Wie jede Woche: Kurz notiert, was hier unkommentiert blieb.
Die amerikanischen Medien diskutierten über ein Foto in der US-Ausgabe der Zeitschrift Glamour, auf dem ein sog. Plus-Size-Modell mit einer Bauchfalte zu sehen ist. Weil das so unheimlich gut bei den Leserinnen ankam, klopfen sich jetzt die Redakteure gegenseitig auf die Schulter und tun so, als würde sich am sog. Schönheitsideal mal etwas ändern.
Die US-Pornoindustrie diskutiert auch: Über die Frage, ob Safe Sex als Standard eingeführt werden sollte. Interessanterweise sind nicht nur die großen Produzenten und Geldmacher dagegen, sondern offenbar auch viele weibliche Performer, wie Tracy Clark-Flory auf Salon.com berichtet. Gründe sind vor allem, dass Kondome bei lang anhaltendem Geschlechtsverkehr irgendwann anfangen, weh zu tun und auf Grund der Reibung eine erhöhte Infektionsgefahr verursachen. Die gute Fee der Pornoindustrie Belladonna zwingt ihre Kollegen deswegen drei Tage vor jedem Dreh zu einem umfassenden Test und schwört darauf.
Autorin Katie Roiphe wirft „den Feministinnen“ vor, dass sie die Freude und das Suchtpotential eines Babys verschweigen, und erzählt von ihrer Abneigung dagegen, drei Monate nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten zu gehen.
Um Babys geht es auch auf der Website des New Scientist. Dort ist ein Artikel über das Bemühen eines schweizer Unternehmens für Reproduktionstechnik, in Khartoum (Sudan), Arusha (Tanzania) und Kapstadt (Südafrika) Kliniken für IVF aufzubauen, wo Paare nur 300$ für die künstliche Befruchtung zahlen sollen – ein Bruchteil dessen, was der Vorgang normalerweise kostet. Die Nachfrage in diesen afrikanischen Ländern ist trotz der hohen Geburtenraten deswegen so hoch, weil kinderlose Frauen dort extrem diskriminiert werden. Viele Leser halten das Projekt trotzdem für ungeheuerlich – ihre Kommentare unter dem Artikel sind es jedenfalls.
Im Zeitschriftenhandel da draußen in der Offline-Welt gibt es die neue Geo zu kaufen, mit dem Titelthema: „Die neue Macht der Frauen“, wo es um große Herrscherinnen der Vergangenheit und Aktualität geht. Persönlich zieht mich die Sondereditierung des Themas: „Frauen und was sie alles schon gemacht haben“ eher weniger an. Aber in diesem Text wird intelligent und fundiert der Frage nachgegangen, wie sich unsere Vorstellung von Macht und Geschlecht verändert hat, mit der klassischen „Eine Sonderrunde für die Frauen“ hat das nichts zu tun.
Ach so, und wer nicht weiß, wer die mächtigsten Frauen von heute sind, kann hier nochmal nachschauen.
Wahnsinn!! Das ist ein plus-size Modell?
Obwohl, wenn ich mir überlege was für gruselige Hungerhaken sonst in den Modezeitschriften abgebildet sind…
Wo bitte soll hier das plus size-Modell zu sehen sein?
Steve und Marcel:
Genau dasselbe ging mir auch gerade durch den Kopf. Meine Güte, man sieht eine Falte auf ihrem Bauch. *Eindeutig* also „plus-size“… Ich weiß nicht was schlimmer ist (für verunsicherte FrauenzeitschriftenleserInnen): Hungerhaken als unerreichbares „Ideal“ vorgeführt zu bekommen, oder eine normalgewichtige Frau, die dann als „plus-size“ deklariert wird (a la „wenn das plus-size ist, was bin dann ich?!“).
Schön sieht die Bauchfalte nicht aus. Ich sage nicht, dass die Frau nicht gut ausssieht, aber sie würde besser aussehen, wenn sie dünner wäre.
Es ist eben der Top-Bereich. Warum ist es eigentlich für Frauen so schwer zu ertragen, dass an Schönheit gewisse Anforderungen gestellt werden?
Meine These: Frauen ist bei Freundschaft etc eine gewisse Gleichheit wichtig. Nach Möglichkeit soll keine der anderen besser sein als die andere. Sieht eine Frau besser aus, dann fühlen sich Frauen schlecht. Folge ist, dass sie die Gruppe ändern, nicht sich selbst. Das wird auf die Gesellschaft übertragen. Es muss also eine Definition geschaffen werden, die sie schön sein lässt. Voila, das „Plus-Size-Model“. Schon ist sie nicht mehr dick, sondern nur eine andere Art von schön.
