Der 25. November erinnert jedes Jahr an die alltägliche Gewalt gegen und strukturelle Benachteiligung von Frauen und Mädchen weltweit. Zurück geht dieser Gedenktag auf ein Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen 1981, die den 25. November zum Gedenktag der Opfer an Gewalt gegen Frauen ausriefen. Hintergrund dieses Treffens war die Entführung, Vergewaltigung und Folterung der Schwestern Mirabal und ihre Ermordung im Jahr 1960. Sie waren in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und schließlich ermordet worden.
Seitdem organisieren verschiedene Menschenrechtsorganisationen weltweit jährlich Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen und Strategien zur Bekämpfung von Diskriminierung, Benachteiligung und Gewalt auf die Agenda gesetzt werden. 1999 schloss sich die UN-Generalversammlung der Initiative der Feministinnen an und verabschiedete eine entsprechende Resolution, die den 25. November damit auch offiziell zum weltweiten Gedenktag erhob.
Die Europäische Frauenlobby fordert EU-Kommissionspräsident Barroso auf, ein Europäisches Jahr zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen auszurufen. Dort könnt ihr eine Online-Petition zur Unterstützung dieses Vorhabens mitzeichnen. Terminhinweise zu Veranstaltungen in eurer Stadt findet ihr hier oder hier. Auch eine kurze Suche auf Google mit dem Namen eurer Stadt und dem Schlagwort „Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen 2012“ sollte entsprechend Auskunft geben.
Anmerkung: Falls jemand selbst Hilfe oder Informationen benötigt – im Folgenden gibt es einen kleinen Überblick über verschiedene Angebote.
Informationen zu Frauenberatungsstellen und psychosozialer Beratung für die Bewältigung krisenhafter Lebenssituationen (bundesweit) sind beimBundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe zu finden, und zwar hier.
Auf der Seite der Frauenhauskoordinierung e.V. kann nach Frauenhäusern in ganz Deutschland gesucht werden.
Die Berliner Initiative gegen Gewalt gegen Frauen (BIG e.V.) bietet telefonische (030 – 611 03 00) und auch Beratung per Mail oder Chat (hier) für Frauen, die Gewalt erlebt haben, an – aber auch für Personen aus dem Umfeld von Betroffenen, die gerne helfen möchten und Mitarbeiter_innen von Behörden, sozialen Einrichtungen und Institutionen, die mit dem Thema häusliche Gewalt konfrontiert sind. Melden können sich bei allen Stellen auch Personen, die nicht (so gut) deutsch sprechen.
Die „drei Schwestern“ haben übrigens auch Namen: Patria, Minerva und Maria Teresia Mirabal: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwestern_Mirabal
Danke für Link, ich habe ihn oben ergänzt.
Hast du Gewalt „an“ Frauen geschrieben weil das die orginal deutsche bezeichnung ist? Ich finde es wichtig, dieses „an“ so oft wie möglich durch „gegen“ zu ersetzen. An Frauen hat etwas sehr objektivierendes, wie „sich an Frauen vergehen“. Einer kann nicht gewalt „an“ Frauen ausüben. Das gegen macht deutlich, dass es Gewalt ist, die sich gegen Frauen* als Frauen richtet.
Im Englischen heißt es „violence against women“, komisch, dass sich in schland wieder mal eine verharmlosendere Formulierung durchgesetzt hat…
Huch, das, liebes Steinmädchen, ist mir bislang nicht aufgefallen. Sehr guter Punkt! Danke dafür.
In dem konkreten Fall also: sprachlichen autopiloten mal ausschalten :-).
Hey Steinmädchen,
vielen Dank für den Hinweis. Ich habe das mal geändert. Viele Grüße