Bury Your Gaze Ep. 2: Bury Your Gays

Dieser Text ist Teil 36 von 57 der Serie Die Feministische Videothek

Stell dir vor, du bist ein lesbischer oder bisexueller Charakter in einer Serie und die Wahrscheinlichkeit, dass du überlebst, beträgt gerade mal 60 Prozent. Stell dir vor, es ist 2016, das Jahr mit der höchsten Sterberate für lesbische und bisexuelle Charaktere seit der Erfindung des Fernsehens. Stell dir vor, dass das Kunst sein soll.

In der zweiten Folge unseren Serienpodcasts beleuchten wir die nach wie vor sehr beliebte TV-Trope „bury your gays“ anhand von Beispielen der jüngeren Seriengeschichte. Was motiviert Drehbuchautor_innen und Produzent_innen immer wieder dazu, ihre queeren Charaktere sterben und umbringen zu lassen? Was ist daran problematisch? Welche Konsequenzen hat das für ein queeres bzw. LGBT Publikum? (Aufnahme 31.10. / Download / RSS-Feed / iTunes)

Hinweis: Wie bei dem Thema zu erwarten, hier gibt es einige Spoiler zu allen Serien über die wir reden, also The 100, Orange is the New Black, Person of Interest, Orphan Black, Black Mirror und – im Intro – The L Word.

0:00 – 10:57 Intro

The 100
10:58 – 22:07 The 100 und Lexa


22:08 – 31:22 Orange Is the New Black und Poussey


31:23 – 45:46 Person of Interest und Root


45:47 – 58:09 Orphan Black und Delphine 


58:10 – 1:18:00 Black Mirror: San Junipero und Kelly/Yorkie

  • Bury Your Gays found dead in San Junipero
  • heaven is a place on earth – nur Menschen mit Behinderungen gibt es dort nicht
  • Tipps für Drehbuchautor_innen: Heten sind langweilig

Bonus:

2 Kommentare zu „Bury Your Gaze Ep. 2: Bury Your Gays

  1. Toller Podcast.
    Ich bin auf „Clexa“ durch Zufall gestoßen, als ich mich Anfang 2016 bei Twitter angemeldet hab. Bevor ich dann aber mit der Serie (The 100) begonnen habe, hab ich mich erst mal umgehört, ob es denn „sicher“ sei, weil halt die meisten Lesben eh sterben (mit 43 hab ich viel zu viele einen gewaltvollen Tod sterben sehen). Die Antwort: JA, definitiv, schau es dir an, die Macher verstehen uns (die LGBT Gemeinde). Tja, als Lexa dann in Folge 3×07 starb war mein erster Gedanke: ‚Nicht schon wieder‘. Seitdem schau ich kaum noch TV und Serien mit lesbischen Charakteren meide ich wie Feuer.
    Fuck you Jason!!!

  2. Hallo Heike, vielen Dank für das Lob :) Ich gucke The 100 seit 2015 und bin ebenfalls durch Empfehlung drauf gestoßen. Ehrlicherweise habe ich immer und tue es noch heute Princess Mechanic geshippt, also Clarke und Raven. Die beiden hatten von Beginn an chemistry as fuck und die Dynamik in dem schlechten Love Triangle mit dem Dude in Staffel 1, den Clark später „leider“ ersticht, war für mich so eindeutig frauenzentriert geschrieben und gespielt, dass es sich fast schon aufgedrängt hat. Obwohl ich stark vermute, dass bereits hier absichtlich queerbait eingestreut wurde, weil Zielgruppe und The CW…

    Als später Lexa dazu kam, war der Serie sehr anzumerken, wie alle anderen Frauen in der Serie darunter litten. Rothenberg hatte offensichtlich nur Platz für eine starke Frau neben Clarke. Octavia, Raven, Abby, Indra… Warum gibt es so wenige Team-Ups zwischen den zentralen Frauen? Seit Lexas Tod hat The 100 (neben den üblichen Drehbuchfails auf dem Sender) diese Charaktere nicht wieder gepusht und Clarke weiter von ihnen isoliert. Das war auch schon Teil des Clexa-Plots, was ich sehr problematisch fand. Neben den rassistischen Implikationen und Offensichtlichkeiten in Sky People vs. Grounders, der Ästhetik, Habitus, Lebensweise, der Umgang mit Schwarzen Charakteren und Charakteren of Color. Einige Faktoren, die bei mir keine Explosion in Sachen Clexa ausgelöst haben. Ich bin auch nicht die Hauptzielgruppe von CW, dafür bin ich zu alt und zu eingebunden im Sinne von wie ich Repräsentation in Serien für mich nutze und auch schon mehr gewohnt an Kackscheiße im TV. Ihr Tod hat mich überrascht, aber es war eher ein *le sigh* statt *wtf* Seitdem ist mein Interesse in die Serie rapide gesunken, musste mich schon bemühen, überhaupt die 4. Staffel zu gucken…

    Neben Rothenbergs Arschloch-Move die Zuschauer_innen absichtlich in die Irre zu führen, hat er vor allem die Schauspieler_innen of Color am Set und im Kontext der Produktion behandelt wie sch… was sich *surprise* wie eben angesprochen im Plot gespiegelt hat. Ähnliche Phänomene lassen sich auch bei anderen CW-Shows beobachten. Bevor ich das Fass jetzt aufmache und nie wieder aufhöre zu tippen, hier ein Link als Überblick: http://culture.affinitymagazine.us/why-the-cw-is-the-worst-tv-network/

    Schade, dass du Serien mit lesbischen Charakteren meidest. Es gibt zwar sehr wenige mit (noch lebenden) lesbischen Leads oder Co-Leads, aber Charlott und ich können sicher was empfehlen ;)

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