Mit guten Büchern kann man nicht zu früh anfangen und deshalb ist es diesmal Zeit, ein wunderbares Kinderbuch vorzustellen. Eigentlich ist es auch gar nicht nur für Kinder, für Erwachsene steht auch eine Menge drin: „Trüffel liebt Rosalie“ oder „Rosalie liebt Trüffel“. Das Buch hat beide Titel, es lässt sich von vorn nach hinten oder auch von hinten nach vorn lesen – einmal die Geschichte von Rosalie, einmal die von Trüffel. Und das Tolle an diesem Buch: Es erzählt sehr viel über Rollenerwartungen und Kommunikationsstörungen. Ja, tatsächlich. Am Beispiel von Schweinen.
Rosalies Geschichte beginnt unter einem Apfelbaum:
Rosalie ist verliebt.
In wen?
In Trüffel. Wen sonst?
„Verliebt waren wir alle mal“, sagt Rosalies Mutter. (…)
„Was kann der Kerl dir denn bieten außer den üblichen Schweinereien?“
„Sein Herz“, sagt Rosalie.
Also nichts.
Die Eltern schütteln betrübt die Köpfe.
Trüffels Geschichte beginnt unter demselben Apfelbaum:
Trüffel ist verliebt.
In wen?
In Rosalie. Wen sonst?
„Binde dich bloß nicht zu früh!“, sagt Trüffels Mutter.
„Genieße erst mal dein Leben“, sagt Trüffels Vater.
„Aber das tue ich!“, ruft Trüffel, „ich -“
„Später ist keine Zeit mehr dafür“, sagt Trüffels Vater.
Trüffels Mutter nickt.
Die beiden halten zueinander, müssen lernen, dass jeder Mensch anders funktioniert und dass sie über all das auch reden müssen, um nicht wieder getrennte Wege gehen zu müssen. Doch ihre Freunde leben ihnen etwas anderes vor. Rosalies Freundin Clara zum Beispiel liebt Carlo und sagt, sie liebe an ihm
„Sein Styling, sein Auto, seine Wohnung, …“
Und dass er eben ein richtiges Schwein ist.
Den Rest werde sie sich schon noch zurecht biegen.
Meint Clara.
Ach so! Rosalie staunt.
Sie selber liebe einfach alles an Trüffel:
„Wie er lacht wie er küsst wie er geht wie er steht wie er spricht
wie er liegt wie er träumt wie er tanzt wie er singt wie er -!“
Und Trüffels Freund Carlo ist genau so ein wandelndes Klischee wie Rosalies Freundin Clara. Er liebt an ihr
„Ihre Haxen, ihre Schenkel, ihre Wiederborstigkeit, …“
Das Buch stellt die gesamte „Frauen sind so, Männer anders“-Idiotie bloß, auf eine wahnsinnig charmante Art, und lässt am Ende natürlich Rosalie und Trüffel auch wieder zueinanderfinden. Unter dem Apfelbaum.
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