Annegret Kramp-Karrenbauer ist erst seit ein paar Tagen Präsidentin der Kultusministerkonferenz, hat aber als erste Amtshandlung etwas ganz hervorragendes angekündigt: Sie will die frühkindliche Bildung verbessern. Soll heißen: Kindertagesstätten und Kindergärten sollen in nicht allzu ferner Zukunft von Akademikerinnen und Akademikern geleitet werden. So soll der Beruf „Erzieher/in“ besser bezahlt werden und mehr Aufstiegschancen bieten.
Doch nicht nur das ist mehr als löblich. Eine akademische Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher wird auch dafür sorgen, dass die breite Masse der Deutschen Kindertagesstätten nicht mehr als „Verwahranstalten“ wahrnimmt und sich das gesellschaftliche Klima hoffentlich so ändert, dass Frauen in einigen Jahren nicht mehr schief angesehen werden, wenn sie ihre Kinder schon mit wenigen Monaten in öffentlichen Einrichtungen betreuen lassen. Heute müssen Mütter sich ja immer noch vorwerfen lassen, sie würden ihren Kindern mutwillig psychische Traumata zufügen, wenn sie sich nicht bis zum dritten Lebensjahr selbst um sie kümmern.
Frau Kramp-Karrenbauer, wir schicken Ihnen Blumen.
Ähem. Ich möchte die zusätzliche Info beisteuern, dass alle in der DDR ausgebildeten Erzieherinnen Akademikerinnen sind. Das war nämlich ein Fachhochschulstudium.
Nichtsdestotrotz ein eindeutiger Schritt in die richtige Richtung. Man muss sich darüber freuen, dass diese Betonköpfe endlich mal auf eine vernünftige Idee kommen.