2004 hatte sie die Wahlen noch verloren – zwei Jahre später wurde Zarifa Qazizadah zur ersten Bürgermeisterin in Afghanistan gewählt. Die 50-Jährige hatte ihr ursprüngliches Wahlversprechen, Elektrizität für ihr Dorf, eingehalten. Dafür hatte sie ihren Schmuck verkauft und eine Hypothek auf ihr Haus aufgenommen. Seitdem ist die Liste ihrer Errungenschaften noch deutlicher länger geworden.
Die Erlöse der Elektrifizierung steckte Qazizadah in den Bau einer Brücke, um den Anschluß an das Straßennetz zu verbessern und einer Moschee, die Männern und Frauen gemeinsam offen steht. Bekannt ist sie außerdem für den Einsatz auf der Straße: Regelmäßig patroulliert sie, als Mann verkleidet, mit ihrem Motorrad auf der Straße (die BBC hat ein schönes Foto) und einmal zog sie mit einem Traktor ein Auto aus dem Graben.
Seit dem Fall der Taliban arbeitet Qazizadah ehrenamtlich. Sie unterstützt Impf- und Alphabetisierungsprogramme und führt auch die lokale Frauenversammlung an. Früh verheiratet und inzwischen Mutter von 15 Kindern, bzw. Großmutter von 35 Enkeln, musste sie ihre Bildung leider abbrechen. Trotzdem hat sie nun ein großes Ziel: einen Sitz in der Nationalversammlung, wie sie der Deutschen Welle verriet.
Zuhören kann mensch Zarifa Qazizadah auch. BBC Outlook hat am 16. Mai ein Interview mit ihr geführt (allerdings nur auf Englisch).
wow, beeindruckend, was manche Menschen leisten, ich hoffe, sie schafft es, sie scheint sehr engagiert und zielstrebig zu sein…