so weird, sondern ziemlich berührend.
Etwas ambivalent hingegen kommt dieses Thema im Song „Big Girls Vogue“ daher – Botschaften wie „Big girls vogue if you wanna, wear less clothes in the summer, love your shapes“ oder „If I’m hungry, then I’ll fucking eat“ sind zwar an sich prima und teilweise auch in Systemkritik eingebettet („We’re split into categories / mixed race, pedigree / ticking boxes, label me“). Sie bekommen jedoch durch die Tatsache, wer hier wem „Hey, wir sind doch alle gleichschön!“ zuruft, einen leicht sauren Beigeschmack, zumal die „big girls“ in dem Video eher wie dekorative Statistinnen denn als aktiv Mitwirkende erscheinen, obwohl es ja eigentlich ziemlich zentral um sie geht. Allzu reflektiert ist das trotz begrüßenswerter Stoßrichtung wohl nicht gerade, aber die Pop-untypischen Bilder und Worte tun gut, und der knallige Sound auch.
Mehr von Etta Bond, die sich im U.K. Grime-Umfeld tummelt, gibt es auf ihrem Soundcloud.