Im Jahr 1999 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, die den 25. November jährlich zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen erklärte. Mit diesem Entschluss wurde weiter institutionalisert, was Aktivist_innen bereits seit den 80iger Jahren praktizieren.
Auf einem Kongress südamerikanischer und karibischer Feminist_innen im Jahr 1981 in Bogotá, Kolumbien, hatte die Schrifstellerin Ángela Hernández vorgeschlagen den 25. November als Aktionstag einzuführen. Das Datum soll an die Ermordung von Patria Mercedes Mirabal, María Argentina Minerva Mirabal und Antonia María Teresa Mirabal 1960 erinnern. Die drei Schwestern hatten sich gegen den dominikanische Diktator Rafael Trujillo aufgelehnt und waren Teil der Oppositionsbewegung „14. Juni“. Sie waren bekannt als „Las Mariposas” (Die Schmetterlinge).
In der jungle world begründete Hernández 2002 noch einmal die spezifische Wahl:
»Minerva, Patria und María Teresa«, sagt Angela Hernández heute, »waren für uns ein Beispiel für das Spektrum von häuslicher, sexueller, politischer und kultureller Gewalt, unter denen wir Frauen zu leiden haben. Sie sind nicht nur umgebracht worden, weil sie im Widerstand gegen Trujillo waren, sondern auch weil sie Frauen waren und sich immer wieder seinen Avancen verweigerten. Denn ein Teil der Tyrannei wurde auch durch die sexuelle Ausbeutung von Frauen durch Trujillo charakterisiert.«
Heute und in den nächsten Tagen finden weltweit Veranstaltungen, Demonstrationen und Aktionen statt, die sich mit diesen Aspekten auseinandersetzen. Falls ihr selbst welche organisiert habt, an einer teilnehmt oder euch aufgefallen sind, dann schreibt diese gern in die Kommentaren. Besonders natürlich auch Veranstaltungen, die unterschiedliche Positionierungen und daraus folgende Konsequenzen – aufgrund von Verschränkungen mit rassistisch-, heter_cis_sexistisch- und ableistisch-motivierter Gewalt- mit in den Blick nehmen.
Außerdem sollte dieser Tag auch dazu genutzt weren aufmerksam zu machen auf all jene Hilfsangebote, Initiativen und Organisationen, die das ganze Jahr über Betroffene unterstützen. Im letzten Jahr hatte Nadine einige genannt:
Anmerkung: Falls jemand selbst Hilfe oder Informationen benötigt – im Folgenden gibt es einen kleinen Überblick über verschiedene Angebote.
Informationen zu Frauenberatungsstellen und psychosozialer Beratung für die Bewältigung krisenhafter Lebenssituationen (bundesweit) sind beim Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe zu finden, und zwar hier.
Auf der Seite der Frauenhauskoordinierung e.V. kann nach Frauenhäusern in ganz Deutschland gesucht werden.
Die Berliner Initiative gegen Gewalt gegen Frauen (BIG e.V.) bietet telefonische (030 – 611 03 00) und auch Beratung per Mail oder Chat (hier) für Frauen, die Gewalt erlebt haben, an – aber auch für Personen aus dem Umfeld von Betroffenen, die gerne helfen möchten und Mitarbeiter_innen von Behörden, sozialen Einrichtungen und Institutionen, die mit dem Thema häusliche Gewalt konfrontiert sind. Melden können sich bei allen Stellen auch Personen, die nicht (so gut) deutsch sprechen.