Ist das Zeitalter der Frauen angebrochen? Also jetzt wirklich? Diesmal ganz in Echt? Na gut, wenigstens an den Hochschulen?
Die Politologin Annette Zimmer sag: Ja.
P.S.:
Hat eigentlich mal jemand mitgezählt, wie oft in den letzten 100 Jahren schon das Zeitalter der Frauen ausgerufen wurde?
Wann kommt eigentlich endlich mal das Zeitalter der Menschen? Ich kann ja verstehen, dass die Frauen sagen wollen: „Jetzt sind wir mal am Zug!“ Das führt aber nur dazu, dass sich die Männer denken: Zeitalter der Frauen? Das wollen wir doch mal sehen! Wann begreifen die Menschen endlich, dass die Verleugnung der Fähigkeiten von (für die Klugscheißer: ca.:) 50% der Bevölkerung immer ein Fehler ist? Da kann ich nur froh sein, dass ich mich in einem Umfeld bewege, wo dies der Fall ist…
Am „besten“ fand ich ja die Begründung, warum immer mehr Frauen an der Hochschule Karriere machen, nämlich weil die Gehälter im öffentlichen Dienst in den letzten Jahren so stark gesunken sind, dass eine Uni-Karriere für Männer immer uninteressanter wird.
Aber auch ansonsten war dieses Interview m.M. nach nicht besonders aufschlussreich…
Also ich persönlich glaube ja nicht, daß es jemals ein „Zeitalter der Männer“ gab, wenn man nicht die logisch und epistemologisch problematischen und sehr reduktiven Axiome der zweiten feministischen Welle der Analyse zugrunde legt. Ansonsten muß man wirklich mal definieren, was das denn bedeuten soll – Zeitalter der Frauen bzw. Zeitalter der Männer. Subjektiv empfinde ich das schon so. Habe mich letztens mal gefragt, ob ich, wenn ich die Wahl hätte, lieber als Frau oder Mann geboren worden wäre – und die Antwort war heute eigentlich schon: als Frau. Weniger Druck, finanziell und sexuell, noch immer längere Lebenserwartung, geringere Chance auf Haarausfall, mulitple Orgasmen, die Möglichkeit in der Partnerwahl sowohl aktiv zu sein, als auch passiv zu bleiben ohne daß sich das notwendigerweise auf die Anzahl der Sexualpartner auswirkt, Mutterschaft, die Beziehung von Mutter zu Kind. Die Feminisierung von Rechtsprechung und Ausbildung. Die tendenzielle Heroisierung des Weiblichen und andauernde Herasetzung des Männlichen, vor allem von Aggression (was bei Frauen ja als Durchsetzungsfähigkeit positiv besetzt wird) und männlicher Sexualität – politischen. Allerdings ist das auch das wesentliche Problem – das weibliche Bedürfnis nach souveräner Männlichkeit und teilweiser Dominanz und souveräner männlicher Sexualität – die mit einer solcherweise veränderten Rolle nur schwer zurechtkommen kann.
Aus meiner ganz persönlichen männlichen Sicht ist das schon so – das Zeitalter der Frauen. Wird schwer für uns werden, denn es wird eine Zeit dauern, bis Frauen verstanden haben werden, daß sie auch dafür sorgen müssen, daß Männer wieder stärker werden, denn Männer selbst werden aus Angst als schwach dazu stehen, nicht gesellschaftlich aktiv werden – zu ihrem eigenen Nachteil. Die Opferrolle ist für Männer nicht sexy. Daran wird letztlich jede „Männerbewegung“ von Männern scheitern.
Ach ja, nur zur Klarstellung: Die Aussage, daß ich heute lieber als Frau geboren werden würde bezieht sich natürlich nur auf die erste Welt… das gilt weder im Ostblock noch in Schwellenländern noch in der Dritten Welt.
Das Interview hat mich eher erschreckt, als dass es mich in irgend einer Weise hätte optimistisch oder glatt euphorisch stimmen können. Dass es so viele Professorinnen gibt, weil die Arbeit für Männer zu schlecht bezahlt ist… das soll positiv sein? Das ist doch wohl ein Witz!
Oder dass man sich in Polen, Türkei oder Südamerika Hausangestellte leisten kann… ja und? Sowas wird hier nicht möglich sein. Und wenn man sich mal anschaut, wie viel eine Hausangestellte in diesen Ländern verdient… Ausbeutung ist nicht gerade anders. Was hat dieses Beispiel bitte für eine Relevanz für Frauen, die gerne HIER in Deutschland in die Wissenschaft wollen UND Kinder in die Welt setzen möchten?
Einen lieben Gruß,
Eure Viktoria
Irgendwie fasziniert mich das Denkmuster mancher Frauen schon ein bischen.
… mancher MENSCHEN, Goofos, mancher MENSCHEN …