Männer sind Konkurrenz und Hierachie besser gewohnt und sind daher eher bereit, sich in eine solche einzugliedern. Wenn ein Mann ein Waschbrettbauchmodel sieht und auf seinen eigenen Waschbärbauch guckt, dann fordert er nicht, dass Frauen fortan solche Bäuche mögen und es „Plus-Size-Männer“ gibt, sondern er ordnet sich in eine Hierachie ein und sagt „der ist eine 10, ich eine 4, da bin ich immer noch besser als eine 3“ mit ein wenig „dafür bin ich in anderen Kategorien (Kenntnis von Fußball/Witzigkeit/Kenntnis von Startreckfolgen oder was auch immer) eine 8“ ist dann die Wertigkeit wieder hergestellt.
Daher gibt es auch keine „Plus-Size-Männer-Models“.
Abgesehen davon: Ich kenne kein Schönheitsideal, bei dem eine Frau soi gesund leben kann wie das heutige. Wenn eine Frau sich gesund ernährt und sehr viel Sport macht, dann hat sie eine gute Figur. Klar gibt es Mißbrauch wie Magersucht, aber das ist im Endeffekt nur eine falsche Anwendung des eigentlich sehr gesunden, weil sportlichen Schönheitsideals.
Zeigt sich schon daran, dass Spitzensportlerinnen im richtigen Bereich (Ausdauer nicht Kraft) als schön gelten und im Playboy abgelichtet werden. Die werden sich schon aus sportlichen Gründen nicht ungesund ernähren.
@ Christian: Dann bereite dich schon mal drauf vor, dass deine Freundin / Frau, wenn sie mal ein Kind bekommt, danach auch so aussehen wird. Und falls du vorhast, mit einer Frau Kinder zu kriegen, dann sag ihr doch bitte vorher Bescheid, dass du sie in diesem Fall verlassen wirst, weil du es nicht „schön“ findest – der Fairness halber und dass sie die Möglichkeit hat, fürs Kinderzeugen vielleicht doch jemanden mit weniger strengen optischen Maßstäben zu suchen.
„Männer sind Konkurrenz und Hierarchie besser gewohnt und sind daher eher bereit, sich in eine solche einzugliedern.“
Oh, dear.
@Susanne
Was hat das damit zu tun? Das ist genau diese Übertragung, die ich meine.
Ich erwarte nicht, dass jede Frau die Anforderungen eines Topmodels erfüllt. Aber es gibt eben eine Hierachie und Frauen mit perfekten Körper.
Ich erwarte aber nicht, dass meine Freundin nach einer Geburt diese Anforderungen erfüllt. Das heißt nicht, dass man die Kriterien der Schönheit ändert, damit jede Frau sie auch nach einer Geburt erfüllen kann.
Na, dann brauchst du aber den Anspruch auch nicht an Lizzie Millers Körper haben.
@Christian: Äh, das derzeitige Schönheitsideal ist sicher nicht gesund. Durchtrainiert, als Schönheitsideal – das ich nicht lache. Schau dir doch mal die hämischen KOmmentare in diversen Zeitungen zu den z. b. Leichtathletinnen an, die mit ihren Waschbrettbäuchen gerne als total unweiblich deklassiert werden.
Die Hungerhaken, die als Schönheitsideal propagiert werden sind sicher nicht sportlich. Wie auch – die haben keine Muskeln und man braucht Essen um Energie zu bekommen.
Außerdem: Wie LIzzi dahockt hat jede/r eine kleine Bauchfalt. Hallo, schließlich ist sie vornübergebeugt und wenn sie gerade dasteht sieht das ganze auch wieder anders aus.
Für Christian schreibe ich es jetzt doch auf: Lizzys Bauch sieht nicht nach Speck aus, sondern eher nach vorausgegangener Schwangerschaft. Deshalb vermutlich auch Susannes Kommentar mit dem Kinderkriegen.
Und ich glaube, Leute wie Christian würden aus allen Wolken fallen, wenn sie einem nicht plus-size Modell von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen würden. Ab und zu sieht man nämlich Fotos, wie die aussehen, wenn sie nicht posieren.
@Christian
Mir gefällt überhaupt nicht wie Du denkst.
1) Du findest die Bauchfalte also „nicht schön“ und findest, die Frau würde dünner „besser“ aussehen. Du berufst Dich dabei auf eine angebliche „Hierarchie der Schönheit“, eine Skala, die „Anforderungen“ stellt und auf der es an einem Ende einen „Top – Bereich“ gibt, und, na ja, am anderen Ende den ganzen bauchfaltigen Rest. und Du kannst nicht verstehen, wieso Frauen sich nicht in diese Hierarchie einordnen wollen.
