In Großbritannien laufen die Eltern junger Mädchen Sturm gegen eine Internetseite. Der Grund ihrer Aufregung: Auf der „Miss Bimbo“-Webseite tummeln sich ihre Töchter schon ab dem 9. Lebensjahr und versuchen ihren Avatar zum „hottest, coolest, most famous bimbo in the whole world“ zu machen – zur Not auch zum Beispiel mit einer Brustvergrößerung. Ziel des Spieles ist es, so viele „bimbo“-Dollar wie möglich zu sammeln, um damit Klamotten, Schmuck oder Diätpillen einkaufen zu gehen, der Avatar-Tussi die Haare, Fingernägel oder eben den Busen oder die Hüften machen zu lassen. Uff.
Bill Hibbert von Parentkind kritisiert: „Es ist eine Sache, wenn eine Neunjährige dieses Spiel als albern und dumm erkennt. Aber die Gefahr ist, dass Mädchen in dem Alter die Ironie der Sache eben nicht verstehen und sich die Bimbos zum coolen Vorbild nehmen.“
Der 23-jährige Erfinder der Bimbo-Webseite, Nicolas Jacquart, dagegen sagt, die Mädchen würden lernen, Verantwortung zu tragen – eben für ihren Avatar. Beweise? „Wenn ihre Avatare zu viel Schokolade essen, dann ist das schlecht für die Körper ihrer Bimbos und auch für ihre Laune […] Wir vermitteln ihnen, wie wichtig gesundes Essen ist.“ Und: „Die Brustoperationen sind nur ein Teil des Spiels […] und spiegeln nur das wahre Leben wider.“
Na dann.
Kommerzielle Erziehung junger Verbraucherinnen, „so und nicht anders“. Wenn es um Brustvergrößerung bei neunjährigen geht wird vielleicht eine oder andere auch das versuchen, was die Erwachsenen tun und das halt mit einen Erwachsenen. Und später zeigen sich alle „schockiert“!
Schönheits-OP bei vierzehnjährigen sind wohl auch nicht so selten.
jetzt-spielen.de ist eine Webseite bei der sich meine zehnjährige Tochter gern rumtreibt wenn sie ins Netz darf, jede Menge verschiedene Flashspiele halt. Da gibt es neben den -zig klassischen Spiele-Kategorien eine Kategorie „Mädchen“ die komplett aus „Anziehpuppen“-Spielen (und Abwandlungen) besteht. Zu meiner Beruhigung hat sie sich das mal zwei Minuten ernsthaft angeschaut, meinte dann nur „So ein Quatsch“ und probiert seitdem nur hin und wieder mal wie es aussieht wenn man der Elfenprinzessin/Blonden Bohnenstage/Hupfdohle alles übereinander anzieht.
PS:wegen den Schöhnheits-OPs: Mit selten meinte ich nicht „kommt massenhaft vor“ sondern „gibt es“. Was ich für ein totales Unding halte.
So, hab mir das Spiel ma angesehn – würd’s meiner Tochter (insofern ich denn mal eine haben sollte) nich unbedingt in die Hände spielen, im Gegenteil!!! Aber für Erwachsene find ich das ne super witzige „Paris-Hilton-Parodie“! Muss man nich so ernst nehmen denke ich, letzten Endes sind doch die Werte, die zu Hause vermittelt/unterstützt werden für ein Kind ausschlaggebend und nich son rosa Bildschirm.
Also wenn es um Frauen, Tussis und ähnliches geht seht mal im Tussi-Forum, da wird Euch geholfen!