Not a Boy? Click here!

Gestern bekamen wir einen heißen Web-Tipp per Mail, und was soll ich sagen: Tja, ich war irgendwie ganz negativ fasziniert beim Anblick der Kinderspielwiese Clever Dragons im Internet. Als spielerisches Lernportal konzipiert, setzt es (ganz fortschrittlich – hoho) auf  Geschlechtertrennung statt Ko-Edukation. Auf der Startseite wird schon mal direkt angekündigt: „Smart Fun for Boys“. Und für alle Fälle gibt es rechts oben den Button „Not a Boy? Click here…“. Klickt einfach mal drauf und erlebt Euer rosa Wunder!

(Besten Dank an Stefan von Loopkid für den Hinweis!)

 

14 Kommentare zu „Not a Boy? Click here!

  1. Aber hey, „NEW: Now with Dragons!“…

    Und „Always Icecream“ kann ich auch unterschreiben!

    ;)

  2. Hmm… die Jungen-Startseite sieht eigentlich niedlich genug aus, um auch die meisten (stereo)typischen Mädchen anzusprechen. Ob man da wirklich zwei Varianten „braucht“? Bei so viel Niedlichkeit fällt es mir auch schwer, den Betreibern irgendwas böses zu unterstellen.

    Und ich möchte ja auch gar nicht abstreiten, dass es Kinder gibt, die lieber Drachen, Feuer und Schwerter mögen, und andere, die lieber Prinzessinen, Eis und… auch Drachen mögen :) Daher mag das mit den zwei Varianten sogar sinnvoll sein. Aber statt „Not a Boy? Click here…“ hätte es vielleicht auch gereicht, zu schreiben „Prefer Ice Cream over Sword Fights? Click here….“ Für einen Jungen ist es schon schwer genug, ein rosafarbenes Eiscremespiel zu spielen, ohne von Eltern und Freunden komisch angeschaut zu werden. Aber wenn irgendwo noch ausdrücklich steht, dass es für Mädchen ist, macht es die Sache nochmal schwieriger. Umgekehrt mag das gleiche gelten, auch wenn die Gesellschaft da tendenziell offener ist.

    Beim (pädagogisch nicht gerade wertvollen) Spiel „Robot Unicorn Attack“ gibt es auch zwei Varianten, einmal mit kitschiger Ereasure-Musik und Regenbogen-Wölkchen-Glitzer-Thema und einmal als Blutrünstige Metal-Variante. Ganz ohne Geschlechtszuschreibungen. Und so kenne ich auch viele Männer, die die bunte Variante spielen und Frauen, denen eher Metal liegt. Und ich spiele je nach Laune beide Varianten.

  3. Ich kann auch nur sagen, ich war irgendwie fasziniert und irgendwie: Herrje…
    Die Einhörner sind auf jeden Fall super. Aber ansonsten, ich so: Schon spooky und ein bisschen merkwürdig.

  4. Ich will die jetzt ja eigentlich wirklich nicht verteidigen, aber zumindest ist ja der Inhalt auf beiden Seiten gleich (also die Lernspiele). Leider kann man das ja lange nicht für alle solche Seiten/Produkte sagen.

  5. „ohne von Eltern und Freunden komisch angeschaut zu werden“

    @Lena Schimmel

    Man könnte es auch einfach mal aushalten, komisch angeschaut zu werden. Andernfalls würde man den Anderen nämlich ziemliche Macht über das eigene Handeln einräumen. Sie bräuchten nur „komisch schauen“, und promt würde man in ihrem Sinne handeln.

  6. Verschiedene Skins and Themes für Kinderspiele – klar, kann man machen, muss man nicht unbedingt haben … Aber so billiges Stereotyping? Nee! Und auf der Elternseite: Learning -> Praise and Recognistion -> Motivation. Kann man ja drüber hinwegsehen, dass das mit der extrinsischen Motivation nicht so der Hit ist, und annehmen, dass das für Boys and Girls gleichermaßen funktioniert. Folgerichtig verwendet man hier dann sogar die gleichen Farben, der einzige Unterschied: die Art der Motivation – „Boys Love Gold Coins“ und „Girls Love Ice Cream“. So ein Bullshit!

  7. Ungeheurlich ist das! Hier werden ganz üble Geschlechtersterotypen in die Köpfe unschuldiger Kinder, Mädchen und Jungs und gepflanzt. Was ist mit den Kindern, die rein biologisch sich beim besten Willen nicht in die Kategorien „weiblich“ oder „männlich“ einordnen lassen? Die lernen von allem Anfang an, dass sie ausgeschlossen werden und unsichtbar bleiben.
    Liebe Mädchen von der Mädchenmannschaft, bitte bleibt am Ball! Das sind ganz wichtige und brisante Themen!