Meine Kritik an Deiner Sicht der Dinge:
Du hast ja ziemlich offensichtlich das in der Allgemeinheit vorherrschende Schönheitsideal schlank bis sehr dünn, sportlich, durchtrainiert = schön völlig unhinterfragt übernommen (wie sehr viele Menschen) und ziehst es in keinster Weise in Zweifel. Soweit sogut, ich will das zunächst nicht inhaltlich kritisieren, Dir aber gerne dafür die Augen öffnen dass das eben nur EINE Sicht der Dinge ist. Unsere Gesellschaft hat sie zum Massstab erhoben, was aber keinesfalls bedeutet dass sie die einzig gültige ist. Sie ist im Gegensatz sogar sehr starken kulturellen, historischen, zeitlichen usw. Wandeln unterworfen:
In einer Kultur gilt das eine als schön, was der anderen als hässlich gilt, früher waren Rubensfrauen angesagt, heute durchtrainierte Oberarme,
in den 50ern war Wohlstandsspeck sexy usw. Ok, das wissen wir alle.
Aber wenn solche Ideale solchen starken Wandeln unterworfen ist, muss man, müsstest Du, doch zumindest mal darüber nachgedacht haben, dass Dein Ideal 1:1 das ist, was die Dir die Mehrheitsdurchschnittswieauchimmer – Gesellschaft seit klein auf suggeriert. Es kann trotzdem Dein Ideal sein, aber glaub doch bitte nicht an einen Zufall, dass sie identisch sind.
Langer Rede kurzer Sinn: Schönheit ist relativ. Es gibt kein allgemeingültiges, ewiges, aus sich selbst heraus definiertes Ideal von Schönheit. Du machst den Fehler, Deine erworbene, kulturell geprägte Definition von Schönheit als unverrückbar und alleingültig anzusehen, mehr noch, Du scheinst ernsthaft zu glauben, alle anderen Menschen orientierten sich genauso unkritisch wie Du einzig und allein an diesem Ideal, und ordnest sie in Deinen Theorien dementsprechend ein.
2) Die „Frauen in der Gruppe“ Theorie. Hier wiederholst Du Dein Denkschema: Vielleicht kennst Du eine konkrete Frauen Gruppe, deren Verhalten Du tatsächlich so interpretierst, oder eine Frau hat Dir mal von ihrer Freundinnen – Clique erzählt. Was für eine Frau gilt, gilt selbstredend für ALLE und JEDE Gruppe von Frauen. Glaubst Du wirklich, die Auswahl der Menschen, mit denen mensch sich umgibt, hängt einzig von Gewicht und Aussehen ab…? Ich wiederhole mich: für manche Menschen mag das zutreffen, aber es völlig falsch, das auf die Mehrheit oder gar „die Frauen“ an sich zu übertragen.
In einem zweiten Schritt unterstellst Du Frauen, dass sie ihr Verhalten in der Frauenkleingruppe, (sich nämlich lieber eine andere Gruppe zu suchen als sich dem vorherrschenden Ideal der aktuellen Gruppe zu unterwerfen), auf die ganze Gesellschaft zu übertragen versuchten.
Du unterstellst Frauen, die dem gesellschaftlich aufoktroyierten
Ideal nicht entsprechen, ausschließlich aufgrund ihrer Minderstellung in der Skala eine Umdefinierung des Schönheitsideals anzustreben die sie ihrerseits wieder der Gesellschaft aufzwängen wollen (vorsicht, ab hier wirds etwas ironisch) – nur, weil sie zu faul sind, ins Fitnessstudio zu gehen ??? – so klingt das nämlich bei Dir, überspitzt gesagt. Sie redet sich ihre Figur also schön (obwohl sie natürlich eigentlich dick ist), sie sucht sich Freundinnen in ihrer Gewichtsklasse und versucht der Gesellschaft und den Männern einzureden dass sie nicht dick, sondern „anders schön“ sei… im Grunde aber alles nur aus ihrer nicht eingestandenen Minderwertigkeit gegnüber ihren schöneren „Top-bereich-freundinnen“… die Männer fallen uzm Glück nicht drauf rein, die erkennen ja einen „natürlich“ schönen, weil in stundenlangem Fitness studio erkämpften flachen Bauch….*kopfschüttel*
Ich bin mir an dieser Stelle nicht sicher, ob Dir die unglaubliche Eindimensionalität Deiner Sicht bewußt ist. Dazu nur das: Es gibt
die unterschiedlichsten Freundinnenkonstellationen auch unterschiedlich aussehender Frauen, sie sich problemlos respektieren und akzeptieren, weil ihre Freundschaften auf anderen Dingen als auf Aussehen gegründet sind. Über diesen Punkt könnte ich noch mehr schreiben, aber ich spreng ohnehin schon wieder den Rahmen.
3) Zum Glück kann Männern das ja nicht passieren, neidisch sind Männer ja nicht, nein, sie ordnen sich gerne in Hierarchien ein und akzeptieren die Führerschaft eines Leitwolfes, sie sind völlig frei davon Frauen einreden zu wollen ihr Waschbärbauch sei schön. Ähm ja.
