Wenn schon nicht stark, dann wenigstens lustig – Humor gehört laut gängiger Überzeugung zu den Eigenschaften, mit denen Männer um Frauen werben. Fiese Schattenseite und eine Erklärung, warum es so wenig weibliche Comedians gibt: Frauen seien einfach weniger lustig.
Doch so einfach ist das nicht, sagt nun Laura Mickes der University of California, San Diego. Sie bat 32 Studierende, sich in kurzer Zeit Witze für vorgegebene Cartoons auszudenken (Link zur Studie, PDF). Andere Studierende sollten anschließend die Witzigkeit bewerten, ohne das Geschlecht der jeweiligen Autor_innen zu kennen. Die Autoren schnitten dabei tatsächlich etwas besser ab als die Autorinnen. Allerdings nur 0,11 Punkte auf einer Skala von 1 bis 5. Und: Männer fanden Autoren lustiger als dies Frauen taten.
Anschließend zeigten die Forscher_innen in einem Erinnerungstest verschiedene Cartoons, mit Angabe des Geschlechts der Autor_innen. Unerstaunlicherweise behielten die Proband_innen dabei lustige Cartoons besser im Gedächtnis als unlustige. Außerdem schrieben sie die lustigeren Cartoons durchgängig männlichen Autoren zu, selbst wenn das gar nicht stimmte. Hier bestätigten die Proband_innen ihr Vorurteil (alle gaben an anderer Stelle an, Männer lustiger als Frauen zu finden).
Die Evolutionstheorie, nach der Männer mit Humor Frauen beeindrucken, ließ sich in dieser Studie also nicht bestätigen. Dennoch schnitten die Autoren etwas besser ab als die Autorinnen. Daran könnten immer noch die Vorurteile schuld sein. So schätzten die Autorinnen den Erfolg ihrer Witze als deutlich geringer ein, als die Autoren. Sie rechneten mit einem um 0,8 Punkte schlechterem Ergebnis (was deutlich über dem tatsächlichen Unterschied von 0,11 Punkten liegt).
Also liebe Damen, so unlustig seid ihr gar nicht. Aber vielleicht werden Eure besten Witze später immer Männern zugeschrieben.
(via New York Times)
Stromberg wird jedenfalls von einem Mann geschrieben und Loriot war soweit ich weiß auch ein Mann.
@Louise Raab: Ja, Loriot und Evelyn Hamann waren schon fantastisch!
@ Helga: :))
Das erinnert mich an diesen Text von Rebecca Solnit:
„[…] So, Mr. Very Important was going on smugly about this book I should have known when Sallie interrupted him to say, „That’s her book.“ Or tried to interrupt him anyway.
But he just continued on his way. She had to say, „That’s her book“ three or four times before he finally took it in. And then, as if in a nineteenth-century novel, he went ashen. […]“
[(…) Mr. Sehr Wichtig sprach über dieses Buch, das ich hätte kennen sollen, als Sallie ihn unterbrach, um zu sagen: „Das ist ihr Buch.“ Bzw. versuchte, ihn zu unterbrechen.
Er fuhr jedoch einfach fort. Sie musste „Das ist ihr Buch“ drei oder vier mal sagen, bevor er es endlich verstand. Und dann, wie in einem Roman des 19. Jahrhunderts, wurde er aschfahl. (…)]
Quelle