  8. Hab übrigens mal auf deren Facebook-Seite nachgefragt, warum das denn so ist und gerade ne Antwort bekommen. „Die wollen das doch selbst so!“

  9. mich-aufreg-über-sowas, weil …
    ansonsten : wie Frederike sagt.

    und klar mE „its the system“ = follow the money !
    weil : mit sexisistisch-androzentrisch-heteronormativ strikt gegendertem zeugs – hier : „spielen“ – werden damit „die konsumenten“ von/für morgen konditioniert.

    alle, die so leben wollen, wie sie sich fühlen/was ihnen spass macht/sie interessiert, werden halt marginalisiert/gemobbt u.a.
    // aber kind, du bist doch ein mädchen*, das geht doch nicht //

  10. Ja, hier spielt irgendwer offensichtlich auf der Klaviatur der Stereotypen und Vorurteile. Wenn schon zwei Versionen, einmal mit bösen Drachen und einmal mit niedlichen Einhörnern (wo ohnehin schon klar ist, was davon für Jungs gedacht ist und was für Mädchen) , setzt dieses „not a boy?…“ bzw. „not a girl?…“ noch einen drauf und schiebt auch noch die letzten „verirrten“ Besucher/innen in die ihnen zugeteilte Stereotypen-Schublade ab – Anatomie ist nun mal Anatomie, so der wahrscheinliche Denkansatz. Dass Geschlecht gerade beim Menschen weit über die anatomischen Gegebenheiten hinausgeht und zu einem großen Teil auch anerzogen ist (zumindest, was das entsprechende Verhalten betrifft)… so weit wurde dann wohl doch nicht gedacht.

    Und so leistet auch diese Seite ihren Beitrag dazu, dass diese anerzogenen Stereotype auch in Zukunft „typisch Mädchen“ oder „typisch Jungs“ bleiben werden… unsere lieben Kleinen können sich kaum wehren gegen diese von allen Seiten auf sie einprasselnden „Ratschläge“, was das zu erfüllende Rollenbild betrifft. Wann lässt man die Menschen endlich selbst entscheiden, was sie tun wollen??

  11. hmm ……

    Hab mir die Webseite mal angeschaut und auch bei beiden die Option zum gratis Ausprobiren angeschaut.

    uilleicht versteh ich als Junge es einfach nicht, aber ….. Warum bekommen jungen Geldstücke als ingameWärung , wärend bei Mädchen Eiscremprtionen als „Währung“ benutzt werden?

    Ich versteh noch nicht mal den gEdankenansatz den jemand haben musste um zum Schluss zu kommen das man bei Mädchen besser keine Geldstücke darstellt sonder lieber Eiscrem.

    Ich versteh grad noch das Eiscrem leker ist, aber 250 dafon als Startbelohnung und noch mal 30 portionen weil ich ein Spiel gespielt hab ? Und 1000 Portionen weil ich am meisten Eiscream von allen Mitspilern im monat gesammelt hab?

    Stimmt da nicht irgentwass mit der Ernähung nicht, oder dem Gegenstand ( Eiscrem schmiltzt und eiggnet sich so doch eigentlich nicht als Betzahlungmittel) .

    Ich weis ja das ich wenig Ahnung dafon hab wie Mädchen denken da ich nun mal keins bin, aber selbst ich würde bei der Aufgabe ein alternatives Betzahlungmittel für Geldstücke zu finden das niedlicher aussieh und Mädchen mehr ansprechen soll, erst aud Diamanten, Edelsteine , pinke Edelsteine, Schmuck oder die Frage “ Wer denkt eigentlich das Mädchen nicht mit Geldstücken umgehen können.“ zu kommen.

    Wie wenig muss man als Erzihungsbezogene Seiten eigentlich über Mädchen wissen, um als Antwort auf die Frage nach einen Betzahlsysten auf: Eiscream zu kommen.

    Nun wenigstens erlauben sie den Mädchen die gleien Spiele wie die jungen zu spilen, wenn ich auch nicht überprüft hab ob auch bei den jungen immer mal wieder die nidlichen Tiere Eingeblendet werden die mit den Spiel nichts zu tun haben.

    Zusammenfassung:

    EIn Fall der Zeigt das Gleichberechtigung zwar auf den Papier in er ERzihung garantiert wird, in den Köpfen undd im Unterbewustsein aber oft nicht verstanden wird.

Kommentare sind geschlossen.

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