Stattdessen beziehen sie eben ihren Selbstwert aus Wissen über Fussball, Star Trek oder sind einfach nur unglaublich witzig. So so.
Damit stellt sich für die anderen dann die Wertigkeit auch automatisch wieder her.
An dieser Stelle fehlen mir ob der Naivität Deiner Sichtweise ehrlich gesagt die Worte.
Frauen werden gesellschaftlich mit anderen Maßstäben gemessen als Männer, das betrifft besonders ihr Äußeres. Für viele (nicht alle!!!) Frauen ist Selbstakzeptanz hier ein längerer Weg. Auch wenn sie selbst es schafft, davon überzeugt zu sein, ihr Wissen über star trek kompensiere ihr Bäuchlein im Ansehen ihrer Peergroup (oder gar der Männer, huch) bekommt sie diese Überzeugung leider wenig von ihrer Umwelt zurückgespiegelt.
Christian, Du hast mit Deiner Beschreibung der Männerwelt insofern recht, als das Männer oft entspannter mit Körper und Äußerlichkeit (ihrer eigenen…) umgehen können, und dass es vielleicht nich schlecht wäre, Frauen eigneten sich hier auch ewas mehr Entspannung an.
Frauen stehen leider heute unter einer anderen Sozialisation als Männer, der Druck der Schönheitsindustrie ist auf sie unglaublich viel höher als auf Männer, sie werden leider navh wie vor mehr über Äußerlichkeiten definiert. Diesen Zuschreibungen von aussen kann sie nur bedingt entkommen.
An dieser Stelle noch eine allgemeine zwischenfrage:
Ist Schönheit denn immer nur in Konkurrenz vorstellbar?
Ist nicht vorstellbar, dass verschiedene Formen der Schönheit möglich sind, die nicht immer und immer gegeneinander gestellt werden müssen? An einem einseitigen, schwer zu erreichenden Ideal verdient nur die Industrie, Schönheitswettbewerbe wurden ursprünglich für Hunde erfunden. …
4) Hier muss ich Dir leider sagen, dass ich Deine Worte als extrem zynisch empfinde. Das heutige Schönheitsideal soll gesund sein?
Wieder folgst Du den Worten eines Zeitgeists, ohne zu hinterfragen.
Schön, dünn, dick, gesund: All das sind keine !!! unveränderlichen Begriffe mit fest zugeschriebenen Bedeutungen, sondern sie unterliegen Bedeutungsschwankungen, Interpretionen, instrumentalisierungen.
Was heute „dick“ ist, war in den 50ern zum Teil noch Modellfigur.
Die Medien prasseln mit Studien auf uns ein, die Übergewicht dämonisieren und uns permanent vorrechnen wie ungesund das alles sei.
Wer an dieser Oberfläche kratzt, sich ernsthaft mit der medizinischen Seite auseinandersetzt, der muss zugeben dass das alles komplexer ist:
Genausogut gibt es Studien, die beweisen, dass Menschen mit leichtem Übergewicht länger leben, dass übermässiger Sport schwere körperliche Schäden hinterlassen kann usw. Es gibt medizinisch gesehen ausserdem eine unmenge an Faktoren für Übergewicht, dass hängt nicht ausschliesslich mit falscher Ernährung und umsportlichkeit zusammen.
Viele Ärzte weisen gerade junge Frauen heute darauf hin, dass zu viel Salat und Hühnchenfleisch und zuwenig Fett keinesfalls eine ausgewogene Ernährung darstellt. Und zu viel Sport hinterlässt nicht selten körperliche Schäden. Bevor ich der Versuchung erneut erliege hier noch ausführlicher zu werden, hier die Kurzfassung:
– das heutige Ideal ist NICHT gesund. Es zwingt Frauen zu Untergewicht oder an die Grenze desselben. Magersucht ist hier nicht „missbrauch“ sondern in letzter Konsequenz die logische folge dieses Ideals.
Magersucht und Essstörungen sind längst nicht mehr Aussnahmen sondern ein weitverbreitetes Problem. Magersucht ist tödlich, 10% der Erkrankten STERBEN an ihrer Krankheit, auch die „geheilten“ haben ihr Leben lang an schweren körperlichen Folgeschäden zu tragen.
Das heutige Schönheitsideal setzt Frauen massiv unter psychischen Druck. Immer mehr Frauen sind überhaupt nicht mehr zufrieden mit ihrem Körper und haben starke selbstwahrnehmungsstörungen. DAS ist nicht gesund. je mehr ich mich selbst akzeptiere, desto gesünder kann ich leben. Das ständige Unzufriedensein über den eigenen Körper, das ständige Gefühl nicht zu genügen, das ständige gedankliche Kreisen um
Körper, Aussehen, Sport, „was kann ich essen“, der ständige lebensfeindlcihe Zwang zu Askese…soll das gesund sein???
zu guter letzt: Deine Playboy anmerkung hab ich nicht verstanden:
Der „richtige“ Bereich? Ausdauer statt Kraft?
