Aktivistinnen und Musikerinnen des russischen Kunst-Kollektivs „Pussy Riot“ sind erneut verhaftet worden. Nachdem sie im Januar noch kurz darauf wieder freigelassen wurden, erwarten sie dieses Mal Anklagen, die mit sieben Jahren Haft bestraft werden könnten. Mitte Februar hatten Pussy Riot in der Kathedrale in Moskau die Performance „Heilige Jungfrau Maria, schick Putin fort“ abgehalten. Zwei Frauen, Nadezhda Tolokonnikova und Marina Alyokhina wurden am 3. März verhaftet, Yekaterina Samutsevich zwei Wochen später. In Russland ist darüber eine breite Debatte ausgebrochen, die vor allem von der russisch-orthodoxen Kirche befeuert wird.
Am Samstag sollte darüber entschieden werden, ob Pussy Riot sich vor Gericht verantworten müssen, bisher ist aber noch nicht über eine Entscheidung berichtet worden. Für den 31. März gibt es eine Solidaritätsveranstaltung in Moskau, am 1. April soll dann in Berlin vor der russischen Botschaft protestiert werden. Außerdem ist bei change.org eine Petition, die den russischen Justizminister auffordert, die Frauen freizulassen. Weitere Informationen gibt es auf dem Blog Free Pussy Riot.
Schöne Aktion, die ich vorher nicht gesehen hatte: in Novosibirsk haben Aktivist_innen Plakate aufgehängt, die Pussy Riot als Ikonen darstellen. http://www.guardian.co.uk/world/2012/mar/12/russian-band-pussy-riot-sinners