Verstanden hab ich nur, dass Dein Schönheitsmasstab sich an dem des Playboys orientert. Hätt ich mir denken können, irgendwie.
Also: Wer im Playboy abgebildet ist, ist schön. So einfach ist das also, Mädels. Der ganze bauchfaltige Rest kann darauf hoffen, einen auf der Weltsicht – Hierarchie höherstehenden Mann als Christian abzubekommen. Oder macht es sich im Kreise seiner fetten Freundinnen gemütlich.
@Christian:
Natürlich gibt es auch xxxxxl-Größen für Männer, ich wohne zufällig über so einem Laden und auch online gibt es so einiges (z.B. http://www.happy-size.de/)
Und wenn du Models (die in unserer Gesellschaft eben sehr häufig als Ideal dargestellt werden) wirklich für gesund hälst, solltest du mal über dein Frauenbild nachdenken oder einfach mal deren BMI ausrechnen (z.B. 1.78m 55kg). Unterernährung ist nicht gesund.
Dennoch finde ich die Bauchfalte auch nicht schön, aber das ist kein Grund das sie deswegen jetzt Diät halten muss, niemand ist perfekt und Geschmäcker sind verschieden. Außerdem hat sie kein Übergewicht und ihr Bäuchlein schadet nicht der Gesundheit.
@Susanne: nicht jede Frau die einmal schwanger war hat aber deshalb ewig einen Bauchansatz. Nicht jeder Körper reagiert gleich.
@ Yolanda: Ich weiß schon. Ich wollte Christian nur sagen, er solle sich nicht wundern, wenn.
Newsflash: Ich trage eine kleinere Größe als das Model (42, wenn ich das recht übertragen hab), aber wenn ich mich so hinsetze und nach vorne lehne… habe ich eine Bauchfalte. Trotz jahrelangem Sport und täglichen Sit-ups blieb immer eine Schicht Fett über meinen Bauchmuskeln (und ich war da mal echt hinterher, das wegzukriegen. Gruselige Zeit.) Das wird bei wahrscheinlich 95% der Bevölkerung genauso sein. Hier ist das einzig und allein mal nicht wegretouchiert worden. Aber Photoshop ist ein anderes Thema.
„Wenn eine Frau sich gesund ernährt und sehr viel Sport macht, dann hat sie eine gute Figur.“
Nein. Einige Frauen bleiben rundlich, andere kriegen eine „männliche“ Figur mit schmaler Hüfte, wenig Oberweite und breiten Schultern. Wahrscheinlich machen die dann den „falschen“ Sport. Kein Witz, ich habe mal in einer Frauenzeitschrift gelesen, welchen Sport man meiden sollte, damit man seine „weibliche Figur“ behält. *kotz* Mal davon abgesehen haben nur die wenigsten Frauen Zeit, *sehr viel* Sport zu machen.
@steve
Aha, „gruselige Hungerhaken“ nennst Du Menschen die dünner als die Norm sind (aus welchen Gründen auch immer). Und überdurchschnittlich beleibte nennt man dann „ekelhafte Fette“ oder wie?
Entschuldige dass ich mich angegriffen fühle, aber immerhin geht es um die Körper von echten Menschen und da wäre etwas Toleranz und Respekt durchaus angebracht.
Zum Thema:
Dass irgendwelche ästhetischen Präferenzen darüber begründet werden, dass sie gesund seien ist ja wohl quatsch. Ich denke aber nicht dass, das „Ändern des Schönheitsideals“ das „Problem“ löst. Es wird immer welche geben die „zu“ groß, „zu“ klein, zu dick, zu dünn, zu dunkel oder zu hell, … sind, und auch immer welche die das dann zu ernst nehmen darunter leiden. Außerdem funktioniert Mode doch per se durch Exklusivität, Unerreichbarkeit und Glamour. Ich kann mir schwer vorstellen, dass das auch menschlich funktioniert, ihr? Jeder der daran glaubt „leidet“ zu einem gewissen Maß, man kann nur versuchen zu erreichen, dass weniger daran glauben.
@Jakob: Ja, das ist mir bei Steve auch aufgefallen. Die Entsprechung müsste auch eine Abwertung dicker Menschen sein, wenn wir fair bleiben wollen. Schon immer wurden Menschen abseits des Schönheitsideals gebrandmarkt. Letztlich geht es nur darum, dass jeder das eigene Schönheitsideal als das vorherrschende durchdrücken möchte. Sowohl Dünnsein als auch Dicksein sollten akzeptiert werden. Begriffe wie „gruselig“ sind völlig fehl am Platz. Solch intolerantes Verhalten sollten wir doch überwunden haben???
Ich finde es vor allem problematisch, dass man sich hier darüber streitet welches Schönheitsideal denn nun für die Frauenwelt zu gelten hat, anstatt festzustellen, dass jeder für schön oder hässlich hält was ihm gefällt. Es sollte halt nicht an der Gesellschaft oder den Lesern dieses Beitrags liegen die endgültige Entscheidung zum Thema Bauchfalten zu treffen… (Ansonsten hat Frau vielleicht noch wichtigere Probleme als ihre Bauchfalte und sich den ganzen Tag um ihren Körper zu kümmern…)
An einer Falte mehr oder weniger, sei sie am Bauch oder im Gesicht, wird die Welt nicht untergehen. Und wer sich in einen flachen Bauch und nicht in einen Menschen verliebt , ist selbst schuld.
In meinem nun etwas länger dauernden Leben habe ich festgestellt, dass gerade Menschen, die nicht gerade dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, ziemlich gnadenlos anderen gegenüber sein können.
Manchmal ist es einfach nur der Neid, und gegen den kommt man nicht an.
Es ist doch so, dass es kleine und große, dicke und dünne Menschen gibt. Und wer kann schon sagen, wem Lebensglück beschieden ist? Sicher, ganz sicher, ist es aber nicht von Bauchfalten abhängig.
@ Susanne: Wieso behauptest Du, dass jede Mutter so eine Falte bekommt? Das ist nicht wahr.
@ Bettina: Yolanda hat das auch schon angemerkt und Susanne klargestellt, dass sie das weiß.
Hä? Nur ihre Bauchfalte soll diese Frau jetzt zu einer normalen amerikanischen Frau machen (wie im Video auf der verlinkten Seite gesagt)..
Ich finde das einzige was an dem Foto interessant und (ja!) schön aussieht, ist ihre Bauchfalte und vielleicht ihr Lachen..abgesehen davon:
– Die Frau ist weiß
– Sie ist blond
– Und bestimmt sind Teile an ihrem Körper (gesicht oder so) auch mit photoshop bearbeitet..
@ Helga: Danke für den Hinweis.
Ich habe das Bild jetzt noch mal ausführlich betrachtet. Mit gefällt diese „Falte“ nicht. Ich würde die Falte auch eher Speckröllchen nennen.
Der Grund ist nicht, dass eine Frau hier zu dick ist. Sondern: Das Röllchen passt nicht zum übrigen Körper – es kommt so aus dem Nichts. Wenn der übrige Körper auch ein paar Röllchen und Ringe hätte, wäre die Anmutung für mich stimmiger.
@Jakob und Bettina: Ich habe nichts gegen Leute, die dünner sind als die Norm. Jetzt mein großes aber: Wenn eine Frau bei 1,75m 40kg oder ähnliches wiegt kommen bei mir durchaus assoziationen mit Magersucht. Eine Bekannte von mir war magersüchtig. Es ist unglaublich wie stark ihr Körper in dieser kurzen Zeit geschädigt wurde. Sie hat zum Teil schon Schäden an den inneren Organen. Jeder darf sich zu Tode hungern – aber ich bin dann so intolerant und finde das sicher nicht erstrebenswert.
Die Bekannte von mir ist mittlerweile in Therapie und auf dem Weg der Besserung aber jedwede (Gesundheits-)Zusatzversicherung kann sie sich abschminken. Als ich sie kurz nach dem Beginn der Therapie mal besucht habe sind mir folgende Gedanken durch den Kopf:Skelettartig, zombiehafte langsame Bewegungen, frierend…
Mir geht es nicht darum, dass ich Leute, die anders sind verteufeln – allerdings finde ich es nicht gut, wenn Leute sich mit extremen (!) Unter- oder Übergweicht sich selbst total kaputt machen.
..nochmal @Jakob und Bettina: Angenommen Freunde von euch würden wegen extremen Übergewicht gesundheitliche Probleme bekommen, also Atemnot, Gelenkprobleme… würdet ihr nicht mal mit denen darüber reden?
ich weiß zwar nicht, warum du mich ansprichst… hatte nichts über das thema geschrieben.
aber meine meinung: es ist ein heikles thema. bei gewichtszunahme, die nur die ästhetik betrifft, würde ich wahrscheinlich nichts sagen.
sollten sich gesundheitliche probleme abzeichnen (egal ob über- oder untergewicht), dann würde ich was sagen.
@steve
Natürlich würde ich mit meinen Freunden darüber reden. Aber ich würde sie nicht beleidigen. Aber das ist der Punkt. Kommentare wie Deiner (gruselige Hungerhaken…) sind doch genau dafür verantwortlich, dass Menschen sich in ihrem Körper unwohl fühlen. Persönliche Betroffenheit gibt Dir kein Recht hier Anstand und Respekt zu verlieren. Um es noch einmal zu wiederholen, nur weil ich dickere Freunde habe (möglicherweise auch ungesund dicke) lästere ich hier doch auch nicht über die Leute die sich in Einkaufszentren „fett fressen“.
Weiterhin halte ich das Posten von irgendwelchen „gruseligen“ Beispielgewichten für nicht zielführend, weil das ja genau darauf basiert, dass jeder meint zu glauben was irgendwie „normal“ ist. Natürlich gibt es an beiden Enden psychisch und körperlich ungesunde Verhaltensweisen, aber darüber soll dann besser ein Arzt oder der Betroffene selber urteilen. Sonst gilt für mich: Der Köper eines Menschen (Frau) ist kein öffentliches Gut.
Gruß
Jakob
PS: Um es noch mal hervorzuheben, da es wohl beim ersten mal nicht ganz angekommen ist. Frauen in Magazinen als „gruselige Hungerhaken“ zu bezeichnen macht sie für mich 1. zum Objekt und reduziert sie auf ihren Körper und 2. macht diesen dann auch noch verächtlich. Ist also für mich einfach sehr beleidigend und arg unter der Gürtellinie. Oder hast Du den Begriff auch gegenüber Deiner kranken Freundin verwendet?
Mein Gott, also bin ich froh, dass mich niemand fotografiert, während ich nackt nach vorne gebeugt irgendwo sitze. Die Falte dieser Frau, ob sie nun ein Kind geboren hat, oder nicht, wird nämlich im stehen oder liegen nicht mehr in der Form zu sehen sein.
Und ich kann aber aus Erfahrung sagen, dass es aber auch gerade diese weiblichen „Problemzonen“ sind, die sich für andere besonders schön, vielleicht auch geil anfühlen können. Diese Weichheit, zarte Haut, die Möglichkeit, wirklich etwas zwischen den Händen zu haben ist einfach atemberaubend.
@Miri:
Mein Denken ist auch nicht darauf ausgerichtet, dir zu gefallen.
1. Wie kommst du daruf, dass ich das geltende SChönheitsideal unhinterfragt übernommen habe? Ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht und es macht absoulut Sinn.
Ich habe mich mit Geoffrey Millers Buch „DIe sexuelle Revolution- Partnerwahl und die Enstehtung des Geistes“ Lauterbachs/Güntün/Hausmann „gehirn und Geschlecht“ oder Fisher „Why we love?“ und vieles von ERic von Markovic, David DeAngelo und Co gelesen und mich damit intensiv damit auseinandergesetzt, was Schönheitsideale erfüllen müssen.
Was sind deine Grundlagen?
Das Schönheitsideale im Gehirn des Menschen gespeichert sind macht Sinn und wird heute in der Biologie als gesicherte Erkenntnis angesehen. Die Frage ist nur welche Teile tatsächlich abgespeichert sind. Wir Menschen unterliegen der Evolution und die unterbewußte Kenntnis, was gute Nachkommen ermöglicht, im Gehirn abzuspeichern ist einer der besten Wege gesunde NAchkommen zu ermöglichen. Es ist meiner Meinung nach kein Wunder, dass in keiner bekannten Kultur der Menschen Frauen mit Schnurbart als sexy galten, denn das spricht für einen zu hohen Testosteronspiegel und damit eine geringe Fruchtbarkeit. Eine Vielzahl von üblichen Schminkpraktiken heutiger Frauen täuschen sexuelle Erregung vor, was dafür spricht, dass diese zeichen ebenfalls biologische Grundlagen haben.
Vieles was wir für schön oder nicht schön halten ist biologisch absolut sinnvoll als unterscheidungsmerkmal.
Das männliche Schönheitsideal hat starke Brustmuskeln, weil diese bei der Jagd und dem Werfen des Speers etc sinnvoll waren. Hinzu kommt, dass die Steinzeit, in der die schönheitskriterien verankert wurden, ganz andere voraussetzungen hatten als heute. Wer damals muskeln hatte, der war erfolgreich, weil er nur bei erfolgreicher Jagd die Muskeln auch unterhalten konnte und sie sonst nicht entwickelt hätte.
Dabei gibt es solche und solche Verankerten schönheitskriterien. Natürlich wäre es Evolutionär sinnlos dicke Frauen hässlich zu finden. Schließlich spricht dies für eine Wirtschaftslage. Allerdings macht es Sinn, Frauen mit einem kleinen wohlgerundeten Hintern gut zu finden, denn ein solcher Hintern entsteht bei kontinuierlicher Bewegung und einer guten Ernährung. Eine Frau, die einen trainierten Hintern unterhalten konnte war mit höher wahrscheinlichkeit gesund und stark, was dem nachwuchs zugute kommt. Gleichzeitig macht es auch sinn eine Frau mit einem „guten Bauuch“, also weiblichen Bauchmuskeln zu mögen, denn auch dies spricht für eine gesunde Frau, die es schafft sich zu ernähren. Wenn der Bauch zu muskulös wird, dann besteht natürlich wieder die Gefahr, dass die Frau zuviel Testosteron hat, was den Kraftmuskelaufbau beschleunigt, damit wäre dies nachteilhaft. Es gibt auch keine Kultur, die mir bekannt ist, bei der Frauen über 40 als Inbegriff der Schönheit gelten. „Zufälligerweise“ liegt
das Alter, in dem Frauen als am schönsten gelten, in dem Altersbereich, in dem sie am fruchtbarsten sind und mit der höchsten Sicherheit gesunde Kinder zur Welt bringen.
Es macht also Sinn, dass unsere Gesellschaft junge Frauen mit einer sportlichen Figur gut findet, wobei zuviel Kraftmuskulatur auf männliche Hormone hindeutet und damit keinen Sinn macht – voila, das heutige Schönheitsideal.
Zu Bedenken ist dabei auch, dass der Steinzeitmensch in Gemeinschaften lebte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass entweder ein großteil der Sippe gut versorgt war (bei Jagdglück) oder die ganze Gruppe kaum etwas zu essen hatte. Damit gab es keine dicken Frauen, die gegen dünne konkurrierten, wie heute. In „dünnen Zeiten“ gab es damit einfach ein Kriterium mehr wie Bauchmuskeln etc. Deswegen können wir heute natürlich auch auf diese Kriterien ansprechen. Es ist zudem zu bedenken, dass zu Rubens Zeiten Sport für Frauen nicht gewünscht war. Dünne Frauen wären einfach nur dünn gewesen, was nicht unbedingt diesselben Bereiche anspricht. Zudem waren sie wesentlich bekleideter als heute. Ein schlanker Frauenbauch, der unter Kleidung liegt, macht weniger her, da setzt sich dann eben ein anderes abgespeichertes Kriterium, zB ein großer Busen oder die Betonung des Hinterns durch die Kleidung in den Vordergrund. Schlank und sportlich war damals ein guter Garant für Nachwuchs, weil Fettansammlung eher saisonbedingt war und vom Jagderfolg der Männer abhing.
2. Natürlich ist das heutige Schönheitsideal – richtig umgesetzt – gesund. Magersucht ist keine richtige Umsetzung und wird auch nicht als attraktiv wahrgenommen.
Schau dir Frauen an, die von Männern als erregend angesehen werden und dem heutigen Schönheitsideal entsprechen – Sascha Grey zB hat einen herrlichen Körper, der sehr gesund aussieht. Stars haben einen Fitnesstrainer, der auf Training und Ernährung achtet. Du wirst zugeben, dass man das heutige Schönheitsideal bei einem gesunden Leben mit dem richtigen Sport erreichen kann und dabei gesund lebt. NAtürlich kann man auch ungesund das schönheitsideal erreichen, indem man die Kalorienzufuhr dadurch reduziert, dass man kotzt oder man kann einen Schlankheitswahn erleiden. Natürlich kann man zuviel Sport machen. All dies sieht dann meist auch nicht mehr gut aus. Aber das spricht nicht dagegen, dass das schönheitsideal an sich ein gesundes Leben ermöglicht und biologisch Sinn macht.
Es mag sein, dass das Schönheitsideal Frauen unter Druck setzt. Das ist aber der Evolution, bei der man die letzten Tausend Jahre getrost ausblenden kann, herzlich egal. Damals hat sich keine Frau einen Finger in den HAls gesteckt, sondern war froh wenn sie was zu essen hatte. Schönheit hat sich ergeben und wurde nicht gemacht und war damit ein wesenlich ehrlicheres Kriterium als heute.
@Susanne
Natürlich kann ich diese Anforderung an ihren Körper stellen, wenn ich gefragt werde, ob er schön ist. Alles andere würde ja bedeuten, dass es keine Vorstellung von Schönheit geben dürfte.
Das sagt ja nicht über sie als Mensch aus oder wie ich zu ihr stehen würde, wenn ich sie persönlich kennen würde.
Es sagt nur etwas über die Schönheit ihres Körpers aus. Und die wäre meiner Meinung nach mit ein paar Kilo weniger oder ohne „Schwangerschaftsrollen“ höher. Es mag sein, dass damit Frauen, die noch keine Kinder bekommen haben, im schnitt schöner sind als andere Frauen aber ich sehe auch keinen Grund warum das nicht der Fall sein darf.